Haustrunk
- monsti88
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Haustrunk
Moin!
Sitze hier gerade in geselliger Runde und wir diskutieren das Deputat, was in Brauereien an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Wie viel Bier standen also dem Brauer für seinen Eigenbedarf im Monat zu? Besteht eine solche Regelung heute noch?
Beste Grüße!
Martin
Sitze hier gerade in geselliger Runde und wir diskutieren das Deputat, was in Brauereien an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Wie viel Bier standen also dem Brauer für seinen Eigenbedarf im Monat zu? Besteht eine solche Regelung heute noch?
Beste Grüße!
Martin
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- Bierokrat
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Re: Haustrunk
Hier ein kurzer Artikel, den ich gefunden hab.
https://www.merkur.de/lokales/starnberg ... 03610.html
Wenn man diese 78 Liter pro Monat zugrunde legt, und:
Verordnung zur Durchführung des Biersteuergesetzes (Biersteuerverordnung - BierStV)
§ 40 Haustrunk
(1) In zugelassenen Brauereien ist Bier von der Steuer befreit, das als Haustrunk unentgeltlich an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgegeben wird, die mit der Beschaffung oder Behandlung der zur Bierherstellung bestimmten Rohstoffe, der Herstellung des Bieres oder seinem Vertrieb aus der Brauerei und den auf ihre Rechnung geführten Niederlagen unmittelbar oder mittelbar beschäftigt sind.
Stehen professionellen Brauern pro Jahr 936 Liter steuerfreies Bier zu.
Ich fühle mich irgendwie um 736 Liter pro Jahr benachteiligt.
https://www.merkur.de/lokales/starnberg ... 03610.html
Wenn man diese 78 Liter pro Monat zugrunde legt, und:
Verordnung zur Durchführung des Biersteuergesetzes (Biersteuerverordnung - BierStV)
§ 40 Haustrunk
(1) In zugelassenen Brauereien ist Bier von der Steuer befreit, das als Haustrunk unentgeltlich an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgegeben wird, die mit der Beschaffung oder Behandlung der zur Bierherstellung bestimmten Rohstoffe, der Herstellung des Bieres oder seinem Vertrieb aus der Brauerei und den auf ihre Rechnung geführten Niederlagen unmittelbar oder mittelbar beschäftigt sind.
Stehen professionellen Brauern pro Jahr 936 Liter steuerfreies Bier zu.
Ich fühle mich irgendwie um 736 Liter pro Jahr benachteiligt.
Prost!
Re: Haustrunk
Besteht teilweise heute noch. In Teilen Bayerns sogar im Manteltarifvertrag festgehalten.
In den 1990ern bis in die 2000ern waren es in Bayern 72 Liter im Monat (steuerfrei)
In den 1990ern bis in die 2000ern waren es in Bayern 72 Liter im Monat (steuerfrei)
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Haustrunk
Vielleicht waren es auch 78 Liter. Ist schon etwas her
“Ich bekomme jeden Monat 78 Liter Haustrunk”
“Und, was machst mit dem Rest?”
“ Im Getränkemarkt kaufen wie jeder andere auch”
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- monsti88
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Re: Haustrunk
Wenn Du als Brauer dann auch noch zu Hause braust, wären das dann nicht sogar 1136 Liter Steuerfrei für Dich?
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- monsti88
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Re: Haustrunk
Auf den habe ich nur gewartet...
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Re: Haustrunk
Immer wieder witzig
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Re: Haustrunk
Bei Flensburger gibt es den Haustrunk auch noch. Die genaue Menge kenne ich leider nicht.
Wenn man als externer Techniker in der Brauerei arbeitet kommt man nur mit 1-2 Kisten Pils im Kofferraum wieder vom Hof. Sonst geht die Schranke nicht auf.
Wenn man als externer Techniker in der Brauerei arbeitet kommt man nur mit 1-2 Kisten Pils im Kofferraum wieder vom Hof. Sonst geht die Schranke nicht auf.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Re: Haustrunk
Ich hab zwei Linien bei Adelholzener installiert. Das ist ein Klosterbetrieb der, außer dem Mineralbrunnen, zwei Landwirtschaftliche Güter unterhält. Die Klosterregeln sagen das jeder der für den Orden arbeitet voll versorgt wird. Und Schwestern kochen echt verdammt gut.DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. Mai 2019, 21:45 Bei Flensburger gibt es den Haustrunk auch noch. Die genaue Menge kenne ich leider nicht.
Wenn man als externer Techniker in der Brauerei arbeitet kommt man nur mit 1-2 Kisten Pils im Kofferraum wieder vom Hof. Sonst geht die Schranke nicht auf.
Das waren die schwierigsten Baustellen für meine Figur
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- Bierokrat
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Re: Haustrunk
Diese Rechnung stellte ich tatsächlich auch gerade auf.
Prost!
Re: Haustrunk
Mitte der 80-er gab es in Württembergischen Mittelstandsbrauereien als "Lehrbub" 50 Liter Haustrunk, für die Gesellenzeit danach, 110 Liter.
"Haustrunk" war aber nicht nur Bier, sondern alles, was nicht Handelsware war. Man durfte sich aus einem Portfolio bedienen, das Brauerei selbst hergestellt hatte. In dieser Zeit hatte ich die Rolle des Getränkelieferanten inne - drei Haushalte waren im Themenkreis Getränke zu versorgen - 110 Liter waren nichts.
Nach der Bundeswehrzeit gings Ende der 80-er als Brauergeselle in eine Oberbayerische Kleinbrauerei. Deputat: 85 Liter
Als Bierzeichen ausgegeben, konnte man das Deputat noch in Wirtshäusern vertrinken oder gegen einen Schweinsbraten verrechnen.
Bierzeichen hatten den Charakter einer Währung. Sie beim Kartenspiel zu verlieren oder sie unter dem Stammtisch zu verkaufen, gehörte zum guten Ton - nichts Besonderes. So erinnere mich gut an 'Peter vom Stammtisch', der regelmäßig zum Monatswechsel mit mir Watten wollte. Er hatte kein Geld fürs Witrshaus, und ich die Taschen voller Bierzeichen.
Haustrunk ist eben mehr als nur Liter Bier.
"Haustrunk" war aber nicht nur Bier, sondern alles, was nicht Handelsware war. Man durfte sich aus einem Portfolio bedienen, das Brauerei selbst hergestellt hatte. In dieser Zeit hatte ich die Rolle des Getränkelieferanten inne - drei Haushalte waren im Themenkreis Getränke zu versorgen - 110 Liter waren nichts.
Nach der Bundeswehrzeit gings Ende der 80-er als Brauergeselle in eine Oberbayerische Kleinbrauerei. Deputat: 85 Liter
Als Bierzeichen ausgegeben, konnte man das Deputat noch in Wirtshäusern vertrinken oder gegen einen Schweinsbraten verrechnen.
Bierzeichen hatten den Charakter einer Währung. Sie beim Kartenspiel zu verlieren oder sie unter dem Stammtisch zu verkaufen, gehörte zum guten Ton - nichts Besonderes. So erinnere mich gut an 'Peter vom Stammtisch', der regelmäßig zum Monatswechsel mit mir Watten wollte. Er hatte kein Geld fürs Witrshaus, und ich die Taschen voller Bierzeichen.
Haustrunk ist eben mehr als nur Liter Bier.
Gruss
Oli
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- Chrissi_Chris
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Re: Haustrunk
Moin,
Ein Bekannter von mir arbeitet bei Veltins, hier ist es ebenfalls noch so... ich meine er hat 10L die Woche frei, das geht dann wie auf ein Zeitkonto wo er dann theoretisch auch erst in 2 Monaten 2 x 30er Fässer vom Hof rollen darf.
LG Chris
Ein Bekannter von mir arbeitet bei Veltins, hier ist es ebenfalls noch so... ich meine er hat 10L die Woche frei, das geht dann wie auf ein Zeitkonto wo er dann theoretisch auch erst in 2 Monaten 2 x 30er Fässer vom Hof rollen darf.
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Re: Haustrunk
Ja bei meinem Onkel in der Brauerei werden Marken ausgegeben die den Gegenwert von einem Kasten haben. Ab und an bekomm ich da auch welche :-)
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Re: Haustrunk
Bei meiner letzten Brauerreiführung dort sagte die Dame sie bekäme 2 Kisten pro Monat.DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. Mai 2019, 21:45 Bei Flensburger gibt es den Haustrunk auch noch. Die genaue Menge kenne ich leider nicht.
Sie arbeite aber auch nur halbtags dort. Ihr Sohn und ihr Mann bekämen jeweils 4 Kisten pro Monat.
Das sind weniger als die 78Liter pro Monat, aber 10 Kisten für einen 3 köpfige Haushalt pro Monat ... ist schon ordentlich.
Mit verschenken macht man sich in dem Fall auch keine Freunde, denn Jever ist sooo klein und Jever der größte Arbeitgeber in der Region .....
Cheers
T3K
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Re: Haustrunk
In der Tat ist Haustrunk eine tolle Sache. In der Lehrzeit, bzw. solange man unter 18 Jahre alt war, gabs pro Woche in meinem Lehrbetrieb "nur" einen Kasten, also 10 Liter. Ab 18 waren es dann 30 Flaschen/15 Liter pro Woche. So manche Party habe ich auch mit Fassbier versorgen können.
Mein Schwiegervater, der 45 Jahre in einer Brauerei gearbeitet hat, erhält jetzt als Rentner noch immer 10 Liter pro Woche, wovon auch regelmäßig was für mich abfällt. Den Haustrunk erhält dort jeder, der auch nur irgendwie in der Peripherie der Brauerei tätig ist, oder war. Wenn der ehemalge Mitarbeiter verstirbt, dann bekommen die Witwen den Haustrunk eine ganze zeitlang weiter. Auch eine schöne Form der Wertschätzung.
Mein Schwiegervater, der 45 Jahre in einer Brauerei gearbeitet hat, erhält jetzt als Rentner noch immer 10 Liter pro Woche, wovon auch regelmäßig was für mich abfällt. Den Haustrunk erhält dort jeder, der auch nur irgendwie in der Peripherie der Brauerei tätig ist, oder war. Wenn der ehemalge Mitarbeiter verstirbt, dann bekommen die Witwen den Haustrunk eine ganze zeitlang weiter. Auch eine schöne Form der Wertschätzung.
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Re: Haustrunk
Ich kann das mit den 4 Kisten/Kopf/Monat bestätigen. Ich arbeite ncht dort aber kenne genug.t3k hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. Mai 2019, 08:26Bei meiner letzten Brauerreiführung dort sagte die Dame sie bekäme 2 Kisten pro Monat.DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. Mai 2019, 21:45 Bei Flensburger gibt es den Haustrunk auch noch. Die genaue Menge kenne ich leider nicht.
Sie arbeite aber auch nur halbtags dort. Ihr Sohn und ihr Mann bekämen jeweils 4 Kisten pro Monat.
Das sind weniger als die 78Liter pro Monat, aber 10 Kisten für einen 3 köpfige Haushalt pro Monat ... ist schon ordentlich.
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Gruß, Arne
Anfänger in der 20l-Klasse
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Re: Haustrunk
In meiner Lehrbrauerei gab es 2,5L pro Arbetstag. Das habe ich mir aber auch immer monatlich abgeholt. Für das Feierabend Bier stand im Flaschenkeller immer ein Kasten mit schiefen Etiketten rum an dem man sich bedienen konnte. Oder ich hab mir mal ein Fläschchen vom Lagertank gezwickelt. Mit nem trockenen Hals ist da jedenfalls keiner nach Hause gefahren.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Haustrunk
Mein Onkel war früher in einer überregionalen Brauerei in Ostwestfalen tätig. Auch er hat erzählt, dass es schon seit Anbeginn der Zeit Haustrunk gab. Er sprach sogar davon, wie es wohl (ganz) früher üblich war, den "Haustrunk" vor Ort - also am Arbeitsplatz in der Brauerei - zu verzehren. Das hat sich dann wohl erst in den 60er oder 70er Jahren dahingehend verändert, dass das Deputat in Flaschen, Fässer oder wie auch immer für den Heimverzehr ausgegeben wurde. Es gab wohl irgendwann zu viele Konflikte mit der steigenden Automobilität der Mitarbeiter... An die Menge erinnere ich mich nicht genau. Ich meine, er sprach auch von einem Kasten (bzw. 10 Litern) pro Woche.
Jedenfalls hatte er als Rentner noch immer Anspruch auf Deputat, so dass es bei ihm nie einen Mangel an "Pilsken" usw. gab. Auch dort war es üblich, nicht nur Bier zu bekommen, sondern auch die dazugehörigen Fan-Artikel aus dem Brauereishop. Wie das dann verrechnet wurde, weiß ich nicht.
Leider ist der Gute vor ein paar Jahren verstorben. Ob meine Tante nun noch Deputat bekommt, weiß ich nicht...
Jedenfalls hatte er als Rentner noch immer Anspruch auf Deputat, so dass es bei ihm nie einen Mangel an "Pilsken" usw. gab. Auch dort war es üblich, nicht nur Bier zu bekommen, sondern auch die dazugehörigen Fan-Artikel aus dem Brauereishop. Wie das dann verrechnet wurde, weiß ich nicht.
Leider ist der Gute vor ein paar Jahren verstorben. Ob meine Tante nun noch Deputat bekommt, weiß ich nicht...
"Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, daß Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will."
Benjamin Franklin (1706 - 1790)
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Re: Haustrunk
Bei Jever bekommt man wohl auch andere Produkte aus der Gruppe - z. B. Bionade
Jetzt mal Bier bei die Fische!
Re: Haustrunk
Aha! Das wäre jetzt zwar eher ein post für die Gruppe "Brauen und Recht", aber verstehe ich das richtig? Wenn ich eine Brauerei besitze, so klein sie auch ist, dann brauche ich pro Mitarbeiter 78l Bier nicht versteuern, weil ich das als Haustrunk ausgebe. Wenn ich aber Heimbrauer bin und ausschließlich Haustrunk braue, also Bier, welches ausschließlich vom Hobbybrauer selbst (und seinen Freunden) konsumiert wird, muss ich ab dem 201. Liter versteuern. Wo ist denn da die Logik?
Aber zum Faden habe ich auch noch eine Anmerkung: Der Mitarbeiter, welcher den Haustrunk in Anspruch nimmt, muss diesen doch sicherlich als "geldwerten Vorteil" in der Steuererklärung angeben, bzw. wird die Brauerei dies doch sicherlich über die Steueranmeldung der Mitarbeiter ans Finanzamt melden, oder? Angesetzt wird dann sicherlich der Einzelhandelspreis für das Bier. Dieser wird dann dem Mitarbeiter als geldwerter Vorteil von seinen Werbungskosten gegengerechnet und er muss das Bier über diesen Umweg dann mit seinem Steuersatz (um die 20%) versteuern. Wenn dem so ist, freut sich das Finanzamt über jeden Liter Haustrunk mehr als der Mitarbeiter...
Axel
Aber zum Faden habe ich auch noch eine Anmerkung: Der Mitarbeiter, welcher den Haustrunk in Anspruch nimmt, muss diesen doch sicherlich als "geldwerten Vorteil" in der Steuererklärung angeben, bzw. wird die Brauerei dies doch sicherlich über die Steueranmeldung der Mitarbeiter ans Finanzamt melden, oder? Angesetzt wird dann sicherlich der Einzelhandelspreis für das Bier. Dieser wird dann dem Mitarbeiter als geldwerter Vorteil von seinen Werbungskosten gegengerechnet und er muss das Bier über diesen Umweg dann mit seinem Steuersatz (um die 20%) versteuern. Wenn dem so ist, freut sich das Finanzamt über jeden Liter Haustrunk mehr als der Mitarbeiter...
Axel
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
(John Ruskin 1819-1900)
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Re: Haustrunk
Nennt sich "steuerfreie Sachzuwendung". Jeder Arbeitgeber kann seinen Angestellten bis zu 44 € in Geld - oder Sachwerten steuer- und abgabenfrei zukommmen lassen. Bei Anlässen wie Jubiläen, Geburtstagen o. ä. noch mal extra 60 €.
Die meisten Arbeitgeber überweisen ihren Mitarbeiten die 44 € einfach cash. Bei Brauereien bietet sich die Deputatform ja an.
In der DDR gab es 2 Kisten in der Woche. Der Nachbarsjunge ging mit mir in einen Klasse und sein Vater arbeitete in der Brauerei Artern "Goldaue Quell" (RIP.. ). Das weiß ich, weil wir von den 2 Kisten regelmässig eine geklemmt haben...
Die meisten Arbeitgeber überweisen ihren Mitarbeiten die 44 € einfach cash. Bei Brauereien bietet sich die Deputatform ja an.
In der DDR gab es 2 Kisten in der Woche. Der Nachbarsjunge ging mit mir in einen Klasse und sein Vater arbeitete in der Brauerei Artern "Goldaue Quell" (RIP.. ). Das weiß ich, weil wir von den 2 Kisten regelmässig eine geklemmt haben...
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Haustrunk
Servus,
bei mir gabs während der Lehre und Gesellenzeit 60 Liter im Monat, nur Bier bzw. Biermischgetränke. Mineralwasser und Co aus dem eigenen Mineralbrunnen gab es vergünstigt.
Haustrunk war schon immer Teil der Bezahlung der Brauer, zumindest gefühlt. Ist auch meiner Meinung nach nicht zu vergleichen mit der Freimenge für Hobbybrauer. Das eine ist einfach Teil des Lohns und das andere halt einfach ein Hobby, da muss nicht zwangsläufig eine Gerechtigkeit dazwischen herrschen. Natürlich kann man da ein Fass aufmachen, einen Anwalt der das vor Gericht vertritt findet man bestimmt, nur sollte man je nach Ausgang eventuell unter falschem Namen ganz weit weg auswandern.
bei mir gabs während der Lehre und Gesellenzeit 60 Liter im Monat, nur Bier bzw. Biermischgetränke. Mineralwasser und Co aus dem eigenen Mineralbrunnen gab es vergünstigt.
Haustrunk war schon immer Teil der Bezahlung der Brauer, zumindest gefühlt. Ist auch meiner Meinung nach nicht zu vergleichen mit der Freimenge für Hobbybrauer. Das eine ist einfach Teil des Lohns und das andere halt einfach ein Hobby, da muss nicht zwangsläufig eine Gerechtigkeit dazwischen herrschen. Natürlich kann man da ein Fass aufmachen, einen Anwalt der das vor Gericht vertritt findet man bestimmt, nur sollte man je nach Ausgang eventuell unter falschem Namen ganz weit weg auswandern.
- monsti88
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Re: Haustrunk
Habe gerade folgenden Beitrag zum Thema vom BR gefunden - Haustrunk ist also immer noch im Bayerischen Tarifvertrag für Brauer festgelegt!
https://youtu.be/fl87T-iwkhE
https://youtu.be/fl87T-iwkhE
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- Barney Gumble
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Re: Haustrunk
Ziemlich abgedroschene Klischees die da vom BR mal wieder bedient werden. Klingt als wenn jeder Brauereimitarbeiter bis vor Kurzem noch halber Alkoholiker war. Ich bin der Meinung, dass es fast nie wirklich eine Notwendigkeit für diesen Haustrunk gab.
Mir gefällt die Geschichte sozialkritisch eh nicht in Hinblick auf verbotene Sachmittelbezahlung, das haben die Brauereien im Vergleich zu Webereien und anderen Traditionsbetrieben aus den Zeiten der Industrialisierung hinüber gerettet.
In heutiger Zeit, wo eigentlich schon auch ein gewisses Bewusstsein für den recht schnellen Einstieg in den Alkoholismus gefordert werden muss, ist es auch eine Verantwortung der Brauereien hier mal drüber kritischer nachzudenken. Leider habe ich nicht nur eine Person kennenlernen dürfen, der über seinen Beruf auf diese Weise langsam in die Alkoholsucht gedriftet ist.
VG
Shlomo
Mir gefällt die Geschichte sozialkritisch eh nicht in Hinblick auf verbotene Sachmittelbezahlung, das haben die Brauereien im Vergleich zu Webereien und anderen Traditionsbetrieben aus den Zeiten der Industrialisierung hinüber gerettet.
In heutiger Zeit, wo eigentlich schon auch ein gewisses Bewusstsein für den recht schnellen Einstieg in den Alkoholismus gefordert werden muss, ist es auch eine Verantwortung der Brauereien hier mal drüber kritischer nachzudenken. Leider habe ich nicht nur eine Person kennenlernen dürfen, der über seinen Beruf auf diese Weise langsam in die Alkoholsucht gedriftet ist.
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Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: Haustrunk
Sorry, aber niemand ist verpflichtet seinen Haustrunk in Bier mitzunehmen, wahlweise gibt es auch Limonade, Alkfreies, Malzbier o.ä. Darüber hinaus muss auch niemand sein Bier alleine austrinken.
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- monsti88
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Re: Haustrunk
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Re: Haustrunk
Diese Leistungen sind neben dem regulären Lohn oder Gehalt sind im Brauwesen natürlich besonders augenfällig und schon mal einen Medienbericht wert.
Es gibt sie aber auch anderswo. Üblicherweise ist es der Bezug der eigenen Produkte (Bahnfahrten, Autos, Versicherungen, Flüge usw.) kostenlos oder zu Vorzugspreisen. Daneben gab es aber auch schon Gartengrundstücke, Werkswohnungen etc., die Teil der Bezahlung waren. Dass Produkte des eigenen Betriebes abgegeben werden, ist auch heute noch üblich, besonders in alten Industrien. Diese Denkweise wird - mehr oder weniger im Scherz - auch auf 5. Mose 25,4 gegründet. Das Brauwesen hat es allerdings geschafft den Haustrunk wie hoch er auch sei biersteuerfrei zu halten.
Ob jetzt eine Abgabe von Alkohol noch zeitgemäß ist, kann man natürlich debattieren.
Ich erinnere immer gern an einen Bericht aus Mühlhausen, nach welchem die Klosterschüler ihr Stipendium in Bier ausgezahlt bekamen und dadurch etliche Liter Bier pro Tag zur Verfügung hatten, was sie sehr wahrscheinlich aber für andere Kosten weitergegeben haben und beileibe nicht alles selbst getrunken haben werden.
Dirk
Es gibt sie aber auch anderswo. Üblicherweise ist es der Bezug der eigenen Produkte (Bahnfahrten, Autos, Versicherungen, Flüge usw.) kostenlos oder zu Vorzugspreisen. Daneben gab es aber auch schon Gartengrundstücke, Werkswohnungen etc., die Teil der Bezahlung waren. Dass Produkte des eigenen Betriebes abgegeben werden, ist auch heute noch üblich, besonders in alten Industrien. Diese Denkweise wird - mehr oder weniger im Scherz - auch auf 5. Mose 25,4 gegründet. Das Brauwesen hat es allerdings geschafft den Haustrunk wie hoch er auch sei biersteuerfrei zu halten.
Ob jetzt eine Abgabe von Alkohol noch zeitgemäß ist, kann man natürlich debattieren.
Ich erinnere immer gern an einen Bericht aus Mühlhausen, nach welchem die Klosterschüler ihr Stipendium in Bier ausgezahlt bekamen und dadurch etliche Liter Bier pro Tag zur Verfügung hatten, was sie sehr wahrscheinlich aber für andere Kosten weitergegeben haben und beileibe nicht alles selbst getrunken haben werden.
Dirk
Stay thirsty!
Re: Haustrunk
Das erinnert mich an den Witz vom Brauer:
Frage des Bekannten: Wieviel Kisten bekommst du in der Woche geschenkt?
Brauer: 5
Bekannter: Was machst du mit dem Rest?!?
Sagt der Brauer: Wie jeder andere auch... Zukaufen! ;)
...Alex
PS: Zahl willkührlich gewählt
Frage des Bekannten: Wieviel Kisten bekommst du in der Woche geschenkt?
Brauer: 5
Bekannter: Was machst du mit dem Rest?!?
Sagt der Brauer: Wie jeder andere auch... Zukaufen! ;)
...Alex
PS: Zahl willkührlich gewählt
Re: Haustrunk
Also da stehen Sachen drin, die ich mir nicht antun muss. Auf Erfüllung von 5. Mose 25,5 kann ich gerne verzichten - dann nehme ich ersatzweise lieber 5. Mose 25,3 in Kauf.bwanapombe hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 11:24 Diese Denkweise wird - mehr oder weniger im Scherz - auch auf 5. Mose 25,4 gegründet.
Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen Euro
Re: Haustrunk
Immer witzig, aber schon zu Beginn gepostet.
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Re: Haustrunk
Was immer „zeitgemäß“ auch bedeutet (für mich ist das nur eine euphemistische Umschreibung von „hab ich grad keinen Bock drauf“):bwanapombe hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 11:24
Ob jetzt eine Abgabe von Alkohol noch zeitgemäß ist, kann man natürlich debattieren.
Tarifautonomie (vgl. # 3) ist ein Grundrecht.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Hildegard von Bingen (1098-1179)
- tinoquell
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Re: Haustrunk
Der Lebenspartner meiner Mutter (82 Jahre) erhält heute noch als "Veteran" pro Jahr ich glaube 6 Kisten Bier von der Brauerei, in der er gearbeitet hat (Wernesgrüner). Er ist schon seit über 15 Jahren im Ruhestand und kann jedes Jahr um diese Zeit sein Kontingent abholen.
Ich finde das eigentlich eine schöne Geste und Anerkennung - sowie eine nicht unerhebliche Aufwendung für die Brauerei.
Für einen ausgeschiedenen Mitarbeiter fällt das ja nicht mal mehr unter Haustrunk und wird wahrscheinlich auch nicht (bier-)steuerbefreit sein und sogar der Pauschsteuer für Aufmerksamkeiten unterliegen.
In einer anderen Brauerei empfand man den wöchentlichen Aufwand der Haustrunk - Abgabe im Haus als zu hoch und vergibt jetzt Gutscheine an die Mitarbeiter, einzulösen bei bestimmten Getränkemärkten. Neben der Unpersönlichkeit hat das den Nachteil, dass man nun nicht mehr an die Sonder-/Lohn-/Spezialabfüllungen herankommt, die zusätzlich zum Grundsortiment dort so durchlaufen. Da gab es immer mal was zu Kosten oder zu sehen.
Und zur Menge des regulären Haustrunks:
Zumindest in unserer ländlichen Gegend hier ist es gängige Praxis, dass für kleinere Gefälligkeiten eine Kiste Bier den Besitzer wechselt. Das kommt oft besser als ein Geldschein. Da muss man nicht alles selbst vernichten.
Also ich hoffe, die Brauindustrie erhält sich dieses Privileg.
Soweit meine Gedanken zum Thema.
vg
Tino
Ich finde das eigentlich eine schöne Geste und Anerkennung - sowie eine nicht unerhebliche Aufwendung für die Brauerei.
Für einen ausgeschiedenen Mitarbeiter fällt das ja nicht mal mehr unter Haustrunk und wird wahrscheinlich auch nicht (bier-)steuerbefreit sein und sogar der Pauschsteuer für Aufmerksamkeiten unterliegen.
In einer anderen Brauerei empfand man den wöchentlichen Aufwand der Haustrunk - Abgabe im Haus als zu hoch und vergibt jetzt Gutscheine an die Mitarbeiter, einzulösen bei bestimmten Getränkemärkten. Neben der Unpersönlichkeit hat das den Nachteil, dass man nun nicht mehr an die Sonder-/Lohn-/Spezialabfüllungen herankommt, die zusätzlich zum Grundsortiment dort so durchlaufen. Da gab es immer mal was zu Kosten oder zu sehen.
Und zur Menge des regulären Haustrunks:
Zumindest in unserer ländlichen Gegend hier ist es gängige Praxis, dass für kleinere Gefälligkeiten eine Kiste Bier den Besitzer wechselt. Das kommt oft besser als ein Geldschein. Da muss man nicht alles selbst vernichten.
Also ich hoffe, die Brauindustrie erhält sich dieses Privileg.
Soweit meine Gedanken zum Thema.
vg
Tino
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Re: Haustrunk
Wenn Du das auf die im Beitrag angesprochene Drogenbeauftragte beziehst, hat sie natürlich in der Tarifautonomie grundsätzlich nichts zu suchen. Debatten über eine verantwortungsvolle Ausgestaltung, sollen möglich sein. Man muß ja nicht gleich davon ausgehen, dass der Haustrunk abgeschafft wird. Aber man könnte ja mal überlegen, ob Teile des Deputats stattdessen in eine Altersvorsorge für die Mitarbeiter umzuleiten. Das wäre vor dem Hintergrund der Alterspyramide ein Beipiel für eine zeitgemäße Ausgestaltung.hyper472 hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 12:22Was immer „zeitgemäß“ auch bedeutet (für mich ist das nur eine euphemistische Umschreibung von „hab ich grad keinen Bock drauf“):bwanapombe hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 11:24
Ob jetzt eine Abgabe von Alkohol noch zeitgemäß ist, kann man natürlich debattieren.
Tarifautonomie (vgl. # 3) ist ein Grundrecht.
Viele Grüße, Henning
Dirk
Stay thirsty!
Re: Haustrunk
Mein Großvater hat auch lange in einer Brauerei gearbeitet, bis in die frühen 80er, als er krankheitsbedingt ausgeschieden ist So gegen 1990/91 ist er gestorben - aber bis fast 2000 kam jedes Jahr in der Adventszeit ein Brauerei-LKW bei uns nach Hause und meine Oma (also die Witwe eines ehemaligen Mitarbeiters) hat ein paar 6-Packs Bier geliefert bekommen.tinoquell hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 13:28 Der Lebenspartner meiner Mutter (82 Jahre) erhält heute noch als "Veteran" pro Jahr ich glaube 6 Kisten Bier von der Brauerei, in der er gearbeitet hat (Wernesgrüner). Er ist schon seit über 15 Jahren im Ruhestand und kann jedes Jahr um diese Zeit sein Kontingent abholen.
Ich finde das eigentlich eine schöne Geste und Anerkennung - sowie eine nicht unerhebliche Aufwendung für die Brauerei.
Für einen ausgeschiedenen Mitarbeiter fällt das ja nicht mal mehr unter Haustrunk und wird wahrscheinlich auch nicht (bier-)steuerbefreit sein und sogar der Pauschsteuer für Aufmerksamkeiten unterliegen.
In meiner Zeit als Beschäftigter in einer Brauerei (in AT), gab es auch mehr oder weniger "Haustrunk". Aus Steuergründen (wurde mir gesagt) war der aber nicht kostenlos, sondern es gab ein Budget X, für das man im brauereieigenen Getränkeshop vergünstigte Getränke kaufen konnte - d.h. rund zum halben Normalpreis. Aber nur "in haushaltsüblichen Mengen", was in dem Fall bedeutete: Maximal 5 Kästen am Tag :D ("Lifehack" eines Kollegen: "Wenn man am Wochenende mal etwas mehr braucht, weil man z.B. ne Feier hat, ruft man einfach montags beim Getränkeladen an und lässt sich für jeden Tag die Kisten 'zur Seite stellen' und holt freitags die 25 Kästen ab")
Zwischendurch habe ich Abteilung gewechselt und - ohne es wirklich zu merken - auch die Firma. Jedenfalls war ich plötzlich Mitarbeiter im "Produktionsbereich" (hab aber den gleichen Verwaltungs-Job gemacht) - und hatte zusätzlich zu dem "Haustrunk-Budget" noch Anspruch auf 2 kostenlose Halbe TÄGLICH im Bräustüberl.
lG
Martin
Re: Haustrunk
Ich kann die Infos aus FL nur bestätigen. Vollzeitbeschäftigte erhalten 4 Kisten im Monat.
Wie schon gesagt muss es auch keiner selbst austrinken. Die Kisten sind auch eine Art Währung. Wenn ein Kumpel Handwerker ist, so freut er sich meist auch über gleichwertige Bezahlung in Form von Waren.
Wie schon gesagt muss es auch keiner selbst austrinken. Die Kisten sind auch eine Art Währung. Wenn ein Kumpel Handwerker ist, so freut er sich meist auch über gleichwertige Bezahlung in Form von Waren.
Gruß
Gerdi
„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
Gerdi
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Re: Haustrunk
Genau das macht es schlimm; anstatt Geld zu bekommen als allgemeine gültige Währung bin ich als Mitarbeiter gezwungen die Ware quasi als Handlanger meines Arbeitgebers unter die Leute zu bringen. Mag sein, dass manche Ware nicht mehr verkäuflich wäre und ich mich gar über wirklich gutes Bier freue, aber im Gegensatz zu selbst produziertem bin ich der Massenware eher überdrüssig (manche sagen auch davon entfremdet) und nehme es (zumindest unterbewusst) eher als Abfallprodukt wahr.
Ist aber nur meine persönliche Meinung zu diesem für mich heiklen Thema, möchte niemanden bekehren oder es wem schlecht machen wenn er persönlich von diesem Tauschgeschäft profitiert.
VG
Shlomo
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Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Re: Haustrunk
Das gute ist ja: Du musst nicht in einer Brauerei arbeiten, dann kommst du gar nicht in die Verlegenheit, Haustrunk annehmen zu müssenBarney Gumble hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 18:20 Genau das macht es schlimm; anstatt Geld zu bekommen als allgemeine gültige Währung bin ich als Mitarbeiter gezwungen die Ware quasi als Handlanger meines Arbeitgebers unter die Leute zu bringen. Mag sein, dass manche Ware nicht mehr verkäuflich wäre und ich mich gar über wirklich gutes Bier freue, aber im Gegensatz zu selbst produziertem bin ich der Massenware eher überdrüssig (manche sagen auch davon entfremdet) und nehme es (zumindest unterbewusst) eher als Abfallprodukt wahr.
Ist aber nur meine persönliche Meinung zu diesem für mich heiklen Thema, möchte niemanden bekehren oder es wem schlecht machen wenn er persönlich von diesem Tauschgeschäft profitiert.
VG
Shlomo
Re: Haustrunk
Diese Diskussion ergibt sich aber natürlicherweise für eine Brauerei nicht, deren einziges Geschäftsmodel die Herstellung und Abgabe von Alkohol istbwanapombe hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 11:24
Ob jetzt eine Abgabe von Alkohol noch zeitgemäß ist, kann man natürlich debattieren.
Dirk
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Haustrunk
Betriebsfremde Techniker konnten den Brauereiinnenhof in FL auch nur mit einer Kiste Freiflens verlassen. Ohne Bier haben sie die Schranke nicht geöffnet.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
Re: Haustrunk
Um an Oli anzuknüpfen.
Ich hab in München lange in einer Augustiner Kneipe hinterm Tresen gearbeitet (Tresen- Schlampe). Ich kenne also nur Augustiner Kneipen, aber bei diesen kann man mit Bierzeichen bezahlen. Neben den "Normalen" Bierzeichen, gibt es im Sommer noch zusätzlich noch sogenannte "Hitzezeichen"
Ich hab in München lange in einer Augustiner Kneipe hinterm Tresen gearbeitet (Tresen- Schlampe). Ich kenne also nur Augustiner Kneipen, aber bei diesen kann man mit Bierzeichen bezahlen. Neben den "Normalen" Bierzeichen, gibt es im Sommer noch zusätzlich noch sogenannte "Hitzezeichen"
„porro bibitur!“
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Re: Haustrunk
Hehe :-) Der Haustrunk muss ja auch weg. Es gibt ja immer wieder Zeiten in denen mehr Haustrunk "anfällt".DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 19:26Betriebsfremde Techniker konnten den Brauereiinnenhof in FL auch nur mit einer Kiste Freiflens verlassen. Ohne Bier haben sie die Schranke nicht geöffnet.
Gruß
Gerdi
„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
Gerdi
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Re: Haustrunk
Ich habe eine Flasche der Bitburger, ohne Etikett aber mit Aufdruck Haustrunk. Da wurde früher sogar speziell abgefüllt, oder für Zwickel Bier?
Re: Haustrunk
Das hat meines Wissens zwei Gründe: Erstens ist Haustrunk ja steuerfrei und man kann die nicht versteuerten Flaschen gut erkennen. Zweitens wird der Weiterverkauf unterbunden...
Bei mir im Heimatort dürfen die Brauer alles als Haustrunk nehmen, was die Brauerei selbst produziert. Also z.B. nicht nur Bier, sondern auch die Frucade-Limonaden oder Wasser. Aber eben keine Coca-Cola...
Re: Haustrunk
Und Gerüchten zufolge findet man das Augustiner Pils (meiner eigenen, unmaßgeblichen Meinung nach die Referenzklasse für Pilsbiere süddeutschen Stils) nur deswegen so selten im Handel, weil das meiste davon schon für den Haustrunk draufgeht.§11 hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 19:32 Ich hab in München lange in einer Augustiner Kneipe hinterm Tresen gearbeitet (Tresen- Schlampe). Ich kenne also nur Augustiner Kneipen, aber bei diesen kann man mit Bierzeichen bezahlen. Neben den "Normalen" Bierzeichen, gibt es im Sommer noch zusätzlich noch sogenannte "Hitzezeichen"
Moritz
Re: Haustrunk
Wenn nicht grad Zeit für den hellen Bock istBierjunge hat geschrieben: ↑Donnerstag 3. Dezember 2020, 10:31Und Gerüchten zufolge findet man das Augustiner Pils (meiner eigenen, unmaßgeblichen Meinung nach die Referenzklasse für Pilsbiere süddeutschen Stils) nur deswegen so selten im Handel, weil das meiste davon schon für den Haustrunk draufgeht.§11 hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Dezember 2020, 19:32 Ich hab in München lange in einer Augustiner Kneipe hinterm Tresen gearbeitet (Tresen- Schlampe). Ich kenne also nur Augustiner Kneipen, aber bei diesen kann man mit Bierzeichen bezahlen. Neben den "Normalen" Bierzeichen, gibt es im Sommer noch zusätzlich noch sogenannte "Hitzezeichen"
Moritz
Jan
„porro bibitur!“
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Re: Haustrunk
Guten morgen zusammen,
ich habe eine zeit lang für die Bitburger Holding als Fahrer gearbeitet, und hab Leergut aus einem Aussenlager zu diversen Brauereien gefahren und habe Vollgut wieder abgeholt. In jeder Brauerei, wo ich als Kutscher ankam, habe ich so genanntes Fahrerbier bekommen. In der Regel waren das 2 Flaschen. Fand ich auch gut, die Brauereichdichte hier am Niederrhein ist ja nicht die kleinste.
Liebe Grüße
Marcus
ich habe eine zeit lang für die Bitburger Holding als Fahrer gearbeitet, und hab Leergut aus einem Aussenlager zu diversen Brauereien gefahren und habe Vollgut wieder abgeholt. In jeder Brauerei, wo ich als Kutscher ankam, habe ich so genanntes Fahrerbier bekommen. In der Regel waren das 2 Flaschen. Fand ich auch gut, die Brauereichdichte hier am Niederrhein ist ja nicht die kleinste.
Liebe Grüße
Marcus