Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

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BierFuchs
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Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#1

Beitrag von BierFuchs »

Hallo liebe Braukollegen :Greets

ich bin neu hier, hab aber schon viel von euch lernen dürfen ^-^

Ich braue schon seit ca. 4a Bier (ca. 70L pro Sud) habe die Reifung bis jetzt aber immer in 1L Pfandflaschen gemacht, da ich diese Flaschen gereinigt und billig vor Ort kaufen kann. Jetzt möchten einige Freunde mitmachen/mittrinken daher wollen wir eine größere Anlage bauen und die Reifung auch besser kontrollieren, was aber nur in einem Drucktank gut funktioniert.
Dabei sind wir auf eine unkonventionelle Idee gekommen:
Wir möchten einen Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher verwenden.

Die Druckreifetanks sind ja alle ziemlich teuer und wir möchten uns da ein bisschen was sparen indem wir einen Trinkwasserboiler mit integriertem Wärmetauscher verwenden.
Die Boiler sind bis 6bar zugelassen und eben für Trinkwasser geeignet somit Lebensmittelecht.
  • Meine Frage:
    Hat hier schon mal einer eine ähnliche Idee gehabt und gepostet oder ist diese Idee totaler Schwachsinn?
  • Meine Bedenken:
    Der Wärmetauscher bildet viele Oberflächen wo sich Hefen absetzen könne und wir diese bei der Reinigung mit Lauge und Wasser alleine nicht, oder nur schwer runter bekommen. Außerdem fehlt mir unten der Konus weshalb wir die Hefe vermutlich nur mit seeeeehr viel Wasser vollständig raus bekommen.
  • Vorteile:
    Für einen 300L großen Warmwasserboiler (PN6) mit Wärmetauscher zahlt man nur ca. 600€ für einen ZKG (PN2) schon 2.880€ (bei LudwigsSudhaus)
Freu mich schon auf eure Anregungen :Angel

LG vom schönen Oberösterreich
BierFuchs
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hiasl
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#2

Beitrag von hiasl »

Bedenken:
Wie bekommt man das Ding wieder sauber? Wo ist da eine vorgesehene Öffnung? Die meisten Boiler sind aus emailliertem Stahl gefertigt und haben eine Opferanode aus Magnesium. Trinkwasser =/= Bier.
Gruß
Matthias
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Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Odin
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#3

Beitrag von Odin »

welch Idee :Ahh Hab ja schon einiges gehört, aber sowas noch nicht. Mir stellt sich die Frage, wie ihr das Bier dann aus eurer Drucktank/Boiler Konstruktion abfüllen wollt. Wenn unter Druck, dann müsstet ihr das kühlen können, sonst ist eine Abfüllung in Flaschen oder Kegs nicht vernünftig möglich.
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
Düssel
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#4

Beitrag von Düssel »

Das ganze gibt es in Edelstahl, der Wärmetauscher wäre die Kühlschlange.
Bleibt, wie zerlegen und reinigen ????
Gruß Heiner
BierFuchs
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#5

Beitrag von BierFuchs »

Hi,

danke für eure Anmerkungen, ich hoffe aber ich konnte mit meinen Antworten ein paar eurer Bedenken klären.
eben nur das mit der Reinigung ist fraglich, die Befüllung und Entleerung finde ich nicht viel Schwieriger wie aus einem Keg
  • @hiasl:
    na die Opferanode würden wir entfernen, und genau so wie das Bier in den Tank kommt, kommt es auch wieder raus. Für Normal gibt es eine Steigleitung (oder einen Entnahme von unten für eine Restentleerung) mit welcher man das Wasser von unten wieder entnehmen kann. Email sollte glaube ich für das Bier eigentlich kein Problem sein, oder irre ich mich da? :Waa
  • @Odin:
    Kühlen könnte man den Boiler mit einem Kühlaggregat. Wir würden dann durch den Wärmetauscher nicht Warmwasser sondern Kühlwasser durchschicken, dann komme ich auch auf die geforderten Temperaturen für die Gärung und für die Abfüllung.
  • @Düssel:
    Ja das mit dem Zerlegen ist so eine Sache... ich habe gehofft dass eine Reinigung mit einer 3%igen NaOH und dann noch mit Wasser spülen ausreichend wäre... aber ich hab mit einer Reinigung mit NaOH leider noch keine Erfahrungen. Ich habe bisher nur mit Wasser und Dampf gereinigt, was aber bei einem Boiler nicht in frage kommt
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Bierwisch
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#6

Beitrag von Bierwisch »

Ist der Behälter innen wirklich emailliert? Meiner Meinung nach sind die Teile innen roh belassen.
Wie bringt ihr zusätzliche Öffnungen / Durchgänge an, ohne das Emaille zu beschädigen?

Sucht nach etwas aus Edelstahl. Das ist zwar teurer, lässt sich aber leichter bearbeiten und reinigen. Ich habe einen druckfesten Edelstahlbehälter (ursprünglich für den Transport von Gefahrgütern gedacht - unbenutzt!), den ich irgendwann mal zum Gärbehälter umbauen möchte, wenn ich denn eine praktikable Lösung für Kühlung und Heizung gefunden habe.
Der Klügere kippt nach!
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Ladeberger
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#7

Beitrag von Ladeberger »

Selbst wenn der Behälter an sich emailliert ist, müsste man neben der Emaillierung selbst auch noch auf das Material der ganzen Einbauteile und Durchführungen achten. Nicht umsonst sind Opferanoden verbaut! Wie hier schon häufiger bemerkt wurde, impliziert die Trinkwasserzulassung auch keinesfalls die Eignung für Würze/Bier.

Meine weitere Sorge gilt hier ebenfalls der Reinigung. Die mechanische Komponente des Sinnerschen Kreises wird in geschlossenen Behältern i.d.R. mit sorgfältig ausgelegten, mediumgetriebenen Reinigungsköpfen dargestellt (CIP). Sonst werden Ablagerungen womöglich gar nicht erfasst oder nur "nass gemacht". Eine Sichtkontrolle zum Reinigugngserfolg im Warmwasserspeicher stelle ich mir auch schwierig vor. In diesem Szenario könnten im Tank Dreck und Reinigungsrückstände zurückbleiben, die im nächsten Sud dann im Bier hängen. Fürchterlich.

Sucht doch die Lösung lieber im Prozess statt improvisiertem Equipment. Ein möglicher Denkanstoß: Was in 1x 200 l Drucktank passt, das passt auch in 4x 50 L Kegs und kann von dort aus nach Kaltlagerung und Klärung in die Zielgebinde umgedrückt werden. Wir reden ja hier nicht von 300 hl pro Sud :Wink

Gruß
Andy
BierFuchs
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#8

Beitrag von BierFuchs »

Hai ;-)

Ich danke euch für die vielen Argumente die dagegen sprechen. :Wink
Mir waren einige eurer Argumente bewusst, andere die noch gravierender waren eher nicht. :Grübel

der preisliche Unterschied war halt zu verlockend, sodass ich die Frage einfach stellen musste :Bigsmile

Wir werden uns jetzt einen ZKG kaufen der all die Anforderungen erfüllt, hab keine lust in Kegs zu füllen... außerdem hab ich keinen so großen Kühlraum dass ich die alle kühlen könnte... hab nur ein Kühlaggregat für eine doppelwandkühlung oder eine innenliegende kühlschlangenkühlung :Wink

Danke nochmal für euren Input, hat mir geholfen meine Entscheidung zu festigen ^-^

LG und prost :Drink
BrauFuchs
stefan78h
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#9

Beitrag von stefan78h »

BierFuchs hat geschrieben: Dienstag 25. Juni 2019, 14:50 Hai ;-)

außerdem hab ich keinen so großen Kühlraum dass ich die alle kühlen könnte... hab nur ein Kühlaggregat für eine doppelwandkühlung oder eine innenliegende kühlschlangenkühlung :Wink
und wo lagerst du das Bier kühl?
Willst das Bier im ZKG lassen?
Gruß
stefan
BierFuchs
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Re: Reifen in einem Trinkwasserboiler mit Wärmetauscher

#10

Beitrag von BierFuchs »

Nein,
nach der Reifung Lagere ich das Bier bei uns im Keller, da hat´s nie mehr als 17°C.
Wie gesagt, hab keinen Kühlraum...

Reifen lasse ich das Bier bis jetzt für 8 Wochen in 1L Flaschen in einem Modifizierten Kühlschrank.
In Zukunft möchte ich das Bier so lange Reifen lassen wies eben braucht im ZKG(am Anfang länger und dann je nach Erfahrung hoffentlich kürzer).

Nach der Reifung fülle ich mein/unser Bier in 0,5L Flaschen ab und lagere es bei uns oder bei Braukollegen im Keller so lange bis es verbraucht ist :)

LG
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