Zapfanlage Cornelius SCHAUMPROBLEM

[Die4sb]

Servus aus dem regnerischen Bayern,

Ich bin der Laurenz und nun seit fast 3 Wochen Besitzer einer schönen Cornelius.

Ich hab mich in diesem Forum und anderen schon sehr stark eingelesen, hab mir Tipps vom Händler geholt etc.

Ich kann die Anlage anschließen etc. Mein Problem ist ich bekomme nur Schaum..

Berechnet hab ich den Druck so:

Bei mir hat es gerade 15 Grad, es ist etwas windig aber es geht.. also das Bier hat 15 Grad (1,6 bar Sättigung) und Schlauchlänge 180cm also ca 0,15 bar.. der Höhenunterschied ist ca 0.90cm also wieder 0,1bar.

Wäre also 1,6+0,15+0,1= 1,85bar

Anlage aufgestellt Fass nicht bewegt um es zu schütteln etc. Druck auf 1,9-2,0 bar eingestellt. Im Schlauch selbst ist fast kein Schaum. Bzw. Bläschen.

Wenn der komplett Hahn auf ist ist kein schaum im Schlauch, was aber dann dazu führt das zuviel ins Glas schließt.

Mein Hahn ist ein Kolbenhahn.

Hat jmd eventuell irgendeinen Tipp bzw. Eine Ahnung was ich falsch mache?

Vielen Dank schon mal im voraus!

Vg Laurenz

[beercan]

Wie hoch ist denn dein Bier karbonisiert? Ich hatte mit einer zu hohen Karbonisierung schon mal das Problem.

[Die4sb]

Ist ein Kaufbier, deshalb weiß ich das selbst nicht? Ausser man kann es nachlesen?

Ist von augustiner, hilft das was? :)

[Ladeberger]

Hallo Laurenz,

deine Berechnungen sind für einen Kompensatorhahn korrekt. Jedoch:

Mein Hahn ist ein Kolbenhahn.

Hier wäre das Fass nur mit Sättigungsdruck zu beaufschlagen und der Druck durch forcierte Druckverluste des Leitungsweges so weit zu reduzieren, dass man am offenen Kolbenhahn zapfen kann. In diesem Setup: Schwierig.

Ich würde dir daher empfehlen, einen Kompensatorhahn anzuschaffen.

Gruß
Andy

[Die4sb]

Ich hab mir genau deswegen schon einen bestellt.. ich probier es deventiv mal aus und hoffe das mein Problem damit gelöst wird..

Danke trotzdem, werde euch berichten

[AxelS]

Für die Zwischenzeit würde ich mal probieren, das CO2 zuzudrehen, den Druck im Fass durch Öffnen des Zapfhahns abzulassen und wenn dann kein Bier mehr läuft, die Kohlensäure soweit aufzudrehen, bis eben gerade genug Druck aufgebaut ist, um das Bier aus dem Fass zum Hahn zu befördern. Ein Bier zu zapfen wird dann zwar zur Geduldsprobe, aber es müsste eher trinkbar sein, als zusammengesunkener Schaum.


Axel

[Die4sb]

Axel, des hab ich tatsächlich am Anfang auch ausprobiert.. das problem ist dann das ich sehr viel Schaum Bildung im Schlauch schon habe und infolgedessen genauso viel Schaum am Hahn habe..

Das heißt ich muss wahrscheinlich zwangsläufig mit dem Druck fahren..

[Die4sb]

Servus, also Kompensatorhahn ist drauf.

Nach viel hin und her läuft es eigentlich sehr gut. Nur finde ich ist es zu wenig Kohlensäure im Bier?

Kann man dann einfach mehr co2 drauf geben oder muss ich mich damit zufrieden geben?

Viele Grüße
Laurenz

[mamaex]

Hallo Laurenz,
ich kämpfe auch gerade übel mit meiner Zapfanlage beim Weizenbier. Aber der Druck an deiner Zapfanlage hat erst mal nichts mit dem CO2-Gehalt im Bier zu tun. Salopp gesagt schiebt es das Bier nur durch die Leitung. Wenn das Bier etwas zu wenig Kohlensäure hat kann es einfach das Bier sein oder die Temperatur. Je kälter das Bier ist, desto mehr ist die CO2 im Bier gebunden und subjektiv schmeckt es schaler. Ich hoffe ich habe es korrekt wiedergegeben, aber so habe ich es verstanden.
Liebe Grüße aus Reckendorf/Franken
Matthias

[Die4sb]

Servus Matthias,

Das heißt im Umkehrschluss, dass bier schmeckt immer schaler weil es kalt ist?

Viele Grüße
Laurenz

[mamaex]

Sagen wir es einmal so: in einem Fass, das gut gekühlt ist, wird CO2 gut gebunden. D.h. es wird wenig Kohlensäure im Glas freigesetzt. Wird in einem Glas viel Kohlensäure freigesetzt, dann empfinden wir es als spritzig oder prickelnd.
Du kannst durch die Temperatur aus einem Weizen nie ein ungespundetes Kellerbier machen oder andersrum. Aber einen Einfluss hat es sicher, ob ein Bier 4 Grad oder 16 Grad hat.

Mögen mich als Neuling alte Hasen berichtigen, wenn es falsch ist. Ich lerne gerne dazu.

Gruß
Matthias

[AxelS]

Sagen wir es einmal so: in einem Fass, das gut gekühlt ist, wird CO2 gut gebunden. D.h. es wird wenig Kohlensäure im Glas freigesetzt. Wird in einem Glas viel Kohlensäure freigesetzt, dann empfinden wir es als spritzig oder prickelnd.
Du kannst durch die Temperatur aus einem Weizen nie ein ungespundetes Kellerbier machen oder andersrum. Aber einen Einfluss hat es sicher, ob ein Bier 4 Grad oder 16 Grad hat.

Mögen mich als Neuling alte Hasen berichtigen, wenn es falsch ist. Ich lerne gerne dazu.

Gruß
Matthias

Ich bin zwar kein "alter Hase", aber ich versuche es trotzdem mal: Die Biertemperatur und die im Bier gelöste Kohlensäure haben einen Zusammenhang. Das gleiche Bier hat bei 6°C z.B. 0,9bar, und bei 20°C 1,6bar. Oberhalb dieses Druckes nimmt das Bier Kohlensäure auf (z.B. durch einen höheren Druck, der auf das Fass gegeben wird), unterhalb dieses Druckes gibt das Bier Kohlensäure an die Umgebung ab (z.B. wenn es gezapft im Glas steht -> Ausperlen). Bei 16°C-warmem Bier entbindet sich die Kohlensäure recht schnell (viel Schaum) und das Bier schmeckt schal, weil im Bier nun zu wenig Kohlensäure gelöst ist. Ein 6°C-kaltes Bier entbindet die Kohlensäure dagegen erst im Mundraum, was wir als "spritzig" empfinden.
Dieser Eindruck wird unterstützt durch die Menge an CO2, die sortentypisch im Bier gelöst ist. PaleAle (das englische) z.B. hat nur 4,0gCO2/l, während Weizenbier 6,0gCO2/l gelöst hat, bei vergleichbarer Temperatur. Deshalb muss ich Weizenbier mit einem höheren Druck aus dem Fass drücken als PaleAle, was zu erheblichen Schaumproblemen führen kann. Den hohen Druck kann ich entweder durch eine lange Bierleitung (>3m) oder durch den Kompensator im Hahn abbauen, sodass am Zapfhahn dann ein moderater Druck entsteht, der ein ordentliches Zapfergebnis bring.

... so hab ich das jedenfalls verstanden. Muss deshalb aber nicht richtig sein!


Axel

Edit: Rechtschreibung

[Die4sb]

Klingt tatsächlich beides eigentlich sehr logisch..
Finde es aber trotzdem blöd irgendwie.. eigentlich hab ich mir ja n durchlaufkühler besorgt, um "relariv" warmes Bier (10-15°) schnell kühl zu bekommen. Hab aber wirklich nicht gedacht das man das wirklich beherrschen muss :)
Nun dann werde ich die Fässer trotzdem kühlen müssen.

Nur mal ne Frage: wenn ich jetzt ein Fass in den Kühlachrank gebe bei ca. 7°. Wielange braucht es dann das es im Kern auch 7° hat?

Viele Grüße
Laurenz

[irrwisch]

Bei mir dauert das schon so 24-36 Stunden ein 19l NC Keg runterzukühlen von Zimmertemperatur.
Auf 0 Grad runter sogar eher mehr als 48 Stunden.