Projekt 2020: DIY
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Projekt 2020: DIY
Hallo,
da sich das Jahr 2020 ja nun umständehalber ziemlich entschleunigen wird, möchte ich die Zeit für ein "Experiment" nutzen, dass mir schon immer mal im Kopf herumgeisterte.
Seit vielen Jahren wachsen in meinem Garten 2 Hopfenpflanzen: ein Magnum und eine Perle.
Heute habe ich dazu noch 8 m² Gerste ausgesät. Wenn ich die ganzen Hektarerträge, Aussaatstärken und Tausendkorngewichte richtig recherchiert, interpretiert und umgerechnet haben sollte, erhoffe ich mir davon ca. 5 kg Rohgerste, aus der dann Malz für einen großzügigen 20l Sud hergestellt werden soll. Wenn alles klappt, freue ich mich auf mein erstes "Robinson" - Bier.
Ich werde versuchen, hier von Zeit zu Zeit über die (hoffentlich) Fortschritte zu berichten.
18.04.2020 Aussaat
Von einem (mir) bekannten Landwirt habe ich Saatgut der Sommergerste Quench erhalten. Laut Datenblatt eine ertragreiche Gerstensorte mit niedrigem Eiweißgehalt. Gemäß einschlägigen Rechnern erfolgte die Aussaat mit ca. 300 Körnern pro m², wahrscheinlich werden es etwas mehr gewesen sein.
Heute Nacht soll es auch gleich regnen, ich hoffe, das beschert uns einen guten Start - ich bin Ende April eigentlich schon zu spät (empfohlene Saatzeitpunkt Februar - Anfang April).
Aussaat mit Anschauungsobjekt, wohin die Reise ungefähr gehen soll. (Sehr ambitioniert :-) )
Allzeit Gut Sud
Tino
da sich das Jahr 2020 ja nun umständehalber ziemlich entschleunigen wird, möchte ich die Zeit für ein "Experiment" nutzen, dass mir schon immer mal im Kopf herumgeisterte.
Seit vielen Jahren wachsen in meinem Garten 2 Hopfenpflanzen: ein Magnum und eine Perle.
Heute habe ich dazu noch 8 m² Gerste ausgesät. Wenn ich die ganzen Hektarerträge, Aussaatstärken und Tausendkorngewichte richtig recherchiert, interpretiert und umgerechnet haben sollte, erhoffe ich mir davon ca. 5 kg Rohgerste, aus der dann Malz für einen großzügigen 20l Sud hergestellt werden soll. Wenn alles klappt, freue ich mich auf mein erstes "Robinson" - Bier.
Ich werde versuchen, hier von Zeit zu Zeit über die (hoffentlich) Fortschritte zu berichten.
18.04.2020 Aussaat
Von einem (mir) bekannten Landwirt habe ich Saatgut der Sommergerste Quench erhalten. Laut Datenblatt eine ertragreiche Gerstensorte mit niedrigem Eiweißgehalt. Gemäß einschlägigen Rechnern erfolgte die Aussaat mit ca. 300 Körnern pro m², wahrscheinlich werden es etwas mehr gewesen sein.
Heute Nacht soll es auch gleich regnen, ich hoffe, das beschert uns einen guten Start - ich bin Ende April eigentlich schon zu spät (empfohlene Saatzeitpunkt Februar - Anfang April).
Aussaat mit Anschauungsobjekt, wohin die Reise ungefähr gehen soll. (Sehr ambitioniert :-) )
Allzeit Gut Sud
Tino
- Silbereule
- HBCon Supporter
- Beiträge: 225
- Registriert: Donnerstag 1. August 2019, 07:57
- Wohnort: Bad Kreuznach
Re: Projekt 2020: DIY
Das finde ich ja mal richtig cool
Hätte ich grundsätzlich auch mal Bock, aber weiß nicht ob ich jemals die Muße haben werden...
Einen Mitleser hast du schon mal
Herzliche Grüße,
Steffen

Hätte ich grundsätzlich auch mal Bock, aber weiß nicht ob ich jemals die Muße haben werden...
Einen Mitleser hast du schon mal

Herzliche Grüße,
Steffen
- Shoegazer
- Posting Klettermax
- Beiträge: 208
- Registriert: Mittwoch 7. November 2018, 13:10
- Wohnort: Bonn
Re: Projekt 2020: DIY
Sehr cool, was gedenkst Du mit der Hefe zu machen? 
- schwarzwaldbrauer
- Posting Freak
- Beiträge: 860
- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01
Re: Projekt 2020: DIY
Tolles Projekt,
bin gespannt was da noch alles kommt.
Meiner Meinung nach ist wohl das Mälzen die schwierigste Aufgabe.
Grüßle Dieter
bin gespannt was da noch alles kommt.
Meiner Meinung nach ist wohl das Mälzen die schwierigste Aufgabe.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
- chaos-black
- HBCon Supporter
- Beiträge: 3080
- Registriert: Dienstag 10. Juli 2012, 21:38
- Wohnort: Berlin/Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Projekt 2020: DIY
Cooles Projekt!
Hier findest du noch ein paar nützliche Tips: https://brewingbeerthehardway.wordpress.com/
Hier findest du noch ein paar nützliche Tips: https://brewingbeerthehardway.wordpress.com/
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
- bieratenschreck
- HBCon Supporter
- Beiträge: 226
- Registriert: Donnerstag 16. November 2017, 16:57
- Wohnort: Nürnberger Land
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Hallo und vielen Dank für den Zuspruch!
Das habe ich aus genau dem genannten Grund geändert. Ich werde, wenn ich soweit komme, kein Risiko mit einer wilden oder anderen "do it yourself" Hefe eingehen und wohl mit einer Hefe aus dem Onlineshop anstellen. Auch meine Agar - Kulturen, die noch im Kühlschrank vor sich hin schlummern, sind schon > 2 Jahre alt, weil ich in der letzten Zeit nur noch spontan und sehr kurzfristig brauen konnte. Da blieb das Hefebanking auf der Strecke. Wenn ich es bis zum Malz schaffe, mochte ich mit diese Arbeit dann nicht auf der Zielgeraden verderben.
Voraussichtlich wird es ganz schnöde die Wyeast 1007 werden .
Schöner Blog!
Danke und schönen Sonntag noch!
Tino
Ja, als ich das Thema eröffnen wollte, stand da zunächst "Projekt 2020: 100% DIY".
Das habe ich aus genau dem genannten Grund geändert. Ich werde, wenn ich soweit komme, kein Risiko mit einer wilden oder anderen "do it yourself" Hefe eingehen und wohl mit einer Hefe aus dem Onlineshop anstellen. Auch meine Agar - Kulturen, die noch im Kühlschrank vor sich hin schlummern, sind schon > 2 Jahre alt, weil ich in der letzten Zeit nur noch spontan und sehr kurzfristig brauen konnte. Da blieb das Hefebanking auf der Strecke. Wenn ich es bis zum Malz schaffe, mochte ich mit diese Arbeit dann nicht auf der Zielgeraden verderben.
Voraussichtlich wird es ganz schnöde die Wyeast 1007 werden .
Da hast du recht, wobei ich vor allem Respekt vor dem Schwelken und Darren habe. 5 kg Getreide sind sehr viel (eigentlich zu viel) für den heimischen Backofen. Mal sehen, wann es soweit ist. Ich hoffe auf sonnige (Winter-?) Tage, an denen man sich an Luftmalz versuchen kann. Das wäre wohl am einfachsten.schwarzwaldbrauer hat geschrieben: ↑Samstag 18. April 2020, 23:21...
Meiner Meinung nach ist wohl das Mälzen die schwierigste Aufgabe.
Vielen Dank, das liest sich sehr interessant! Insbesondere über die Vorbehandlung / pH Wert - Einstellung des Weichwassers habe ich bisher noch nichts gelesen, das sollte ich bald mal vertiefen.chaos-black hat geschrieben: ↑Sonntag 19. April 2020, 00:16...Hier findest du noch ein paar nützliche Tips: https://brewingbeerthehardway.wordpress.com/
Schöner Blog!
Danke und schönen Sonntag noch!
Tino
-
- HBCon Supporter
- Beiträge: 103
- Registriert: Dienstag 13. August 2019, 08:32
- Wohnort: Ludwigsau
Re: Projekt 2020: DIY
Hallo Tino,
Hut ab vor deinem Projekt, ich hab's auf alle Fälle mal abonniert.
VG Jens
Hut ab vor deinem Projekt, ich hab's auf alle Fälle mal abonniert.
VG Jens
Viele Grüße
Jens
Jens
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Die erste Gerste ist nach bereits 6 Tagen angekommen - äh aufgegangen :-)
Auch der Hopfen macht sich bereit.
Auch der Hopfen macht sich bereit.
Re: Projekt 2020: DIY
Hatte auch mal 12m² Gerste gesät. Alles lief prima, die Ähren wuchsen und gingen in die Reife und dann kam eine Horde Spatzen und hat alles innerhalb von 24h vernichtet. Also pass auf und Viel Erfolg!
Schöne Grüße
Chris
Chris

- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Vielen Dank für den Zuspruch und den wichtigen Tipp mit den Spatzen - das könnte hier gut auch passieren. Ich bin gewarnt - danke!
Viele Grüße
Tino
Viele Grüße
Tino
Re: Projekt 2020: DIY
Hi, echt tolles Projekt!
Habe dieses Jahr Ähnliches vor.
Wie gehts denn voran? Jetzt wäre meines Wissens nach ja bald Erntezeit!
Lg, Niklas

Habe dieses Jahr Ähnliches vor.
Wie gehts denn voran? Jetzt wäre meines Wissens nach ja bald Erntezeit!
Lg, Niklas
Re: Projekt 2020: DIY
Dein Wissen trügt. Bis die Sommergerste soweit ist dauerts noch ne Weile.
Gruss
Uli
Uli
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Danke für Euer Interesse! Hier einige Bilder zum Fortschritt.
Die Gerste ist kräftig am Wachsen, aber mit einer Ernte rechne ich erst Ende September.
Der Hopfen hat inzwischen das Ende der Hopfenstange :-) erreicht und wird sich bald etwas hilflos weiter in den Himmel ranken (aktuelles Bild folgt).
Stay tuned
18.05.2020 Die Kahlstellen sind zum Einen auf mangelhaftes Säen zurückzuführen.
Aber auch die Spatzen haben sich bedient, obwohl das Saatgut gebeizt war.
04.06.2020
Die Gerste ist kräftig am Wachsen, aber mit einer Ernte rechne ich erst Ende September.
Der Hopfen hat inzwischen das Ende der Hopfenstange :-) erreicht und wird sich bald etwas hilflos weiter in den Himmel ranken (aktuelles Bild folgt).
Stay tuned

18.05.2020 Die Kahlstellen sind zum Einen auf mangelhaftes Säen zurückzuführen.
Aber auch die Spatzen haben sich bedient, obwohl das Saatgut gebeizt war.
04.06.2020
Re: Projekt 2020: DIY
Wow, sieht echt super aus!
Durch die verspätete Aussaat wirds bei dir wohl doch noch länger dauern.
Bin auf jeden Fall gespannt wie's weitergeht.
Durch die verspätete Aussaat wirds bei dir wohl doch noch länger dauern.
Bin auf jeden Fall gespannt wie's weitergeht.
-
- Neuling
- Beiträge: 9
- Registriert: Freitag 4. Januar 2019, 20:10
- Wohnort: Zwischen Schlei und Ostsee
Re: Projekt 2020: DIY
Moin Tino,
sehr schönes Projekt!
Ich möchte auch irgendwann eigenen Hopfen im Garten haben. Wie hoch werden denn Deine Sorten circa?
Gruß,
Marcel
sehr schönes Projekt!
Ich möchte auch irgendwann eigenen Hopfen im Garten haben. Wie hoch werden denn Deine Sorten circa?
Gruß,
Marcel
Beste Grüße,
Marcel
------------------------------------------------
Anfänger aus Überzeugung
Marcel
------------------------------------------------
Anfänger aus Überzeugung
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Hallo,
mein "Klettergerüst" ist ca. 4 Meter hoch, das ist eigentlich noch lange nicht ausreichend. Wie man sieht, versucht der Hopfen sich weiter in den Himmel zu ranken. Die Triebe werden jetzt irgendwann herunterkommen und sich oben um die Stange wickeln. In den Hopfenplantagen ranken die Pflanzen an die 8 Meter hoch, schätze ich mal.
Bei Hopfen im Garten musst du auch bedenken, dass der wie Unkraut wächst. Im Vordergrund siehst du ein paar Triebe, die ca. 10 m von der eigentlichen Pflanze aus der Erde kommen. Mein ganzer Garten ist von den Hopfenwurzeln durchzogen. Das ist schon erstaunlich, wie der sich ausbreitet!
mein "Klettergerüst" ist ca. 4 Meter hoch, das ist eigentlich noch lange nicht ausreichend. Wie man sieht, versucht der Hopfen sich weiter in den Himmel zu ranken. Die Triebe werden jetzt irgendwann herunterkommen und sich oben um die Stange wickeln. In den Hopfenplantagen ranken die Pflanzen an die 8 Meter hoch, schätze ich mal.
Bei Hopfen im Garten musst du auch bedenken, dass der wie Unkraut wächst. Im Vordergrund siehst du ein paar Triebe, die ca. 10 m von der eigentlichen Pflanze aus der Erde kommen. Mein ganzer Garten ist von den Hopfenwurzeln durchzogen. Das ist schon erstaunlich, wie der sich ausbreitet!
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Hallo,
heute mal wieder ein paar Bilder, diesmal vom Hopfen. Es ist nämlich etwas Interessantes passiert:
Meine beiden Pflanzen habe ich irgendwann um 2007 / 2008 herum gekauft und seitdem breiten sie sich im Garten aus.
In diesem Jahr nehmen sie auch ein Geländer in Beschlag, oben hat sich das schon angedeutet.
ABER: Das was dort wächst ist, wenn mich nicht alles täuscht, eine männliche Pflanze! Bisher dachte ich immer, in meinem Garten breiten sich nur die beiden (natürlich weiblichen) Originale aus.
Nun sieht es so aus, als ist hier eine neue Pflanze entstanden. Überraschend (für mich)!
Natürlich wird die noch elimiert, bevor die Damen blühen - aber in der Umgebung gibt es leider trotzdem noch ausreichend männlichen Wildhopfen.
Hier die Lage des Neulings, die Pfeile zeigen auf meine alten Pflanzen. Ich denke, das ist ein Männchen: Zum Vergleich meine "Original" Pflanze: Die Gerste steht gut, es bleibt spannend :-)
Guten Abend!
Tino
heute mal wieder ein paar Bilder, diesmal vom Hopfen. Es ist nämlich etwas Interessantes passiert:
Meine beiden Pflanzen habe ich irgendwann um 2007 / 2008 herum gekauft und seitdem breiten sie sich im Garten aus.
In diesem Jahr nehmen sie auch ein Geländer in Beschlag, oben hat sich das schon angedeutet.
ABER: Das was dort wächst ist, wenn mich nicht alles täuscht, eine männliche Pflanze! Bisher dachte ich immer, in meinem Garten breiten sich nur die beiden (natürlich weiblichen) Originale aus.
Nun sieht es so aus, als ist hier eine neue Pflanze entstanden. Überraschend (für mich)!
Natürlich wird die noch elimiert, bevor die Damen blühen - aber in der Umgebung gibt es leider trotzdem noch ausreichend männlichen Wildhopfen.
Hier die Lage des Neulings, die Pfeile zeigen auf meine alten Pflanzen. Ich denke, das ist ein Männchen: Zum Vergleich meine "Original" Pflanze: Die Gerste steht gut, es bleibt spannend :-)
Guten Abend!
Tino
Re: Projekt 2020: DIY
Wie läuft es denn beim DIY-Bier? Gerste schon vermälzt?
Gott gebe Glück und Segen drein!
Johannes
Bottichmaischer und Spaß dabei!
Johannes
Bottichmaischer und Spaß dabei!
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Oh, danke für die Erinnerung!
Der Sturm heute hat mir meinen Magnum Hopfen vom Gerüst geholt, leider war der noch nicht ganz soweit. Mal sehen, ob ich was retten kann - Bilder folgen.
Die Gerste ist geerntet und wartet derzeit auf das Dreschen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.
Der Ertrag war mäßig und das "Feld" war gut mit Unkraut durchsetzt. Wenn man im Gegensatz die Gerstenfelder der Bauern sieht wird einem klar, was dort für Aufwand hinsichtlich Düngung und Herbiziden getrieben werden muss um so ein "sortenreines", gleichmäßig gewachsenes Getreidefeld zu erhalten. Respekt!
Die Spatzen waren bei uns kein Problem, die zeigten kein sonderliches Interesse.
So wie es aussieht, wird die Ernte wohl trotzdem nicht für 20l Bier reichen, aber dazu melde ich mich wenn ich endlich die Körner in der Hand habe.
Die Gerste Ende Juni
das reife Gerstenfeld
Es wird gemäht
Meine Perle mit "Mann" - siehe #21
Und noch was zum Lachen:
mein kläglicher Versuch, statt richtigem Dreschen die Ähren beim Feierabendbier mit der Hand abzupulen. Im "Sack" die Ernte, im Schwimmbad einige bearbeitete Halme und auf dem Sessel ein paar gewonnene Gerstenkörner.
Hier muss etwas mehr Technik her! Ich habe nur Angst, aufgrund der geringen Menge (im Sack ist die gesamte Ernte!) zu viele Körner zu verlieren wenn ich das auf der Tenne ausbreite. Ein Windstoß und alles ist vorbei.
Ja, für schöne Garben hat es leider nicht gereicht. Die Halme waren zu ungleichmäßig und meine Mähkünste unzureichend. Deshalb alles im Sack.
Der Sturm heute hat mir meinen Magnum Hopfen vom Gerüst geholt, leider war der noch nicht ganz soweit. Mal sehen, ob ich was retten kann - Bilder folgen.
Die Gerste ist geerntet und wartet derzeit auf das Dreschen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.
Der Ertrag war mäßig und das "Feld" war gut mit Unkraut durchsetzt. Wenn man im Gegensatz die Gerstenfelder der Bauern sieht wird einem klar, was dort für Aufwand hinsichtlich Düngung und Herbiziden getrieben werden muss um so ein "sortenreines", gleichmäßig gewachsenes Getreidefeld zu erhalten. Respekt!
Die Spatzen waren bei uns kein Problem, die zeigten kein sonderliches Interesse.
So wie es aussieht, wird die Ernte wohl trotzdem nicht für 20l Bier reichen, aber dazu melde ich mich wenn ich endlich die Körner in der Hand habe.
Die Gerste Ende Juni
das reife Gerstenfeld
Es wird gemäht

Meine Perle mit "Mann" - siehe #21
Und noch was zum Lachen:
mein kläglicher Versuch, statt richtigem Dreschen die Ähren beim Feierabendbier mit der Hand abzupulen. Im "Sack" die Ernte, im Schwimmbad einige bearbeitete Halme und auf dem Sessel ein paar gewonnene Gerstenkörner.
Hier muss etwas mehr Technik her! Ich habe nur Angst, aufgrund der geringen Menge (im Sack ist die gesamte Ernte!) zu viele Körner zu verlieren wenn ich das auf der Tenne ausbreite. Ein Windstoß und alles ist vorbei.
Ja, für schöne Garben hat es leider nicht gereicht. Die Halme waren zu ungleichmäßig und meine Mähkünste unzureichend. Deshalb alles im Sack.
- tinoquell
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1927
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Projekt 2020: DIY
Guten Abend wieder einmal.
Da ich für mein Weihnachtsbier Eurem Rat gefolgt bin und eine belgische Hefe bestellt habe, dabei jedoch die 20 Tage Lieferzeit übersehen hatte, war am Wochenende Zeit, sich endlich mal ernsthaft mit dem Getreide zu befassen.
Erkenntnis I :
man muss sowas nicht machen! Siehe unten.
Erkenntnis II :
man sollte sowas mal machen um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie bedenkenlos man eigentlich Mehl oder Malz einkauft. Das "Robinson Crusoe ich mache selber" - Gefühl weicht schnell der Demut gegenüber den Bauern, die damit ihr Geld verdienen. Mag sein, dass dort viel mehr Technik im Einsatz ist, aber auch die musste erstmal erfunden, entwickelt, gekauft und gewartet werden.
Aber zum Projekt:
Wie angekündigt wollte ich mir aufgrund des doch geringen Ertrages etwas einfallen lassen, um beim Dreschen nicht allzu viele der wertvollen Gerstenkörner zu verlieren. Meine Lösung hieß TIAB - Threshing in a Bag (tm). Zunächst bearbeitete ich den "Sack" mit einem zugegeben etwas lieblos zusammengebastelten "Dreschflegel". Nach einiger Zeit hatte ich im wahrsten Sinne den "Dreh raus" und der Knüppel klopfte nun meistens mit der langen Seite auf den Sack. Eine Füllung bearbeitete ich so geduldig an die 5 Minuten um dann festzustellen, dass immer noch die Hälfte der Körner in den Ähren festsaß. Also weiter, und nochmal 10 Minuten auf einem Bündel Stroh herumgehämmert. Eine Holzplatte diente als Imitation des Tennenbodens.
Erleichterung brachte dann die Idee mit dem Teppichklopfer, nun ging das Klopfen wirklich gut und fühlte sich auf dem Stoffbezug auch irgendwie richtiger an.
Das Ergebnis war letztlich ziemlich ernüchternd: Grannen, Grannen, Grannen ... und dazwischen auch ein paar Körner. Gerste ist ein ziemliches Teufelswerk
Das Trennen der Spreu von der Gerste ging aber anschließend dank Windsimulator sehr gut. Der Gewichtsunterschied zwischen den Grannen und Strohresten ist angenehm groß, so dass nach zweimaligem Vorbeirieseln die Arbeit getan war.
Nun kam die Stunde der Wahrheit und der Enttäuschung.
Die Landwirte hier dürfen gerne lachen: Ich hatte tatsächlich aus dem bei den Saatgutherstellern angegebenen Hektarerträgen heruntergerechnet, wie viel Quadratmeter ich für 5 Kg Gerste denn so bestellen sollte.
Heute weiß ich, dass zum Erreichen dieser Angaben sehr viel stimmen muss: Reihen- und Kornabstand bei der Saat, Boden und Düngung und sicher auch das Wetter. Für den ungelernter Hobbybauer sind diese Durchschnittsangaben niemals erreichbar - oder ich habe besonders viele Fehler gemacht.
Jedenfalls die Ausbeute beträgt gerade mal 1.300 g. Das ist eine Menge, bei der ich überlege, den Versuch hier einzustellen. Für vielleicht 5 Liter Bier wird mir der Spaß zu aufwändig sein. Vielleicht mische ich mit gekauftem Malz, mal sehen. Ob die Gerste keimt, würde mich schon noch interessieren.
Apropos: Ich erzähle gern, wie schön praktisch die Natur im Allgemeinen so eingerichtet ist, dass sie dem Getreide eine Keimsperre zum unbeschadeten Erreichen der nächsten Vegetationsperiode auferlegt hat. Auch das muss ich nun relativieren, denn mein Gerstenfeld sieht aktuell schon wieder so aus. Interessant.
Spannend war das alles aber allemal! Auch die Themen, die in den Büchern über die Mälzerei meist nur recht kurz erwähnt werden habe ich durch den Versuch anschaulich wahrgenommen:
- Verunreinigungen, Steine, Dreck
- Fremdsamen (hier: hauptsächlich Dill mit einem intensiven Aroma)
- unterschiedliche Korngrößen
....
Insofern war das praktischer Anschauungsunterricht. Ich kann das aber nicht uneingeschränkt zur Nachahmung empfehlen.
Sollte ich doch mälzen, melde ich mich dann nochmal.
Grüße
Tino
Da ich für mein Weihnachtsbier Eurem Rat gefolgt bin und eine belgische Hefe bestellt habe, dabei jedoch die 20 Tage Lieferzeit übersehen hatte, war am Wochenende Zeit, sich endlich mal ernsthaft mit dem Getreide zu befassen.
Erkenntnis I :
man muss sowas nicht machen! Siehe unten.
Erkenntnis II :
man sollte sowas mal machen um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie bedenkenlos man eigentlich Mehl oder Malz einkauft. Das "Robinson Crusoe ich mache selber" - Gefühl weicht schnell der Demut gegenüber den Bauern, die damit ihr Geld verdienen. Mag sein, dass dort viel mehr Technik im Einsatz ist, aber auch die musste erstmal erfunden, entwickelt, gekauft und gewartet werden.
Aber zum Projekt:
Wie angekündigt wollte ich mir aufgrund des doch geringen Ertrages etwas einfallen lassen, um beim Dreschen nicht allzu viele der wertvollen Gerstenkörner zu verlieren. Meine Lösung hieß TIAB - Threshing in a Bag (tm). Zunächst bearbeitete ich den "Sack" mit einem zugegeben etwas lieblos zusammengebastelten "Dreschflegel". Nach einiger Zeit hatte ich im wahrsten Sinne den "Dreh raus" und der Knüppel klopfte nun meistens mit der langen Seite auf den Sack. Eine Füllung bearbeitete ich so geduldig an die 5 Minuten um dann festzustellen, dass immer noch die Hälfte der Körner in den Ähren festsaß. Also weiter, und nochmal 10 Minuten auf einem Bündel Stroh herumgehämmert. Eine Holzplatte diente als Imitation des Tennenbodens.
Erleichterung brachte dann die Idee mit dem Teppichklopfer, nun ging das Klopfen wirklich gut und fühlte sich auf dem Stoffbezug auch irgendwie richtiger an.
Das Ergebnis war letztlich ziemlich ernüchternd: Grannen, Grannen, Grannen ... und dazwischen auch ein paar Körner. Gerste ist ein ziemliches Teufelswerk

Das Trennen der Spreu von der Gerste ging aber anschließend dank Windsimulator sehr gut. Der Gewichtsunterschied zwischen den Grannen und Strohresten ist angenehm groß, so dass nach zweimaligem Vorbeirieseln die Arbeit getan war.
Nun kam die Stunde der Wahrheit und der Enttäuschung.
Die Landwirte hier dürfen gerne lachen: Ich hatte tatsächlich aus dem bei den Saatgutherstellern angegebenen Hektarerträgen heruntergerechnet, wie viel Quadratmeter ich für 5 Kg Gerste denn so bestellen sollte.
Heute weiß ich, dass zum Erreichen dieser Angaben sehr viel stimmen muss: Reihen- und Kornabstand bei der Saat, Boden und Düngung und sicher auch das Wetter. Für den ungelernter Hobbybauer sind diese Durchschnittsangaben niemals erreichbar - oder ich habe besonders viele Fehler gemacht.
Jedenfalls die Ausbeute beträgt gerade mal 1.300 g. Das ist eine Menge, bei der ich überlege, den Versuch hier einzustellen. Für vielleicht 5 Liter Bier wird mir der Spaß zu aufwändig sein. Vielleicht mische ich mit gekauftem Malz, mal sehen. Ob die Gerste keimt, würde mich schon noch interessieren.
Apropos: Ich erzähle gern, wie schön praktisch die Natur im Allgemeinen so eingerichtet ist, dass sie dem Getreide eine Keimsperre zum unbeschadeten Erreichen der nächsten Vegetationsperiode auferlegt hat. Auch das muss ich nun relativieren, denn mein Gerstenfeld sieht aktuell schon wieder so aus. Interessant.
Spannend war das alles aber allemal! Auch die Themen, die in den Büchern über die Mälzerei meist nur recht kurz erwähnt werden habe ich durch den Versuch anschaulich wahrgenommen:
- Verunreinigungen, Steine, Dreck
- Fremdsamen (hier: hauptsächlich Dill mit einem intensiven Aroma)
- unterschiedliche Korngrößen
....
Insofern war das praktischer Anschauungsunterricht. Ich kann das aber nicht uneingeschränkt zur Nachahmung empfehlen.
Sollte ich doch mälzen, melde ich mich dann nochmal.
Grüße
Tino
- schwarzwaldbrauer
- Posting Freak
- Beiträge: 860
- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01
Re: Projekt 2020: DIY
Toller Bericht Tino und Hut ab vor dem was du bisher für dieses Projekt geleistet hast.
Falls du weitermachst freue ich mich auf weitere Berichte dieser Klasse!
Grüßle aus dem Schwarzwald
Dieter
Falls du weitermachst freue ich mich auf weitere Berichte dieser Klasse!
Grüßle aus dem Schwarzwald
Dieter
Brau, schau wem.
Re: Projekt 2020: DIY
Hi Tino!tinoquell hat geschrieben: ↑Montag 12. Oktober 2020, 22:27Jedenfalls die Ausbeute beträgt gerade mal 1.300 g. Das ist eine Menge, bei der ich überlege, den Versuch hier einzustellen. Für vielleicht 5 Liter Bier wird mir der Spaß zu aufwändig sein. Vielleicht mische ich mit gekauftem Malz, mal sehen. Ob die Gerste keimt, würde mich schon noch interessieren.
Schade, dass die Ernte unter deiner Erwartung geblieben ist. Allgemein war das Jahr wieder zu trocken und der Ertrag regional auch sehr unterschiedlich. Aber immerhin ist es kein Totalverlust. Und ein Bier mit eigenem Hopfen und Getreide ist doch mal wirklich ne coole Sache - auch wenn es keine 100% Autarkie sind


Gott gebe Glück und Segen drein!
Johannes
Bottichmaischer und Spaß dabei!
Johannes
Bottichmaischer und Spaß dabei!
- hiasl
- HBCon Supporter
- Beiträge: 1397
- Registriert: Samstag 9. Juni 2007, 12:03
- Wohnort: Kulmbach
- Kontaktdaten:
Re: Projekt 2020: DIY
Ja, die sog. Keimruhe wurde weitestgehend weggezüchtet, da sie ja auch in der Mälzerei zu Verarbeitungsproblemen führt. Allerdings ist sie dann natürlich auch wesentlich anfälliger für Auswuchs (pre-malting).tinoquell hat geschrieben: ↑Montag 12. Oktober 2020, 22:27Apropos: Ich erzähle gern, wie schön praktisch die Natur im Allgemeinen so eingerichtet ist, dass sie dem Getreide eine Keimsperre zum unbeschadeten Erreichen der nächsten Vegetationsperiode auferlegt hat. Auch das muss ich nun relativieren, denn mein Gerstenfeld sieht aktuell schon wieder so aus. Interessant.
Sommergerste wird normalerweise erst im März ausgedrillt, es gibt aber mittlerweile auch Sommergerstensorten, die wie ein Wintergetreide im Herbst gedrillt werden können. Diese besitzen dann i.d.R. eine sog. Rynchosporiumresistenz.
Gruß
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!