Stammwürze viel zu niedrig...

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ICKE511
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Stammwürze viel zu niedrig...

#1

Beitrag von ICKE511 »

Hallo ich bin neu hier und habe ein Problem, leider habe ich etwas derartiges hier nicht gefunden...
habe vorgestern meinen ersten sud probiert... nach diesem Rezept...

https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... s/419.html

da ich die Stammwürze erst nach dem abkühlen gemessen habe, habe ich mich vorher an das Rezept gehalten...
nun komme ich aber nur auf 4Plato Stammwürze... die Hefe habe ich erst einmal drauf gepackt... bin gespannt was passiert...

kann ich evtl. noch etwas tun um den Sud zu verbessern oder lasse ich es jetzt einfach mal ein paar Tage gären (sofern überhaupt was passiert) und koste dann...

für Tipps um es beim nächsten Mal besser zu machen bin ich dankbar...

LG an alle Bierfreunde...
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Beerkenauer
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#2

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Icke511 (Name wäre schon mal ganz schön)

Willkommen im Forum.
Ich befürchte Dein Bier wird ein Leichtbier. Alternativ könntest Du das Bier nochmal brauen mit hoher Stammwürze und dann verschneiden (also direkt auf den alten Sud).

Verbesserungsvorschlag wäre jetzt erstmal früher zu messen. :Bigsmile. Der Rest kommt dann schon.

Gruß Stefan
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Ladeberger
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#3

Beitrag von Ladeberger »

Willkommen im Forum!

Es wäre ganz hilfreich zu wissen, wie dein Equipment und Prozess aussah. Welches Würzevolumen kam denn heraus? Welche Änderungen gegenüber dem Rezept hast du vorgenommen?

Wenn wie im Rezept 24 Liter Würze mit 4 °P aus 4,5 kg Malz entstanden sind, entspräche dies 21% Sudhausausbeute. Das würde auf ein elementares Problem in deinem Prozess hindeuten.

Gruß
Andy
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Johnny H
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#4

Beitrag von Johnny H »

Hier liegt entweder ein massiver Messfehler (Spindel defekt?) vor, oder das Malz war nicht geschrotet, oder die Maischetemperaturen wurden überhaupt nicht eingehalten (z.B. wegen eines defekten Thermometers). Das wären auf Anhieb die wahrscheinlichsten Ursachen, die mir einfallen würden.

Um mal zuerst dem Faktor Messfehler auf die Spur zu gehen:
Was für eine Farbe hatte denn die Würze vor dem Anstellen? Angesichts des Rezepts sollte diese in etwa eine dunkel- bis kastanienbraune Farbe gehabt haben. Bei 4°P hingegen würde ich eher etwas erwarten Richtung gelb bis hellgelb oder sehr hellbraun.

Und wie wurde gemessen?
Spindel? Was für ein Modell? Irgendwo ein Sprung? Kalt (d.h. bei 20°C) gemessen?
Refraktometer? Mit Leitungswasser kalibiert? Was für eine Skala?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#5

Beitrag von ICKE511 »

Vielen Dank für die raschen Antworten...

also zuerst... mein Name ist Marco... vielleicht liest man sich demnächst öfter...

gebraut habe ich mit einem Mundschenk von Klarstein... da kann man die einzelnen Rasten ja gut programmieren... gemessen habe ich mit einer Spindel von Dr. Richter... bei Amazon bestellt...

macht eine Läuterspindel Sinn, die auf 70 Grad geeicht ist? in anderen Beiträgen habe ich gelesen, dass ich beim Nachguss die Stammwürze noch korrigieren kann...

aber ich glaube ich habe den Fehler schon erkannt... das schroten :Mad2
das Wiener Malz war nicht werkseitig geschrotet... die anderen beiden ja... fällt dann natürlich besonders ins Gewicht... ...

die Farbe war eher hellbraun/beige...

Das Kind ist ja nun in den Brunnen gefallen... ich habe dann wohl zuerst ein Leichtbier gebraut... wird die Hefe bei der geringen Stammwürze arbeiten und es wird nicht schal wenn ich es in die Flaschen fülle?

Leider habe ich nur noch 1,5 Kilo Malz hier... so dass ich nicht weiß ob ich damit noch einen zweiten Sud ansetzen kann... bzw. ob es dafür nicht schon zu spät ist... die Hefe ist seit gestern früh im ersten Sud... müsste ich dann noch mal Hefe in den Sud tun? da habe ich nämlich auch nichts da...
vielleicht hat ja jemand eine Idee um den ersten Versuch noch etwas aufzupeppen...

habe mir jetzt erst einmal eine Schrotmühle geordert... und werde dann den nächsten Versuch starten...
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Johnny H
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#6

Beitrag von Johnny H »

ICKE511 hat geschrieben: Sonntag 3. Mai 2020, 17:28 [...]
aber ich glaube ich habe den Fehler schon erkannt... das schroten :Mad2
das Wiener Malz war nicht werkseitig geschrotet... die anderen beiden ja... fällt dann natürlich besonders ins Gewicht... ...
[...]
Leider habe ich nur noch 1,5 Kilo Malz hier... so dass ich nicht weiß ob ich damit noch einen zweiten Sud ansetzen kann... bzw. ob es dafür nicht schon zu spät ist... die Hefe ist seit gestern früh im ersten Sud... müsste ich dann noch mal Hefe in den Sud tun? da habe ich nämlich auch nichts da...
vielleicht hat ja jemand eine Idee um den ersten Versuch noch etwas aufzupeppen...

[...]
Theoretisch geht das schon, mit den 1,5 kg Malz eine neue Maische anzusetzen, diese zu läutern und zu kochen, und die daraus resultierende Würze auf das bereits gärende Jungbier draufzulassen. Neue Hefe brauchst Du auch nicht dazu. Einen solchen Zweitsud würde ich dann auch ohne Hopfen kochen.

Das ist allerdings ein weiterer Brautag an Zeitaufwand, und viel höher wirst Du mit 1,5 kg leider auch nicht kommen. Überschlagen erhältst Du aus 1,5 kg Malz bei 65% Sudhausausbeute 0,975 kg Extrakt. Zusätzliches Wasser vernachlässigt, erhöhst Du Deine ursprüngliche Stammwürze (4°P in 24l lt. Rezept) nur um etwa 4°P. Das heißt, das Resultat wäre dann maximal etwa 8°P (also immer noch ein Leichtbier) anstatt 4°P, und dazu müsstest Du Deine zweite Würze ziemlich weit einkochen, was auch wieder Zeit kostet und obendrein das Risiko des Anbrennens beinhaltet.

Ich glaube, ich würde mir den Aufwand sparen, aber es ist natürlich Deine Entscheidung.
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Beerkenauer
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#7

Beitrag von Beerkenauer »

ICKE511 hat geschrieben: Sonntag 3. Mai 2020, 17:28 aber ich glaube ich habe den Fehler schon erkannt... das schroten :Mad2
das Wiener Malz war nicht werkseitig geschrotet... die anderen beiden ja... fällt dann natürlich besonders ins Gewicht... ...
...
Hi Marco

Das ist worum es hier im Forum geht. Hilfe zur Selbsthilfe. Fehler selbst erkannt :thumbsup
Würde ein Haken dran machen. Kannste später als lustige Braufehler Geschichte erzählen. So ne Geschichte kann Dir jeder hier erzählen :Bigsmile

Deinen Sud würde ich zu Ende gären lassen und abfüllen. Wird extrem dünn schmecken aber egal. Ist der erste Sud.
Kannste vielleicht mit nem Likör oder so pimpen. Ich benutze bei Bieren die mir net so gut schmecken immer den Picon. Das ist ein elsässischer Bitterorangen Likör. Damit gehts dann meistens

Gruß

Stefan
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brauflo
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Re: Stammwürze viel zu niedrig...

#8

Beitrag von brauflo »

Noch ein Vorschlag von mir:
Mit den 1,5 kg Malz nach Johnny Hs Angaben das Ganze auf 8°P bringen und mit Karamellsirup auf 12,5°P aufspeisen.
Wird sehr schlank werden, kann aber auch schmecken..
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... wollte ich immer schon mal machen...


Meine Vorstellung:
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