Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Dosenstecher
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Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#1

Beitrag von Dosenstecher »

Liebe Festgemeinde,

ich habe sofort bei meinem ersten Versuch wie David gegen Goliath angefangen. Ohne Aussicht auf Erfolg ran an den Brautag, mit leichter Hoffnung auf reichlich Erfahrungen und evtl. ein akzeptables Bier.

Grainfather Connect, klassiches Speidel Gärfass, Malzmühle, das komplette Hygiene-Paktet. Alles zur Flaschen Abfüllung. Terrasse vor der Küche zum brauen ausgewählt mit direktem Zugang zur Küche für alle Vorbereitungen. Thermometer, Feinwaage, Induktionsherd für den Nachguss. Wasseranschluss zum Kühlen. Hier viel quer gelesen, einige Anleitungen in Threads und auf renommierten YouTube Kanälen durchgearbeitet. Ich hatte für den ersten Versuch nach bestem Wissen und Gewissen an alles gedacht.

Mein Malz geschrotet und ordentlich eingemaischt. Basis war Pale Malt, dann Zugaben von Pilsner, Cara II, Sauermalz, Haferflocken, Weizenflocken.
Da bin ich mir sicher alles korrekt gemacht zu haben, hatte ich doch in der Frühphase noch den Beistand eines erfahrenen Brennmeisters. Es ging alles kinderleicht, mutmaßlich ausschlaggebend die einfache Handhabung des Grainfather durch den direkten Import des Rezeptes. Nach der Kombirast 60min bei 65° auf 75° hoch. Nachguss per Hand auf erstaunliche 76° geregelt bekommen und dann ging es ans kochen. Hopfen waren Huell Melon, Jarrylo und Mosaic. Auch hier ging alles glatt. Sauber die Temperatur beim kochen gehalten, ich war begeistert. Der erste Fehler war allerdings unbemerkt passiert - ich hatte vergessen mit dem Refraktometer zu messen. Shit happens. Es ich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wird mir allerdings nie wieder passieren. Am Ende einen Hopstand gemacht. Den Hopfen in einen Eigenbau Edelstahl Siebkorb gegeben, der mit einem Filtertuch ausgekleidet war. Nach mehreren Hopfengaben über ingesamt 40 Minuten Hopstand verteilt war der Behälter durch das aufquellen recht voll. Ich befürchte, dass ich hier einiges an Aroma verschenkt habe. Hopfen entfernt, Kühler lief bereits seit einigen Minuten mit zur Sterilisation. Über den Kugelhahn gesteuert direkt auf 22° gekühlt und rein ins Fass. Welches vorher akribisch gereinigt und desinfiziert wurde. Chemipro San übrigens. Schaumreste davon habe ich übrigens im Fass gelassen. Fehler? Laut Beschreibung bei korrekter Anwendung nicht. Erfahrungen der Gemeinde mögen etwas anderes aussagen.
Hier habe ich am Brautag übrigens das einzige mal richtig die Stammwürze gemessen. Nach dem Hopfenkochen und Hopstand lag sie bei 11,2 Brix.

Nun zur Hefe. Da dürfte ich meinen ersten richtigen Bock geschossen haben. 2 x WLP001 im Wasserbad desinfiziert - allerdings bei 30° Wassertemperatur. Das Fass ebenfalls nur gut 1 Minute vorab geschüttelt. 8° Temperaturdifferenz. Wenig Sauerstoff. Bitte um Einordnung des Fehlerpotentials dieser Aktion, ich bin so grün hinter den Ohren, dass die Farbe noch tropft. Den Fehler habe ich bemerkt gerade in dem Moment, als ich nach dem Entleeren der zweiten Packung einen Blick auf das Thermometer geworfen habe, welches ich der Einfachheit halber in dem Behältnis mit der Chemipro Lösung abgelegt hatte. Bitter. Naja, bis dahin lief auch alles viel zu glatt. Ab in den Keller, der hatte angenehme 19°. Gärung ging los, bzw. erstes Blubbern war zu erkennen nach 20 Stunden. Nach 2 Tagen die Temperatur im Keller laut Rezept langsam auf 23° erhöht. An Tag 3 das erste Dry Hopping durchgeführt. Das Blubbern roch herrlich aromatisch in den nächsten Tagen. Nach weiteren 4 Tagen die nächste, noch größere Ladung Dry Hopping durchgeführt. Nach insgesamt 10,5 Tagen (3 Tage konstant 5 Brix gemessen) gestern in die Flaschen gefüllt. 0,33er Flaschen laut Anleitung mit 1 Drop Traubenzucker, 0,5er mit 2 Drops gefüllt. Ja, ich weiß, die Skalierung stimmt nicht. Ist aber bewusst als Versuch durchgeführt worden.
Flaschen gefüllt, hier wahrscheinlich wieder ein richtig dummer Fehler. 6 Flaschen im Block mit einem Abfüllröhrchen bis zum schäumenden Überlaufen gefüllt, dann allerdings auch 6 Flaschen im Block verkorkt. Ende vom Lied, Schaum weg. Luft drin. Doof...
Das war gestern Abend. Aus 32 Liter Wassereinsatz wurden übrigens exakt 21 Liter Bier in der Flasche.

Nun habe ich heute eine Flasche, die nicht mehr ganz voll geworden war mal für ein paar Stunden in den Kühlschrank gelegt und direkt vor dem Verfassen dieses Beitrags geöffnet. Ein leises Zischen, das Bier natürlich noch schal. War zu erwarten. Aber geschmacklich so flach, dass mir die Kinnlade herunterfiel. Keine Hopfennote, kein Körper. Habe ich irgendwo noch Fehler gemacht, die ich Greenhorn hier im Fließtext runter gepaddelt habe und nicht gemerkt habe? Sind die bereits bemerkten Fehler evtl. so gavierend? Ist das alles normal, kommt das noch durch die Bindung der Kohlensäure und Reifung des Bieres? Muss ich/kann ich auf die schnelle noch etwas machen?

Für Tips wäre ich dankbar, ich werde Updates posten, sobald sich etwas tut.

Beste Grüße, der Dosenstecher.
Zuletzt geändert von Dosenstecher am Donnerstag 28. Mai 2020, 22:39, insgesamt 2-mal geändert.
Zoigl Jehovas
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#2

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Servus,

ich bin auch ein Greenhorn, aber auf die Schnelle kannst Du denke ich nur warten.

Grüße
Martin
Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn.
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Lev
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#3

Beitrag von Lev »

Moin Dosenstecher (Vorname wäre nett und üblich ;) )

für eine Fehldiagnose zum Ausgebliebene Arome würde ich an deiner Stelle mehr zu den Zeiten und Mengen der Hopfengabe schreiben. Sowohl beim Kochen, als auch beim Whirlpool/Hopstand und bei der Kalthopfung.
Ansonsten kann man hier nur raten.

Und wenn ich raten sollte, vermutete ich eine Teilschuld beim selbstgebauten Edelstahl Siebkorb. Wie sah die Konstruktion aus, bzw wie eng war der Filterstoff? Gab es da genug Durchfluss? Wie gesagt, ist nur geraten aufgrund der vorliegenden Informationen.

Grüße, Carsten
Cheers, Carsten
Dosenstecher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#4

Beitrag von Dosenstecher »

Moin Carsten,

Mein Siebkorb aus gelochtem Edelstahlblech dürfte ca 65% freie Fläche haben, ca. 2 Liter Volumen. Der Filter war ein nicht zugeknoteter Gaze-Beutel, wie ich ihn später auch zum Dry hopping verwendet habe. Durchströmung sollte tendenziell möglich gewesen sein, wenn auch wie schon im ersten Post erwähnt eingeschränkt.
Hopstand mit in Summe (der drei Sorten, zu gleichen Teilen) 20g bei 40 min Rest, 45g bei 30 min Rest, 60g bei 20 Min Rest. Dry hopping Nummer eins 8 Tage mit 66g, Dry hopping Nummer zwei 4 Tage mit 102g. Insgesamt über 300 Gramm Hopfen im gesamten Bier. Die Aromen waren auch während der Gärung klar am Gärspund zu erkennen, nur ist in der ersten (unfertigen) Testflasche des heutigen Abends nichts mehr davon übrig.

Gruß, Dosenstecher aka Christopher
colognehophead
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#5

Beitrag von colognehophead »

Moin Christopher,

ebenfalls Greenhorn und dazu auch ganz frisch eben erst hier registriert.
Ich habe den Hopfen bei meinen bisherigen zwei Suden direkt in die Würze gegeben. Bei der Menge an Hopfen würde ich (ohne Gewähr) mal vermuten, dass der Siebkorb + Filtertuch etwas zu viel es guten war.

Außerdem wundert es mich etwas, dass du die letzte Hopfengaben, mit Ausnahme des Stopfhopfens, schon 20 Minuten vor Kochende gegeben hast. Ist es für NEIPAs nicht charakteristisch, dass die Hopfengaben erst sehr spät erfolgen, da sich die Öle, die die fruchtigen Noten ergeben, sonst verflüchtigen

Ich will mich hier aber nicht in falsche oder unvollständige Aussage verrennen, da können die alten Hasen wesentlich genauere Diagnosen geben.

Besten Gruß, Tim
colognehophead
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#6

Beitrag von colognehophead »

Zoigl Jehovas hat geschrieben: Donnerstag 28. Mai 2020, 21:29
aber auf die Schnelle kannst Du denke ich nur warten.
Naja, ich meine die fruchtigen Hopfennoten müssten ja auch schon jetzt durchkommen. Habe momentan wie gesagt meinen zweiten Sud (IPA) im Gäreimer und da kommen die Fruchtester auch schon durch.
Dosenstecher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#7

Beitrag von Dosenstecher »

Ich habe 60 MInuten gekocht inkl. 10g Hopfen direkt zu Beginn, gefolgt von 40 Minuten Hopstand mit den oben genannten Schritten ohne Zuschalten der Heizung. Da kühlt es natürlich bereits ab und die Aromen sollten laut Plan nicht verflüchtigen.


Wie bereits erwähnt: Während der Gärung waren die Aromen mal mehr, mal weniger zu riechen. Es kann ja auch sein, dass ich gerade unnötig die Pferde scheu mache. Aber irgendwas scheint mir, meinem Anfängerwissen zum Trotz, komisch zu sein.
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#8

Beitrag von olibaer »

Dosenstecher hat geschrieben: Donnerstag 28. Mai 2020, 20:59 Liebe Festgemeinde, ich habe sofort bei meinem ersten Versuch wie David gegen Goliath angefangen.
Von Anfänger zu Anfänger:
Was ist ein DDHNEIPA ? Hat es Augen, kann es aufrecht laufen, ist es gar gefährlich ?

Vielleicht erklärst du dich kurz in ausgemachten Zielen.
Das erleichtert die Beantwortung von Fragen doch ganz erheblich.
Gruss
Oli
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#9

Beitrag von Dosenstecher »

Hallo Oli,

Mein Schreibstil und Bierkonsum sind Fortgeschritten, keine Frage :Bigsmile
In puncto brauen bin ich allerdings tatsächlich totaler Anfänger.
DDH NE IPA = Double Dry Hopped New England IPA, für alle interessierten Leser. Es verdreht die Augen, verhindert bei hinreichendem Konsum den aufrechten Gang und gefährlich ist es nur, wenn man plant, noch ein Kraftstoffgetriebenes Vehikel zu pilotieren. :Smile

Zu meinen Zielen: Ich hätte in meinem Bier mehr Malzkörper erwartet, bei 6 kg Einsatz. Zudem hatte ich erwartet, dass die Hopfenaromen doch schon stärker ausgeprägt sein würden.
Zudem die Frage, ob ich spontan noch etwas tun kann, um eventuell aufgrund der geschilderten Details noch Fehler auszumerzen.
Falls der Hinweis auf andere Details abzielt, bitte einfach schreiben. Wie gesagt, Neuling und weder geübt in Fachterminologie oder Abläufen bzgl. Brauen und Kommunikation auf dieser Plattform.

Gruß Christopher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#10

Beitrag von Ernie »

Moin,

ein NEIPA ist nicht unbedingt ein Anfängerbraubier.

Da liegt die Messlatte schon ziemlich hoch....

Um Dir wirklich Tipps geben zu können, solltest Du einmal Dein Rezept genauer vorstellen.

Bei einem NEIPA wird Hopfen im Heißbereich nur in sehr geringen Mengen gegeben. (es wird sonst viel zu bitter)

Das meiste passiert im Whirlpool (unter 80° C) und während / bzw. zum Ende der Gärung.

BTW: Hefe mag keine Temperatursprünge in relativ kurzer Zeit.

Grusz
Ernie
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#11

Beitrag von olibaer »

Dosenstecher hat geschrieben: Donnerstag 28. Mai 2020, 23:36 Mein Schreibstil und Bierkonsum sind Fortgeschritten, keine Frage :Bigsmile
TzTzTzz
Dosenstecher hat geschrieben: Donnerstag 28. Mai 2020, 23:36 DDH NE IPA = Double Dry Hopped New England IPA
Ahhh
Dosenstecher hat geschrieben: Donnerstag 28. Mai 2020, 23:36 Christopher
Jetzt aber ...

Willkommen :-)
Gruss
Oli
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#12

Beitrag von Dosenstecher »

Danke Ernie,
Die Messlatte war mir bewusst, wie ich bereits im Eingangspost schrieb. Mein Ansatz, komplexes Rezept, viel Lernpotential. Gelernt habe ich, bzw. ich bin noch voll im Prozess.
Temperatursprung, ja, das hatte ich ja bereits befürchtet. 8 Grad waren es laut meiner Abschätzung, laut der Verlinkungen in Olis Signatur ist alles über 3 Grad mies. Der Fehler war dann wohl signifikanter, als ich befürchtet habe.
Mir bleibt wohl erstmal nur abwarten, ob sich noch etwas tut/verbessert.
Bzgl. des Rezepts: eigentlich habe ich so gut wie alles, was das grainfather Rezept enthält hier erwähnt - bis auf die exakte Zusammenstellung der Malzsorten.
Gruß Christopher

Danke Oli :-)
DerDallmann

Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#13

Beitrag von DerDallmann »

Hast du mal einen link zu dem Rezept?
Dosenstecher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#14

Beitrag von Dosenstecher »

Klar, gerne. Ich würde der Vollständigkeit halber erst alle Details ergänzen, die mal noch teilweise handschriftlich vorliegen und dann poste ich es heute Nachmittag/Abend nach der Arbeit.
DerDallmann

Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#15

Beitrag von DerDallmann »

An der Hefe liegt es mMn nicht. 10,5 Tage und ein sVG von 83%, das ist absolut in Ordnung und passt zur 65° Kombirast.
Dass das Bier mit der Maischtemperatur und der Stammwürze (11,2 brix, war das auch die Zielstammwürze?) keinen Malzkörper hat, ist nicht verwunderlich.

Interessant wären auch die Stopfmengen und die Art, wie gestopft wurde, sowie natürlich die Auswahl der Stopfhopfen.
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#16

Beitrag von toaster »

Double Dry Hop NEIPA? Also ein ganz normales NEIPA, denn da wird ja fast immer doppelt gestopft. Wobei ich dieses zweite Stopfen mittlerweile weglasse. Schmecke keinen Unterschied und Scott Janish (the new IPA) hat auch schön beschrieben wie ein „Saturation Point“ beim Stopfen erreicht wird.
Dosenstecher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#17

Beitrag von Dosenstecher »

https://community.grainfather.com/recipes/469563

Das war mein Rezept. Ursprünglich als Klon eines bestehenden, dann gerade neu erstellt mit meinen tatsächlichen Werten.
Ergänzungen:
1) Geplant waren 23 Liter, es wurden 21 Liter
2) Die einzige Messung der Stammwürze direkt beim Umfüllen ins Gärfass lag bei 11,2 Brix.

Gruß, Christopher
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#18

Beitrag von Mehrbier »

Moin Christopher,

ich kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen: Bei 11 Brix ist von einem vollen Malzkörper nicht zu reden. Hast du mittlerweile eine der anderen Flaschen aufgemacht? Ich vermute dass der Sauerstoff in der nicht ganz vollen Flasche dem Hopfenaroma nicht sonderlich gut getan hat. Aber da können die alten Hasen bestimmt mehr zu sagen.

Oft genannter Ratschlag für Anfänger: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Nimm dir einfache Rezepte und sammle Erfahrungen auch um deine Anlage erstmal richtig kennen zu lernen.

Kalthopfung finde ich manchmal kurios. Habe zuletzt ein IPA gebraut und zwei Gärbehälter mit gleichem Inhalt gestopft. Hefen waren auch die gleichen. Einen mit 4g/l den anderen mit 6 g/l. Jeweils im gleichen Verhältnis Simcoe und Cascade. Beim abfüllen den ersten Gäreimer mit 4 g/l geöffnet und das Zeug roch einfach nur geil, fast wie Punica. Beim zweiten Bottich dann ernüchterung: Nicht mal halb so viel Aroma wie der erste. Wenn mein Geruchsinn nicht schon völlig gesättigt vom ersten Bottich war, ist das schon merkwürdig.

Gruß Gerdi
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„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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Re: Mein allererstes Bier - ein DDH NEIPA.

#19

Beitrag von Dosenstecher »

Gestern Abend mal zwei vernünftig gefüllte Flaschen geöffnet. Ein bisschen mehr Hopfenaromen sind zu riechen, das Bier hat eine angenehme Bittere. Ist wahrscheinlich durch meine Fehler eher in Richtung normales IPA gedriftet.
Bei der kleinen 0,33er Flasche mit 1 Drop Traubenzucker ein leises Zischen, aber so gut wie keine Kohlensäure im Bier.
BeI der großen 0,5er Flasche mit 2 Drop Traubenzucker (Faktor 1,5) ein bisschen mehr zischen und deutlich mehr Kohlensäure. Erkenntnisgewinn. Ich lasse es im Keller stehen und bald kommt alles in den Kühlschrank.
Ich werde mein nächstes Bier mit Trockenhefe anstellen und diese gemäß dem allgemeinen Stand der Technik mit abgekochtem und abgekühlten Wasser rehydrieren und vorab einen strikten Zeitplan mit Do‘s und Don‘t‘s für den Brautag erstellen.

Zusammenfassung:
Fehler beim Handling der Hefe -> werden abgestellt.
Anspruchsvolles Rezept? Ja, gerade für einen Anfänger. Trotzdem viel gelernt und ganz viel Dokumentiert in der Nachbereitung.

Danke schonmal an alle für die Hinweise und Tipps!
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