Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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PhilVolkerson
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Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#1

Beitrag von PhilVolkerson »

Hallo alle zusammen,

ich bin bereits seit einiger Zeit Hobbybrauer und wollte mich langsam an die untergärigen Biere rantasten.
Ich habe mir einen Kühlschrank besorgt, denn ich mit einem INKBIRD reguliere.

Gestern habe ich meinen ersten Sud mit dem Kühlschrank angesetzt, jedoch noch mit einer obergärigen Hefe. Das Ziel war durch die Temperatursteuerung ein besonders reines Bier zu produzieren und erste Erfahrungen mit dem INKBIRD zu machen, damit das Vorhaben mit einer untergärigen Hefe zu brauen ohne Probleme klappt. Das Bier soll am 31.10. getrunken werden und auch den Massenbiertrinker zugänglich sein. Ein untergäriges Bier werde ich in der Zeit eh nicht mehr hinbekommen.

Ich habe die Notti leider zu hoch angstellt, da ich schnell los musste und keine Zeit mehr hatte den Sud auf die 20 Grad zu bringen.
Die Tempratur betrug beim anstellen 32 Grad, habe dann das Gärfass in de Kühlschrank gestellt und den INKBIRD auf 15 Grad gestellt. Heute morgen hatte der Kühlschrank 20 Grad und die Gärung läuft gut an. Also ist der Sus in ca. 12 Stunden um ca.12 Grad abgekühlt. Natürlich kühlt der Kühlschrank weiter runter. Jetzt habe ich bedenken das ich mir den Sud durch die hohe Anstelltemperatur, dahingehnd versaut habe das sich durch die erhöhten Temperaturen zuviel Ester und Fuselalkohole gebildet haben.

Kann ich mit einer Erdbeerbowle rechnen ?
Oder kann ich ggf. durch die Nachgärung noch was retten ?

Die Schüttung war sehr hell.
Die Hopfung mit 22 IBUS sehr dezent.

Zusammensetzung:
Pilsenermalz
Wiener
Münchener Carahell
Melanoidin und Sauermalz

Ich bedanke mich für euer Bemühen.

Viele Grüße
Philipp
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Beerkenauer
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#2

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Philipp

Die meisten Fehlaromen bilden sich am Anfang der Gärung.
Soweit ich das verstanden habe ist da nix mehr zu retten.
Aber vielleicht wird es ja doch ein sehr trinkbares Bier.
Könntest alternativ nochmal die Fehlaromen überlagern indem Du kalthopst.

Gruss

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

PhilVolkerson hat geschrieben: Montag 21. September 2020, 09:45 Kann ich mit einer Erdbeerbowle rechnen ?
Oder kann ich ggf. durch die Nachgärung noch was retten ?
Durch die hohe Anstelltemperatur entstehen überproportional viele höhere Alkohole.
Bei der Notti gehen die nach meinem Geschmack eher in Richtung roter Apfel / Bratapfel als in Richtung Erdbeere.
Ester und höhere Alkohole sind Stoffwechselendprodukte. Die bekommst du nicht wieder weg. Weder durch Aufkräusen noch durch Auslagern.
Probiere das Jungbier und mach einen neuen Sud, falls dir das Ergebnis nicht zusagt. Davon ist leider erstmal auszugehen. Bis Ende Oktober ist noch ausreichend Zeit.
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Johnny Eleven
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#4

Beitrag von Johnny Eleven »

Wenn Du ausreichend bis viel Hefe genommen hast, wird dieser negative Effekt zumindest etwas weniger stark ausfallen, weil die meisten Fehlaromen in der Vermehrungsphase der Hefe entstehen.

Kopf hoch, vielleicht wird es trotzdem trinkbar bis lecker!
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#5

Beitrag von muldengold »

Ich hatte vor längerer Zeit einen ähnlichen Fall: zu ungeduldig bei zu hoher Temperatur (war wohl auch in den oberen 20igern) mit der Nottingham angestellt. Raus kam ein Fruchtcocktail a la Pfirsich Melba. Ich fand's grenzwertig eklig aber die Gäste - wir hatten das Bier auf einer Party vom Fass ausgeschenkt - waren begeistert! "Wow, das schmeckt ja dodaal geil nach Pfirsich!". Mein Vorschlag: schenk das Bier bei einer Feierlichkeit mit trinkfesten Freunden aus und das Bier wird ein ungewollter Erfolg.
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gulp
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#6

Beitrag von gulp »

Mir ist auch mal passiert, mit der Notti. Ich erinnere mich an Erdbeeraromen, Bratapfel? möglich, ist zu lange her. Auf jeden Fall ein schöner Obstkorb. Da lagert sich nichts mehr aus. Mir hats nicht geschmeckt, aaaaaber meinen Kumpels. Vielleicht schmeckts ja auch deinen.

Außerdem ist bis 31.10. ja noch massig Zeit, da würde ich noch was ordentliches brauen.

Gruß
Peter
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#7

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Johnny Eleven hat geschrieben: Montag 21. September 2020, 12:01 Wenn Du ausreichend bis viel Hefe genommen hast, wird dieser negative Effekt zumindest etwas weniger stark ausfallen, weil die meisten Fehlaromen in der Vermehrungsphase der Hefe entstehen.
Durch "tendenziell" mehr Hefe werden die höheren Alkohole etwas gedämpft. In der Angärphase entscheiden Temperatur, Sauerstoffversorgung, Versorgung mit FAN und Druck jedoch deutlich mehr darüber, welche Arten von Bouquetstoffen während der gesamten Hauptgärung entstehen. Höhere Alkohole sind bei höheren Temperaturen leider immer ganz weit vorn. Die Zellenanzahl beim Anstellen müsste es schon ziemlich deutlich in Richtung Ober- oder Underpitching gehen, um hier noch etwas abzuschwächen bzw. weiter zu verschlimmern.

Ich habe damals auch einige Biere zu warm mit der Notti vergoren. Je mehr man über Fehlaromen lernt, desto furchtbarer schmecken die Resultate aus solchen Versuchen :Wink
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#8

Beitrag von Johnny Eleven »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 21. September 2020, 12:58
Durch "tendenziell" mehr Hefe werden die höheren Alkohole etwas gedämpft. In der Angärphase entscheiden Temperatur, Sauerstoffversorgung, Versorgung mit FAN und Druck jedoch deutlich mehr darüber, welche Arten von Bouquetstoffen während der gesamten Hauptgärung entstehen. Höhere Alkohole sind bei höheren Temperaturen leider immer ganz weit vorn. Die Zellenanzahl beim Anstellen müsste es schon ziemlich deutlich in Richtung Ober- oder Underpitching gehen, um hier noch etwas abzuschwächen bzw. weiter zu verschlimmern.
Auf die zumindest tendenziell positive Wirkung des Overpitching wollte ich hinaus, kann das aber natürlich nicht so super erklären wie Du. Danke für diese Erläuterung!

Bei dieser Gelegenheit noch eine Frage an Dich als den Notti-Fehlaromen-Profi:

Im Forum habe ich jetzt mehrfach gelesen, dass die Notti bei einer Vergärung über 16 bzw. 18 Grad gerne zu grässlichen Fehlaromen neigt.

Ich hatte davor zwei Rezepte von MMuM gebraut und in meinem Anfänger-Leichtsinn die Würze jeweils mit der Notti bei 20 Grad vergoren, wie jeweils auch im Rezept empfohlen, einmal ein "Helles Kellerbier" (https://www.maischemalzundmehr.de/index ... Kellerbier) und einmal das berühmte "Michas OG Märzen" (https://www.maischemalzundmehr.de/index ... %C3%A4rzen).

Hefemenge war jeweil ca. 7g Trockenhefe auf ungefähr 10L Anstellwürze, vorher rehydiriert. Angestellt habe ich jeweils bei 18 Grad und dann auf 20 Grad Gärtemperatur kommen lassen und so durchvergoren (gesteuert mit Inkbird). In einem Post hast Du zum ersten Bier einmal empfohlen, die Gärtemperaturangabe im Rezept zu ignorieren und bei 16 Grad zu vergären (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ti#p350960).

Beide Biere sind sehr lecker geworden, ohne für mich erkennbare Fehlaromen. Das "Helle Kellerbier" ist sogar eigentlich mein leckerstes Bier bisher geworden. Nun meine Frage zu Deiner fachkundigen Einschätzung: Habe ich einfach Glück gehabt, haben mich die 18 Grad Anstelltemperatur oder die Menge an Hefe "gerettet" oder liegen die Fehlaromen einfach unter meiner Wahrnehmungsschwelle bzw. lässt meine rosarote Anfängerbrille deren Wahrnehmung nicht zu?

Mich würde Deine Erfahrung deshalb interessieren, weil ich zumindest das "Helle Kellerbier" gerne noch einmal so brauen würde. Dann vorsichtshalber lieber bei 16 Grad vergären?

Viele Grüße

Johannes
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Nicht böse gemeint, aber ich tippe auf die rosarote Anfängerbrille :-).
Bei meinen ersten Suden, ohne Temperaturführung im Hochsommer vergoren, empfand ich alle meine Biere auch als super lecker. Dankbare Abnehmer haben sich auch immer schnell gefunden. Rückblickend kann dabei nur ein bunter Blumenstrauß an Fehlaromen herausgekommen sein. Eigentlich müsste ich noch einmal ein paar alte Rezepte nachbrauen und unter den gleichen schlechten Bedingungen vergären lassen. Nur um einen Eindruck zu bekommen, was ich damals verzapft habe. :Angel
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#10

Beitrag von Johnny Eleven »

Danke für die schnelle Antwort!

Bin natürlich nicht böse, im Gegenteil - bin immer an Bierverbesserung und Erfahrungen interessiert.

Also würdest Du alle Rezepte, die eine Vergärung der Notti bei 20 Grad empfehlen, auf 16 Grad runterdrehen?

Viele Grüße

Johannes
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#11

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ja, 16°C effektiv im gärenden Jungbier. Nicht Umgebungstemperatur. Anstellen kann man die Notti auch bei 15°C.
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#12

Beitrag von Johnny Eleven »

Top! Probiere ich aus, danke!

Kontrolle und Steuerung der Gärtemperatur ist gewährleistet. Die Wichtigkeit dieser Stellschraube ist mir zum Glück recht schnell bewusst geworden.

Viele Grüße

Johannes
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#13

Beitrag von Liquidminer »

Nur mal so als Beispiel wie die Temperatur trotz relativ niedriger Umgebungstemperatur (15°C derzeit im Keller) durch die Decke gehen kann. Aktiv gegenkühlen kann ich noch nicht, konnte aber bei 15°C anstellen. Ich hoffe der Sud war aus dem Gröbsten raus, als die Temperatur die 19°C geknackt hat.
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muldengold
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#14

Beitrag von muldengold »

Das ist eine interessante Grafik, danke. Rund 4,5°C über Umgebungstemperatur, da sieht man mal wie eine zügig verlaufende Gärung, selbst bei kleinen Volumina (25 Liter), die Temperatur nach oben treiben kann! Ist sicher ein extremes Beispiel und bei anderen Hefen und bei anderen Umgebungsbedingungen (z.B. untergärig) wird dieser Effekt sicher dtl. geringer ausfallen - trotzdem bemerkenswert.
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#15

Beitrag von Liquidminer »

Ja im Winter, wenn der Keller 8°C hat und ich UG braue lässt sich das wunderbar steuern, da kommt es mit der Daumenregel ganz gut hin, dass die Gärtemperatur ca 2°C über Umgebungstemperatur ist. Ggf. heize ich einfach über eine Heizmatte etwas nach und das klappt dann ganz gut.
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#16

Beitrag von DrG »

Ich hatte 2016 auch mal einen Sud mit der Notti, wo die Gärtemperatur mangels Kühlung deutlich über 20°C war. Das Ergebnis war furchtbar und das einzige Bier, das ich bisher wegkippen musste, da mir auch übel davon wurde. Ich wollte es sogar tapfer trinken ("Die viele Arbeit..."), aber es ging nicht. Obstkorb habe ich da nicht geschmeckt, eher Industrieklebstoff oder Rostschutzfarbe...
Seit ich aktiv kühlen kann, hatte ich der Notti nach etlicher Karenzzeit nochmal eine Chance gegeben. Und wie Jens schon sagt um/unter 17 °C liefert sie doch recht neutrale und brauchbare Ergebnisse. Ich stelle daher auch eher bei 15 °C an und lasse die Hauptgärung bei 17 °C laufen, dann passt auch das Ergebnis. Die Notti ist somit für mich rehabilitiert und wieder mit im Team!

Gruß,
Gero
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#17

Beitrag von marsabba »

Bei mir wars eher umgekehrt. Ich wollte mal testen, wie ein bei 30 Grad angestellter Sud schmeckt (Viele grüße an TrashHunter...) und hab das mit der Notti probiert. Das Bier war eigentlich ganz lecker, extrem fruchtig, lag aber vielleicht auch an den Amarillo/Centennial Gaben.
Alle weiteren Versuche mit der Notti oberhalb von 20 Grad sind aber dann doch ziemlich in die Hose gegangen, das Erdbeer/Apfel/Fruchtaroma sticht einfach immer hervor.

Grüße
Martin
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#18

Beitrag von PhilVolkerson »

So ich habe gestern mal ein bisschen verkostet. Ich bin jetzt bereits 4 Tage in der HG bei 15 Grad mit der Notti. Ich empfand das Jungbier gestern als super malzig und tatsächlich ziemlich süß. Ich denke einfach das ich noch im Hochkräusen bin und sich das noch einpendelt. Der Sud zeigt bisher auch noch eine ganz normale Gärtätigkeit. Aber so richtige Ester schmecke ich tatsächlich "NOCH" nicht heraus. Ich habe ja wie zu beginn beschrieben das Bier bei 30 Grad angestellt. Werde aber am Sonntag nochmal brauen das Gärfass langsam an Raumteperatur hochfahren und am Sonntag dann aus dem Kühlschrank nehmen. Damit ich Platz für meinen neuen Sud am Sonntag habe. Ich werde wohl das ganze nochmal brauen. Die Schüttung etwas abändern, die 1.Verzuckerungsrast kürzen, damit das Bier etwas trockener wird (wobei eine Aussage hier noch zu verfrüht ist), aber ich weiß das meine letzte Rast bei 72 Grad schon ordentlich lang war. Dann werde ich eine UG Hefe nehmen und etwas mehr Hopfen benutzen. Denkt ihr ich sollte so vorgehen um endlich ein Bier mit einem schönen neutralen Geschmack zu produzieren ?

Grüße Philipp
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#19

Beitrag von PhilVolkerson »

PS: Wenn ich meinen Sud jetzt langsam auf 20 Grad erwärme, dann duerften doch kaum noch Ester enstehen oder ?
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#20

Beitrag von Commander8x »

Die Hochkräusen kannst du sehen, so sie denn da sind.

Nach 4 Tagen Gärung kann man nur mit viel Erfahrung schmecken, wie das fertige Bier mal wird. Also heißt es warten, ich würde sagen, bis das fertige Bier zwei Wochen in der Flasche ist.

Gruß Matthias
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Re: Nottingham Ale Hefe zu hoch angestellt bitte um Rat

#21

Beitrag von hyper472 »

PhilVolkerson hat geschrieben: Donnerstag 24. September 2020, 10:26 ... die 1.Verzuckerungsrast kürzen, damit das Bier etwas trockener wird (

Grüße Philipp
Dann solltest Du besser die Maltoserast verlängern.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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