Mein erstes Pils

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Frankie
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Mein erstes Pils

#1

Beitrag von Frankie »

So, mein erstes selbstgebrautes Pils ist fertig.
Obwohl nicht alles so glatt lief, bin ich doch überrascht wie gut es schmeckt. Denn beim Gärprozess hätte der Sud kalt stehen sollen, ich hatte es 10 Tage in der Wohnung bei etwa 20 Grad. Nachdem ich den Fehler bemerkte habe ich den Sud in die Garage gestellt. Die Temperaturen schwankten auch ein bisschen. Nach insgesamt 18 Tagen dann in die Flaschen gefüllt. 200 Gramm Zucker aufgekocht und mit den Sud gegeben. Umgerührt, fertig. Nach weiteren 7 Tagen in den Flaschen musste ich nun die erste Flasche mal öffnen. Dieses Plopp Geräusch von der Bügelflasche war schon echt gut. Ab ins Glas damit. Naja, ein Pils ist schön klar und gelblich.
Mein Pils ist trüb. Der Schaum kommt zwar sofort, ist aber sehr schnell wieder verschwunden.
Es perlt und es schmeckt trotzdem.
Der nächste Sud wird ein Maibock.
Mein selbstgebautes Rührwerk ist auch fast fertig. Ich werde demnächst davon berichten. :Drink
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emjay2812
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Re: Mein erstes Pils

#2

Beitrag von emjay2812 »

1. Fehler: Pils gärt nicht bei 20 Grad, so ist es kein Pils
2. Du hast den Zucker in den Gärbottich gefüllt umgerührt und abgefüllt?
Kein Wunder das dein Pils sehr trüb ist. So hast du die Hefe die sich abgesetzt hatte, aufgewirbelt und mit in die Flaschen gefüllt.
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Juergen_Mueller
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Re: Mein erstes Pils

#3

Beitrag von Juergen_Mueller »

Die restlichen Flaschen würde ich jetzt möglichst kalt stellen, am besten bei 0 Grad. Nach vier Wochen Lagerung legt sich die Trübung und der Schaum wird auch besser. Allerdings hast du durch die viel zu warme Hauptgärung (btw. welche Hefe?) eine Menge Gärnebenprodukte im Bier, die es geschmacklich beeinflussen. Bei einem Pils will man das in der Regel nicht, sondern einen schlanken Körper.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Beerkenauer
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Re: Mein erstes Pils

#4

Beitrag von Beerkenauer »

Frankie hat geschrieben: Freitag 6. November 2020, 04:58 Der nächste Sud wird ein Maibock.
aber bitte diesmal kaltvergären, sonst kein Bock :Grübel

Stefan

P.S. Nicht ganz ernst nehmen. Habe ich am Anfang genauso gemacht. Wenn Du da etwas mehr ins Thema kommst wirst Du sehen warum man hier im Forum so viel Wert drauf legt.
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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BrauSachse
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Re: Mein erstes Pils

#5

Beitrag von BrauSachse »

Frankie hat geschrieben: Freitag 6. November 2020, 04:58 So, mein erstes selbstgebrautes Pils ist fertig.
....
Es perlt und es schmeckt trotzdem.
Darauf kommt es an! Lass es dir schmecken. :Drink

Und berichte mal über das Rührwerk. Sowas ist immer interessant. :Greets

Viele Grüße
Tilo
Slobber
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Re: Mein erstes Pils

#6

Beitrag von Slobber »

Wie macht ihr das mit der konstanten kühlung? Mein Kühlschrank lässt sich nicht so weit hochregeln und in den Räumen, sogar im Keller wäre es zu warm
ak59
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Re: Mein erstes Pils

#7

Beitrag von ak59 »

Hi,

das machen viele mit einem Inkbird, der 1. den Kühlschrank ein-/ausschaltet und 2. etwas das heizen kann. Da gibt es Matten, Kabel, oder auch eine Glühbirne, die aber etwas bzgl. Lichteinwirkung in Verruf ist.

Ich mach das mit ‘ner Raspi-Bastellösung, da kann ich sogar aus der Ferne was drehen.

Gruß,

Andreas
Slobber
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Re: Mein erstes Pils

#8

Beitrag von Slobber »

Ah ok, das hört sich ja einfach an... Die raspi Lösung ist natürlich genial 👍
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DerDerDasBierBraut
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Re: Mein erstes Pils

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Etwas, das heizen kann, ist in den meisten Fällen kontraproduktiv. Man braucht "es" nur, wenn die Umgebungstemperatur UND die Gärungsenergie nicht ausreichen, um das gärende Jungbier schonend[tm] zu erwärmen.
Temperaturerhöhungen von 0,5 K pro Tag sind OK. Sprünge von maximal 1K gerade so am Limit, um die Hefe nicht in thermischen Stress zu versetzen. Die Gärung soll durch die Temperaturerhöhung auch nicht "durchdrehen". Der eigentliche Qualitätsparameter ist der Extraktabbau pro Tag. Er entscheidet, ob die Temperatur sanft erhöht oder sanft gesenkt werfen darf. Parallel mit der Gärungswärme heizen ist in den meisten Fällen "Holzhammer" und führt zu entsprechenden Ergebnissen.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
ak59
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Re: Mein erstes Pils

#10

Beitrag von ak59 »

Hi,

was ich mit Heizen meine ist, dass die Steuerung dafür sorgt, dass die Temperatur gehalten wird. Mein KS steht quasi im Freien. Wenn ich dort jetzt obergärig brauen möchte, läuft quasi nur die Heizung - in kurzen Aufheizphasen. Die Temperatur des Jungbiers schwankt dabei um +/- 0.5°, die der Umgebungsluft im KS etwas stärker.

Ich hoffe das ist schonend genug ;-)

Gruß,

Andreas
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secuspec
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Re: Mein erstes Pils

#11

Beitrag von secuspec »

Slobber hat geschrieben: Freitag 6. November 2020, 20:51 Ah ok, das hört sich ja einfach an... Die raspi Lösung ist natürlich genial 👍
Ist sie nicht. Wenn der Raspberry wegen kaputter SD Narte hängt und Dir deine Gärtemperatur zerschossen hat, wirst Du es verfluchen. Ich spreche da von einem ordentlich gebauten Rasberry PI Netzteil, ordentlicher SD Karte und gekühlten Gehäuse. Trotzdem hat die Kombi zwei Sude auf dem Gewissen. Die Karten werfen nach durchschnittlich 9 Monaten den Löffel.

Nimm einen Inkbird für den Kühlschrank und gut ist. Später mal, kannst Du über Smartpid oder gar Brewblox nachdenken.

Viele Grüße,
Steffen
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DerDerDasBierBraut
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Re: Mein erstes Pils

#12

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Beim Inkbird ist mir zweimal der Fühler aus der Gefriertruhe gefallen und es hat mir meine Kegs komplett durchgefroren. Das ist kein technisches Versagen, sondern menschliches. Soweit klar.
Ich wollte nur sagen: Unfälle passieren (leider) immer und überall.
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Viele Grüße
Jens
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Blondes
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Re: Mein erstes Pils

#13

Beitrag von Blondes »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 6. November 2020, 23:32 Beim Inkbird ist mir zweimal der Fühler aus der Gefriertruhe gefallen und es hat mir meine Kegs komplett durchgefroren. Das ist kein technisches Versagen, sondern menschliches. Soweit klar.
Ich wollte nur sagen: Unfälle passieren (leider) immer und überall.
Da gibt’s son pschynesisches Sprichwort: „Du bist nicht der gleiche Jens, wenn Dir der Inkbirdfühler zum zweiten Mal aus der Gefriertruhe fällt“ Kannst Du das emotional bestätigen?

:Drink
Viele Grüße, Martin
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DerDerDasBierBraut
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Re: Mein erstes Pils

#14

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Blondes hat geschrieben: Samstag 7. November 2020, 22:25 Kannst Du das emotional bestätigen?
Eindeutig. Der neue Jens hat die Gefriertruhe entsorgt und einen großen Gastrokühlschrank für die Lagerung besorgt. Keine Minusgrade, keine Probleme. :thumbup
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Re: Mein erstes Pils

#15

Beitrag von Brauerfan20 »

emjay2812 hat geschrieben: Freitag 6. November 2020, 06:57 1. Fehler: Pils gärt nicht bei 20 Grad, so ist es kein Pils
2. Du hast den Zucker in den Gärbottich gefüllt umgerührt und abgefüllt?
Kein Wunder das dein Pils sehr trüb ist. So hast du die Hefe die sich abgesetzt hatte, aufgewirbelt und mit in die Flaschen gefüllt.
Hallo, interessante Beobachtung, so dass ich weiß, was zu tun ist, wenn ich meine machen werde. Ich bin noch in der Lernphase.
Grüße und frohe Weihnachten. :thumbsup
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