Triclamp

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tauroplu
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Triclamp

#1

Beitrag von tauroplu »

Moin, zusammen,
ich werde mein Gärequipment auf Triclamp umstellen. Den Brewpaganda Gärpott mit einem 1" Triclampstutzen habe ich heute bekommen. Nun möchte ich da natürlich einen zerlegbaren Kugelhahn mit Schlauchtülle drandengeln. Soweit so gut.
Ich habe aber zu diesen Klemmen bzw. den Dichtungen ein paar Fragen, vielleicht kann mir da jemand von Euch ja weiterhelfen. An dem Stutzen befindet sich ja eine Nut, in die eine Dichtung kommt.

Nun die Fragen:
- Es gibt einerseits PFTE und andererseits Silikon, Grundsatzentscheidung oder ist das Material erstmal egal?
- Es gibt Ringdichtungen wie diese hier:
PTFE_Ring.jpg
PTFE_Ring.jpg (6.46 KiB) 1719 mal betrachtet
und Flächendichtungen wie die hier:
PTFE_Flach.jpg
PTFE_Flach.jpg (13.32 KiB) 1719 mal betrachtet
Auch eine Grundsatzentscheidung oder ist das ebenfalls egal?

Dann habe ich gesehen, dass diese Triclamp-Schraubzwingen oft mit einer Ringdichtung angeboten werden, von der ich aber jetzt mal annehme, dass diese Dichtungen in die Triclampstutzennut gehören oder?

Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Beste Grüße
Michael

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Braufex
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Re: Triclamp

#2

Beitrag von Braufex »

Servus Michael,
habe zwar keine Triclamp, aber wenn Du die auf den Leitungsquerschnitt passende Flächendichtung benutzt, bist Du zwischen den Flansch-Flächen praktisch totraumfrei.

Gruß Erwin
fctriesel
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Re: Triclamp

#3

Beitrag von fctriesel »

Ich würde PFTE-Flächendichtungen nehmen. Silikon wird mit der Zeit unschön und sollte getauscht werden, mit PFTE fällt das weg.
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tauroplu
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Re: Triclamp

#4

Beitrag von tauroplu »

Uuuhhhh...Totraum, ja, das ist in der Tat ein sehr wichtiger Punkt, gerade beim Gären. Ok, super, vielen Dank für die schnelle Antwort!

Und...äh...gleich noch eine Frage...hüstel...ursprünglich hatte ich vor, mir einen zerlegbaren Kugelhahn dafür zuzulegen. Nun habe ich aber einen sog. Probehahn entdeckt (bisher noch nicht in 1" Version, aber da suche ich noch), sieht so aus das Teil:
Probehahn.jpg
Probehahn.jpg (70.33 KiB) 1681 mal betrachtet
Das wäre in meinen Augen die "schmalste" Lösung, denn so ein zerlegbarer Kugelhahn nimmt ja doch einen entsprechenden Raum ein.
Beste Grüße
Michael

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Re: Triclamp

#5

Beitrag von tauroplu »

Danke für den PTFE Tipp!
Beste Grüße
Michael

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Ladeberger
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Re: Triclamp

#6

Beitrag von Ladeberger »

Moin Michael,
- Es gibt einerseits PFTE und andererseits Silikon, Grundsatzentscheidung oder ist das Material erstmal egal?
Ich denke für Hobbyzwecke ist das rein von den Eigenschaften her einerlei, alle sollten gegen die bei uns üblichen (Reinigungs-)Medien und Temperaturen beständig sein. Zu beachten ist bei PTFE natürlich der hohe Preis und die hohe Härte, da braucht man einiges an Anpressdruck. Die Triclamp-PTFE-Dichtungen werden teilweise auch nur als Ummantelung ausgeführt mit elastischerem (u. billigerem) Kern.

EPDM ist auch recht hart, Viton/FKM ist i.d.R. besser. Es gibt hier aber auch unterschiedliche Formulierungen, am besten beim Händler nachfragen. Silikon ist auf dem Papier ein guter Allrounder: Günstig, gut verformbar, hohe Resistenz. Für meinen Geschmack aber etwas zu weich, da findet man den optimalen Anpressdruck nicht so gut. Und die transparente Ausführung verfärbt sich schnell.

Gruß
Andy
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tauroplu
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Re: Triclamp

#7

Beitrag von tauroplu »

Danke, Andy...wobei...Viton ja auch PTFE ist...haben wir bei uns im Betrieb sehr oft im Einsatz.
Beste Grüße
Michael

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Re: Triclamp

#8

Beitrag von thosch »

tauroplu hat geschrieben: Mittwoch 3. März 2021, 12:42 Danke, Andy...wobei...Viton ja auch PTFE ist...haben wir bei uns im Betrieb sehr oft im Einsatz.
Viton ist nicht PTFE. Viton ist ein Flourkautschuk, während PTFE (PolyTetraFlourEthylen) ein fluorierter Kunststoff ist.

Grüße
Thorsten
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tauroplu
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Re: Triclamp

#9

Beitrag von tauroplu »

Hallo, Thorsten,
interessant, vielen Dank für die Info und Korrektur. Sorry, Andy! Aber da muss ich ja mal den Betriebsmeister vors Schienbein treten, der mir das immer erzählt hat...
Beste Grüße
Michael

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Räuber Hopfenstopf
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Re: Triclamp

#10

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Viton ist elastisch, PTFE nicht. Viton und EPDM kann man oft beide verwenden. Die Beständigkeit von Viton ist in bestimmten Betriebsumgebungen besser. EPDM kann bei höheren Temperaturen verspröden. Für unsere Anwendungen ist das aber alles nachrangig. Alle Elastomere werden funktionieren. Bei 180 Grad und 12 bar Dampfdruck in abrasiver Umgebung (z. B. Stator in Exzenterschneckenpumpen) ist das was anderes. Brauerei ist eher unproblematisch.

Viele Grüße
Björn
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Björn

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§11
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Re: Triclamp

#11

Beitrag von §11 »

Ich hab da mal was vorbereitet. Das beantwortet deine Frage ob Flächendichtung (kein metallischer Anschlag) oder O-Ring

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 35#p416735
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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tauroplu
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Re: Triclamp

#12

Beitrag von tauroplu »

Oh, Klasse, Jan, sehr schöner link und Beispiele. Ganz lieben Dank!
Beste Grüße
Michael

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konkret
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Re: Triclamp

#13

Beitrag von konkret »

Du mußt die Dichtung passend zu deinem Flansch wählen, d.h. der Außendurchmesser und der Innendurchmesser müssen mit dem TC-Flansch übereinstimmen. Ansonsten hast du Hohlräume in der Verbindung. Gleiches gilt für die Anbauteile der Flansche.

Es gibt drei übliche Baureihen DIN 32676 A / B / C auch landläufig DIN/ ISO/ ASME genannt.
hier gibts einen schönen Überblick der Größen:
https://mtec-shop.de/dichtungen_1

Am häufigsten kommen wohl TCs mit 50,5 mm Teller zum Einsatz (1 bzw. 1,5").

Aus meiner persönlichen Erfahrung würd ich zu Silikondichtungen greifen, falls nicht spezielle Anforderungen etwas anderes erfordern.
JackFrost
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Re: Triclamp

#14

Beitrag von JackFrost »

tauroplu hat geschrieben: Mittwoch 3. März 2021, 12:54 Hallo, Thorsten,
interessant, vielen Dank für die Info und Korrektur. Sorry, Andy! Aber da muss ich ja mal den Betriebsmeister vors Schienbein treten, der mir das immer erzählt hat...
Die Ummantelten Viton Dichtungen nennt man FEP. Wir sind damit nicht glücklich geworden. Die sind uns zu stark verflossen. Wir haben entweder PTFE oder FFKM.
Letzteres willst du als Hobbybrauer nicht bezahlen.

PTFE fließt unter Druck und unter 19‘C ändert PTFE die Struktur und die Dichte steigt. Daher muss man PTFE auch öfters nachziehen.

NBR sofern du eines für Lebensmittel hast ist auch noch gut. Ich meine das hat 70 Shore wie FKM ( Viton ) und geht bis 135‘C

Beim MTEC-Shop kostet eine NBR Dichtung in FDA Qualität DN20 2,89€.

Gruß JackFrost
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