Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

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DSpayre
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Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#1

Beitrag von DSpayre »

Hallo liebes Forum,

unser kleines Brauteam hat mittlerweile den Schritt von Einkocher zu Induktionsanlage vollzogen. Nachdem nun die ersten beiden Braugänge mit je 2 x 50 Liter absolviert sind, haben sich uns doch einige Fragen aufgetan.

Meine Idee ist, hier meine Fragen zustellen und dann Eure Antworten und ggf. Fragen von anderen Umsteigern hier zusammenzufassen. Ich vermute mal es gibt noch mehr wie uns, denen diese Fragen, speziell zu diesem Setting helfen könnten. So eine Art Sparten-FAQ

Unser Setting ist dabei

2 Yato-3500-kw-Induktionsplatten / 1x 50-Litertopf mit Läuterhexe / 1 x 70-Litertopf
1 Rührwerk
1 Brausteuerung mit CraftBeerPi
2 75-Liter-Polsinelli-Gärtanks (nicht-konisch)

Punkt 1 Maischen
Was ist die maximale Leistung die man für die Heizphasen einstellen sollte? Ich hab mal 1 Grad je Minute gelesen. Gibt es hier Erfahrungen mit mehr Leistung und damit Zeitgewinn?

Punkt 2 Umfüllen in den Gärtank
Unsere Polsinelli-Tanks werden von oben befüllt. Da mir Pumpen nicht behagen, haben wir bisher in Eimer abgefüllt und diese in die Tanks geschüttet. Da vorher gekühlt wurde würde das passen. Nun bin ich am überlegen wie ich den Brautag kürzer gestallten kann. Gerade das Kühlen in der letzten Phase dauert ewig, die ersten 50 Grad sind fix erledigt. Ich spiele mit dem Gedanken, die Würze nur bis ca. 50 Grad zu kühlen und dann in die Gärtanks zu geben. Hefe kommt dann erst am nächsten Morgen drauf. Quasi eine Kombination von aktiver Kühlung mit Kühlspirale und Übernachtkühlen.
Gibt es erfahrungen, ab welcher Temperatur keine bzw. nur noch akzeptable Oxidation bei kühler Würze stattfindet?

Sicher kommen noch mehr Fragen, vielleicht von anderen.

Über Tips würden wir uns sehr freuen.

Gruß Martin
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Sebasstian
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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#2

Beitrag von Sebasstian »

Hi,
zu Punkt 1: Wenn das Setup fix ist, dann ist die Frage eher akademischer Natur, denn mehr als 1K/Minute wirst du eh damit nicht schaffen. Also Regler der Induktionsplatte ruhig voll auf. Ich habe bis vor kurzem im 50 Liter Topf mit 3,6KW Hendi gemaischt. Dabei immer max. Leistung beim Aufheizen gefahren. Kam ziemlich genau bei 1K/Minute raus.

zu Punkt 2: Auch eine Kombination aus Übernachtabkühlen mit wasauchimmer bleibt Übernachtabkühlen. Mit allen damit verbundenen Nachteilen. Auch kühle Würze oxidiert. Aber wichtigeres Argument ist wohl die Infektionsgefahr der Würze. Über Nacht kühlen wurde ja hinreichend diskutiert.
Grüße,
Sebastian
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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#3

Beitrag von Bierchem »

Statt über Nacht zu kühlen würde ich lieber die Kühlspirale mit Eiswasser betreiben (Pumpe dafür nutzen), dann ist das auch schneller erledigt.
Du gibst auch nicht an, was bei dir rasch runter gekühlt heißt? Eventuell ist deine Kühlspirale auch einfach unterdimensioniert?
DSpayre
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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#4

Beitrag von DSpayre »

Hallo Leute,

Danke schon mal für den input. Sorry für die späte Rückmeldung, hatte den eigenen Thread nicht abonniert. :Ahh

OK, dann kann ich zumindest beim Maischen aufdrehen, spart auch wieder Zeit.

Das übernacht kühlen ist nicht optimal, dass ist klar. Ich versuche nur einen Kompromiss zu finden. Wir fangen um 14 Uhr an und dann wird es immer nach 2 Uhr morgens für 2 Sude.

Vielleicht machen wir auch noch andere Fehler. Und bis jetzt war immer anfangs gleich was wo uns die Technik ausgebremst hat. Hoffe das ist auch bald mal durch.

Mein Kühler ist der hier :

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ix#p419399

Der wird aktuell mit Kaltwasser vom Hahn gespeist. Die letzten Grade sind halt echt zäh.

Gruß Martin
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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Einfach früher anfangen, dann seit ihr auch früher fertig. :Pulpfiction

Wenn ihr in 12 Stunden einen Doppelsud fahrt, klingt das doch schon nach einigermaßen guter Planung.

Jetzt willst du das Ergebnis mit Übernachtabkühlen gefährden, um was zu sparen, eine Stunde? Das halte ich für den völlig falschen Ansatz. Auch gekühlte Würze oxidiert. Der Trick ist ja, das die Würze direkt mit Hefe angestellt wird, die den Sauerstoff aufbraucht - Bevor er die Würze oxidiert. Diesen Effekt hast du beim 50°C in den Gäreimer kippen natürlich nicht mehr. Und in den Stunden die das so rumsteht kann sogar noch viel mehr passieren als nur Oxidation. Würze ist nunmal nicht steril.

Wenn ihr zwei verschiedene Biere braut, könnt ihr beim zweiten Sud ja mal ausprobieren etwas zu tricksen. Im englischen wird es als "Short & Shoddy" gehyped, auf MMuM findest du das Schnellbier. Man muss sich halt im klaren sein, dass das schon ein anderes Bier wird.

Du kannst dir natürlich auch mal einen Gegenstromwürzekühler anschauen. Ohne Pumpe wird das aber wahrscheinlich nichts um deine Gärtanks zu befüllen. In der 20L Klasse ist doch einiges einfacher zu handhaben und dauert nicht so lang.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#6

Beitrag von DSpayre »

Bin grade über meinen alten Thread gestolpert.

Das mit dem Kühlen hat sich inzwischen erledigt.

Wir haben rausgefunden, dass umrühren beim Kühlen enorm hilft. :Ahh

Damit haben wir die Kühlzeit von 50 Minuten auf 15 Minuten eingedampft. :thumbsup
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Re: Brauen mit 50-Liter-Induktionsanlage

#7

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Bewegung ist immer gut. Ich habe eine gar nicht mal so üppige Kühlespirale und kriege damit auch 40 Liter in unter 20 Minuten auf Anstelltemperatur. Immer in Bewegung halten, leichtes Schwenken reicht da schon.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
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