Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Longhefe
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Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#1

Beitrag von Longhefe »

Hallo liebe Braugemeinde!

Zunächst super Forum, ich hab schon relativ viel gelesen und konnte es dann kaum erwarten den ersten Brauversuch zu bestreiten.
Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, da ich bereis kurz nach dem Start und einigen "Rettungsversuchen" aufgeben musste - bzw. nicht weiter wusste.

Kurz zum Equipment:
Ich habe mir von Klarstein den Maischfest 25l gekauft, da mir der Läutereinsatz mit Sieb sehr symphatisch war - sicherlich ein Fehler...
Ebenfalls habe ich alle üblichen Utensilien inkl. Gärbehälter gekauft - die leider bis auf das Elektr. Thermometer und das Braupaddel nicht zum Einsatz kamen.

Ich wollte keine Experimente und mich möglichst genau ans Rezept halten - (am meisten Bedenken hatte ich eigentlich vor den Verunreinigungen)
Es sollte ein Hefeweizen (Malzmischung 'Almtaler Hefeweisse' - geschrotet Geschrotet) werden.

Getreu dem Rezept habe ich die 13,5l Wasser in den Kessel mit Läutereinsatz gefüllt und auf 49 °C aufgeheizt
Anschließend die Malzmischung zugegeben und mit dem Braupaddel etwas verrührt. (Hier viel mir schon auf, dass sich die Malz-Wasser-Mischung nur schlecht verrühren ließ, da sich eher der Läutereinsatz mit dreht...)
Danach wieder auf 45°C hoch geheizt - und 20 Min. grastet.

Das Problem fing beim weiteren Hochheizen an - plötzlich - Error E4 im Display - die Anleitung gibt da leider nix her, aber es war schon klar...
Den Kessel vorgezogen und dann die Thermosicherung wieder aktiviert.
Das Spiel dann ca. 4 Mal, bevor ich nach einer anderen Lösung gesucht habe... kann ja auch an defekter Technik liegen

Ich hatte noch einen Edelstahl-Glühweinkessel da, der zwar nur einen Themperatur-Drehregler hat aber gut - der Läutereinsatz passte auch rein.
-> also den Läutereinsatz dort rein versetzt - bissle Sauerei - und die restliche Flüssigkeit dort rein gekippt.

Somit weiter im Aufheizprogramm und mittels Thermometer gemessen und versucht so gut es geht zu rühren
-> nach ca. 3-4 Minuten gleiches Problem Thermosicherung raus - Shit, was nun... :Grübel

Danach dachte ich, ned aufgeben, Weitermachen im Maischfest-Kessel - ohne Läutereinsatz das brennt sonst wieder an

also versucht die Anbrennung im Maischfest-Kessel so gut es geht zu beseitigen und zu putzen.
(Dabei ist mir aufgefallen, dass in der Mitte nur ein Halbkreis angebrannt war. Ich vermute, dass die zwei Stufen 1.500W und 3.000W so gelöst sind, dass jeweils nur eine oder beide Hälften heizen. Die Heizleistung von wenigstens 1.500W verteilen sich also auf eine noch kleinere Fläche.
Benutzt habe ich nur die 1.500W Stufe - da ich vorher schon Bedenken wegen dem Anbrennen hatte

alles wieder umgefüllt - wieder bissle Sauerei
auch dieser Versuch scheiterte nach ca. 5 Minuten trotz intensivstem Rührens... an der Thermosicherung

Dann wollte ich noch nen Versuch mittels großem Emaille-Kochtopf auf dem Herd starten, musste aber feststellen, dass das Volumen zu klein ist und ich habe dan schweren Herzens und zutiefst deprimiert aufgegeben :crying

...aber wie der Terminator schon sagte "Ich komme wieder!"


Bevor ich nun den nächsten Versuch plane, das nächste Malzset bestelle und nachher den Kühlschrank voller nicht benutzter Hefe habe, ein paar Fragen:

1. Hat es schon einmal jemand geschafft mit dem Klarstein Maischfest-Kessel und dem Läutereinsatz oder auch ohne diesen den Maischprozess zu bewältigen?
2. Macht es überhaupt Sinn mit dem Gerät weiter zu machen oder soll ich versuchen dieses komplett zurück zu geben?
3. Da ich nicht der Besteller und dann Zurückschicker bin und den Kessel ja schon benutzt habe, macht es Sinn den Kessel zukünftig zum Nachguss aufheizen zu verwenden?

Ich würde dann wohl oder übel mit einem noch zu bestellenden Einkochtopf mein Glück versuchen... oder ner Induktionsplatte und nem gscheiten Edelstahltopf (beides müsste ich erst kaufen - wär ich aber Bereit dazu)

Für eine kurze Rückinfo bin ich dankbar.

Viele Grüße
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#2

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das ist das Problem der chinesischen Ingenieuskunst. Eine gleichmäßige Wärmeverteilung ist wichtig. Mit Läutereinsatz (sicherlich ein Siebboden, oder?) und obendrüber rühren word das nichts. Dann rieselt auch noch der Mehlanteil durch und kann anbrennen. Mit einer Läuterspirale (Läuterhexe o. ä.) funktioniert das besser, da man zumindest den Großteil des beheizten Bodens erreichen kann. Die chinesischen Wunderkisten sind i. d. R. frisierte Wassererhitzer. Da ist natürlich auch nur ein Blechboden mit bescheidener Wärmeverteilung drin. Da hilft nur bodennah rühren.

Nicht unterkriegen lassen, das wird. Optimierungsbedarf gibt es immer. Vielleicht meldet sich ja noch jemand aus der Klarstein-Fraktion. Ich bin ja nur Kochtopfbrauer (aber am Anfang mit ähnlichen Problemen).

Viele Grüße
Björn
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#3

Beitrag von Longhefe »

Hallo Björn,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort - die mir mein jetziges Bauchgefühl, was diese Geräte angeht, bestätigt...
dass ich davon keine Wunder erwarten kann war klar aber, dass das so bescheiden funktioniert oder besser gesagt gar nicht funktioniert, hätte ich nicht gedacht... ich dachte für die ersten Sude guter Start und dann ggf. um eine Pumpe erweitern oder ähnliches...

Stellt sich für mich nur die Frage, das Ding behalten oder versuchen zurück zu geben...

Evtl. hat noch jemand einen Tipp - gerne auch wie man das Ding noch einer sinnvollen zukünftigen Verwendung zuführen kann oder halt auch nicht, dann geht es zurück zum Anbieter - mit Vermerk der Geschehnisse.

Grüße
Thomas
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dukeboris
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#4

Beitrag von dukeboris »

Das gleiche Problem hatte ich beim Einstieg ins Brauen vor ziemlich genau einem Jahr auch. Das Ding ist eine Fehlkonstruktion. Schick es zurück. Habe ich auch gemacht und den Ärger runtergeschluckt. Das wird leider nie funktionieren.
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#5

Beitrag von Longhefe »

Hallo dukeboris,

auch Dir vielen Dank - ich warte jetzt mal noch bis morgen auf evtl. weitere Meldungen - Tendenz aber zurückschicken und fertig.

...und dann mit Schwung, Einkocher oder Induktionsplatte + gscheitem Topf auf zu neuen Ufern

Grüße
Thomas
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dukeboris
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#6

Beitrag von dukeboris »

Ich habe danach mit einem vernünftigem Topf in der Küche gebraut. Das ist günstiger als das Klarsteinteil und macht mehr Spaß.
Dann kam ein Rührwerk, bessere Läuterung, ein zweiter Topf, Messgeräte, Nachgussheizer, Braukeller, Brüdenhaube, ...

to be continued...

Vorsicht! Hobbies sind schlecht für den Geldbeutel... ;-)
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#7

Beitrag von Kanton »

Ich habe mich auch zum Beginn auf den Maischfest eingelassen und war vom ersten Sud an nicht wirklich zufrieden. Zurück schicken konnte ich diesen leider dann nicht mehr, daher als klassische Fehlinvestition verbucht.
Gehört leider zum Hobby, gerade am Anfang, dazu.
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Frommersbraeu
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#8

Beitrag von Frommersbraeu »

Ich kann dich beruhigen, das Teil funktioniert wenn man es richtig nutzt. Mehrstufige Rasten vergessen und blank auf Kombirast gehen. Zum 1h warmhalten taugt das Teil und Kochen ist dann auch kein Problem mehr.
Schöne Grüße
Patrick


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dukeboris
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#9

Beitrag von dukeboris »

Aber will man denn immer nur Biere mit Kombirast brauen? Mir wäre das zu limitierend. Deshalb habe ich es verworfen und bin zum Brauen im Kessel/Topf übergegangen.

edith: typos.
Longhefe
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#10

Beitrag von Longhefe »

Hi Frommersbraeu,

danke gibt evtl. doch Hoffnung... da ich eh nicht weiß ob ich das Ding noch zurückgeben kann :Grübel
Zur Kombirast und dem Rezept welches ich mir bestellt habe Almtaler Hefeweisse...

Ist Kombirast bei Hefeweizen machbar?
Wie funktioniert das mit der Kombirast?, Das Wasser direkt auf 74 Grad und dann die Malzmischung rein oder bissle höher, da die Temperatur durch das Malz eh sinkt... hab jetzt echt Angst mit dem Ding zu Heizen...?
und wie lang dann die Temperatur halten die 1Std. die Du schreibst?

meinst Du mit Läutereinsatz oder ohne, weil Du blank schreibst?

Hast Du dann intensiv gerührt oder eher weniger, damit nicht viel durch das Sieb fällt...

Sorry, viele sicherlich blöde Anfängerfragen, ich wollte mich für den Anfang eigentlich strikt an ein "einfaches" Rezept halten und das paar Mal mit möglichst gleicher Qualität hinbekommen und Euch nicht mit sowas nerven... also Danke schonmal... :redhead
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#11

Beitrag von Longhefe »

@dukeboris... Stimmt, Hobbies können und dürfen auch Geld kosten :Smile
aber von Hobby bin ich noch weit entfernt... wollte dieses Jahr erste Erfahrungen sammeln und testen obs als Hobby taugt, dann spricht auch nix gegen Mehrinvestitionen

hätte wohl besser mit nem Einkochtopf angefangen aber nun isses leider so, evtl. hilft es anderen, die vor der gleichen Abwägung stehen... wenn ich mit der Kombirastlösung und dem Kessel was trinkbares hin bekäme wär ich scho zufrieden :Bigsmile

hätte heute gerne ein zwei (gekaufte) Hefe auf den ersten Brautag getrunken aber da ich eher Lustbiertrinker als Frustbiertrinker bin fällt das heute flach :Angry
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Frommersbraeu
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#12

Beitrag von Frommersbraeu »

Hi,
bei Weizen kann man auch eine Kombirast machen,ist zwar nicht ideal weil dadurch der Eiweiß Abbau ein wenig fehlt aber Bier wird's trotzdem. Einmaischen musst du bei rund 70°C und dann sollte die Temperatur auf 65°C fallen. Willst du es trocken, dann hälst du für 60 - 90 Minuten (je nachdem wann die Jodprobe passt), für etwas vollmundige Biere 68°C als Ziel Temperatur. Das ganz im Malzrohr. Hatte bei meinem ersten Weizen mit dem Teil exakt das gleiche Problem.
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#13

Beitrag von Longhefe »

Hi,

nochmals Danke für die HInweise & Tipps.

@ Frommersbraeu: "Das ganz im Malzrohr" heißt ja nicht mit dem Standard-Läutereinsatz... so wie ich das verstehe...

Nachdem ich die Optionen und ggf. Optimirungsmöglichkeiten nochmals abgewogen habe (ggf. Rührwerk + Läuterhexe nachrüsten und ohne Läutereinsatz nutzen) bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies wohl in einer Bastellösung mit weiteren Ausgaben - ohne Happy End - enden wird...
Ich habe heute Klarstein angeschrieben und werde versuchen den Maischfest zurück zu geben - zur Not gegen einen Gutschein.

In Abhängigkeit ob die es zurück nehmen entscheide ich dann wie es weiter geht.

Grüße
Thomas
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#14

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Kauf Dir doch einen Maischesack, isolier den Kübel mit Isomatte und brau BIAB. Das geht und was trinkbares bekommt man hin. Wenn Du dann doch am Hobby hängenbleibst, taugt das Ding immer noch als Nachgussheizer. Eleganter wäre es natürlich, wenn die das Ding zurücknehmen. In meinen Augen eine freche Fehl“Konstruktion“. Konstruiert ist da eigentlich nichts, nur Marketing betrieben.
Viele Grüße
Björn

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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#15

Beitrag von fg100 »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Montag 3. Januar 2022, 22:44 Kauf Dir doch einen Maischesack, isolier den Kübel mit Isomatte und brau BIAB.
Wieso soll er sich einen Maischesack (aus Kunststoff) kaufen und isolieren mit Matte?
Das Ding ist isoliert und hat einen Edelstahlmaischekorb (=Edelstahl-"Maischesack"). Wenn man das richtig als reines BIAB-System nutzt ist das für geschätzt 95% aller Biersorten ausreichend und ein richtiges "keep-it-simple" System.
Einzig die SHA ist nicht so berauschend. Was soll's!!!! Ein paar Gramm mehr Malz und gut ist es.
Die restlichen 5% Biere bekommt man auch mit Zubrühen hin.
Reinigungsaufwand minimalst.

Wenn du damit Zweifel hast => zurückgeben
Sollts nicht klappen versuchs mit "reinem" BIAB. Ohne Nachguss und so einen Schwachsinn wie Pumpe.
Einfacher geht Maischeherstellung nicht. Da brauchst du dir keine Gedanken über Problemmischungen oder hoher Stammwürze machen.
Grüße Franz
Bierchem
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#16

Beitrag von Bierchem »

Ich habe die Antworten jetzt nicht gelesen, sondern nur den eingangspost, verzeihe mir daher, wenn ich etwas nochmals schreibe.

Ich Maische mit dem maischfest, daher hoffe ich meine Erfahrung hilft dir.
Ich fand das System mit dem malzkorb auch ganz gut, Biab war mir irgendwie mit dem tropfenden Sack zu viel Sauerei. Daher die Entscheidung für diesen Topf.
Hatte jedoch auch bedenken unter dem Korb zu heizen und dies daher auch bisher nur in kurzen Intervallen gemacht (1-2 Minuten 1500w mehr zum Temperatur halten, als zum erhitzen). Ich Maische immer als kombirast ein, auch beim Weißbier, und habe daher keine Probleme. Sobald iodnormal ziehe ich den malzkorb hoch und gebe ein paar Liter nachguss drüber (hauptguss sollte hier größer gewählt werden, zumal der nachguss sehr schnell durchläuft und daher nicht soviel bringt).

Mein Rat zu diesem Gerät: nur so ist es sinnvoll zu nutzen, durch die doppelt Wand hält sich die Temperatur auch gut ohne nachzuheizen und das hopfenkochen geht dann auch gut.
Trotzdem wird der maischfest langfristig bei mir vermutlich als thermoport missbraucht und mit ei er läuterhexe ausgestattet, da mir das aktuell zuviel geplätscher ist, was sich ja doch leicht vermeiden lässt.

Edit: doch noch alles gelesen und eine Anmerkung zur Temperatur der kombirast.
Ich heize meist etwa 18 L auf 72-75 Grad auf. Dann kommt der maischkorb rein und das malz. Die Temperatur fällt dann auf 66-68 Grad. Hier ließt du viel anderes, da hier meist der malzkorb nicht mitgerechnet wird. Das sind meine Erfahrungswerte aus etwa 1 Jahr, kannst es ja versuchen, rechne aber mit geringerer sudausbeute, also weniger Wasser als im Rezept verwenden, oder mehr malz.
Hatte auch als 1.bier mit diesem setup das almathaler hefeweizen aus einer braumischung gemacht, wurde aber etwas dünn, da ich lediglich hauptguss und nachguss anders verteilt habe, aber das volumen nicht reduziert habe.
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Ruthard
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#17

Beitrag von Ruthard »

Um mal die Fragen des Threaderöffners der Reihe nach zu beantworten:

1.) Dieses System bitte nur für Kombirast verwenden, das klassische Verfahren mit mehreren Temperaturstufen funktioniert damit nicht. Der Siebboden des Läutereinsatzes wirkt wie eine Firewall und selbst wenn du wie ein Geisteskranker rührst, wirst du keine gleichmäßige Temperaturverteilung in der Maische erreichen. Während die Würze unten schon kocht (und die Thermosicherung auslöst) hast du oben immer noch eine lauwarme Maische. Kombirast geht aber ganz gut und mit diesem Verfahren lassen sich sehr sehr viele Biere brauen. Bis du die Kombirast-Rezepte alle durch hast, hast du eh einen Leberschaden. Auch Hefeweizen geht, lies dir mal zu diesem Rezept die Kommentare braugnom/brauwolf durch.

2.) Zurückgeben oder nicht? Diese Frage hast du im Prinzip in 3.) schon beantwortet. Durch die Ingebrauchnahme ist das Widerrufsrecht verwirkt. Wenn du allerdings monierst, dass die Thermosicherung alle naselang auslöst, was einen Mangel darstellt, wird das schon gehen. Klarstein ist mit Umtausch/Geld zurück vergleichsweise großzügig.

3.) Nachgusswasser erhitzen geht immer, zum Wasser heiß machen sind die Dinger eigentlich mal konstruiert worden. Das geht zwar auch mit einem 50€ Billigeinkocher, aber wenn du das Teil schon mal hast...


Cheers, Ruthard
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#18

Beitrag von Alt-Phex »

Das Ding ist halt "Broken by Design". Mach dir nichts draus. Die Liste der Anfänger, die mit dem umgepopelten Wasserkocher auf die Schnauze fallen ist lang. Reklamation und Umtausch wäre sicherlich die beste Lösung. Vielleicht machts dann irgendwann mal "Klick" bei Klarstein und die nehmen den Schrott aus dem Programm. Was ich aber sehr bezweifle, dafür müssten die ja erstmal kapieren warum das nicht funktioniert.

Mit einer Kombirast kannst du aber so ziemlich alles brauen was du möchtest. Das ganze rumgemaische wird m.M.n. auch völlig überschätzt. Klar kann man da bestimmte Dinge steuern. Aber mal Hand aufs Herz, wer weiß denn wirklich was er da macht?

Ganz wichtig: Nicht unterkriegen lassen. Der Fehler liegt nicht bei dir, sondern in dieser chinesischen Fehlkonstruktion.
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#19

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Wieso soll er sich einen Maischesack (aus Kunststoff) kaufen und isolieren mit Matte?
Das Ding ist isoliert und hat einen Edelstahlmaischekorb (=Edelstahl-"Maischesack"). Wenn man das richtig als reines BIAB-System nutzt ist das für geschätzt 95% aller Biersorten ausreichend und ein richtiges "keep-it-simple" System.
Dass der Kübel isoliert ist, wusste ich nicht, sorry. Geht aus der Beschreibung auch nicht hervor. Die werben ja mit "gleichmäßiger Temperaturverteilung. Bei einem Topf mit 30 x 47 cm, der einen lediglich unten durchlässigen Malzkorb hat, ist das schon mehr als frech. Da sind Brown'sche Molekularbewegung und Konvektion dann doch geringfügig überfordert. Deswegen mein Einwurf mit dem Maischesack. Der ist zumindest an allen Seiten durchlässig, ist fein genug um Durchrieseln einigermaßen zu verhindern und BIAB ist ein etabliertes Brausystem. Im Gegensatz zu Malzrohrsystemen ohne Pumpe.
Schwachsinn wie Pumpe
Der "Schwachsinn" funktioniert in vielen Grainfather und Speidel Brauanlagen gar nicht so übel. Und auch die China-Brauanlagen mit Pumpe haben zumindest das Problem der Durchmischung einigermaßen hinbekommen. Der Maischfest ist leider freche Kundenverdummung. Zumindest, wenn man sich halbwegs an den Versprechungen orientiert. Die sind allerdings immer wieder ein Grund für unfreiwillige Komik.
Hohlrohr-Kühlspirale geeignet zur Durchleitung von Wasser
Hohlrohre sind schon eine tolle Erfindung. Da geht das Wasser deutlich besser durch als bei denen aus Vollmaterial. :Ahh
Frisches Bier aus der eigenen Heimbrauerei? Nichts leichter als das: Mit dem Klarstein Maischfest Maischekessel erreicht jeder Hobby-Braumeister ganz unkompliziert die richtige Stammwürze.
Ahhh... Stammwürze hat was mit dem verwendeten Topf zu tun.
Man sehe mit meinen Sarkasmus nach. Ich habe beruflich ständig mit "high performance" Produkten aus China zu tun. Je mehr "performance draufsteht, desto schlimmer wird es.
Viele Grüße
Björn

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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#20

Beitrag von Longhefe »

Hallo, da bin ich wieder...ich war nie wirklich weg... musste viel Lesen und paar andere Dinge regeln...

...ich liebe Sarkasmus :thumbsup

kurzer Zwischenstand:

1. Ich habe bei Klarstein den Fall gechildert und um Rückgabe gebeten
2. Klarstein hat sich nach 1 Tag per Mail gemeldet und die Retoure akzeptiert und ein Retourenlabel geschickt
-> da kann ich am Service nicht meckern :thumbup
3. Der Topf befindet sich also auf dem Rückweg

Unabhängig von "der offensichtlichen technisch fragwürdigen Konstruktion" kurz noch zur Hardware, da hier immer wieder Unklarheiten zu dem Maischfest auftauchen:
--> Er ist tatsächlich Doppelwandig
--> Er hat KEINEN tiefgezogenen Boden, es befindet sich unten am Rand also ein kleiner Pfalz oder wie man das nennen mag
--> Insgesamt entsprach die Verarbeitung meinen Erwartungen, ich hatte keine Dellen, scharfe Schnittkanten oder ähnliches und es hat soweit alles gepasst wie es soll
--> Ich denke, wenn der Maischfest eine Umwälzpumpe hätte (ala Mundschenk oder Brauheld), kann das funktionieren - ich bin aber nicht mehr bereit für ein weiteres Experiment in diesem "Zwischendrinn"-Preissegment


Nach wiederum langem Lesen und Abwägen standen für mich folgende Optionen zur Wahl
1. Gleich auf den allseits gelobten Grainfather G30 setzen
-> Invest ca. 800 EUR
2. Gscheiter Einkocher Bielmeier BHG411.3 + Läuterhexe
-> Invest ca. 230 EUR
3. 1 x Billigeinkocher KESSER Einkochautomat 27L Digital (macht ähnliches wie der Maischfest nur ohne "Firewall"-Läuter-Einsatz :Ahh ) + 1 x Läuterhexe + dann noch Monofilament Filterbeutel 150µ dazu
--> Invest ca. 145 EUR

Aktuell tendiere ich zu Lösung 3, allerdings mit gleich zwei Einkochern - Invest mit weiterem Kugelhahn ca. 270 EUR - geplanter Prozess:

1. Kocher 1 mit Läuterhexe -> Maischen
2. Parallel Kocher 2 ausreichend Nachgusswasser zum kochen bringen
3. Das kochende Nachgusswasser in das bereits vorhandene Edelstahl-Gärfass füllen (Nebeneffekt - Thermische Desinfektion des Fasses)
4. Läutern von Kocher 1 in Kocher 2
5. Das dann das auf 78 Grad abgekühlte Wasser aus dem Gärfass für Nachguss verwenden
6. In Kocher 2 wallendes Kochen (ab und an Schauen, Umrühren), nebenher Gärfass vorbereiten und Kocher 1 putzen
7. Heiße Würze aus Kocher 2 über Monofilament in Gärfass laufen lassen (möglichst ohne Plätschern)
8. Gärfass in Keller zum Kühlen, Kocher 2 und Equipment putzen
9. Am nächsten Tag Lüften/bissle Plätschern und Rühren + Hefe dazu
... 2 Wochen hoffen, dass die Gärung funktioniert und 40 braune Bügelflaschen Hefeweizen leeren :Drink , putzen, und für Abfüllung vorbereiten usw.

Passt das von der Theorie aus Eurer Sicht? :Grübel

Viele Grüße
Thomas

PS: Bei meinen schier endlosen Recherchen im Internet bin ich irgendwann auch über ein YoutTube-Video gestolpert:
-> https://www.youtube.com/watch?v=AU3c0oYj6ok

...ich weiß, das vorgestellte Brausystem ist eine andere Liga aber ich fand das Viedeo mit dem System sehr Interessant, da hier alle Prozessschritte Maischen / Läutern / Nachguss / Kochen etc. durch die Darstellung beider Pötte in einem Bild, die Kameraperspektive und das jeweilige Umpumpen extrem gut nachvollziehbar sind - mir hat es auf jeden Fall sehr geholfen evtl. hilft es einem anderen Interessierten auch...

-> Dadurch kam ich auch auf die Idee mit den gleich zwei Einkochern, nur, dass ich die Rolle der Pumpe und Ventile übernehme :thumbup
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#21

Beitrag von Alt-Phex »

Longhefe hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 14:48 Aktuell tendiere ich zu Lösung 3, allerdings mit gleich zwei Einkochern - Invest mit weiterem Kugelhahn ca. 270 EUR - geplanter Prozess:

1. Kocher 1 mit Läuterhexe -> Maischen
2. Parallel Kocher 2 ausreichend Nachgusswasser zum kochen bringen
3. Das kochende Nachgusswasser in das bereits vorhandene Edelstahl-Gärfass füllen (Nebeneffekt - Thermische Desinfektion des Fasses)
4. Läutern von Kocher 1 in Kocher 2
5. Das dann das auf 78 Grad abgekühlte Wasser aus dem Gärfass für Nachguss verwenden
6. In Kocher 2 wallendes Kochen (ab und an Schauen, Umrühren), nebenher Gärfass vorbereiten und Kocher 1 putzen
7. Heiße Würze aus Kocher 2 über Monofilament in Gärfass laufen lassen (möglichst ohne Plätschern)
8. Gärfass in Keller zum Kühlen, Kocher 2 und Equipment putzen
9. Am nächsten Tag Lüften/bissle Plätschern und Rühren + Hefe dazu
... 2 Wochen hoffen, dass die Gärung funktioniert und 40 braune Bügelflaschen Hefeweizen leeren :Drink , putzen, und für Abfüllung vorbereiten usw.

Passt das von der Theorie aus Eurer Sicht? :Grübel
Ja, das passt soweit alles. Ein zweiter Einkocher als Sudpfanne ist die richtige Entscheidung. Sonst macht das läutern aus dem Maischekessel nämlich gar keinen Sinn.

Das einzige was ich hier vermisse, ist eine aktive Würzekühlung. Das ist ein sehr wichtiger Prozessschritt. Auch wenn das oft als vernachlässigbar dargestellt wird. Eine Eintauchkühlspirale gibt es bereits ab 50 Euro. Dein Bier wird es dir danken, nicht daran gespart zu haben.
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#22

Beitrag von Longhefe »

Danke für die schnelle Antwort ...

das wollt ich eigentlich für die ersten Male noch aufschieben um den Gesamtprozess-/aufwand für mich zu verschlanken... :Grübel

Hast Du auch gleich mit dem aktiven Kühlen angefangen?
Würdest Du lieber im Gärfass kühlen oder vorher im Kocher? ... (Ich frag wegen dem Kühlspiraldurchmesser da mein Gärfass so eine 30L Kanne mit 20cm Durchmesser oben an Verschluss ist)
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#23

Beitrag von Frommersbraeu »

Du kannst dir auch, ohne gleich eine Kühlspirale zu kaufen, mit einem Pack Eis aus dem Supermarkt helfen. Damit kommst du schnell und einfach unter die DMS kritischen Temperaturen und bist unabhängig von fließend Wasser. Das abkühlen auf Anstelltemperatur geht dann auch über Nacht
Schöne Grüße
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#24

Beitrag von Alt-Phex »

Longhefe hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 16:58 Hast Du auch gleich mit dem aktiven Kühlen angefangen?
Ja, als gelernter Brauer kam es für mich nicht in Frage, die Würze nicht aktiv zu kühlen. Würze ist sehr anfällig für Mikroorganismen. Die bringt sogar selber welche mit, die den Kochprozess überleben. Daher ist eine schnelle Kühlung und ein zügiges Anstellen mit aktiver Hefe sehr wichtig.
Longhefe hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 16:58 Würdest Du lieber im Gärfass kühlen oder vorher im Kocher? ... (Ich frag wegen dem Kühlspiraldurchmesser da mein Gärfass so eine 30L Kanne mit 20cm Durchmesser oben an Verschluss ist)
Du kühlst in der Sudpfanne direkt auf Anstelltemperatur. Das erspart dir auch den Whirlpool, weil durch die Kühlung sowieso alles am Topfboden sedimentiert.

Würdest du im Gärfass kühlen, fällt dir dort der Kühltrun aus. Das ist kontraproduktiv und kann sich negativ auf die Gärung auswirken.
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Longhefe
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#25

Beitrag von Longhefe »

Hallo nochmals an Alle,

Danke für den tollen Input! :thumbsup

Ich vertraue Euch -> ein Würzekühler kommt auf die Liste!

...so nun wird bestellt und ich melde mich nach Vollzug des Brauversuch 2.0 nochmals - kann aber 2 Wochen dauern - ich will mir stressfrei nen ganzen Tag dafür einplanen - ohne Nebenbaustellen :Smile
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#26

Beitrag von Bolban »

Ich habe des gleiche Ding. Hätt' ich mal lieber etwas mehr recherchiert, dann wäre meine Kaufentscheidung wohl anders ausgefallen. Was an dem Gerät irgendwie nervt,ist,dass es ein "leise köcheln" nicht gibt. Will man kochen,geht das nur über eine 100 Grad Eingabe am Display.Dann fährt er unheimlich an & es kocht wie in der Hölle. Gibt man aber 98 Grad ein um leiser zu kochen, fällt das gleich um 3 Grad ab und schaltet erst bei 95 wieder zu, um hoch zu heizen.Sind die 98 erreicht, schaltet er sofort wieder minutenlang ab (bis 95). Ich bin grad bei den gleichen Überlegungen wie Du oben und tendiere das Gerät nur noch als Nachgußheizer zu verwenden-das kann es super (denke ich).
Ich bin noch absoluter Theoretiker und habe bislang nur mal Extrakt verkocht. Bierbrauen scheint sämtliche Weltreligionen in den Schatten stellen zu können. :Angel :thumbsup
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#27

Beitrag von Longhefe »

Hallo Zusammen,

es hat gedauert aber wie versprochen hier das erste Feedback - sorry langer Bericht....

Vorab @Bolban: "Bierbrauen scheint sämtliche Weltreligionen in den Schatten stellen zu können." -> sehe ich mittlerweile ähnlich :puzz

Ich habe den Maischfest retourniert und das Geld erhalten -> alles gut gelaufen

Das Equipment wie oben beschrieben bestellt + Würzekühler (Wen es interessiert Einkocher-Produktname Kesser - ich hab keinen Vergleich aber bin recht zufrieden)

Sonntag hatte ich ein ungestörtes Zeitfenster - also ran an den nächsten Versuch (zugegeben, ich hab erst 11 Uhr begonnen)
(Samstags zuvor die Einkocher auf Funktion getestet und alles bereit gestellt - daran sollte es beim Brauvorgang nicht scheitern)

- Kocher 1: Wasser aufgewärmt
- Malzmischung dazu
- die verschiedenen Rasten angefahren und gerührt wie ein Weltmeister - bloß kein Anbrennproblem mehr...
- Kocher 2: parallel das Nachgusswasser aufgeheizt
- Aufgusswasser vor der letzen Rast in den Gärbehälter zum Desinfizieren und runter kühlen gefüllt
- Kocher 2 komplett geleert und für das Reinläutern vorbereitet
- Dann von Kocher 1 in Kocher 2 Läutern, möglichst ohne Plätschern - also den Schlauch bis auf den Boden von Kocher 2 hängen lassen
--> Mit einem Auge nebenher festgestellt, dass es um das Gärfass herum etwas nass wird - ok, evtl. was verschüttet weggewischt
- Per Messbecher aus dem Gärfasshahn mit dem Nachgusswasser den Nachguss in Kocher 1 aufgebracht -> Temperatur hat sehr gut gepasst
--> um das Gärfass herum wird es trotz Wegwischen immer wieder nass... kein gutes Gefühl... :Waa
- Kocher 2 mit der Würze auf die Küchenarbeitsplatte gewuchtet und zum Kochen Vollgas aufgedreht

--> endlich etwas Zeit, das schicke neue Polsinelli-Gärfass genauer zu inspizieren
--> und siehe da, nachdem ich den grünen Plastik Bodenschutz entfernt habe tröpfelt es an einem Punkt der Schweißnaht leicht durch
--> Shit :Shocked - als Gärfass fällt das Gefäß schon mal aus, aber besser ich habe es mit Wasser gemerkt als am Ende mit dem fertigen Sud
--> ich wusste aber noch, dass ich mit dem Haus vor 5 Jahren auch ein altes Plastik-Gärfass im Keller erworben habe, dass ich - zum Glück - aufgehoben habe :thumbup
- nebenher immer gespannt den Kocher 2 mit der Würze beobachtet - man das dauert bis der auf Temperatur kommt... :Grübel
Gärfass aus dem Keller geholt und große Reinigungs- und Desinfektionsaktion gestartet, alle demontierbaren Teile in der Küche abgekocht (auf dem Fassboden ist ne Produktionsprägung 09/84 :Bigsmile ) -> Oldie ist startklar
- Die Temperatur von Kocher 2 tut sich verdammt schwer, es will nicht wallend kochen.... da war doch was mit Isolierung... :Grübel
- Meine uralte, heiß geliebte und treue blaue Iso-Matte vom Dachboden geholt, Maß genommen, zurecht geschnitten und damit den Einkocher 2 isoliert
-> irgendwann dann doch wallendes Kochen - bin also wieder auf Spur - wie lange ich jetzt noch kochen soll - ich wusste es nicht mehr mir ist jegliches Zeitgefühl verloren gegangen... also statt der 90 ca. 60-70 Minuten wird schon passen

- nun bissle Zeit, also Kocher 1 Hahn + Läuterhexe demontiert und alles schon mal geputzt - was weg ist ist weg
- Anschließend den Gardena-Schlauchroller im Heizraum angeschlossen, den Würzekühler angestöpselt und alles nochmal kräftig desinfiziert - sicher ist sicher - jetzt bin ich bis hier her gekommen, daran soll es nicht scheitern...
- Gärfass vorbereitet und fstgestellt, dass das bestellte Feinsieb für die kleinere Öffnung vom Gärfass-Oldie eigentlich zu groß ist - aber wird schon irgendwie gehen, Sieb ebenfalls nochmals kräftig desiinfiziert und ordentlich trocknen lassen, danach Sieb in das Gärfass gesetzt (Sieb hängt bis auf Gärfassboden...)

- Würze mit Kühler runter gekühlt, klappt ganz gut und immer aufgepasst wegen Sauberkeit - fast schon panisch
- Anstelltemperatur erreicht - also mit Plätschern rein ins Gärfass bzw. das drin hängende Sieb - läuft - innerlich stellt sich eine leichte Zufreidenheit ein, bis ich versuche das Sieb mit dem aufgefangenen Restschmodder durch das kleinere Loch zu entnehmen - geht nicht, da sich die Reste wie ein Klumpen unten verdichten und ich das Sieb so durch das Loch nicht entnehmen kann
-> beim stärkeren Ziehen läuft die rausdrückende Würze außen über das Gärfass - toll - was nun... da hilft nur Stück für Stück mit der Hand ausdrücken - aber höchste Infektionsgefahr :Shocked
-> also die Hände mit Desinfektionslösung getränkt und vorher sauber abtrocknen lassen - soll ja evtl. doch noch ein Bier werden und keine Reinigungslösung...
- hat dann auch geklappt und ich war erstmal froh, dass alles im Gärfass war - meine Nerven schon ziemlich strapaziert...
--> und der Hahn vom alten Plasikfass ist sogar dicht (hatte schon Befürchtungen)

Nun noch die Flüssighefe dazu kippen, Gärröhrchen drauf und Fass sicher irgendwo abstellen (Werkstattraum, ca. 19 Grad)
(Mangels Wissen/Erfahrung die Flüssighefe direkt aus dem Kühlschrank, Aktivatorpack zerquetscht geschüttelt - Hefebeutel außen desinfiziert - aufreißen und direkt rein - keine Ahnung ob das richtig war...)

Danach paar Zigaretten der Erleichterung , Putzaktion des Arbeitsbereichs und des Equipments... ca. 19 Uhr - total platt aber ein Bier trinke ich heute noch in der Hoffnung, dass es was wird und ich mir keine Infektion eingefangen habe...

Am nächsten Tag, kein Blubbern - es macht sich unbehagen breit und ich fange schon mal an zu googeln an was es liegen kann - evtl. die Hefe falsch vorbehandelt... Abends immer noch kein Blubbern... evtl. zu kalt, ich stell das Gärfass lieber ins Erdgeschoss, da sind es 21 Grad
Heute Mittag - ich hätte fast einen Freudensprung gemacht - es blubbert :thumbsup nächster Teilschritt erreicht...

Jetzt hoffe ich nur, dass ich mir keine Infektion eingefangen habe...

Meine Messungen haben übrigens in/mit dem abgekühlten Sud folgende Werte ergeben:
Refraktometer - drei Skalen Brix: 18,2 / Oe: 70 / KMW Babo: 14,3
Spindel: Wert 107,5
-> ich hab ehrlich gesagt noch keinen Plan, ob ich richtig und was ich da gemessen habe - ist mir gerade noch zu frisch und zu viel - ich lese mich noch ein...

Eine Frage hätte ich aber noch... :redhead:
In der Beschreibung zur Almtaler Hefeweisse steht nur, dass, wenn sich nach 1-2 Wochen der Restextrakt nicht mehr ändert, abgefüllt werden kann.
-> Es steht aber nix drin, ob ich beim Abfüllen noch eine Art Speisezugabe für die Nachgärung machen oder etwas anderes beachten muss...

...für Tipps diesbezüglich bin ich wie immer Dankbar :Smile

Hochachtungsvoll vor allen Brauern - (das meine ich Ernst - hätte nie gedacht, dass es so komplex und aufwenig ist...)
Thomas
Safari-Guide
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#28

Beitrag von Safari-Guide »

Erst mal Glückwunsch zum 1. Sud!

Jetzt trink erst mal Deine Halbe, hast du dir verdient.

Zu deiner Frage - wenn die HAUPTgärung durch ist (Restextrakt drei Tage nacheinander konstant!) dann musst du in Flaschen abfüllen und dort noch die NACHgärung machen, weil du ja drucklos vergärst und du hinterher trotzdem CO2 im Bier haben willst. Am einfachsten machst Du das mit Haushaltszucker und einer Dosierhilfe. Bei Weißbier (mehr CO2) würde ich die 3/4l Größe der Dosierhilfe für eine Halbliter-Flasche nehmen.

Ein Flaschenmanometer wäre auch noch eine gute Anschaffung, damit kannst du dann auch die Nachgärung kontrollieren.

Erik
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#29

Beitrag von Longhefe »

Hi Erik,

Danke - ich muss sagen bin auch echt froh, dass ich das durchgestanden habe...
wahrscheinlich gut, dass ich das nicht vorher wusste, sonst hätte ich nicht - zumindest nicht jetzt - damit angefangen :Bigsmile
(renoviere nebenher das Haus - und das lastet mich schon gut aus, da ich alles selbst mache - dachte halt, warum nicht auch das heiß geliebte Hefeweizen selbst machen... :Ahh :Bigsmile )

Mein Ziel für dieses Jahr wäre 4-6 mal einen Sud - immer gleiches Rezept - zu brauen und jedes mal wieder was am Ablauf verbessern
-> fürs nächste Mal kauf ich auf jeden Fall ein Rührwerk... denke das isses Wert...
nächstes Jahr kann ich dann anfangen an der Rezeptur zu arbeiten aber erst muss der Ablauf stimmen und das Grundverständnis da sein, bevor ich an Stellschrauben drehe

Danke nochmal für den Tipp - ich hatte es vermutet - schade, dass sich die Beschreibung darüber ausschweigt... ich denke genau an den Kleinigkeiten hängen viele Anfänger - Erfahrenen fällt das gar ned auf, weils selbstverständlich ist...

Dosierhilfe hab ich und ein Flaschenmanometer auch - wohlweislich - die Flaschenbombe will ich nicht auch noch testen... :Wink
-> also nehm ich die Seite mit der Beschriftung 0,75 :thumbup

Viele Grüße
Thomas
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jbrand
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#30

Beitrag von jbrand »

Zum Thema Flüssighefe: Die musst du am Besten schon ganz zu Beginn des Brautages aus dem Kühlschrank holen und dann den Aktivatorbeutel zerquetschen. Dann kann die Hefe schon mal starten und wenn du dann mit dem Brauen fertig bist, hat sich der ganze Beutel richtig schön aufgebläht. So vorbehandelt kommt die Hefe dann auch viel schneller an.

Und hast du tatsächlich 18 Brix gemessen? Dann wird das eher ein Weizenbock! Den würde ich sicherheitshalber etwas länger gären lassen, da sich die Hefe dort zum Schluss etwas schwerer tut.
Viele Grüße

Jens
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#31

Beitrag von Longhefe »

Hi Jens,

Danke für den Hinweis mit der Flüssighefe - werde ich beim nächsten Mal so machen :thumbup

Diese Werte habe ich abgelesen, hatte das Refraktometer vorher aber nicht kalibriert - hab soeben nochmals mit Wasser getestet - Linie steht bei 0, sollte also gepasst haben.

Der Wert von der Spindel war übrigens nicht 107,5 sondern ca. 1.065 - 1.070
->wenn ich das in der beigelegten Tabelle nachschaue, dann entspricht ein Wert von 1.070 -> 70 Oe -> stimmt also mit dem Refraktometerwert überein.

Daher glaube ich, dass die Werte sogar stimmen könnten... der hohe Brix Wert könnte von folgenden Punkten her rühren:

1. Evtl. hab ich mich beim Nachguss vertan und einen Liter zu wenig drauf gegeben (gut möglich - ich war bissle arg unter Strom :puzz )
2. Die lange Zeit, bis zum wallend Kochen -> da ist mit Sicherheit eniges verdampft...

Im Rezept steht übrigens ein Zielwert Stammwürze: 13,3°P

Was macht Ihr, wenn der Brix-Wert zu hoch ist? Wasser nachgießen?
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jbrand
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#32

Beitrag von jbrand »

1,070 entspricht 17,1 Plato, also definitiv ein Weizenbock :Smile

Am einfachsten kann man vor dem Anstellen, also bevor du die Hefe zugibst, mit Wasser auf die gewünschte Stammwürze verdünnen. Das ist bei dir jetzt natürlich schon vorbei. Rein theoretisch kannst du immer noch verdünnen, ich würde es dabei aber nicht übertreiben und maximal 10 Prozent Wasser zugeben. Damit kommst du rein rechnerisch auf eine Stammwürze von ca 15,5 Plato. Immer noch recht stark aber kein Bockbier mehr.

Wenn du im Weizenbier den Bananengeschmack magst, dann war das vielleicht sogar die richtige Vorgehensweise, da durch die hohe Stammwürze die Bildung des Bananenaroma gefördert wird.

Auf jeden Fall solltest du das Bier jetzt aber erst einmal ausgären lassen und nicht während der Gärung daran rumfummeln.
Viele Grüße

Jens
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#33

Beitrag von Longhefe »

Hi Jens,

ich hab ned dran rum gefingert - das passt schon - nur ab und zu mal mein Näschen an das Gärröhrchen gehalten :Wink

Verdünnen werd ich jetzt nicht mehr - es wird so wie es wird - obwohl ich kein Bananengeschmacksfan bin...

Wenn ich beim nächsten Mal verdünne, dann wie du es schreibst, vor der Hefezugabe :thumbup
dann aber mit abgekochtem Wasser nehme ich an...?

Kann ich beim hochheizen der Würze zum Kochen eingentlich den Deckel drauf lassen bis die Zieltemperatur erreicht ist?
-> Dadurch würde evtl. weniger verdampfen...


Das starke Blubbern hat aufgehört und seit Donnerstag geht nix mehr. Ich werd die nächsten 3 Tage mal pro Tag eine Messung machen und dann bei nem Kumpel Leerflaschen organisieren und vorbreiten. Wenn sich nix mehr tut, dann wird voraussichtlich Mittwoch/Donnerstag abgefüllt...

Mit welcher Temperatur soll ich denn die abgefüllten Flaschen lagern?
-> Auch 21 Grad oder kann ich die in den kalten Naturkeller stellen - aktuell ca. 9 Grad?

Grüße
Thomas
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#34

Beitrag von Longhefe »

Sodele, nun hab ich das Gärfass mal vorsichtig geöffnet, mit einem desinfizierten Trinkröhren, von oben, vorsichtig ein parr Tröpfchen entnommen und auf das Refraktometer aufgebracht.

Vorab, es riecht nach Bier und die Resttropfen aus dem Röhrchen schmecken auch nach Bier - mit verbundenen Augen hätte ich auf ein starkes Bier getippt - also ganz gut... :thumbsup ...der Nachgeschmack im Mund nach ca. 5 Minuten ist allerdings eher Herb/Bitter - was mir wiederum bissle Angst macht... kann auch täuschen... Banane hab ich jetzt eher gar nicht raus geschmeckt...

Wenn es nicht am Nachgeschmack scheitert kann ich mir durchaus ein trinkbares Bier draus vorstellen, das - rein vom Gefühl her - ordentlich "knallt" :puzz

Hier die Refraktometer-Egebnisse:

Brix: 9
Oe: 36
KMW Babo: 7,6

... um den Alkoholfehler raus zu rechnen hab ich die Werte mal im Refraktometerrechner von maischemalzundmehr eingegeben - hier die Ergebnisse:

Ergebnisse mit Terrill-Formel
Scheinbarer Restextrakt: 3.9°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 6.4%
Scheinbarer Endvergärungs­grad: 78%
Alkoholgehalt: 6 Gew.% bzw. 7.6 Vol.%

Ergebnisse mit Standardformel
Scheinbarer Restextrakt: 3.2°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 5.9%
Scheinbarer Endvergärungs­grad: 82%
Alkoholgehalt: 6.3 Gew.% bzw. 8 Vol.%

Wenn ich mir die Internetbeschreibung zur verwendeten Hefe (WYEAST 3068 Weihenstephan Weizen) anschaue ist ein Vergärungsgrad von 77% angegeben.

-> Der ist ja nach den obigen Werten 78% bzw. 82% erreicht - so wie ich das sehe...

Wenn sich die nächsten 2 Tage nix mehr ändert, sollte also nichts gegen die Abfüllung sprechen?
Oder sehe ich das falsch?
Machen die ermittelten Werte Sinn?
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#35

Beitrag von jbrand »

Hallo Thomas,

herzlichen Glückwunsch zum ersten Bier :Bigsmile

Sollte sich am Restextrakt die nächsten Tage nichts ändern, dann kannst du abfüllen. Ich würde das aber nicht überhasten, lieber ein paar Tage länger warten, als Flaschenbomben zu produzieren.

Vielleicht noch etwas grundsätzliches zum Messen: Brauer in Deutschland geben die Stammwürze üblicherweise in Grad Plato an. Wenn du mit einem Refraktometer misst, dann ist auch Brix gängig. Im amerikanischen Umfeld rechnet man noch in Specific Gravity (SG). Alle anderen von dir genannten Maßeinheiten stammen aus dem Weinbau und sagen den meisten hier wahrscheinlich nichts.

Wenn du das Bier dann abgefüllt hast, dann folgt die Nachgärung. Und die solltest du bei Raumtemperatur durchführen und idealerweise mit einem Flaschenmanometer kontrollieren. Die Nachgärung dauert mindestens eine Woche, auch hier ist die Ungeduld der Feind des Brauers. Aber ich weiß, das erste Selbstgebraute, da kann man sich kaum zurückhalten :Smile Du kannst ja so nach einer Woche mal eine Flasche kalt stellen und dann am nächsten Tag probieren, dann merkst du ob die Nachgärung durch ist.
Viele Grüße

Jens
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#36

Beitrag von thopo68 »

Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 22:44
Longhefe hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 16:58 Hast Du auch gleich mit dem aktiven Kühlen angefangen?
Ja, als gelernter Brauer kam es für mich nicht in Frage, die Würze nicht aktiv zu kühlen. Würze ist sehr anfällig für Mikroorganismen. Die bringt sogar selber welche mit, die den Kochprozess überleben. Daher ist eine schnelle Kühlung und ein zügiges Anstellen mit aktiver Hefe sehr wichtig.
Longhefe hat geschrieben: Donnerstag 6. Januar 2022, 16:58 Würdest Du lieber im Gärfass kühlen oder vorher im Kocher? ... (Ich frag wegen dem Kühlspiraldurchmesser da mein Gärfass so eine 30L Kanne mit 20cm Durchmesser oben an Verschluss ist)
Du kühlst in der Sudpfanne direkt auf Anstelltemperatur. Das erspart dir auch den Whirlpool, weil durch die Kühlung sowieso alles am Topfboden sedimentiert.

Würdest du im Gärfass kühlen, fällt dir dort der Kühltrun aus. Das ist kontraproduktiv und kann sich negativ auf die Gärung auswirken.
Hallo Alt-Phex,

dazu hätte ich mal eine Frage: Inwiefern wirkt sich der Kühltrub negativ auf die Gärung aus? Können dadurch unerwünschte Gärnebenprodukte entstehen? Welche? Sorry, wenn das schon mal irgendwo erklärt wurde. Ich habe leider nichts dazu gefunden.

Edit: Doch was gefunden und meine Frage selbst beantwortet: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 36#p442036. Es kann wohl zur Gärstockung kommen, weil die Hefe am Trub verschmiert. Ich glaube, diese Antwort reicht mir erstmal. :Greets Ich werde das Verfahren (kühlen in der Sudpfanne und dann erst ins Gärgefäß) mit meinem nächsten Sud mal ausprobieren.

Viele Grüße
Thomas
Viele Grüße Thomas
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Re: Maischfest-Kessel - Maische verbrennt - Thermosicherung

#37

Beitrag von Alt-Phex »

thopo68 hat geschrieben: Dienstag 8. Februar 2022, 09:30 Edit: Doch was gefunden und meine Frage selbst beantwortet: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 36#p442036. Es kann wohl zur Gärstockung kommen, weil die Hefe am Trub verschmiert. Ich glaube, diese Antwort reicht mir erstmal. :Greets Ich werde das Verfahren (kühlen in der Sudpfanne und dann erst ins Gärgefäß) mit meinem nächsten Sud mal ausprobieren.
Ja, genau es KANN zu Problemen bei der Gärung kommen.
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