Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#101

Beitrag von hkpdererste »

Du vergleichst aber gerade auch Äpfel mit Birnen.

Dass ich in der Großstadt mit U-Bahn etc überall hinkomme ist klar. Hier Autos fernzuhalten lässt sich relativ einfach über die Parkplätze steuern. Außerhalb der Großstädte sieht die Welt anders aus.

So ganz weit weg wie manch einer glaubt sind wir auch von den selbstfahrenden Fahrzeugen nicht mehr. Da läuft sehr viel Entwicklung momentan und ab einem gewissen Punkt ist es mehr Frage der Haftung als Technik.

Mit dem ursprünglichen Thema der CO2 Bilanz unserer Selbstbrauerei hat das aber alles auch schon lang nix mehr zu tun.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#102

Beitrag von §11 »

So ganz weit weg wie manch einer glaubt sind wir auch von den selbstfahrenden Fahrzeugen nicht mehr. Da läuft sehr viel Entwicklung momentan und ab einem gewissen Punkt ist es mehr Frage der Haftung als Technik.
Etwa anderthalb Stunden von mir, in Pittsburgh, gab es bereits selbstfahrende Uber im Teststadium. In einigen Städten der USA laufen derzeit Tests. Teslas haben „autonome Fahrfähigkeiten“. Das ist nur noch eine Frage der Zeit.

@Realo: Deine sehr romantische Ansicht lässt leider die Realität der Welt vollkommen außen vor. Natürlich kann ich in Handarbeit mein Feld bestellen und fühle mich danach großartig. Das wird aber nicht das Problem unserer Überbevölkerung lösen. Die knappen 8 Milliarden Menschen lassen sich so nämlich nicht ernähren. Das Fazit wäre die Weltbevölkerung wieder auf ein Maß zu schrumpfen die mit den Technologien früherer Zeit auch ernährt werden können. Nur wer nimmt diese Selektion vor und wäre diese ethisch zu vertreten?

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#103

Beitrag von renzbräu »

hkpdererste hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 12:23 Dass ich in der Großstadt mit U-Bahn etc überall hinkomme ist klar. Hier Autos fernzuhalten lässt sich relativ einfach über die Parkplätze steuern. Außerhalb der Großstädte sieht die Welt anders aus.
§11 hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 12:40 Etwa anderthalb Stunden von mir, in Pittsburgh, gab es bereits selbstfahrende Uber im Teststadium. In einigen Städten der USA laufen derzeit Tests. Teslas haben „autonome Fahrfähigkeiten“. Das ist nur noch eine Frage der Zeit.
Selbst auf dem der Provinz zugerechneten Land gibt es da Modellprojekte, z.B.: Shuttle-Modellregion Oberfranken Projekte in Hof und Kronach.
Mehr Projekte: https://www.vdv.de/liste-autonome-shutt ... jekte.aspx

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#104

Beitrag von Brandergartenbier »

Ich kann das nachvollziehen was realo da schreibt, ich liebe es mit Sprachbefehl meine Lampen und Heizungen zu steuern, trotzdem würde ich alles was ich habe nicht gegen meinen Garten eintauschen. Musik auf die Ohren und Gartenarbeit ist für mich was für andere 10h am Pool liegen im All Inklusiv Hotel ist.

Es gibt nicht nur schwarz oder weiß.

Ich habe z.B. oft das Gefühl, dass die Autofahrer mit denen ich wöchentlich als Radfahrer anecke richtig sauer auf mich sind, weil sie selber ihren Arsch nicht hochbekommen.

Die Quittung bekommen sie definitiv gesundheitlich.
Gruß Florian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#105

Beitrag von §11 »

Brandergartenbier hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 13:07 Ich kann das nachvollziehen was realo da schreibt, ich liebe es mit Sprachbefehl meine Lampen und Heizungen zu steuern, trotzdem würde ich alles was ich habe nicht gegen meinen Garten eintauschen. Musik auf die Ohren und Gartenarbeit ist für mich was für andere 10h am Pool liegen im All Inklusiv Hotel ist.

Das kann ich auch vollkommen nachvollziehen, aber hier geht es um zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Wie das Hotel eben auch, ist der Garten "Luxus", etwas was es nicht zum Überleben braucht, auch wenn es die Lebensqualität und die Gesundheit steigert. Es wäre vermessen zu glauben das sich 8 Milliarden Menschen aus dem eigenen Garten ernähren könnten. Und genau hier ist die Trennung um die es mir in der ursprünglichen Diskussion ging und der Realo widersprochen hat.

Wir brauchen eben sehr wohl moderne Technologie um die Probleme unserer Zeit in den Griff zu bekommen. Ich stimme hier eben Realo nicht zu das Technologie per se die Grundursache der Probleme sind, sondern sie ist Teil der Lösung.

Als Beispiel, um die Kurve zu bekommen, nannte ich das es wesentlich nachhaltiger wäre wenn sich viele Brauer auf Deutschland verteilte Brauzentren teilen würden, statt jeder seine eigene, kleine Brauerei aufzumachen, die eben bei weitem nicht so effizient betrieben werden kann wie eine grosse Brauerei und, im Verhältnis, weniger Resourcen beim Bau braucht. Wären diese Zentren technologisch ähnlich, könnte man sogar das gleiche Bier in verschiedenen dieser Zentren brauen um die Transportwege zu minimieren. Dann würde halt Kehrwieder nicht nur in Hamburg gebraut, sondern nach gleichem Rezept auch in München.

Wir sehen aber bereits an dieser Diskussion das wir noch nicht so weit sind, denn gerade das Thema "Lizenzbrauen" und Kukucksbrauer, wird ja meist auch sehr emotional gesehen.

Gruss

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#106

Beitrag von Brandergartenbier »

Hatte die ganzen Antworten nach realos Aussagen nicht gesehen :P

Natürlich ist mein Garten Luxus, mir ging es nur darum, dass ich das Gefühl hatte sobal einer sagt man kann auch mal was zu Fuß gehen, dass er hier direkt angezählt wird nach dem Motto, die Erde wird davon auch nicht satt.

Ich arbeite selber an einer Universität in Aachen, man kennt sie vielleicht :P Habe hier 30 Meter vor meinen Büro eine Strecke (öffentlicher Verkehr) die mit 5 G Masten und Kamneras bestückt wurde. Unser Testcenter in Aldenhoven arbeitet auch seit eh und jeh daran und auch die Flugtaxis kommen.

Ganz zu Schweigen von Wasserstoff, was wir da gerade alles machen hätte vor 2 Jahren niemand geglaubt.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#107

Beitrag von §11 »

Brandergartenbier hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 13:25
Natürlich ist mein Garten Luxus, mir ging es nur darum, dass ich das Gefühl hatte sobal einer sagt man kann auch mal was zu Fuß gehen, dass er hier direkt angezählt wird nach dem Motto, die Erde wird davon auch nicht satt.

Diesen Eindruck wollte ich nicht entstehen lassen. Mir ging es darum das "man" ja erstmal eine gewisse Freiheit braucht, nämlich die der befriedigten Grundbedürfnisse, bevor "man" sich mit solchen Entscheidungen konfrontiert sieht ob man zu Fuss geht, den ÖPNV oder das Auto nimmt. Das gleiche gilt für die Entscheidung ob man das biodynamische Rüttlirind von der Hochalpe dem konventionellen Rind vorzieht. Das sind Entscheidungen die sich uns in der ersten Welt stellen (und hier nicht mal der gesamten Bevölkerung), die aber nicht zur Lebenswirklichkeit der meisten Menschen gehört.

Statistisch besitzen etwa 18% der Weltbevölkerung ein Auto. D.h. das sich die Entscheidung das eigene Auto zu nutzen für 82% der Menschheit gar nicht stellt.

Gruss

Jan

Edit: 100-18=82 :redhead
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#108

Beitrag von Andlix »

Brandergartenbier hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 13:25 Unser Testcenter in Aldenhoven arbeitet auch seit eh und jeh daran und auch die Flugtaxis kommen.
Ich hab allerdings nicht das Gefühl, dass es politisch gewollt ist. Da wird jetzt schon ordentlich Stimmung dagegen gemacht, und das gibt es noch nicht Mal.

Aber bei den Themen bin ich der Meinung, dass viel zu wenig Geld für Forschung ausgegeben wird und die Vergabe der Forschungsgelder sehr eigenartig ist. Wir haben auch schon an Forschungsprojekte teilgenommen und man hat das Gefühl, dass da nur Geld verwendet wird, weil es da ist. Allerdings ohne größeren Sinn.
Aber wenn man sich Mal anschaut, was Google oder Tesla für einzelne Projekte ausgibt, dann sind die Summen, die die EU gesamt ausgibt ein Witz.
Die Ausgaben für Iter z.B. mögen hoch klingen, in Vergleich mit Summen die gerade Investoren sammeln oder Fördergelder, die wir für bestehende Technik ausgeben ist das ein Witz.

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die EU verstanden hat, was man z.B. mit Machine Learning erreichen kann. Denn hätte man das verstanden, würde man nicht so träge sein, oder?

Den Nahverkehr zB könnte man komplett revolutionieren. Busse zB müssten nicht mehr immer eine geplante Linie abfahren, sondern könnte nach Bedarf Routen berechnen. Mit autonomen Bussen könnte man viele kleine Busse fahren lassen, um dadurch die Abdeckung und Komfort zu steigern.
Aber man schafft es nicht Mal, dass das Ampelsystem am Verkehr anpasst.

Aber um Mal wieder etwas zum Thema zurück zu kommen:
Ich hab Mal im Büro die Flaschen aufgeräumt und hab nicht so ganz verstanden, warum Bio-Hersteller wieder eigene Flaschen brauchen, die man kaum wo angenommen werden. Am Ende landet sowas im Müll, ein Rohstoff den man gut recycle kann.
Man würde doch denken dass gerade Bio-Hersteller mehr darauf achten. Aber am Ende kommt es auch nur darauf an, dass die Flasche sich von den anderen unterscheidet und vor allem nach Bio aussieht.

Gruß
Andy
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#109

Beitrag von rakader »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 12:40
@Realo: Deine sehr romantische Ansicht lässt leider die Realität der Welt vollkommen außen vor. Natürlich kann ich in Handarbeit mein Feld bestellen und fühle mich danach großartig. Das wird aber nicht das Problem unserer Überbevölkerung lösen. Die knappen 8 Milliarden Menschen lassen sich so nämlich nicht ernähren. Das Fazit wäre die Weltbevölkerung wieder auf ein Maß zu schrumpfen die mit den Technologien früherer Zeit auch ernährt werden können. Nur wer nimmt diese Selektion vor und wäre diese ethisch zu vertreten?

Gruß

Jan
diese "sehr romantische Ansicht" ist ein Wohlstandsphänomen für jene, die sich ihr Brot nicht mehr selbst erarbeiten müssen und wenn doch, dann hätte sie jederzeit die Möglichkeit vom Ausstieg aus dem Ausstieg. Ein rumänischer oder ukrainischer Kleinbauer in den Waldkarpaten hat diese Option nicht.

Mit der gesicherten Pension gehört die eigene Scholle und das Selbermachen in Akademikerkreisen zu den am häufigst genannten Wünschen. Diese Wünsche sind nicht schlecht, sie sind sympathisch und schaden niemanden, sie sind aber individualistisch und sogar libertär. Wenn man mehr reininterpretiert als es ist, lässt man es an Empathie für die Gesellschaft und notwendige Solidarität missen - das ist mein Hauptvorwurf. Diese "Zurück-zur-Natur-Haltungen" sind wohl eher ein Indikator im Zufriedenheitsindex. Sie bringen die Gesellschaft keinen Deut weiter. Leider.

Wer im vollen Bewusstsein sein Brot backt und sein Bier braut, weil es Spaß macht, besser schmeckt, ohne sich anmaßen zu müssen, die Welt dadurch verbessern zu müssen, steht auf dem Boden der Realität und genießt Sympathie.
Andlix hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 14:42 Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die EU verstanden hat, was man z.B. mit Machine Learning erreichen kann. Denn hätte man das verstanden, würde man nicht so träge sein, oder?
Da liegst Du falsch. Die EU rechnet in Projekten mit Skalen- und Multipliatoreffekten. Das wird üblicherweise schon vorab in Projektanträgen in einer Matrix abgefragt. Deswegen wird im Qualitätsmanagement auch so großer Wert auf Verbreitung/PR (Dissemination) und Nachhaltigkeit (Sustainibility) gelegt. Hinzu kommt, dass die EU aufgrund solcher Projekte regulatorisch steuern kann und das auch tut.
Was Dein Beispiel anlangt, sollte man eher den Mitgliedstaaten Vorhaltungen machen. Jede Nation will da natürlich seinen Vorteil haben. Wären die besten Projektideen Trumpf, würden wohl die Großen das Rennen machen. Ein wichtiger Punkt ist jedoch die Kohäsion, d.h. die Angleichung der Lebensverhältnisse. Sprich: Da spielen eine ganze Menge politische Eifersüchteleien hinein. Aber das verschweigt nationale Politik gerne. Brüssel ist ein dankbares Opfer, wenn es mal nicht gut läuft.
Außerdem dürfte Dir kaum entgangen sein, welche großen Fische in der IT Deutschland, neben Chipfertigung v.a. in privater Forschung (Apple, Google etc.) in jüngster Zeit an Land gezogen hat; dahinter steckt auch immer EU-Förderung. Aber das verkauft die Politik dann wiederum als ihre gute Tat :Greets

Gruß
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#110

Beitrag von realo »

Das ist alles schön und gut, man kann tausende Beispiele bringen wie es gut oder schlecht läuft, mir geht es auch bei Umweltfragen um den Kontrast, wie überall in der dualen Welt. Es gibt stets zwei Seiten derselben Sache, sie bedingen einander, das Eine existiert nur, wenn es auch das Andere gibt, gut und böse ist das einfachste Modell. Das hat mit der Menge der Bevölkerung auf der Erde nicht viel zu tun, Nahrung ist genug da, wir haben in Europa einen so großen Überfluss, dass wir täglich tonnenweise wegschmeißen. Der Mangel an Ernährung kann es also nicht sein, was das Problem darstellt. Die Weltbevölkerung lässt sich nicht mit dem Schrebergarten ernähren, das ist auch nicht notwendig, es gibt die Agrar-Industrie. Dennoch dient ein Garten weniger zur Ernährung als viel mehr zum Ausgleich von Stress, Technik und Leistungsanforderung. Er steigert die Lebensqualität, trotz eines ganz gewöhnlichen Alltags wie ihn jeder Mensch hat, mit all den Verpflichtungen. Ein Garten ist kein Luxus und schon gar kein materieller, er ist mit der grünen Natur Lebensgrundlage, wenn man in einer Stadt wohnt, in der es nur Häuser, Geschäfte, Autos und Industrie gibt. Ein Garten symbolisiert ursprüngliches Leben und wenn man dort mit seinem Laptop sitzt auf dem Rasen, neben dem Apfelbaum und per WLAN in die Welt kommuniziert, ist es ein starkes Kontrastprogramm und genau das ist für den Menschen am ökologischsten. Den Ausgleich zwischen technischem Fortschritt und grüner Natur, das kann jeder einzelne Mensch von den derzeit 7,5 Milliarden etwas ermöglichen. Nicht jeder kann einen eigenen Garten besitzen, aber sich in einem Park aufhalten kann jeder. Berlin ist aus der Luft unwahrscheinlich grün, es gibt viele Parks und Grünanlagen und da hat jemand, der sich zu Hause mit technischen Geräten verbirgt und dann leidet selber Schuld. Es ist auch nicht der technische Fortschritt das Problem, das kann man alles zum Vorteil nutzen, es ist der Glaube, wenn erst einmal das selbstfahrende Auto da ist, dann sind die meisten Probleme gelöst, der Knackpunkt. Die Einseitigkeit, der Fanatismus im Dualismus ist das Problem, nur an eine Sache zu glauben als Lösung für alles, dabei gibt es stets zwei Seiten des Ganzen.

Ich beobachte, dass der Grainfather immer wieder Erwähnung findet und behaupte, dieser Vollautomat ist Luxus, allein das CO² bei der Herstellung und es hat mit Handwerk kaum noch etwas zu tun, es ist eben ein programmierbarer Vollautomat und übernimmt alle Prozesse automatisch. Es ist der Kontrast zum elektrischen Einwecktopf und es ist der Kontrast an der Freude der manuellen Tätigkeit. Beim Automaten kann man nicht mehr von selber machen sprechen, denn der Prozessor übernimmt den Ablauf und so ist das Denken und Tun an die Technik delegiert, ein Luxus für die Bequemlichkeit, aber nicht für den selbst kreierten Denkvorgang und dessen Ausführung über die Geschicklichkeit der Hände. Jedoch wer weiß, man soll nie, nie sagen und ich komme auch noch an den Punkt unbedingt einen Grainfather haben zu wollen, Umweltthema hin oder her.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#111

Beitrag von §11 »

Das ist alles schön und gut, hat aber halt mit dem Thema Umweltverträglichkeit nichts zu tun. Für mich ist das Fliegen von Kleinflugzeugen Entspannung. Ich würde mir aber nicht anmaßen zu behaupten das wäre deshalb umweltverträglich.

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#112

Beitrag von Brandergartenbier »

Ich glaube generell ist das Thema um das es geht schon teilweise beantwortet. Finde es trotzdem schön hier immer weiter zu lesen und meinen Senf dazu zugeben.

Garten ist Luxus, weil es schlicht zu wenig Platz in den Ballungsräumen gibt. Luxus bezogen auf Wert und Kaufpreis der Immobilie.
Pool und Malle ist auch Luxus bezogen aufs finanzielle.

Ich arbeite aber im Garten. Und ich finde das Konzept super, dass jemand für CO2 extra zahlen soll wenn er für seine Späße mehr davon braucht als andere. Ich finde aber auch, dass man dann dem, der Geld und Arbeit in die Natur investiert auf dem CO2 Konto was gutschreiben sollte.

Mein Nachbar meinte mal: Das ist eigentlich eine Frechheit, dass man 1500€ dafür zahlt einen Baum fällen zu lassen weil dieser droht umzukippen, andere kippen Steine in ihren Vorgarten und haben mit nichts was zu tun. Eigentlich müsste man uns dafür bezahlen, dass wir Bäume besitzen. -> Sehe ich ähnlich.
Gruß Florian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#113

Beitrag von Sebasstian »

§11 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 12:12 Das ist alles schön und gut, hat aber halt mit dem Thema Umweltverträglichkeit nichts zu tun.
:goodpost:
Danke Jan. Manch einer driftet hier etwas ab.
Grüße,
Sebastian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#114

Beitrag von DevilsHole82 »

Vielleicht sollten wir Unterforen für Esoterik und Philosophie anlegen... die ich dann ignorieren kann. :P
Gruß, Daniel

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#115

Beitrag von ant2alex »

Spannendes Thema, ich finde wir sollten im Off-Topic Bereich dazu mal einen Thread starten - vllt. sowas wie "Brauers4Future" oder so :Wink
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#116

Beitrag von rakader »

Brandergartenbier hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 12:34 Mein Nachbar meinte mal: Das ist eigentlich eine Frechheit, dass man 1500€ dafür zahlt einen Baum fällen zu lassen weil dieser droht umzukippen, andere kippen Steine in ihren Vorgarten und haben mit nichts was zu tun. Eigentlich müsste man uns dafür bezahlen, dass wir Bäume besitzen. -> Sehe ich ähnlich.
Absolut d'accord. Mein Nachbar hat mit dieser dummen Zeitgeisterscheinung gerade eine Bienenwiese kaputt gemacht. Und um den Anschluss zum Thema Bier wieder herzustellen: Da wuchsen ein paar Kräuter für meine Kräuterbiere.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#117

Beitrag von §11 »

Brandergartenbier hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 12:34
Mein Nachbar meinte mal: Das ist eigentlich eine Frechheit, dass man 1500€ dafür zahlt einen Baum fällen zu lassen weil dieser droht umzukippen, andere kippen Steine in ihren Vorgarten und haben mit nichts was zu tun. Eigentlich müsste man uns dafür bezahlen, dass wir Bäume besitzen. -> Sehe ich ähnlich.
Kommt auf die Menge der Bäume an. Ab einer gewissen Menge gibt es Steuervorteile. In Deutschland kenne ich die Details nicht, in USA sind es 10 acres.

Gruss

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#118

Beitrag von Pura Vida »

§11 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 17:33
Brandergartenbier hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 12:34
Mein Nachbar meinte mal: Das ist eigentlich eine Frechheit, dass man 1500€ dafür zahlt einen Baum fällen zu lassen weil dieser droht umzukippen, andere kippen Steine in ihren Vorgarten und haben mit nichts was zu tun. Eigentlich müsste man uns dafür bezahlen, dass wir Bäume besitzen. -> Sehe ich ähnlich.
Kommt auf die Menge der Bäume an. Ab einer gewissen Menge gibt es Steuervorteile. In Deutschland kenne ich die Details nicht, in USA sind es 10 acres.

Gruss

Jan
Förderprogramme für den Erhalt von Bäumen gibt es bei uns durchaus auch. In Bayern können Besitzer von Streuobstbeständen bzw. Waldbesitzer unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. wenn Spechthölen oder andere Strukturen vorhanden sind, die als Lebensraum für andere Arten dienen könnten) Fördergelder für den Erhalt einzelner Bäume beantragen. Die Programme nennen sich Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) bzw. VNP Wald.
Ob es in anderen Bundesländern ähnliche Förderprogramme gibt, kann ich nicht sagen.

Zum Thema Steine in den Vorgarten kippen: Der jeweilige Bebauungsplan (auch hier beschränkt sich mein Wissen auf Bayern) regelt eigentlich auch das Maß der Eingrünung eines Grundstücks (z. B. Erhalt von altem Baumbestand, Pflanzgebot vom Hecken, ...). Ich möchte nicht wissen, wie oft mit "Kiesbeeten" diese Vorgaben missachtet werden. Leider ist das der Zahn der Zeit. Mir persönlich sind solche Gärten ein großer Dorn im Auge. Und insgeheim freue ich mich, wenn zwischen den Steinen Wildkräuter wachsen oder wenn die vormals schönen weißen Steine immer mehr veralgen. :P
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#119

Beitrag von §11 »

Mein Vater hat sich mal mit einer 1kg Dose Samen für „Wildblumen- Mischung“ Nachts in der Neubausiedlung zu schaffen gemacht in der er gewohnt hat :Pulpfiction
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#120

Beitrag von Pura Vida »

Dein Vater ist mir auf Anhieb sympathisch! :thumbsup :thumbup

Wenn autochthones Saatgut nur nicht so teuer wäre. Vielleicht müssen bestimmte Opfer einfach gebracht werden... :Bigsmile
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#121

Beitrag von tinoquell »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 11:17 Technikskepsis und -angst ist nicht totzukriegen. Sei's drum - müssen wir mit leben.
Genauso wie mit Technikgläubigkeit :Drink

Grüße
Tino

.. der es bei diesem Thema so ähnlich hält, wie die Kollegen mit den steigenden Kosten im Malzpreis - Strang:
Hey, das ist mein Hobby, mein Ausgleich, meine Erholung - da ist mir die Umwelt eigentlich erstmal egal.
Und, Totschlagargument :Greets, es gibt ja weitaus schlimmere Hobbies. :Angel

.. ich sehe eine sinnvolle Zukunft auch nur in einem ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz. Individualverkehr für > 8 Milliarden Menschen kann ich mir alleine ressourcentechnisch auch bei größter technologischer Aufrüstung nicht vorstellen. Einige Gründe hast du selbst ja schon angeführt.

Edit: sehe gerade, dass ich ziemlich spät antworte .. sorry.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#122

Beitrag von rakader »

tinoquell hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 23:21 Genauso wie mit Technikgläubigkeit :Drink
Ja klar schon.
tinoquell hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 23:21 Edit: sehe gerade, dass ich ziemlich spät antworte .. sorry.
Kein Problem.

…nur dass Technikgläubige in ihrem Abwehrverhalten keine Verschwörungstheorien in die Welt pusten und kein esoterisches Heidschibumbeidschi. Freunde und Kollegen von mir forschen seit einiger Zeit zu den Querdenkern und Impfgegnern, wo bei den Impfstoffen alle möglichen Mutmaßungen ins Kraut schießen.
Bei einer Gestalt wie Wilhelm II. mag diese Skepsis anekdotisch und belustigend sein, bei Corona-Schwurblern oder Klimawandelleugnern ist sie das nicht mehr. Wenn Du mehr dazu wissen willst, empfehle ich Dir wärmstens einen Artikel, den ein Freund auf einem befreundeten Blog gerade veröffentlicht hat - er nimmt darin eine Einordnung vor:
https://critizen.de/gespaltene-gesellschaft-1/

Viele Grüße
Radulph

PS.: auch Corona-Schwurber brauen Bier. Klar. Was ich an dieser Diskussion so wertvoll finde, ist, dass wir uns mehr Gedanken über unser Tun mit dem besten Hobby der Welt machen. Das, so finde ich, ist ein wertvoller Schritt nach vorne :Wink
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#123

Beitrag von Brandergartenbier »

Pura Vida hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:41

Förderprogramme für den Erhalt von Bäumen gibt es bei uns durchaus auch. In Bayern können Besitzer von Streuobstbeständen bzw. Waldbesitzer unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. wenn Spechthölen oder andere Strukturen vorhanden sind, die als Lebensraum für andere Arten dienen könnten) Fördergelder für den Erhalt einzelner Bäume beantragen. Die Programme nennen sich Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) bzw. VNP Wald.
Ob es in anderen Bundesländern ähnliche Förderprogramme gibt, kann ich nicht sagen.
Vielleicht kompensiert Bayern damit, dass man keine Windräder baut :puzz

In meinem Heimatdorf (Eifel -> NRW ) fahren Sie gerne mit "Atomkraft NEIN Danke" Aufkleber auf den Autos rum, als dann neben einer Bundesstraße vor dem Ort 5 Windräder gebaut werden sollten ist das Dorf komplett ausgeflippt.

Aber Danke für den Hinweis, ich schaue mal was es in NRW hier so gibt an Schutzprogrammen. :Drink
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#124

Beitrag von DevilsHole82 »

Brandergartenbier hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 07:14 In meinem Heimatdorf (Eifel -> NRW ) fahren Sie gerne mit "Atomkraft NEIN Danke" Aufkleber auf den Autos rum, als dann neben einer Bundesstraße vor dem Ort 5 Windräder gebaut werden sollten ist das Dorf komplett ausgeflippt.
Windkraftanlagen kann man ja auch durchaus skeptisch gegenüber stehen, betrachtet man mal wieder den gesamten Lebenszyklus einer solchen Anlage. Aber ich weiß was Du meinst :Wink

Fakt zur Windkraftanalge: Ein Siemens B75 Rotorblatt mit 40 m Länge besteht aus ca. 24 t glasfaserverstärkten Kunststoff, sowie ca. 1,3 t Balsaholz (also Tropenholz) und Metall. Der Glasfaserkunststoff wiederum ist nur sehr schwer oder nur mit hohen Aufwand recyclerbar. Was also tun, wenn die Anlage ihr Lebensende erreicht hat? Rotorblätter teuer recyclen oder doch vor Ort in der Erde vergraben?

Edit: Insgesamt finde ich die Energiewende mit aktueller Technik mehr eine Mogelpackung und teilweise Verschlimmerung als die Lösung der Klimaprobleme. Man löst die Probleme indem man sie ans andere Ende der Welt verschiebt :Ahh
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#125

Beitrag von Brandergartenbier »

Google mal nach GFK recykling, witzigerweise beschäftigen sich die Unternehmen mit Windrädern :)

Es gibt für alles Pro und Contra. In Zukunft sollen vielleicht mal Elektrolyseure in Windanlagen, die können dann sofort Wasserstoff erzeugen.

Ich bin mir sicher, dass die nächsten Jahrzente sehr aufregend werden, und wenn am Ende die Welt untergeht, dann schließe ich das mit dem "sehr aufregend" mit ein :Grübel

Zum Thema Energiewende fällt mir da ein, dass die Leute mit den freistehenden Häusern oder generell die Immobilienbesitzer (bin selber einer) realtiv schnell eine Wallbox an der Wand hängen haben und sich als Helden der Nation sehen, während andere in den Hochhäusern nicht wissen ob es am Ende des Monats was anderes gibt als Ketchup und Nudeln.

Es läuft so einiges Schief. Ich verstehe auch nicht wieso der Sprit billiger werden soll. Das die Ölkonzerne sich die Taschen voll machen ist nicht ok, aber wenn ich sehe was wir in den letzten Jahren an Spenden, Corona Maßnahmen, Hilfsgeldern und Co ausgegeben haben, dann weiß jeder, das wir auch den Spritpreis hintenrum wieder abbezahlen werden.

Die Kommunen überlegen die Mülltonnen teurer zu machen... irgendwer muss ja die Coronatests bezahlen. Darüber denkt aber keiner nach.

Edit: Ich hab gut reden, Fahre max. 6000 km im Jahr, der Rest nur Fahrrad. Von mir aus kann der Sprit 3,50€ kosten. Dann überlegen die Leute ob ihr Auto noch passend ist oder nicht. Die Kehrseite sind die kleinen Leute, die nicht mehr wissen wie sie zur Arbeit kommen sollen. Das ist alles nicht so ganz einfach, ohne wie es hier schon zisch mal beschrieben wurde alle an einem Strang ziehen und auch mal verzichten.
Gruß Florian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#126

Beitrag von DevilsHole82 »

Brandergartenbier hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 07:49 Google mal nach GFK recykling, witzigerweise beschäftigen sich die Unternehmen mit Windrädern :)
Ich weiß, aber der Anteil der verwerteten Mengen ist noch viel zu gering. Bei einer Anlage fallen schon ca. 72 t GFK (=45 m³) an, die irgendwie verarbeitet werden müssen. Und der energetische Recycling-Aufwand muss auch berücksichtig werden. Erst dann stimmt die gesamte Energiebilanz.
Gruß, Daniel

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#127

Beitrag von renzbräu »

Pura Vida hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:30 Dein Vater ist mir auf Anhieb sympathisch! :thumbsup :thumbup

Wenn autochthones Saatgut nur nicht so teuer wäre. Vielleicht müssen bestimmte Opfer einfach gebracht werden... :Bigsmile
Jo! Und dann läuft man das teure autochtone Saatgut und heimische Stauden, lässt alles schön wachsen - und die Nachbarn sind auch sicher, dass "das noch alles ordentlich angelegt wird". :Ahh
Grüße Johannes

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#128

Beitrag von Pura Vida »

renzbräu hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 09:56
Pura Vida hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:30 Dein Vater ist mir auf Anhieb sympathisch! :thumbsup :thumbup

Wenn autochthones Saatgut nur nicht so teuer wäre. Vielleicht müssen bestimmte Opfer einfach gebracht werden... :Bigsmile
Jo! Und dann läuft man das teure autochtone Saatgut und heimische Stauden, lässt alles schön wachsen - und die Nachbarn sind auch sicher, dass "das noch alles ordentlich angelegt wird". :Ahh
Es gibt nur ganz wenige Dinge, die mir so egal sind wie das, was Nachbarn über mich und meinen Garten denken. Geredet wird eh immer.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#129

Beitrag von renzbräu »

Ach, ich steh da weitgehend drüber. :Cool
Aber die Kiesfläche gälte bestimmt alle ordentlich. Oder die nutzlose Thuja.
Grüße Johannes

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#130

Beitrag von hkpdererste »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 08:02
Ich weiß, aber der Anteil der verwerteten Mengen ist noch viel zu gering. Bei einer Anlage fallen schon ca. 72 t GFK (=45 m³) an, die irgendwie verarbeitet werden müssen. Und der energetische Recycling-Aufwand muss auch berücksichtig werden. Erst dann stimmt die gesamte Energiebilanz.

Selbst wenn du das ganze Ding abschreibst und an Ort und Stelle im Boden vergräbst wirst du keine Rechnung aufmachen können bei der das Braunkohlekraftwerk besser wegkommt als das Windrad. Bei der Überlegung ob in der Nähe lieber ein altes Windrad oder AKW-Müll vergraben werden soll würden die meisten auch recht eindeutig entscheiden. :Wink
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#131

Beitrag von §11 »

Was also tun, wenn die Anlage ihr Lebensende erreicht hat? Rotorblätter teuer recyclen oder doch vor Ort in der Erde vergraben?
Und genau hier liegt das Problem, wo in der Tat der Gesetzgeber gefragt ist. Ich hatte das, glaube ich, weiter oben bereits ausgeführt. Im Prinzip ist technisch alles recyclbar, sogar der Tetrapak (aber das ist eine andere Geschichte). Die Frage ist aber ob das auf ökologischer Sicht und aus ökonomischer Sicht Sinn macht. Ich bin ja im Bereich Verpackung unterwegs. Wir steuern gerade auf einem massiven Engpass im Bereich recycelte Koststoffe zu. Gerade recycelte Polyolefine wie PE und PP in Lebensmittelqualität sind ein Problem. Es gibt viel zu wenig davon auf dem Markt und der Preis ist etwa doppelt so hoch wie "virgin resin". So lange Nachhaltigkeit aber beim Verbraucher ein Lippenbekenntnis bleibt, für das er nicht gewillt ist auch nur einen Jota mehr auszugeben, ist das problematisch. Gezetlische Regelungen, wie die europäischen EPA Regelungen, sind hier absolut sinnvoll, da sie eben den Mark "egalisieren". Die Kostenzunahme ist so bei jedem wieder gleich.

Gruss

Jan
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#132

Beitrag von realo »

Von Engpässen hört man in letzter Zeit häufiger. Vielleicht kann ein gewisser Mangel automatisch ein Teil des Klimaproblems lösen, zumindest doch den übersteigerten Konsum, der so umweltschädlich ist. Das ist kein Zynismus, sondern Satire in einer Welt wo Wachstum das oberste Gebot ist und CO₂ vermeiden auch. Wer glaubt, das Klima lässt sich durch mehr technischen Fortschritt positiv beeinflussen, der glaubt auch der Heiland wird kommen und alles ist gelöst. Allein die Technik, die es für Hobbybierbrauer auf dem Markt gibt, lässt mich kleinen handwerklichen Brauer vor Neid erblassen.
Wenn ich das alles besitzen will ist das Thema Umwelt wirklich ein Hohn.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#133

Beitrag von Commander8x »

realo hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 20:08 Wer glaubt, das Klima lässt sich durch mehr technischen Fortschritt positiv beeinflussen, der glaubt auch der Heiland wird kommen und alles ist gelöst.
Der Heiland vielleicht nicht, aber ein paar fähige Mikrobiologen, Chemiker und Techniker. Man könnte vielleicht einen Weg finden, in Bioreaktoren das CO2 wieder zu organischen Stoffen zu recyceln. Aber dazu braucht man Energie resp. Wasserstoff, weil das Kohlendioxid wieder reduziert werden muss. Versuche dazu laufen schon, soweit ich weiß.

Gruß Matthias
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#134

Beitrag von realo »

Wenn das CO₂ Thema technisch gelöst sein sollte und ich bin sicher, es wird gelöst wie alle anderen Umweltkrisen vorher auch, was machen wir dann mit unseren Empfindungen, die nach wie vor auf Hochtouren laufen im vollen Stress des Organismus? Umweltprobleme bestehen nicht nur aus CO₂ und Klimaverschiebung, wir sind Menschen, wir haben Empfindungen in vielen Bereichen und da gibt es viel Stress, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Das hat wenig mit der Bevölkerungsanzahl zu tun, im Gegenteil, man hört immer wieder von sozialen Konflikten in den Dörfern, in Großstädten im Vergleich zur Bevölkerungsanzahl weniger aufgrund der Anonymität. Für mich ist das Umweltthema weniger ein CO₂ Fußabdruck als viel mehr die gesamte Umwelt des Menschen innen und außen. Sicher spielt das Klima eine wesentliche Rolle für das Gemüt, aber die Art, wie man mit der Veränderung umgeht, schlägt noch viel mehr auf die Stimmung. Die Bevölkerungsexplosion können wir nicht ändern, den technischen Fortschritt können wir nicht ändern, das ist Evolution, den Klimawandel können wir nicht ändern, außer mit CO₂. Das Einzige, was wir wirklich ändern können, ist unsere ganz persönliche Haltung zu all diesen Dingen und das fängt mit der Auswahl an, welchen Topf verwende ich zum Würze kochen. Diese Haltung berührt unmittelbar das Umweltthema beim Bier brauen. Da geht es nicht um technischen Fortschritt, denn die besten Biere kommen aus kleinen historischen Anlagen, aus Manufakturen mit Handarbeit. Das ist auch nicht verwunderlich, denn durch die lange Überlieferung hat sich ein spiritueller Geist entwickelt, eine Seele in der Struktur, das lässt sich auch mit der modernsten Technik (KI) nicht ersetzen. Für mich hat das Umweltthema ganz viel mit menschlichen Empfindungen zu tun, genauso wie das Bier brauen, oder das Erleben des Gartens. Die Technik ist ja eine nette Beschäftigung des Gehirns, ich denke auch gerne über etwas nach, aber mein Lebenselixier ist es nicht, das liegt im kreativen Umgang mit der grünen Natur, nirgendwo gibt es bessere Inspirationen, als im Park um die Probleme des Lebens anzugehen. Zur Pause gibt es ein Bier als Beruhigungsmittel für die grauen Zellen.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#135

Beitrag von rakader »

realo hat geschrieben: Samstag 2. April 2022, 11:52 …was machen wir dann mit unseren Empfindungen, die nach wie vor auf Hochtouren laufen im vollen Stress des Organismus?
[…]
Das ist auch nicht verwunderlich, denn durch die lange Überlieferung hat sich ein spiritueller Geist entwickelt, eine Seele in der Struktur, das lässt sich auch mit der modernsten Technik (KI) nicht ersetzen.
Also sorry, jetzt tut es langsam weh. Es wird immer gefühliger, durchsetzt mit zunehmendem Geschwurbel und immer esoterischer und sehr deutlich, woher Deine fortschrittsfeindliche Haltung kommt. Der Kommunikationswissenschafter Ralf Hohlfeld hat in einem Essay solche Haltungen als Kategorie Zwei von Realitätsleugnung beschrieben, die sich immer auf höheres „spirituelles Wissen“ beruft und Ausdruck gesellschaftlicher Spaltung ist. Corona, Klimawandel ist dabei austauschbar. Ich kann es mir nicht verkneifen: Ich fürchte, dass demnächst noch ein paar erhellende Einschätzungen zu Corona kommen. Es täte mir gut, wenn Du mit Deinem spirituellem Spezialwissen per PM weiter machst, bisher war die Diskussion nämlich sehr lehrreich.

Grüße
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#136

Beitrag von §11 »

Zusammengefasst wir sollen selbstzufrieden, denn das ist das Ziel, die innere Zufriedenheit, dem Untergang entgegen rennen. Die Hauptsache wir sind mit unserer spirituellen Welt im Einklang.

Tut mir leid, damit kann ich wenig anfangen als Ingenieur. Ich halte es da mit Maslow. Da kommt Selbstverwirklichung auch relativ weit oben. Zeigt aber wie gut es uns in der ersten Welt geht, das wir es uns leisten können das als „Hauptziel“ zu betrachten.

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#137

Beitrag von ggansde »

Moin,
das esoterische Zeugs sollen die kommentieren, denen ihre Zeit dafür nicht zu schade ist. Aber das Folgende kann man so nicht stehen lassen:
Da geht es nicht um technischen Fortschritt, denn die besten Biere kommen aus kleinen historischen Anlagen, aus Manufakturen mit Handarbeit. Das ist auch nicht verwunderlich, denn durch die lange Überlieferung hat sich ein spiritueller Geist entwickelt, eine Seele in der Struktur, das lässt sich auch mit der modernsten Technik (KI) nicht ersetzen.
Es handelt sich um eine rein subjektive Aussage ohne jegliche Grundlage.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#138

Beitrag von §11 »

ggansde hat geschrieben: Samstag 2. April 2022, 13:28 Moin,
das esoterische Zeugs sollen die kommentieren, denen ihre Zeit dafür nicht zu schade ist. Aber das Folgende kann man so nicht stehen lassen:
Da geht es nicht um technischen Fortschritt, denn die besten Biere kommen aus kleinen historischen Anlagen, aus Manufakturen mit Handarbeit. Das ist auch nicht verwunderlich, denn durch die lange Überlieferung hat sich ein spiritueller Geist entwickelt, eine Seele in der Struktur, das lässt sich auch mit der modernsten Technik (KI) nicht ersetzen.
Es handelt sich um eine rein subjektive Aussage ohne jegliche Grundlage.
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Siehste, das hab ich glatt überlesen, so eingelullt war ich.

Vor allem hat das doch alles nichts mehr mit dem Thema zu tun. Manufakturen mögen gute Biere machen aber ganz sicherlich nicht umweltfreundlich arbeiten.

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#139

Beitrag von Ladeberger »

realo hat geschrieben: Samstag 2. April 2022, 11:52 Da geht es nicht um technischen Fortschritt, denn die besten Biere kommen aus kleinen historischen Anlagen, aus Manufakturen mit Handarbeit. Das ist auch nicht verwunderlich, denn durch die lange Überlieferung hat sich ein spiritueller Geist entwickelt, eine Seele in der Struktur, das lässt sich auch mit der modernsten Technik (KI) nicht ersetzen.
Ich habe in Franken und der Oberpfalz aus handwerklicher Herstellung schon die gesamte Palette an Bierfehlern hoch- und runtergetrunken. Die m.M.n. besten Biere kommen dort aus Brauereien, die mit ihrer Anlagentechnik am Ball geblieben sind und deren Brauer ihr Handwerk verstehen. Und zwar nicht von der sinnlichen Seite her (was auch immer das sein soll), sondern in Bezug auf nüchterne Brautechnologie.

Bei der Technik geht es nicht unbedingt um die Aktualität und Automatisierungsgrad, sondern deren Beherrschung durch den Brauer. Gerade die wird aber durch einen gewissen Grad an Automatisierung und moderner Lösungen erheblich erleichtert und präzisiert. Man kann sich auf Qualitätskontrolle, Feinheiten des Prozesses und das big picture konzentrieren, statt zum tausendsten Mal ein Ventil per Hand aufzudrehen, das in einer anderen Brauerei das Prozessleitsystem pneumatisch schaltet.

Selbstverständlich gibt es auch hervorragende Biere aus traditionellen Brauereien. Aber dass Handarbeit an dieser Stelle in irgendeiner Form in gesteigerten Qualitäten resultiert ist nichts als Felsquellwasser-Romantik für die Bierwerbung. Reingefallen!

Mit dem Umweltthema bist du indes immer noch auf dem falschen Dampfer. Mit der Energie, die ein historisches Sudhaus verschlingt, fährt Oettinger im Stammwerk wahrscheinlich eine ganze Schicht.

Gruß
Andy
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#140

Beitrag von Sebasstian »

Langsam habe ich das "Gefühl" wir werden hier sehr ausdauernd und semiprofessionell getrollt. :Grübel
Grüße,
Sebastian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#141

Beitrag von realo »

Tut mir leid, ein Bier als Nahrungsmittel ist für mich mehr sinnlich als technisch und das Thema Umwelt auch. Ich bin kein Ingenieur aus gutem Grund, aber ich bin ein Mensch mit Lebenserfahrung und deshalb weiß ich das philosophische Denken mehr zu schätzen als die moderne Technik.
Wie gesagt, ich liebe die Anwendung moderner Technik bis hin zu KI, aber wenn es ums menschliche Leben und die Umwelt geht liebe ich die Weisheit, damit umgehen zu können noch viel mehr. Diese Weisheit steckt weniger im Ingenieur, der Technik herstellt, sondern im Gefühl, mit Leben und Tod zurechtzukommen. Besonders das Umweltthema des Menschen wird nicht vom Ingenieur gelöst, sondern von Geisteswissenschaften, da dabei das menschliche Bewusstsein entscheidend ist und nicht eine physikalische Formel.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#142

Beitrag von Sebasstian »

... das komt dem Warten auf den Heiland zur Lösung der Klimakatastrophe schon ziemlich nahe. Wie dem auch sei... ihr macht das schon!
Grüße,
Sebastian
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#143

Beitrag von rakader »

Ich sehe hier den Gebetskreis für die Ukraine auf der einen und in Lemberg, Czernowitz und im rumänischen Galati Craft-Brauer, die ihren Freunden aus Kiew, Dnipro und Charkiw helfen auf der anderen Seite... wie dem auch sei, Glaube und "esoterisches Denken" macht das schon!
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#144

Beitrag von §11 »

Zumal das hier sehr schwarz- weiß dargestellt wird. Ich würde mich zu 100% als Naturwissenschaftler bezeichnen. Die Natur folgt Regeln die wir zum Teil verstanden haben. Die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen ist ein anderes Problem.

Ich sehe mich aber durchaus der Philosophie nahe. Hier steckt z.B. ein grundsätzliches Verständnis Problem. Eine Grundlage vieler Naturwissenschaften ist die Mathematik. Sie ist die Sprache in die der Naturwissenschaftler seine Beobachtung der Natur übersetzt. Und Mathematik ist eine Geisteswissenschaft. Die Mathematik „lebt“ nur im menschlichen Geist.

Allerdings driftest du, lieber Realo, einfach ab. Deine Kommentare sind schön zu lesen und klingen toll, enthalten aber absolut keine Lösung. Wenn ich mit meinem Laptop unterm Apfelbaum sitze wird dadurch weder die Luft noch das Wasser sauberer und der Kleinbauer im Amazonas hat immer noch keinen Zugang zur Bildung und lebt von der Hand in den Mund. Deine Vorstellung ist purer Luxus.

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#145

Beitrag von rakader »

Edit:
Hallo Jan, nicht jeder, der "philosophisches Denken" für sich reklamiert, beherrscht dies auch. Allein der Begriff ist ein Offenbarungseid. Philosophie hat mit sauberer Beweisführung, These, Antithese, a priori, Dialektik etc. und vor allem dem Verständnis von Fakten, insbesondere naturwissenschaftlichen und solchen, die evident sind, zu tun. Ob es Ingenieure, Naturwissenschaftler wollen oder nicht - da sind sie oft näher an philosophischen und analytisch-historischem Denken als jene, die das für sich reklamieren, Stichwort Kausalkette.

Nicht umsonst entstammen prominente Philosophen oft der Naturwissenschaft, nehmen wir nur Carl-Friedrich von Weizsäcker, Atomphysiker, oder sehr bekannt, Harald Lesch, Astrophysiker. Wenn ich lese, dass jemand für sich "wissenschaftliches Denken" reklamiert, stellen sich mir die Haare auf. Aber so ist sie halt, die Esoterik.

Es ist leider so, dass das esoterische Geschwurbel viel zu oft unwidersprochen bleibt - auch hier gibt es Stimmen dazu. Dass das ein Fehler ist, weiß man spätestens seit der Lügenpräsidentschaft eines gewissen Trump. Denn die Vordenker der Neuen Rechten, die Anführer der Antidemokraten, rechnen immer damit, dass bei Klimaleugnern, Technikfeinden, Esoterikern und dem ganzen Sammelsurium etwas hängen bleibt und sich Verunsicherte gewinnen lassen. Das zeigt auch sehr eindrücklich die neueste Forschung zur Radikalisierung der Impfgegner. Deren Beweggründe lassen sich gut mit Wissenschaftsfeindlichkeit und Elitenfeindlichkeit zusammenfassen.

Scheinbar ist sogar ein so faktenbasiertes Hobby wie das Brauen davon nicht ausgenommen, wenn auch weniger als in anderen Bereichen.

Gruß
Radulph

Edit: Mathematik ist keine Geisteswissenschaft, sondern eine Hilfswissenschaft, die in Deutschland traditionell den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, seltener denen für Informatik zugeordnet ist, aber als einzige fakultätsübergreifend in allen Curricula verankert ist.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#146

Beitrag von §11 »

Mathematik ist keine Geisteswissenschaft, sondern eine Hilfswissenschaft, die in Deutschland traditionell den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, seltener denen für Informatik zugeordnet ist, aber als einzige fakultätsübergreifend in allen Curricula verankert ist.
Die Mathematik ist eine Hilfswissenschaft die allerdings sehr viel näher bei den Geisteswissenschaften als den Naturwissenschaften liegt. Ihr fehlt der empirische Wissenschaftaspekt. Dafür weißt sie viele Züge einer Geisteswissenschaft auf da sie eine sehr freie Kulturleistung darstelle. Sie besteht letztlich nur im Menschlichen Denken.

Meine Alma Mater hat eine mathematische Fakultät.

Gruß

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#147

Beitrag von rakader »

§11 hat geschrieben: Sonntag 3. April 2022, 18:11
Mathematik ist keine Geisteswissenschaft, sondern eine Hilfswissenschaft, die in Deutschland traditionell den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, seltener denen für Informatik zugeordnet ist, aber als einzige fakultätsübergreifend in allen Curricula verankert ist.
Die Mathematik ist eine Hilfswissenschaft die allerdings sehr viel näher bei den Geisteswissenschaften als den Naturwissenschaften liegt. Ihr fehlt der empirische Wissenschaftaspekt. Dafür weißt sie viele Züge einer Geisteswissenschaft auf da sie eine sehr freie Kulturleistung darstelle. Sie besteht letztlich nur im Menschlichen Denken.

Meine Alma Mater hat eine mathematische Fakultät.

Gruß

Jan
Darüber kann kam trefflich streiten. Jüngere Universitätsorganisation legt sie mit der der Informatik zusammen.
Die Grundlage von Empirie ist Mathematik. Die Frage wem sie näher ist, stellt sich nicht. Sie ist vorgelagert. Traditionell ist Mathematik an deutschsprachigen Universitäten nie den Geistes- und Sozialwissenschaften zugeordnet. Das hat aber vor allen wissenschaftshistorische Gründe.

In dem Sinne ist Wittgenstein wohl der bemerkenswerteste Philosoph - er versuchte Mathematik auf Sprache zu übertragen. Immerhin heute ein Ideengerüst für Linguisten, die mit mathematischen Modellen arbeiten.

Gruß
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#148

Beitrag von renzbräu »

rakader hat geschrieben: Sonntag 3. April 2022, 18:44 Jüngere Universitätsorganisation legt sie mit der der Informatik zusammen.
...und von alters her gehörte die Mathematik in das Quadrivium der Antike und des Mittelatlters, da gelehrt an der Artistenfakultät aus der sich ab der Neuzeit die Philosophische Fakultät entwickelte.
Die Zuordnung zu den Naturwissenschaften ist jung; die Mathematik selbst existierte bereits vor der Antike. Gibt also für Gründe die Mathematik der Philosophie beizustellen.
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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#149

Beitrag von rakader »

renzbräu hat geschrieben: Sonntag 3. April 2022, 19:14
rakader hat geschrieben: Sonntag 3. April 2022, 18:44 Jüngere Universitätsorganisation legt sie mit der der Informatik zusammen.
...und von alters her gehörte die Mathematik in das Quadrivium der Antike und des Mittelatlters, da gelehrt an der Artistenfakultät aus der sich ab der Neuzeit die Philosophische Fakultät entwickelte.
Die Zuordnung zu den Naturwissenschaften ist jung; die Mathematik selbst existierte bereits vor der Antike. Gibt also für Gründe die Mathematik der Philosophie beizustellen.
Stimmt. Die Hinwendung zu den Naturwissenschaften rührt von der Quantenphysik her. auch ist die Zuordnung zur Philosophie mit dem Laizismus obsolet geworden und wissenschaftsideologisch aktuell bei überwiegend deskriptiven Fachrichtungen wie Kulturwissenschaften nicht durchsetzbar. Das Thema kommt regelmäßig auf, wenn ein nichtnaturwissenschaftliches Fach oder ein Studiengang die Fakultät wechseln will.

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Re: Wie umweltschädlich sind wir eigentlich?

#150

Beitrag von pentan »

realo hat geschrieben: Sonntag 3. April 2022, 11:20Besonders das Umweltthema des Menschen wird nicht vom Ingenieur gelöst, sondern von Geisteswissenschaften, da dabei das menschliche Bewusstsein entscheidend ist und nicht eine physikalische Formel.
Ich muss zugeben ich hab nur die letzten paar Beiträge überflogen, als Ingenieur und Umweltverfahrenstechniker in einem Abfallentsorgungsbetrieb haben mich die oben zitierten Zeilen aber irgendwie getriggert.
Das Bewusstsein für die Umwelt ist mit Sicherheit wichtig um den Umweltschutz voranzutreiben, 5 Minuten am Autobahnparkplatz reichen um zu sehen dass da noch viel zu tun ist.

Aber:
Der Industrie, egal ob Brauerei oder Chemiewerk, unterliegt von Haus aus schon strengen Umweltauflagen (zumindest hier bei uns), diese einzuhalten erfordert einiges an Know-how.
Um zu wissen, dass man die chromat- oder cyanidhaltigen Abwässer eines Galvanikbetriebs nicht in den Fluss neben der Anlage kippt wird eine Geisteswissenschaft schon reichen.
Um die Suppe aber fachgerecht zu entsorgen ohne dabei Gesundheit und Leben der Mitarbeiter zu gefährden aber mit Sicherheit nicht.

VG
Christian
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