YAFB (Yet Another First Brewday) oder: Mein erstes Mal

[aalhuhnsuppe]

Liebes Forum,

gestern war es soweit. Der erste Brautag.
Es sollte ein bitteres Bier werden und an schöne Biere von früher erinnern (das alte Jever z.B.).
Gestartet bin ich mit einem IPA-Rezept von Speidel, das ich allerdings etwas modifiziert habe. Anschließend alles nochmal durch den kleinen Brauhelfer gejagt. Mal sehen, was das Ergebnis sagt.
Das Potsdamer Brauwasser ist mit 22°DH Gesamthärte eher zum bauen als zum brauen geeignet. Aber man muss ja nehmen, was man kriegt.
Ich starte in der Einkocherklasse mit dem Profi Cook und einer Läuterhexe. Die Brauzeit war von 09.00 bis 15.00 Uhr auf der Terasse bei lauschigen 30°C.
Unterstützt wurde ich von Andreas aus Hamburg, der schon einige Sude hinter sich hat (und ein Paar Proben davon mitgebracht hat ).

Nach dem Einmaischen und den ersten Rasten kam die Jodprobe.

Anschliessend wurde geläutert.

Es folgt das Hopfenkochen.

Anschliessend Würzekühlen und gleichzeitg mit dem Kühler den Whirlpool andrehen.

Von 95° auf 30° in zehn Minuten bei 75l Wasser im Durchlauf.
Nach 15 Minuten dann umschlauchen in Gärfass.

Der Trubkegel wird sichtbar...

Und dann stockte der Fluß und ein Rest von ca. 3 Litern verblieb im Kocher und war auch nicht mehr zum Rauskommen zu bewegen. Dabei löste sich der Trubkegel wieder auf und wir brachen den Versuch ab.
Nur mit Wasser hat die Hexe das gesamte Wasser rausgelassen. Hmpf.

Stammwürze spindeln bei 30°.

Volltreffer!

Von der Würze habe ich mir 400ml abgezweigt und in einem Erlenmeierkolben mit Hefe angesetzt.
Nach einer Stunde kam die angesetzte Hefe dann in in das Gärfass.

Und ab in den Keller.

Wir hatten den ganzen Abend keine Kräusenbildung und waren in Sorge. Völlig unbegründet: Morgens eine dichte Kräusendecke im Gärfass.
Noch schnell alles sauber machen und wegräumen. Was für ein Spass.

Gleich nochmal!

[Alt-Phex]

Glückwunsch, scheint ja alles Super gelaufen zu sein.
Gründliche Vorbereitung ist halt durch nichts zu ersetzen.

Lass es dir schmecken, das erste selbstgebraute Bier ist das
beste was du jemals trinken wirst.

[Sputnik79]

Hallo zusammen,
sieht ja aus als hätte fürs erste alles gut geklappt. Nur ein kleiner hinweis: Gespindelt wird bei 20°C , nicht bei 30°C. Das ändert die werte, falls die Spindel nicht auf dreissig Grad "geeicht" ist.

Liebe Grüsse
Marcus

[Boludo]

Gerade wenn das Bier hopfig und bitter sein soll empfiehlt es sich, das Wasser eben nicht so zu nehmen wie es ist.

Stefan

[TeufelchenBW]

Glückwunsch, scheint ja alles gut gelaufen zu sein.

Gerade wenn das Bier hopfig und bitter sein soll empfiehlt es sich, das Wasser eben nicht so zu nehmen wie es ist.

Stefan

Das ist natürlich richtig, aber an die Aufbereitung von Brauwasser wird man sich bei den ersten Suden sicher nicht ranwagen sondern Erstmal ein Gefühl für den ganzen Brauvorgang entwickeln.

Schmecken wird es sicher trotzdem hervorragend. Verbessern und pimpen kann man dann immernoch

[aalhuhnsuppe]

@sputnik79:
Das ist mir bekannt, ein herunterkühlen auf 20° war aber aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht drin. Und der KBH rechnet die Abweichung ja runter.

@Beludo:
Stimmt, aber TeufelchenBW hat schon alles dazu gesagt. Bei einem der nächsten Male (...und man kann ja soviel beim Wasser falsch machen (seufz)).

Andererseits, aus Gründen der lokalen Verarbeitung will ich natürlich auch herausfinden, was mit dem hiesigen Originalwasser geht.
Es bleibt weiterhin spannend.

[wwwcom]

Da ist ja noch genug Platz.im Fass ;)
Glückwunsch zum ersten Sud.


Gruß Manu

[aalhuhnsuppe]

Gestern war Abflaschtag. 2.5° Plato Stammwürze, macht 5,9 % Alkohol (sagt der KBH). Geschmacklich war das Jungbier ERHEBLICH entbittert, aber bereits wunderbar vollmundig mit einer herrlich herben Note. 81g Traubenzucker in heißem Wasser gelöst und untergerührt. Vorher in den Hobbock umgefüllt zum messen des Volumens.
Exakt 15 Liter, was doch von den angepeilten 21 Litern abweicht. Aber gut, das erste Mal halt.

Abfüllen mit Abfüllröhrchen und Unterstützung durch die beste aller Töchter (Desinfizieren, anreichen und Abnahme der vollen Flaschen). Insgesamt nur gefühlte 15 Minuten. Jetzt noch 6 lange Wochen Kellerreife warten (grein).

... und ich hab solchen Durst...

[cyme]

Bei einem IPA brauchst du keine 6 Wochen zu warten, da kannst du getrost nach 2 Wochen Nachgärung (bei Zimmertemperatur), eine Flasche in den Kühlschrank packen und probieren.

[aalhuhnsuppe]

Nachtrag:

Nachdem ich auf den Rat von cyme gehört habe, sind heute morgen zwei Flaschen probeweis in den Kühlschrank überführt worden.
Soeben wurde dekantiert.

Es machte zart "plopp", wie ich es von Bügelflaschen kenne. Sicherheitshalber unter einem Geschirrhandtuch, da mich das ganze Gerede von den Flaschenbomben letztlich doch beeindruckt hat.
Ein wunderbarer Bierduft stieg in meine Nase, umfüllen ins Glas und:

Ja, ist Bier geworden.

Der Schaum ist schön und kolabiert langsam. Der erste Schluck ist leichtwürzig und herb, und dann kommt der HERBE HAMMER im Nachgang. Jungejunge.
Sowas hab ich mir schon lange gewünscht. FREU!

[aalhuhnsuppe]

Und hier nochmal die Flasche mit Label.

Sitzt nicht ganz gerade, ich war halt so aufgeregt.
Danke an alle im Forum, die mich mit ihrem zahlreichen Anregungen inspiriert haben.

[Fricky]

Meinen Glückwunsch!
Sieht richtig gut aus.

Das erste Sebstgebraute hat schon was.
Ist für mich jedes mal wieder spannend.

Gruß, Peter.