Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Alt-Phex
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Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#1

Beitrag von Alt-Phex »

>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Hagen
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#2

Beitrag von Hagen »

Welches Windlein ist mir gerade recht?... :P
Besten Gruß

Hagen

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TeufelchenBW
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#3

Beitrag von TeufelchenBW »

,,Nach heutigem Verständnis und einer Auslegung nach Sinn und Zweck erwartet der Verbraucher ein natürliches, reines Lebensmittel ohne Chemie, Zusatzstoffe, Aromen u.ä. Die Verwendung von Weizen zur Herstellung eines Bieres entspricht dieser Erwartung und stellt keine Täuschung dar."


Das hätten die mal 1516 so argumentieren sollen. Da hätts ordentlich Strafe gekostet. :Greets
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Boludo
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#4

Beitrag von Boludo »

Den Herrn G. aus Gräfelfing kenn ich :Smile
Leider schreibt er hier nichts mehr.

Die Antwort ist das typische Geschwurbsel das man auch vom Brauerbund bekommt.
Nach der Hefe hat zB kein Mensch gefragt.
Man kann das drehen und wenden wie man will, es bleibt ein Betrug.
Warum die das immer noch dürfen, weiß ich nicht.

Stefan
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grüner Drache
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#5

Beitrag von grüner Drache »

Moin!
Ja, geil !!! :thumbsup
Das ist also die Meinung von Erdinger zum Widerspruch "Weizen im Bier nach RHG von 1516":

" Ja mei, der gemeine Verbraucher soll sich mal nich so anstellen, wenn er entgegen der Aussage vom Original RHG von 1516 ein Bier bekommt wie damals nur ein Adliger" :Ahh

Aber der Quatsch zeigt auch deutlich, wie unsinnig die Querelen übers RHG manchmal sind.
Es ist halt ein Mythos, aber halt auch irgendwo eine Richtschnur.
Auch das billigste Bier in Deutschland beschränkt sich "irgendwie" in der Auswahl der Rohstoffe aufgrund der im vorläufigen Biergesetz anlehnend am RHG festgesetzten Zutaten.
Das muss nicht heissen, das sowas immer klasse schmecken muss, aber es werden gewisse Standards gesetzt.
Ich habe letztenz tatsächlich den Versuch gestartet und das billigste Bier "Pit-Bier" aus dem niederländischen Supermarkt " Jumbo" getestet. Es wird mit Maisgris gebraut und schmeckt wie die "armen" Leute riechen, die es palettenweise aus dem Laden schleppen :thumbdown
Sicher, das RHG verbessert nicht unbedingt, und es schränkt auch gewiss kreative Brauer ein, aber es schafft dennoch eine gewisse Verbindlichkeit, die wiederum der Sparerei am Produkt etwas Einhalt gebietet.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#6

Beitrag von Dr Huppertz »

grüner Drache hat geschrieben:Es wird mit Maisgris gebraut und schmeckt wie die "armen" Leute riechen, die es palettenweise aus dem Laden schleppen :thumbdown
Das meinst Du wirklich so?
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Boludo
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#7

Beitrag von Boludo »

Es geht hier nicht um eine allgemeine Diskussion über das RHG, sondern um Verbrauchertäuschung bei Weissbieretiketten.

Stefan
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grüner Drache
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#8

Beitrag von grüner Drache »

Dr Huppertz hat geschrieben:
grüner Drache hat geschrieben:Es wird mit Maisgris gebraut und schmeckt wie die "armen" Leute riechen, die es palettenweise aus dem Laden schleppen :thumbdown
Das meinst Du wirklich so?
Es ist natürlich eher eine "Assoziation" meinerseits, als ein fundiertes Geschmacksurteil :Wink
Ich hatte mal im Laden so ne Unterhaltung mit einem Mann der allen Anschein nach gewohnheitsmässog zuviel "BBier" trinkt, als ihm gut tut, er sah mein IPA spöttisch an und meinte das Pit-Bier sei das beste, ich glaube da hat sich der Geruch eingeprägt :Wink
Aber zum Geruch/Geschmack des Bieres:
" abgestanden, aber schaumig, irgendwas süßliche, schweissäahnliches im Geruch.sehr wässrig und nur ne kurze, Aroma lose Bitterkeit. keine Ausgewogenheit"

@ Stefan

Ja, der Weizen widerspricht dem RHG von 1516, aber ich wollte dann doch mal auf die Begründung von Erdinger eingehen, also von wegen der Weizen macht das Bier zu etwas besserem, und der Verbraucher soll sich deswegen mal nicht so anstellen...
( was natürlich auch quatsch ist)
Und da die den "Adel" da angeführt haben kam mir halt noch der Gedanke, dass es halt auch noch "andere Biertrinker" gibt, die für die grossen Brauereien eine Haupterwerbsquelle darstellen.
Für die fragt keiner nach Qualität, oder Täuschung.
Sicher kann derjenige, der es sich leisten kann, fernab vom RHG mit oder ohne Weizen ein tolles Bier trinken, aber dass interessiert Erdinger nicht, die da selbstherrlich sagen:
" Der Verbraucher bekommt ja was besseres"
Heutzutage ist halt der Kunde König, und das Craftbeer von heute ist das Weizen des 16 Jhrd. :P
Nix als Mythen...
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#9

Beitrag von cyrano330 »

Boludo hat geschrieben:Es geht hier nicht um eine allgemeine Diskussion über das RHG, sondern um Verbrauchertäuschung bei Weissbieretiketten.

Stefan
Es sterben keine Menschen oder?

:Greets
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#10

Beitrag von tauroplu »

Darum geht’s doch gar nicht. Hier wird mit zweierleiß Maß gemessen, bei den einen ist es keine Verbrauchertäuschung durch bestimmte Etikettenangaben (Erdinger) und bei den anderen eben doch (Camba mit seinem Milk Stout).
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#11

Beitrag von Malzwein »

:thumbup

Auf den . gebracht!
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
nobody2k
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#12

Beitrag von nobody2k »

Also streng genommen ist es völlig blunzn!

Es gab nie ein "Reinheitsgebot", nur eine bayerische Landesordnung aus dem Jahre 1516...also kann man wohl auch aufs US Abwaschwasser "Bud Light" draufschreiben daß es nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut ist^^
Grüße,
Christoph
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Boludo
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#13

Beitrag von Boludo »

cyrano330 hat geschrieben:
Boludo hat geschrieben:Es geht hier nicht um eine allgemeine Diskussion über das RHG, sondern um Verbrauchertäuschung bei Weissbieretiketten.

Stefan
Es sterben keine Menschen oder?

:Greets
Nein natürlich nicht, aber was ist das für ein Argument?
Bei Pferdefleisch in der Lasagne stirbt auch keiner.
So kann man doch nicht argumentieren!

Es geht wirklich um zweierlei Maß und die dahinter steckende Überheblichkeit.
Camba bekam Ärger, weil auf dem Milk Stout eine Kuh abgebildet war, in dem Bier aber keine Milch drin ist.
Erdinger und viele andere schreiben ganz offensichtlich Dinge auf ihr Etikett, die überhaupt nicht stimmen und kommt davon.
Zumal das mit dem RHG ja auch eine besondere Qualität dem Verbraucher vorgaukeln soll.

Stefan
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Dr Huppertz
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#14

Beitrag von Dr Huppertz »

Die Frage die man sich stellen muss, ist Milch im Gegensatz zu Weizen, minderwertiger? Darf Camba deshalb nicht Milkstout draufschreiben, wird das Bier dadurch minderwertiger, durch das Weizen höherwertiger?
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Liquidminer
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#15

Beitrag von Liquidminer »

Letztenendes führt deren Argumentationskette weswegen RHG 1516 und Weizen zusammengehen ad absurdum. Die selben Argumente kann man für die Verwendung aller Getreide- und Malzarten, sowie von Gewürzen hernehmen (natürliche Zutaten, keine Chemie).
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#16

Beitrag von fredz »

Ich persönlich bin der Meinung, dass der Fall Camba mit dem Milk Stout und der Fall Weizenmalz und Reinheitsgebot nicht vergleichbar sind.

Im Fall des Milk Stout ging es wahrscheins darum, dass der Kunde auf Grund des Namens und einer Kuh auf dem Etikett hätte annehmen können, dass es sich um ein Getränk auf Milchbasis handelt. Das Etikett also eine Zutat suggeriert die nicht vorhanden ist. Anzunehmen ist bei sowas der dümmste anzunehmende Kunde.

Beim Erdingeretikett wird ja keine nicht vorhandene Zutat dargestellt sondern ein Werbeslogan.

Deshalb sind, meiner unbedeutenden Meinung nach, die Fälle nicht vergleichbar. Was keinesfalls Erdinger verteidigen oder freisprechen soll von einer Verbrauchertäuschung.
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Boludo
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#17

Beitrag von Boludo »

fredz hat geschrieben:
Im Fall des Milk Stout ging es wahrscheins darum, dass der Kunde auf Grund des Namens und einer Kuh auf dem Etikett hätte annehmen können, dass es sich um ein Getränk auf Milchbasis handelt. Das Etikett also eine Zutat suggeriert die nicht vorhanden ist. Anzunehmen ist bei sowas der dümmste anzunehmende Kunde.
Nein, es geht ja nicht darum, dass Erdinger behauptet, es sei Weizen in ihrem Bier drin. Das stört überhaupt niemanden und ist natürlich ok.
Es geht darum, dass sie behaupten, sich an eine "Lebensmittelverordnung" zu halten, dies aber nicht tun.
Dem Kunden wird also eine besondere "Qualität" vorgegaukelt, die nicht eingehalten wird.
Das ist meiner Meinung nach Täuschung.

Natürlich ist klar, dass fast niemand weiß, was es mit dem RHG auf sich hat und es stört außer ein paar Spinnern niemanden, dass da mit einer Lüge geworben wird.
Aber wenn die deutschen Brauer immer so heilig mit ihrem Reinheitsgebot umgehen, müssen sie sich auch mal ihren eigenen Spielgel vorhalten lassen. Bei anderen wird ja sonst auch immer gleich die RHG Keule ausgepackt, z.B. bei Röstgerste im Stout, welche bizarrerweise dem RHG von 1516 entspricht, aber nicht verbraut werden darf.

Stefan
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#18

Beitrag von s3b0 »

Dieser Widerspruch fällt mir schon lange auf - und ich reib ihn auch jedem unwissenden unter die Nase, der an diesem RHG festhält oder mir damit was vorhalten will. (Zucker für Karbonisierung usw.).

Warum klammert man sich an den Satz "Gebraut nach dem... "
>> Weil er ein weltweit bekannter Slogan ist, der sich gut vermarkten lässt? :Grübel

Wäre der Ruf unserer "Fernsehbiere & Großbrauereien" weltweit gesehen weniger marktführend, wenn es den Slogan nie gegeben hätte?
Zuletzt geändert von s3b0 am Donnerstag 8. Oktober 2015, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#19

Beitrag von Rob5 »

fredz hat geschrieben:Anzunehmen ist bei sowas der dümmste anzunehmende Kunde.
Im Regelfall wird eigentlich auf den Durchschnitsverbraucher abgestellt, der durchschnittlich informiert, aufmerksam und verständig ist.
fredz hat geschrieben:Beim Erdingeretikett wird ja keine nicht vorhandene Zutat dargestellt sondern ein Werbeslogan.
Auch Werbung darf nicht irreführend sein (Art. 7 Abs. 1 LMIV). Allerdings wird offenbar angenommen, dass die Angabe der Jahreszahl nicht geeignet ist, beim Durchschnittsverbraucher eine Fehlvorstellung über das Produkt (=nicht unter Verwendung von Weizenmalz hergestellt) hervorzurufen. Entscheidend ist immer die Gesamtaufmachung.
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philipp
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#20

Beitrag von philipp »

Dr Huppertz hat geschrieben:Die Frage die man sich stellen muss, ist Milch im Gegensatz zu Weizen, minderwertiger? Darf Camba deshalb nicht Milkstout draufschreiben, wird das Bier dadurch minderwertiger, durch das Weizen höherwertiger?
Hier muss man SEHR vorsichtig sein.
Leider ist das so bei diesen Querelen wie es ist, und außerhalb von Camba hat auch niemand die Verfügung gesehen, weswegen sie das Milkstout vom Markt genommen haben. Aber wenn du nicht gerade Bio-Lactose nimmst, muss da nicht zwingend auch Milch im Spiel sein.
Bei Milchsäure sowieso nicht.

Es könnte nämlich einfach sein, dass das RHG dort keine Rolle spielte, sondern vielmehr die Gesetze rund um irgendwelche Etikettenverordnungen...


Zum Thema Weizen nach RHG: Auch damals waren AFAIK Ausnahmen möglich. Waren eventuell nur dem Adel vorbehalten, aber gut, so scheint es ja auch noch heute in Bayern gelöst zu sein.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#21

Beitrag von herbie01 »

s3b0 hat geschrieben:Wäre der Ruf unserer "Fernsehbiere & Großbrauereien" weltweit gesehen weniger marktführend, wenn es den Slogan nie gegeben hätte?
Ja.
Bier wirds immer.
Ausser wenn man über Nacht abkühlt oder gar Hefe nach Packungsangabe zugibt.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#22

Beitrag von fredz »

Rob5 hat geschrieben:
fredz hat geschrieben:Anzunehmen ist bei sowas der dümmste anzunehmende Kunde.
Im Regelfall wird eigentlich auf den Durchschnitsverbraucher abgestellt, der durchschnittlich informiert, aufmerksam und verständig ist.
fredz hat geschrieben:Beim Erdingeretikett wird ja keine nicht vorhandene Zutat dargestellt sondern ein Werbeslogan.
Auch Werbung darf nicht irreführend sein (Art. 7 Abs. 1 LMIV). Allerdings wird offenbar angenommen, dass die Angabe der Jahreszahl nicht geeignet ist, beim Durchschnittsverbraucher eine Fehlvorstellung über das Produkt (=nicht unter Verwendung von Weizenmalz hergestellt) hervorzurufen. Entscheidend ist immer die Gesamtaufmachung.
Im Regelfall wird viel angenommen, doch sieht die Realität leider oft anders aus. Aber egal, darum geht es jetzt nicht.

Mir ist auch bewusst, dass Werbung nicht irreführend sein darf. Bei der Aussage ging es nur darum den Unterschied zwischen MilkStout und Erdinger darzustellen. Es ist eben "nur" ein Werbeslogan und kein Bild einer nicht vorhandenen Zutat.

Wie schon gesagt, mein Beitrag sollte keinesfalls Erdinger freisprechen oder entlasten oder in Schutz nehmen. Nur anscheinend war es der Verbraucherzentrale auch keine Klage wert. Zumindest hat man davon nichts gehört. Also kann es so schwerwiegend auch nicht sein. Und mittlerweile wird doch großteils nur noch das Angebotsbier der Woche gekauft und nicht nach RHG konform.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#23

Beitrag von grüner Drache »

Na, ich bin gedanklich noch bei diesem Erdinger - Ausspruch, von wg. :" Weizen - ein Qualitätsrohstoff, der nur dem Adel zustand"
- hier ist doch ganz gut ersichtlich worum es damals (RHG im 16 Jhrd.) Und heute (vorl.Biergesetz ) geht. Es geht nur um Kohle und Einfluss auf den Markt.und den hat Erdinger nunmal, sicher mehr Einfluss als Camba.
Aber vielleicht ist die Gesetzgebung heutzutage ja doch nich so totalitär wie heute, jedenfalls hätten die von Camba doch hier in NRW reellere Chancen auf ne Ausnahmegenehmigung als im Freistaat Bayern, wo so einige Mythen länger als erforderlich auf Macht und Einfluss bauen können ...
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#24

Beitrag von grüner Drache »

grüner Drache hat geschrieben:Na, ich bin gedanklich noch bei diesem Erdinger - Ausspruch, von wg. :" Weizen - ein Qualitätsrohstoff, der nur dem Adel zustand"
- hier ist doch ganz gut ersichtlich worum es damals (RHG im 16 Jhrd.) Und heute (vorl.Biergesetz ) geht. Es geht nur um Kohle und Einfluss auf den Markt.und den hat Erdinger nunmal, sicher mehr Einfluss als Camba.
Aber vielleicht ist die Gesetzgebung heutzutage ja doch nich so totalitär wie damals jedenfalls hätten die von Camba doch hier in NRW reellere Chancen auf ne Ausnahmegenehmigung als im Freistaat Bayern, wo so einige Mythen länger als erforderlich auf Macht und Einfluss bauen können ...
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Edith war damals heute, und gestern morgen heute - da iss irgendwo ne temporäre Anomalie, ich aktivieren den Fluxkompensator und geh mal suchen :Pulpfiction :P

Edit: Sorry, da hann ich wohl opp de verkiehrte Knopp jedrückt :Ahh
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#25

Beitrag von Fe2O3 »

Boludo hat geschrieben: Bei Pferdefleisch in der Lasagne stirbt auch keiner.
DANKE für diesen Punkt!
Hätten doch die betroffenen TK-Lebensmittelhersteller "nach Erdinger-Art" argumentiert...
"Ja lieber Kunden - gehen Sie doch mal zu nem Pferdemetzger, und schauen Sie sich da die Preise für das Fleisch an... Letztendlich bekommen Sie ja von uns ein höherwertiges Produkt, damit gibt es keinen Grund zu meckern!"
bzw im weitgehend übereinstimmenden Wortlaut aus der Langversion der Erdinger-Stellungnahme:
Erhält der Verbraucher aus seiner Sicht heute etwas "Besseres/Hochertigeres" als von ihm erwartet, kann eine relevante Irreführung vor diesem Hintergrund durch den Einsatz von Pferd für die Lasagneherstellung nicht angenommen werden.
Werde die Diskussion heut abend bei nem Stückchen italienischer Pferdesalami weiter verfolgen ^^ Und natürlich auch weiterhin bei jedem Weißbier "nach dem Reinheitsgebot von 1516" grinsend den Kopf schütteln

lG
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#26

Beitrag von Boludo »

philipp hat geschrieben:
Hier muss man SEHR vorsichtig sein.
Leider ist das so bei diesen Querelen wie es ist, und außerhalb von Camba hat auch niemand die Verfügung gesehen, weswegen sie das Milkstout vom Markt genommen haben.
Hier steht ziemlich genau, warum es Ärger gab.

Stefan
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#27

Beitrag von Ruthard »

Putzig finde ich das Argument von Erdinger, Weizenbier sei etwas höherwertiges, weil es nur dem Adel vorbehalten war. Tatsache ist, dass zwar nur der Adel die Erlaubnis hatte, Weizenbier zu brauen, verkauft haben sie es aber an den Pöbel und haben damit ihre Kriege finanziert. Das ging so lange, bis sie vor lauter Krieg führen und Schlösser bauen das Kinder kriegen vergessen haben. Dann erst wurde das Braurecht sozialisiert.

Was lehrt uns das? Wer Weißbier braut, soll das ... nicht vergessen. Also öfter mal das Maischeholz zur Seite legen.


Cheers, Ruthard
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#28

Beitrag von gulp »

Ahh, mal wieder das Märchengebot, spielt ihr auch alle schön? :popdrink

Und wech inne Brauerei...mit vogelwildem Ahornsirup. :P

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#29

Beitrag von Ladeberger »

grüner Drache hat geschrieben:jedenfalls hätten die von Camba doch hier in NRW reellere Chancen auf ne Ausnahmegenehmigung als im Freistaat Bayern, wo so einige Mythen länger als erforderlich auf Macht und Einfluss bauen können ...
Ist das so? Das Bundesverwaltungsgericht hatte schon 2005 festgestellt, dass für Genehmigungen nach § 9 Abs. 7 VorlBierG zur Gewährleistung der Berufsfreiheit aus Art. 12 Abs. 1 GG eine "großzügige Handhabung geboten" ist (BVerwG 3 C 5.04). Auch wenn ich gerne glaube, dass dies zu den Verantwortlichen in den Landesbehörden noch nicht vollständig durchgedrungen ist, muss deren Ermessen seither als "bescheiden" bezeichnet werden. Wenn also über Behörden gehetzt wird, dann doch bitte konkret angeben welches Bier mit welcher Zusammensetzung von welcher Behörde aus welchen Gründen nicht genehmigt worden sein soll. Das würde mich auch tatsächlich interessieren. Ferner auch, ob es jene Brauereien damit auf sich beruhen liesen oder dagegen rechtlich vorgegangen sind und mit welchem Ergebnis.

Mich würde nicht wundern wenn am Ende solch einer Recherche herauskommt, dass sich deutsche Brauer - ob nun kreativ und klein oder nicht - in aller Regel garnicht so sehr vom normalen "Deutschen" unterscheiden, der unheimlich gerne über die widrigen Umstände jammert, in vorauseilendem Gehorsam aber schon die blose Möglichkeit einer behördlichen und gerichtlichen Konfrontation scheut.

Gruß
Andy
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#30

Beitrag von flying »

Es stimmt zwar schon, dass genaugenommen im Wortlaut kein Weizen drin sein darf. Es wurde jedoch schon festgestellt, dass der Werbeslogan ein Kind des 19. Jahrhunderts ist. Die werben da seit weit über 100 Jahre damit. Gibt es nicht eine Art Verjährung von Verbrauchertäuschungen, weil die Täuschung allgemein anerkannt ist, als Tradition durchgeht, allgemeine Verkehrsauffassung geworden ist usw..?

Bei Weißbier muss man auch sagen, dass es fast ausgestorben war. Um die sturen Bayern wieder an ihr ursprünglicheres Getränk zu gewöhnen, mussten sie sich vermutlich früher was einfallen lassen und alle Tricks nutzen...?
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#31

Beitrag von philipp »

Boludo hat geschrieben:
philipp hat geschrieben:
Hier muss man SEHR vorsichtig sein.
Leider ist das so bei diesen Querelen wie es ist, und außerhalb von Camba hat auch niemand die Verfügung gesehen, weswegen sie das Milkstout vom Markt genommen haben.
Hier steht ziemlich genau, warum es Ärger gab.
Leider ist das Gutachten nicht verlinkt oder hinterlegt. Ist halt nur die eine Seite.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#32

Beitrag von aegir »

Alles Verbrauchertäuschung?
Würde ein Weizen denn noch gekauft werden, wenn auf der Flasche draufsteht "Nicht gebraut nach dem Reinheitsgebot"?
Noch keinen Nichthobbybrauer, den ich über den Bezug von Weizen zum RHG aufgeklärt habe, hat sich daran gestört.
Weswegen regen wir, die wir es besser wissen, also darüber auf?

Gruß Hotte
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#33

Beitrag von Boludo »

aegir hat geschrieben: Weswegen regen wir, die wir es besser wissen, also darüber auf?
Wegen der Doppelmoral.

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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#34

Beitrag von Neubierig »

aegir hat geschrieben:Alles Verbrauchertäuschung?
Würde ein Weizen denn noch gekauft werden, wenn auf der Flasche draufsteht "Nicht gebraut nach dem Reinheitsgebot"?
Noch keinen Nichthobbybrauer, den ich über den Bezug von Weizen zum RHG aufgeklärt habe, hat sich daran gestört.
Weswegen regen wir, die wir es besser wissen, also darüber auf?

Gruß Hotte

Es gibt viele (unwissende) Leute, die sehr stolz darauf stehen, dass ihre Bier nach dem RHG gebraut wird. Viele Diskussionen über Craft Beer führen endlich dazu - "Hipster schicki-micki - gibt mir bitte ein echtes Bier, nach unserem schönen RHG gebraut". Solche Sturheit sollte doch die Wahrheit sehen, dass das RHG von 1516 doch reines Marketing ist.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#35

Beitrag von FrankIbb »

Moment, primär geht es doch um den Verweis auf das Jahr 1516. Gebraut nach deutschem Reinheitsgebot wäre ja ok, oder verstehe ich da was falsch?
Gruß,
Frank
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#36

Beitrag von cyme »

FrankIbb hat geschrieben:Moment, primär geht es doch um den Verweis auf das Jahr 1516. Gebraut nach deutschem Reinheitsgebot wäre ja ok, oder verstehe ich da was falsch?
Wenn man sich auf das Deutsche Reinheitsgebot beruft, darf man alles reinwerfen, denn genau dieses gibt es ja nicht. Wer sich auf das Biersteuergesetz beruft, darf sein obergäriges hingegen auch mit Süß- und Farbstoffen versetzen.
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Duke
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#37

Beitrag von Duke »

Brauwolf hat geschrieben:Putzig finde ich das Argument von Erdinger, Weizenbier sei etwas höherwertiges, weil es nur dem Adel vorbehalten war. Tatsache ist, dass zwar nur der Adel die Erlaubnis hatte, Weizenbier zu brauen, verkauft haben sie es aber an den Pöbel und haben damit ihre Kriege finanziert. Das ging so lange, bis sie vor lauter Krieg führen und Schlösser bauen das Kinder kriegen vergessen haben. Dann erst wurde das Braurecht sozialisiert.

Was lehrt uns das? Wer Weißbier braut, soll das ... nicht vergessen. Also öfter mal das Maischeholz zur Seite legen.


Cheers, Ruthard
Danke, Ruthard! Du hast mal wieder einen bislang stinkenlangweiligen Tag gerettet. :thumbsup
„Nichts ist schwieriger und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“ Kurt Tucholsky
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#38

Beitrag von Ursus007 »

Naja, man muß ja auch nicht draufschreiben, wonach etwas nicht gemacht wurde. Nur weil ich nicht draufschreibe, dass es nach dem RHG gebraut wurde, heißt es ja nicht, dass ich alte Socken mit maische. Aber wenn ich es draufschreiben würde (also das mit dem RHG, nicht das mit den Socken), dann sollte es auch entsprechend sein.

Übrigens hatte ich auf meinen Etiketten schon Monster, Weihnachtsmänner, Vögel, Geissböcke, Asteroiden, Bäume und Galaxien abgebildet ... ohne jemals Teile davon mit in die Flasche gegeben zu haben. Naja, eh egal, ich täusche mich damit ja nur selbst ...

Ich freu mich auf 2016 (= 1516 + 500). Das wird'n Jahr ...

Ursus
Zuletzt geändert von Ursus007 am Donnerstag 8. Oktober 2015, 14:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#39

Beitrag von s3b0 »

Ursus007 hat geschrieben:Ich freu mich auf 2016 (= 1516 + 500). Das wird'n Jahr ...
Bei uns in Ingolstadt laufen die Planungen für dieses Jubiläum (Fest zum reinen Bier) auf Hochtouren, es fällt dafür sogar ein anderes historisches Fest i.d. Stadt aus. Bin mal gespannt, was das so wird. :Mad2

http://www.ingolstadt-tourismus.de/vera ... -bier.html
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#40

Beitrag von Hahngold »

Lustigerweise ist dieses bessere/hochwertigere Weizenmalz
billiger als die Gerste für den Pöbel... :Grübel
Richtig "adelig" sind dafür die Preise der großen
Weizen-Braureien.

Was soll's, zur Zeit schmeckt mir eh kein Weizen :P

Gruß Al
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#41

Beitrag von Hopfenplotz »

...wenn ich mich recht erinnere, war Weizen damals knapp und sollte zum Backen von Brot verwendet werden und nicht zur Herstellung alkoholischer Getränke. Nur die "Bonzen" durften sich darüber hinwegsetzen.
Von "hochwertiger" kann eigentlich keine Rede sein....besser zum Backen geeignet vielleicht.

VG
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#42

Beitrag von Neubierig »

Wann gibt es das Jubiläumsjahr von Gartenschläuche?
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#43

Beitrag von afri »

Und das Jubiläumsjahr von Lemongras nicht zu vergessen, welches ich als wichtige Zutat in einem obergärigen Bier jenseits des RHG erachte :-)
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#44

Beitrag von Ursus007 »

fredz hat geschrieben:Im Fall des Milk Stout ging es wahrscheins darum, dass der Kunde auf Grund des Namens und einer Kuh auf dem Etikett hätte annehmen können, dass es sich um ein Getränk auf Milchbasis handelt. Das Etikett also eine Zutat suggeriert die nicht vorhanden ist.
Da schaut sich doch einer einfach mal das Original-Rücken-Etikett des Camba Milk Stouts (als auf dem vorderen noch die Kuh war) an:

Isch sach nüscht mehr ...
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#45

Beitrag von philipp »

Ursus, jetzt bitte nicht so.

Wie wir alle wissen, sollte beim Bier "maximale Freiheit beim Produzenten" gelten. Lediglich bei anderen Lebensmitteln wie "Analogkäse" oder "Formfleisch" - wo wir hauptsächlich Verbraucher sind - gehören die Hersteller alle geschlossen!
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#46

Beitrag von Ursus007 »

Ich wollte mit diesem Foto nur zeigen, dass die hier geäußerte Vermutung, dass eine, dem Namen nach scheinbar im Getränk sich befindliche Zutat, gar nicht drin sei, sogar vom Hersteller selbst als Zutat angegeben ist.

[Sarkasmus an]
Aber ich seh schon, jetzt geht die Diskussion los: Was ist überhaupt Milch oder was darf sich so nennen. Darf es nur Milch heißen, wenn es von einem Tier kommt? Darf es so heißen, wenn nur ein Bestandteil tierischer Milch (Milchzucker) drin ist? Oder auch noch, wenn Getreideflocken dabei sind? Und darf es Soja- oder Hafermilch überhaupt geben?
[Sarkasmus aus]

Für mich ist und bleibt das Camba Milk Stout ein Bier (und nix anderes!) nach englischem Stile, auch wenn es nicht nach dem RHG gebraut ist. Wie meine Biere meistens auch nicht. Und Camba soll es bitte genau so und unter diesem Namen und in Deutschland weiter brauen dürfen. Aber nach mir geht's ja hier nicht ...

Ursus

PS: Mist, wollte den Thread eigentlich gar nicht kapern ... sorry.
PPS: Doch noch was zum Thema: Für mich ist auch Erdinger Weißbier ein Bier, aber eben auch nicht nach dem RHG von 1516 gebraut.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#47

Beitrag von fredz »

Ursus007 hat geschrieben:Ich wollte mit diesem Foto nur zeigen, dass die hier geäußerte Vermutung, dass eine, dem Namen nach scheinbar im Getränk sich befindliche Zutat, gar nicht drin sei, sogar vom Hersteller selbst als Zutat angegeben ist.

Danke. Das ist mir in dem Moment nicht so bewusst gewesen. Daher nehme ich meinen Post zurück. Man lernt doch nie aus.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#48

Beitrag von Ursus007 »

fredz hat geschrieben:Danke. Das ist mir in dem Moment nicht so bewusst gewesen. Daher nehme ich meinen Post zurück. Man lernt doch nie aus.
Ich war ja gestern auch sehr erstaunt, kannste glauben. :Shocked
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#49

Beitrag von inem »

philipp hat geschrieben:Ursus, jetzt bitte nicht so.

Wie wir alle wissen, sollte beim Bier "maximale Freiheit beim Produzenten" gelten. Lediglich bei anderen Lebensmitteln wie "Analogkäse" oder "Formfleisch" - wo wir hauptsächlich Verbraucher sind - gehören die Hersteller alle geschlossen!
Um maximale Freiheit für Brauer ging es nie. Kein Mensch braucht Asbest oder Blausäure. Es geht nur um "natürliche" Zutaten, insofern ist der Vergleich mit Analogkäse nicht passend.
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Re: Erdinger Statement zum bayrischen Reinheitsgebot

#50

Beitrag von ggansde »

Um maximale Freiheit für Brauer ging es nie. Kein Mensch braucht Asbest oder Blausäure. Es geht nur um "natürliche" Zutaten, insofern ist der Vergleich mit Analogkäse nicht passend.
Es ging m.E. weder um das eine noch das andere, sondern um das Thema einer vermeintlichen Verbrauchertäuschung (Kuh auf dem Etikett und dann keine Kuhmilch in dem Getränk).
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