Hobbybrauer RHG

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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hoggel1
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Hobbybrauer RHG

#1

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

im Thema Deutscher Reinheit, deutscher Durst hat Malzwein eine Interssante Idee gehabt.
Ich denke es macht Sinn, die Frage weiter zu beleuchen.
Malzwein hat geschrieben:Das schöne an den RHG-Diskussionen ist, dass Alles, wirklich Alles schon gesagt ist, alle Argumente auf dem Tisch liegen, sinnvolle Forderungen und Modelle zu einem Umgang damit schon ausformuliert sind und dennoch immer wieder religionsgleich das Selbe leidenschaftlich heruntergebetet wird. Und somit für mich einen sehr hohen Unterhaltungswert hat.

Wie wäre es denn mal, wenn wir versuchen einen "10 Punkteplan" zu entwickeln, mit dem sich eine Mehrheit aus dem Forum einverstanden erklären kann? Dann hätten wir als das "Hobbybrauerforum" eine Aussage und etwas dazu zu sagen.

In etwa so etwas:

1. Als Bier darf jedes Getränk hergestellt und bezeichnet werden, das überwiegend aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt wird.
2. "Bier nach RHG" ist ein deutsches Qualitätsmerkmal und Gütesiegel.
3. Ein Bier ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser ohne irgendwelche Zusatzstoffe und Hilfsmittel darf das Gütesiegel tragen.
4. Hilfsmittel und Zusatzstoffe, wie im vorläufigen Biergesetzt beschrieben, sind für ein Bier nach dem RHG nicht zugelassen.
5. Für das RHG Siegel sind nur Hopfendolden und Hopfenpellets zugelassen.
6. Im Bier sind andere natürliche Zusatzstoffe zugelassen, aber deklarierungspflichtig.
8. Hilfsstoffe sind zugelassen, aber deklarierungspflichtig.
....

Das ist jetzt nur auf die Schnelle und sicher nicht vollständig und in jedem Detail richtig formuliert und jeder Punkt muss sicher ausführlich auseinandergenommen werden.

Übrigens: "Ich will / brauche kein anderes Bier" oder "Belgische Biervielfalt ist klasse" sind keine Argumente sondern Aussagen zu persönlichen Vorlieben. Interessant, aber in der Sache unwichtig.
Den Ansatz finde ich gut. Wo ich noch nicht weis, wie es zu händeln ist, ist die Hauptzutat Wasser:

Wie sieht es mit Aufsalzen aus?
Oder mit Osmosewasser?

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, auch bei Bier nach dem HBRHG :Bigsmile Aufsalzen oder Osmosewasser erlaubt ist.

MfG
Thomas
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Enfield
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Re: Hobbybrauer RHG

#2

Beitrag von Enfield »

Ich persönlich sehe auch nichts unnatürliches an der Wasseraufbereitung. Immerhin wird nichts hinzugefügt, was nicht auch natürlich im Wasser gelöst sein könnte.

Andernfalls könnte jeder Hobbybrauer mit "miesem" Leitungswasser sein Hobby an den Nagel hängen oder sauteures "Mineralwasser" kaufen.
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cyme
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Re: Hobbybrauer RHG

#3

Beitrag von cyme »

Dann schreib halt die Salze drauf, das sind entweder Hilfsstoffe oder natürliche Zusatzstoffe:
6. Im Bier sind andere natürliche Zusatzstoffe zugelassen, aber deklarierungspflichtig.
8. Hilfsstoffe sind zugelassen, aber deklarierungspflichtig.
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Alt-Phex
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Re: Hobbybrauer RHG

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Für ein Hobbybrauer RHG wäre es viel wichtiger die Materialien der Brauanlage
zu definieren. Was da an Zutaten verbraut wird schreckt mich weniger ab als
zweifelhafte Plastiktonnen, Gartenschläuche und Alumimium Rührwerke.

:Greets
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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ggansde
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Re: Hobbybrauer RHG

#5

Beitrag von ggansde »

oder "Pupsbiere" :Bigsmile
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Ladeberger
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Re: Hobbybrauer RHG

#6

Beitrag von Ladeberger »

Enfield hat geschrieben:Ich persönlich sehe auch nichts unnatürliches an der Wasseraufbereitung. Immerhin wird nichts hinzugefügt, was nicht auch natürlich im Wasser gelöst sein könnte.
Die Frage ist dann aber, warum nicht auch alles andere erlaubt sein soll, was natürlicherweise in Malz, Hopfen, Hefe und letzten Endes Bier vorkommen könnte. Zum Beispiel ein Spritzer Isoamylacetat für schön Banane beim Weißbier.

Und wo ziehen wir bei den Rohstoffen die Grenze? Hopfen schmeckt schon nach allem möglichen, dabei hat Bioengineering noch nichtmal richtig angefangen. Hefen werden in nicht allzu ferner Zukunft selektive, kleine Aromafabriken sein, die man sich nach gewünschtem Ergebnis zusammenstellen kann.

Hobbybrauer können doch sowieso einbrauen was sie wollen, der größte gemeinsame Nenner ist da doch bedeutungslos. Wenn man ernsthaft auf einem Hobbybrauer-Reinheitsgebot herumdenken will, ist die Grenze meines Erachtens viel früher zu ziehen, z.B.:
- Keine Rohstoffe, die durch andere Methoden als althergebrachte Selektion gezüchtet wurden.
- Keine Wasseraufbereitung, d.h. auch nicht beim Wasserwerk. Das macht in vielen Fällen einen eigenen Brunnen/Quelle notwendig. Wer dennoch die Restalkalität runterbringen will: Biologische Säuerung.
- Keine Zusatzstoffe: Kein Irish Moss, keine Gelatine, kein Zucker.

Wenn es nicht irgendwie weh tut, solche Biere zu brauen, taugt das Siegel nix.

Gruß
Andy
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flying
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Re: Hobbybrauer RHG

#7

Beitrag von flying »

..und selbstverständlich nur selbstvermälztes Getreide. Eigener Hopfen aus dem Garten, mit Sortenzulassung vor 1950. Keine Trockenhefe und keine Hefe in undefinierter Nährlösung. Bestenfalls aus Bauchnabelflusen von Jungfrauen gewonnen oder von handgeschöpften Blütenpollen aus Naturschutzgebieten.. :Grübel

Wasseraufbereitung nur mit Entengrütze im eigenen Teich wäre selbstverständlich vorrausgesetzt :Bigsmile
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Fe2O3
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Re: Hobbybrauer RHG

#8

Beitrag von Fe2O3 »

Ich frag mich, warum (außer um des Diskutierens Willen) jetzt pötzlich ein Fass namens "Hobbybrauer RHG" aufgemacht wird?
Ihr wollt doch nicht ernsthaft irgendwelche "Regelungen" "einführen", an die man sich als Hobbybrauer halten sollte, oder? :D Ist nicht der größte Vorteil des "Reinheitsgebots" bzw. des BierStDB, dass wir Hobbybrauer uns - ganz nach belieben - daran halten können, oder auch nicht?

Bzw. wenns schon ein eigenes "Gesetz" geben soll, reicht dafür nicht ein einzelner Satz:
"Bier wirds immer!"

lG
Martin
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Griller76
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Re: Hobbybrauer RHG

#9

Beitrag von Griller76 »

Also ich bin froh, dass ich als Hobbybrauer genau das einbrauen darf, was ich gerade schick finde. Uns nun mit einem selbst geschriebenen RHG ohne Notwendigkeit selbst zu geißeln ist unsinnig.
[Satire on] So, ich braue nun mein Bilsenkraut, Fliegenpilz, Schlafmohn-Bier. :puzz [/Satire off]
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
Jm010265

Re: Hobbybrauer RHG

#10

Beitrag von Jm010265 »

Alt-Phex hat geschrieben:Für ein Hobbybrauer RHG wäre es viel wichtiger die Materialien der Brauanlage
zu definieren. Was da an Zutaten verbraut wird schreckt mich weniger ab als
zweifelhafte Plastiktonnen, Gartenschläuche und Alumimium Rührwerke.

:Greets
Irgendwie hab ich den Eindruck er versteht was von der Sache!!! :thumbup
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Tozzi
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Re: Hobbybrauer RHG

#11

Beitrag von Tozzi »

Griller76 hat geschrieben:[Satire on] So, ich braue nun mein Bilsenkraut, Fliegenpilz, Schlafmohn-Bier. :puzz [/Satire off]
Oder dies hier:
http://www.nydailynews.com/life-style/e ... -1.1342732
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Griller76
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Re: Hobbybrauer RHG

#12

Beitrag von Griller76 »

Warum nicht? Kokablätter sind dort legal und ein Bestandteil deren Kultur. Außerdem scheinen sie ja auch gegen so manche kleine Beschwerlichkeit wie z.B. der Höhenkrankheit. Deshalb ist das Bier auch bei Touristen beliebt. Also ich würde es probieren.
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

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cyme
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Re: Hobbybrauer RHG

#13

Beitrag von cyme »

Griller76 hat geschrieben:Also ich bin froh, dass ich als Hobbybrauer genau das einbrauen darf, was ich gerade schick finde. Uns nun mit einem selbst geschriebenen RHG ohne Notwendigkeit selbst zu geißeln ist unsinnig.
[Satire on] So, ich braue nun mein Bilsenkraut, Fliegenpilz, Schlafmohn-Bier. :puzz [/Satire off]
Mach ruhig, ist ja alles natürlich und Bio, nicht die böse Chemie. Nur aufpassen, dass du beim Besimmen der Botanik keinen Fehler machst, sonst geht's dir so: https://m.reddit.com/r/tifu/comments/2o ... _having_a/
Fe2O3
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Re: Hobbybrauer RHG

#14

Beitrag von Fe2O3 »

cyme hat geschrieben: Mach ruhig, ist ja alles natürlich und Bio, nicht die böse Chemie. Nur aufpassen, dass du beim Besimmen der Botanik keinen Fehler machst, sonst geht's dir so: https://m.reddit.com/r/tifu/comments/2o ... _having_a/
Wie es in deinem Link steht - ist nicht nur für den Menschen gefährlich
El Gordo

Re: Hobbybrauer RHG

#15

Beitrag von El Gordo »

Was denken denn eigentlich unsere schweizer und österreicheschen Kollegen, wenn sie so was hier lesen?

Stefan
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Malzwein
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Re: Hobbybrauer RHG

#16

Beitrag von Malzwein »

Wer kommt denn auf die Idee, ein Hobbybrauer RHG zu "erfinden". Das halte ich für Quatsch. Als Hobbybrauer braue ich was und womit ich Lust habe. Lachgas statt CO2 ist bei mir der Renner ....
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Hobbybrauer RHG

#17

Beitrag von Gustl »

El Gordo hat geschrieben:Was denken denn eigentlich unsere schweizer und österreicheschen Kollegen, wenn sie so was hier lesen?

Stefan
Wir trinken unser mit Chemikalien verseuchtes Bier und lachen, weil uns keiner etwas anhaben kann!
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aalhuhnsuppe
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Re: Hobbybrauer RHG

#18

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Gustl hat geschrieben:Wir trinken unser mit Chemikalien verseuchtes Bier und lachen, weil uns keiner etwas anhaben kann!
:goodpost:
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe

-------------------------------------------------------
Wer einen Fehler findet, der darf ihn behalten.
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afri
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Re: Hobbybrauer RHG

#19

Beitrag von afri »

Angenommen, wir einigten uns auf ein Hobbybrauer-RHG, also ein HBRHG, wie könnte das Handling aussehen? Genormte Etiketten bzw. Schriftgrößen, oder eine Art Siegel? Wer würde oder wollte das kontrollieren bzw. welcher Trinker hätte was davon? Gäbe es solch ein Konstrukt, müsste das dem Konsumenten zur Einsicht vorliegen, also zu jedem beschaulichen Herrenabend mit Selbstbräu liegt der Ordner mit dem HBRHG bereit, um alle Feinheiten nachzulesen?

Sorry, das sind mir zuviele Fragezeichen, die MMN nicht ohne weiteres zu beantworten sind. Zumal es sicher viel mehr Hobbybrauer gibt, als hier im Forum sichtbar oder sich zu Wort meldend. Wenn überhaupt, sollte sich der VDH (oder wie der heißt, der mit dem Schalander) mit solchen Dingen befassen, aber auch dann erreicht ein solches selbstauferlegtes HBRHG niemals alle und damit ist es für die hohle Hand.

Das ist so ähnlich wie mit dem Kraftstoffboykott, bei dem man am Montag nicht bei Aral tanken soll, am Dienstag nicht bei Shell und so weiter. Das sind alles super Ideen, scheitern aber leider an der Realität, weil nicht jeder im Internet ist oder, wenn doch, nicht im speziell zu einer Aktion aufrufenden Forum.
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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Dr Huppertz
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Re: Hobbybrauer RHG

#20

Beitrag von Dr Huppertz »

Dort wo es nichts zu regulieren gibt, sich selber dazu anhalten auch noch die letzte Nische zu regulieren, das müssen Deutsche sein. Ehrlich Kollegen ich verstehe Euch nicht. Kopf -> Tisch
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Ladeberger
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Re: Hobbybrauer RHG

#21

Beitrag von Ladeberger »

Als freiwilliger Standard wie "Real Ale", warum nicht? Muss doch niemand mitmachen, der nicht will.

Gruß
Andy
uli74
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Re: Hobbybrauer RHG

#22

Beitrag von uli74 »

Ich frag mich wieso ich mir freiwillig irgendein Gebot auferlegen sollte? Ich brau mein eigenes Bier das nie in den Handel kommt und das ich und ein paar meiner Freunde selber trinken werde. Da werd ich doch wohl nicht so bescheuert sein irgendwelche Mittelchen oder Zutaten zu verwenden mit denen ich mich vergiften kann (ja, ich weiss, Alkohol ist auch Gift). Wozu soll ich mich grundlos selber beschränken?

Wer meint nach RHG brauen zu müssen kann das doch tun, und wer aufs RHG pfeift, der pfeift halt drauf.

Mal abgesehen davon dass es schhonmal gar kein Wasser gibt das nicht aufbereitet ist, egal ob Leitungswasser oder Mineralwasser. Und ganz ohne Wasser zu brauen stell ich mir irgendwie suboptimal vor.

Da spielts dann rein prinzipiell auch keine Rolle mehr ob ich Biohopfen oder Biomalz verbraue oder meine Hefe nicht irgendwie genetisch verändert wurde. Oder ob meine Gärfässer nicht aus Holz sind sondern aus Kunststoff. Oder ob ich mit Holz oder elektrisch heize. Edelstahl gabs übrigens vor 500 Jahren auch noch nicht.

Wer konsequent sein will, der sollte das dann auch sein, aber richtig. Nicht das weglassen was ich sowieso nicht brauche und das verwenden was mir das Brauen bequem macht. DAS ist nämlich scheinheilig.
Zuletzt geändert von uli74 am Freitag 17. Juni 2016, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss

Uli
El Gordo

Re: Hobbybrauer RHG

#23

Beitrag von El Gordo »

Letztendlich hat doch jeder sein eigenes RHG. Manche würden niemals auch nur einen einzelnen Zuckerkristall in ihr Bier machen, andere (wie ich) haben so gut wie gar keine Hemmungen (was ich allerdings nie machen würde, sind Biermischgetränke).
Und wer glaubt, dass man sich auf eine (meiner Meinung nach vollkommen unsinnige) Hobbybrauregelung einigen kann, dessen Optimismus bewundere ich wirklich.

Stefan
uli74
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Re: Hobbybrauer RHG

#24

Beitrag von uli74 »

Egal in welchem Nachbarland, nirgends gibts dieses Rumgeeiere ums RHG. Die brauen ganz einfach nur ihr Bier und freuen sich, und höchstwahrscheinlich ist das genauso gesund/ungesund wie Hobbybrauerbier aus D. Weshalb grade Hobbybrauer aus D ständig nach dem RHG rufen versteh ich nicht. Seid doch froh dass Ihr es nicht einhalten MÜSST.

Ich glaube dass das RHG im Grunde genommen nichts anderes ist als Gehirnwäsche. Zumindest wirkt es sich aufs Unterbewusstsein mehr aus als auf den herausragenden Geschmack des hierzulande erhältlichen Bieres (nein, ich sag nicht dass Bier aus D schlecht ist, es gibt auch hierzulande hervorragendes Bier).
Gruss

Uli
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Malzwein
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Re: Hobbybrauer RHG

#25

Beitrag von Malzwein »

Weil sich der Ausgangspost auf einen Post von mir bezieht:

Mir geht es nicht um ein Hobbybrauer RHG. Sondern ich fände es gut, wenn sich das Hobbybrauerforum (das sind wir ;-) auf eine Position oder auch ein Thesenpapier als Diskussionsgrundlage einigen könnte. Als unser Beitrag zu dem RHG Jubeljahr. Nicht als Ent oder Weder, sondern vielleicht einige richtige Fragen formulieren und/oder das beste aus zwei Welten zusammen bringen.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
El Gordo

Re: Hobbybrauer RHG

#26

Beitrag von El Gordo »

uli74 hat geschrieben: Ich glaube dass das RHG im Grunde genommen nichts anderes ist als Gehirnwäsche.
Es geht hier um Gefühle. Und diese sind immer stärker als irgendwelche Argumente.
Es fühlt sich einfach toll an, dass nur wir in Deutschland sauberes Bier brauen können und alle anderen panschen nur rum.
Was interessiert da schon die Realität?
Eigentlich nichts als eine andere Form von Nationalismus.

Das Wort "Reinheit" suggeriert auch eine hohe Qualität und gesundheitliche Unbedenklichkeit (was beim Thema Alkohol eh ein Witz ist).
Dabei werden lediglich die Rohstoffe limitiert, aber nicht deren Qualität.
Man darf ja durchaus mal stolz auf etwas sein, was mich aber so richtig ankäst ist diese Hybris und das herabwürdigen anderer Biernationen.
Ich bewundere z.B. wirklich sehr, was die Belgier alles machen. Der Umgang mit Hefen und Mikroorganismen ist sensationell. Und gerade belgisches Bier wird sehr schnell als "das saure Zeug mit den Kirschen" abgestempelt.


Stefan
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Re: Hobbybrauer RHG

#27

Beitrag von herbie01 »

El Gordo hat geschrieben:Und gerade belgisches Bier wird sehr schnell als "das saure Zeug mit den Kirschen" abgestempelt.
Noch öfter (und noch nervtötender) wird es meist als "die Chemieplörre" bezeichnet. "Da kippen die ja ALLES rein". Ja, tun sie. Alles GUTE...

Christian
Bier wirds immer.
Ausser wenn man über Nacht abkühlt oder gar Hefe nach Packungsangabe zugibt.
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philipp
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Re: Hobbybrauer RHG

#28

Beitrag von philipp »

Dr Huppertz hat geschrieben:Dort wo es nichts zu regulieren gibt, sich selber dazu anhalten auch noch die letzte Nische zu regulieren, das müssen Deutsche sein. Ehrlich Kollegen ich verstehe Euch nicht. Kopf -> Tisch
Deutsch wird's erst, wenn jemand ein Schild aufstellt.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: Hobbybrauer RHG

#29

Beitrag von Fe2O3 »

philipp hat geschrieben:
Dr Huppertz hat geschrieben:Dort wo es nichts zu regulieren gibt, sich selber dazu anhalten auch noch die letzte Nische zu regulieren, das müssen Deutsche sein. Ehrlich Kollegen ich verstehe Euch nicht. Kopf -> Tisch
Deutsch wird's erst, wenn jemand ein Schild aufstellt.
und wenn der "Jemand" sich zuvor in einem Verein organisiert hat :P
El Gordo

Re: Hobbybrauer RHG

#30

Beitrag von El Gordo »

Wichtig ist auch, alle sofort bei der Polizei anzuzeigen, die sich nicht dran halten.

Stefan
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Re: Hobbybrauer RHG

#31

Beitrag von afri »

El Gordo hat geschrieben:Wichtig ist auch, alle sofort bei der Polizei anzuzeigen, die sich nicht dran halten.
Nee, das verwechselst du mit Knöllchen-Horst aus Osterode. Den pissen jedoch nur Falschparker an, keine Bierverbrecher wie wir hier.
Achim (auch mal abseits des RHG brauend, dies jedoch deutlich am Etikett kennzeichnend)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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Re: Hobbybrauer RHG

#32

Beitrag von gschwar »

Hallo zusammen,

Macht Euch liber Gedanken, wie Euer Bier schmecken soll. Entwickelt ein Rezept, mit Euren Vorstellungen und versucht das umzusetzen. Wenn Passt - Top. Wenns nicht passt - Rezept überarbeiten. Nehmt was Ihr meit, was ins Bier soll, und lasst Euch nicht da rein reden. Ein RHG brauchen wir nicht!

Was ich aber nur Unterstüzen kann:
Alt-Phex hat geschrieben:Für ein Hobbybrauer RHG wäre es viel wichtiger die Materialien der Brauanlage
zu definieren. Was da an Zutaten verbraut wird schreckt mich weniger ab als
zweifelhafte Plastiktonnen, Gartenschläuche und Alumimium Rührwerke.

:Greets


Allen ein schönes Wochenende

Guido
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