Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

Alle rechtlichen Fragen rund ums Brauen
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dukeboris
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#751

Beitrag von dukeboris »

Super. dankeschön! Es ist Dortmund!
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tauroplu
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#752

Beitrag von tauroplu »

Gerade ist meine Mitte Dezember aufgegebene Anzeige gekommen. Im Prinzip nix Neues, außer einer Kleinigkeit (wobei ich das Datum jedoch in meiner Mail bereits angegeben hatte, aber nun gut, wolln wa ma nich so sein :Bigsmile ):
BA_2021.jpg
Beste Grüße
Michael

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tuxsam
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#753

Beitrag von tuxsam »

Ich habe dann mal nach über 3 Wochen eine Rückmeldung auf meinen Widerspruch bekommen:

Um ergänzende Angaben im Rahmen ihrer Anzeige zu erfragen, wurde Ihnen am 12.01.21 ein Auskunftsbogen zur Verfügung gestellt. Daraufhin haben Sie mit Email ebenfalls vom 12.01.21 geantwortet, dass die zu ergänzenden Angaben wie die Steuernummer und das Geburtsdatum des Hobbybrauers nicht DSGVO-gerecht seien.

Die Steuernummer stellt bei Haus-und Hobbybrauern eine optionale Angabe dar. Zur verbesserten Information der anzeigenden Haus- und Hobbybrauer und Inanspruchnahme der Steuerbefreiung wurde der Auskunftsbogen zwischenzeitlich angepasst.

Ihr pauschaler Einwand hingegen, die Steuerbehörde würde datenschutzwidrig das Geburtsdatum erheben wollen, kann nicht nachvollzogen werden, da die Erhebung des Geburtsdatums für die Zwecke einer Identitätsfeststellung im Rahmen eines Steuerverfahrens erforderlich und rechtlich von § 29a Abs. 1 der Abgabenordnung gedeckt wird, auch wenn die steuerlichen Fachgesetze hier: § 41 Biersteuerverordnung keine konkrete Regelung hierzu trifft. Im Informationsangebot der Zollverwaltung unter https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/A ... -Strom-im- Haushalt/Brauen-Brennen-Roesten/Bier/bier_node.html wird bezüglich einer Anzeige für Haus- und Hobbybrauer darum gebeten, auch die vollständige Wohnanschrift und das Geburtsdatum anzugeben, sowie für den Rückfragefall eine Mail-Adresse oder Telefonnummer. Die Erhebung des Geburtsdatums für die Zwecke der eindeutigen Identifikation des Steuerbeteiligten im Sinne des § 33 Abs. 1 AO, als Anzeigepflichtigem und Verpflichtetem für eventuelle Steueraufsichtsmaßnahmen nach § 209 Abs. 1 AO ist demnach als rechtmäßig nach Artikel 6 Abs. 1 Buchstabe c) und e) DSGVO i.V.m. § 29a Abs. 1 AO zu beurteilen.


Ich verstehe immer noch nicht, warum das Geburtsdatum zur eindeutigen Idenfikation auf eimal notwendig sein soll, wenn ich a) bereits eine Hobbybrauernummer zur Identifikation habe und b) dieses Datum in den Vorjahren nie erforderlich war. Aber immerhin konnte man schön mit Paragraphen umher werfen.

Immerhin haben sie verstanden, dass die Steuernummer nicht erforderlich ist...

Ich versuche jetzt mal den dortigen Datenschutzbeauftragten zu erreichen. Seine Rufnummer hatte man mir gleich mitgeschickt.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#754

Beitrag von Krulle »

Hza Heilbronn auch wie immer. Kein Geburtsdatum oder Steuernummer, nicht mal einen ersten Brautag wollten sie wissen.
Einzige Änderung: Die Bestätigung kam per PDF im Anhang. Digitalisierung scheint bei denen zu laufen. So finde ich das Zeug wenigstens auch wieder.
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afri
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#755

Beitrag von afri »

tauroplu hat geschrieben: Dienstag 2. Februar 2021, 11:42 Gerade ist meine Mitte Dezember aufgegebene Anzeige gekommen. Im Prinzip nix Neues, außer einer Kleinigkeit (wobei ich das Datum jedoch in meiner Mail bereits angegeben hatte, aber nun gut, wolln wa ma nich so sein

BA_2021.jpg
Bei mir kam der Wisch vom HZA Hannover heute an, am 10.1. hatte ich per Mail den Herstellungsbeginn 2021 angezeigt. Allerdings sah er aus wie sonst auch, inhaltlich wie optisch keine Änderung und nicht so, wie in deinem Bild.
Achim
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#756

Beitrag von hkpdererste »

Hier HZA Augsburg ... Anmeldung gleich inklusive Geburtsdatum. Rückmeldung relativ schnell inklusive Formular für Online-Kommunikation und der Bemerkung man solle selbiges ausgefüllt zurückschicken oder sich melden, auch wenn der Online-Kommunikation nicht zugestimmt wird. Das wollt ich dann auch machen. 2 x angerufen und es wurd direkt abgehoben und wieder aufgelegt. Jo dann halt nicht. LMAA
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dukeboris
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#757

Beitrag von dukeboris »

Hallo zusammen,
ich brauche mal eure Einschätzung. Ich habe dem HZA Dortmund am 2.2.2021 eine Mail mit meiner Brauanzeige geschickt. Nun habe ich seitdem nichts von denen gehört. Reicht eine Mail oder muss ich einen richtigen, offiziellen Brief schreiben? Mailadresse war: poststelle.hza-dortmund@zoll.bund.de
Dauert das einfach oder sollte ich auf Nummer sicher gehen?
Gruß und DAnk.
Boris
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tauroplu
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#758

Beitrag von tauroplu »

Mail abschicken reicht, brauchst auf nix zu warten, sondern kannst sofort loslegen. Habe seit Jahren mit dem HZA DO zu tun.
Beste Grüße
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dukeboris
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#759

Beitrag von dukeboris »

Kriegt man denn noch einen Brief oder etwas ähnliches nach Hause?
Gewartet habe ich mit dem Sud natürlich nicht :-)
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tauroplu
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#760

Beitrag von tauroplu »

Ja, auf jeden Fall, kann aber durchaus mehrere Monate dauern. Einfach entspannt abwarten :Bigsmile Also nicht mit dem Brauen, da kannst sofort loslegen, wenn Du bei der mail auf "Senden" geklickt hast :Smile
Beste Grüße
Michael

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#761

Beitrag von SaltCityBrew »

HZA Hannover hat dieses Jahr bei mir ca. 3 Wochen gebraucht. Es kam das gleiche Schreiben wie jedes Jahr. Bei der Anmeldung per E-Mail hätte ich mein Geburtsdatum einfach mit angegeben.
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(Martin Luther)
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#762

Beitrag von DunklerMessias »

Ich habe Post vom HZA Hannover bekommen: ganze 17(!) Seiten.
Am 27. Januar habe ich um den (datenschutzrechlichen) Hintergrund gebeten, jetzt 17 Seiten Antworten.
Das wir sicherlich eine schöne Lektüre für das Wochenende.
Schade, dass Ruthard sich zurückgezogen hat...
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#763

Beitrag von Fe2O3 »

das HZA Berlin hat bei mir etwas über ner Woche gebraucht.
Mit der Bitte, das nächste Mal den (ersten) Brauvorgang mindestens 5 Werktage vorab zu melden. Waren dieses Mal 4 Werktage... Mal schauen, ob ich mich nächstes Jahr daran erinnere :D
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thomsen
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#764

Beitrag von thomsen »

Moin liebe Mitbrauer aus S-H.,

das HZA Kiel macht aktuell wieder unangekündigte Hausbesuche - in meinem Fall in der Nähe von Kaltenkirchen, Kreis Segeberg. Ich hatte eben das Vergnügen mit einem Herrn Rechte, äh, andere Seite ;-)

Er hat sich ausgewiesen und wollte dann Sudprotokolle für das Jahr 2020, Malzrechnungen für das selbe Jahr und außerdem gerne meine Brauanlage sehen. In Coronazeiten lasse ich natürlich sowieso keine unangemeldet auftauchenden Fremden in meine Wohnung, wenn sie nichteinmal FFP2-Maske tragen. Aber auch ansonsten hat er mich nicht überzeugt: Keine richterliche Anordnung oder vergleichbar; auf die Frage nach dem Grund seines Besuches und den Rechtsgrundlagen für seine "Wünsche" habe ich keine ausreichend konkreten Antworten bekommen ("allgemeine Kontrolle"). Also habe ich ihn ohne Aushändigung irgendwelcher Unterlagen wieder wegschicken müssen. Das kann natürlich jede/r handhaben wie sie/er möchte. Aber seid nicht überrascht, falls da jemand auch bei euch auftaucht.

Gruß,
Markus

edit: Ich bin da seit über zehn Jahren als Hobbybrauer angemeldet beim HZA Kiel und dies war der erste Besuch dieser Art hier.
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Ernie
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#765

Beitrag von Ernie »

thomsen hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 21:06 Er wollte dann Sudprotokolle für das Jahr 2020, Malzrechnungen für das selbe Jahr und außerdem gerne meine Brauanlage sehen.
Hier in Ahrensburg ist er auch schon gewesen.

Welche Rechtsgrundlage gibt es eigentlich die Malzrechnungen aufzubewahren und auf Anfrage vorzuzeigen ?

Brauprotokoll o.k. klar, aber Malzrechnungen ?

Wo steht das ?

Wir kaufen z.B. oft mit Sammelbestellungen ein.

Gruß Ernie
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#766

Beitrag von afri »

WIMRE gibt es keine Pflicht, ein Brauprotokoll zu führen, Ruthard möge mich da eines besseren belehren, aber es ist allein die Menge selbst produzierten Suds zu vermerken, als STW wird 12°P unterstellt, so meine Meinung.

War der wirklich vom HZA? Meine Rechnungen von HuM könnte er sehen, meine Brauanlage auch, aber das darf er nicht verlangen.
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thomsen
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#767

Beitrag von thomsen »

Ernie hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 21:48
Welche Rechtsgrundlage gibt es eigentlich die Malzrechnungen aufzubewahren und auf Anfrage vorzuzeigen ?

Brauprotokoll o.k. klar, aber Malzrechnungen ?

Wo steht das ?
Ich würde sagen: Nirgendwo steht das. Ansonsten hätte Herr Rechte, äh, andere Seite, mir das auf Nachfrage auch genannt. Ich habe denn auch darum gebeten mir im Zweifelsfall einen Brief zu schreiben, in dem unter Angabe der Rechtsgrundlagen aufgeführt ist, welche Unterlagen ich warum einzureichen habe. Mal sehen. Falls etwas kommt, halte ich euch hier auf dem Laufenden.

Gruß,
Markus
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thomsen
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#768

Beitrag von thomsen »

afri hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 22:04 War der wirklich vom HZA? Meine Rechnungen von HuM könnte er sehen, meine Brauanlage auch, aber das darf er nicht verlangen.
Er hatte einen entsprechenden Ausweis, der zumindest nicht nach Kaugummiautomat aussah. Also ja, Hauptzollamt. Ist wohl zumindest im Bereich des HZA Kiel nicht komplett unüblich, andere user haben sowas auch schon berichtet (Jens,der das Bier braut z.B. meine ich?). "Verlangt" im Sinne von es steht ihm rechtlich zu hat er es strenggenommen ja auch nicht. Lediglich drum gebeten. Die Bitte habe ich ihm eben abgeschlagen und er musste wieder fahren.

Gruß,
Markus
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#769

Beitrag von bwanapombe »

Aufzeichnungspflichten sehe ich auch nirgendwo. Maximal könnte man sagen, dass ich irgendwie nachvollziehen können muss, wann die 2 hl Freimenge erreicht sind, also ein Zettel, wo draus zu ersehen ist, bei wieviel Liter ich gerade bin. Aber eine Verpflichtung, den vorzuzeigen, gibt es nicht. Erst wenn die 2 hl erreicht sind, muß ich eine Steueranmeldung (2075) abgegeben. Und erst dann kommt auch die Stammwürze zur Berechnung ins Spiel. Alles vorausgesetzt ich nehme die Freimenge in Anspruch. Diese "Kontrollen" zu Hause sind mitleiderregend.

Und: Was will man mit einer Rechnung? Mal abgesehen, dass auch die niemand aufbewahren oder vorzeigen muss. Eine Rechnung über Malz und eine Brauanlage lassen noch keine Biersteuer entstehen. Es zählt immer noch das gebraute Bier.

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#770

Beitrag von thomsen »

bwanapombe hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 23:25 Maximal könnte man sagen, dass ich irgendwie nachvollziehen können muss, wann die 2 hl Freimenge erreicht sind, also ein Zettel, wo draus zu ersehen ist, bei wieviel Liter ich gerade bin. Aber eine Verpflichtung, den vorzuzeigen, gibt es nicht. Erst wenn die 2 hl erreicht sind, muß ich eine Steueranmeldung (2075) abgegeben.
Das ist nichtmal gewollt hier: Regelung im Bereich des HZA Kiel ist seit ein paar Jahren, dass die Versteuerung von evtl. die 2hl Freimenge überschreitender Erzeugung komplett erst Anfang des Folgejahres zu erfolgen hat. Dann und erst dann sollen wir EIN 2075 für das gesamte abgelaufene Jahr abgeben. Und die dafür insgesamt angefallene Biersteuer überweisen.
bwanapombe hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 23:25 Und erst dann kommt auch die Stammwürze zur Berechnung ins Spiel. Alles vorausgesetzt ich nehme die Freimenge in Anspruch. Diese "Kontrollen" zu Hause sind mitleiderregend.

Und: Was will man mit einer Rechnung? Mal abgesehen, dass auch die niemand aufbewahren oder vorzeigen muss. Eine Rechnung über Malz und eine Brauanlage lassen noch keine Biersteuer entstehen. Es zählt immer noch das gebraute Bier.
Zu all dem natürlich volle Zustimmung.

Gruß,
Markus
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#771

Beitrag von hiasl »

bwanapombe hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 23:25 Diese "Kontrollen" zu Hause sind mitleiderregend.
Mitleid mit den Hobbybrauern, die diesen Quatsch ertragen müssen. Mitleid mit dem Kontrolleur, der das ja von irgendeinem Idiot.. - äh - Vorgesetzten angeordnet bekommen musste. Traurig und extrem wuterregend aber zugleich, da hier Bundespersonalkapazitäten verschleudert werden, wie wenn es gerade Langeweile (das C-Wort erspare ich mir) gäbe und man nicht wüsste, wie man das Personal sonst beschäftigen könnte...
Gruß
Matthias
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Ernie
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#772

Beitrag von Ernie »

thomsen hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 22:15 andere user haben sowas auch schon berichtet (Jens,der das Bier braut z.B. meine ich?).
Moin,

bei Jens war er bereits.

Letzte Woche ist er dann hier in Ahrensburg bei "Smerfeus" aufgetaucht und ebenfalls von Ihm weggeschickt worden.

Jetzt "warte" ich , bis er bei mir auftaucht. :thumbsup

traurig....traurig....

:Drink
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#773

Beitrag von Bilbobreu »

Ernie hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 21:48
thomsen hat geschrieben: Dienstag 4. Mai 2021, 21:06 Er wollte dann Sudprotokolle für das Jahr 2020, Malzrechnungen für das selbe Jahr und außerdem gerne meine Brauanlage sehen.
Hier in Ahrensburg ist er auch schon gewesen.

Welche Rechtsgrundlage gibt es eigentlich die Malzrechnungen aufzubewahren und auf Anfrage vorzuzeigen ?

Brauprotokoll o.k. klar, aber Malzrechnungen ?

Wo steht das ?

Wir kaufen z.B. oft mit Sammelbestellungen ein.

Gruß Ernie
Moin,
natürlich stehen Aufwand und Nutzen bei derartigen Prüfungen in keinem vernünftigen Verhältnis. Aber bevor jetzt der eine oder andere bei einer solchen Kontrolle über das Ziel hinausschießt, Rechtsgrundlagen für das Verlangen von steuerrelevanten Auskünften und die Vorlage steuerrelevanter aufbewahrter Unterlagen oder geführter Aufzeichnungen kennt die Abgabenordnung schon (§ 93 und § 97 AO). Wer nichts (Rechnungen usw.) aufhebt und keine Aufzeichnungen (Brauprotokolle, kleiner Brauhelfer und Co) führt, der muss natürlich auch nichts vorlegen und nur Auskünfte erteilen. Eine Verpflichtung zur Aufbewahrung von Unterlagen oder zur Führung von Aufzeichnungen gibt es für Hobbybrauer meines Erachtens aus dem Gesetz nicht. Die könnte aber von der Behörde bei hinreichenden Anhaltspunkten möglicherweise angeordnet werden. Aber wie das rechtmäßig ginge, verrate ich den Zöllnern hier mal lieber nicht.
Gruß
Stefan
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#774

Beitrag von Stopfer »

Moin Moin,
recht spezielle Frage an die SH-Gruppe:
Bin grad nach SH (Kreis Pinneberg) gezogen, und mein HZA ist Itzehoe. Für Kaki scheint das auch zu gelten?
Gibt es einen Grund wieso ihr mit dem HZA Kiel agiert? Und ist bekannt ob Itzehoe auch Hausbesuche macht?

VG,
Christopher
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#775

Beitrag von schlupf »

Moin Christopher,

Die stecken irgendwie zusammen. Mein HZA ist auch Itzehoe, aber wenn man denen was überweist, läuft das auch über das Konto und die Zahlstelle von Kiel.

Mich hat bisher (5 Jahre fast genau) niemand besucht, aber ich habe, trotz Nachfrage, dieses Jahr auch keine Bestätigung zu meiner jährlichen Brauanzeige bekommen. Allerdings war es bisher so, dass auf besagten Bestätigungen gefordert wurde, Belege über den Kauf von Zutaten aufzubewahren und es wurden, meine ich, auch Kontrollbesuche inklusive Probennahme angekündigt.

Wo in Pinneberg steckst du denn genau? Vielleicht bietet sich ja in postpandemischen Zeiten mal ein Treffen an. Oder du kommst zum Stammtisch nach Neumünster, wenn die Bahnverbindung das zulässt...

Viele Grüße
Sebastian
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#776

Beitrag von Stopfer »

schlupf hat geschrieben: Mittwoch 5. Mai 2021, 13:08 Moin Christopher,

Die stecken irgendwie zusammen. Mein HZA ist auch Itzehoe, aber wenn man denen was überweist, läuft das auch über das Konto und die Zahlstelle von Kiel.

Mich hat bisher (5 Jahre fast genau) niemand besucht, aber ich habe, trotz Nachfrage, dieses Jahr auch keine Bestätigung zu meiner jährlichen Brauanzeige bekommen. Allerdings war es bisher so, dass auf besagten Bestätigungen gefordert wurde, Belege über den Kauf von Zutaten aufzubewahren und es wurden, meine ich, auch Kontrollbesuche inklusive Probennahme angekündigt.

Wo in Pinneberg steckst du denn genau? Vielleicht bietet sich ja in postpandemischen Zeiten mal ein Treffen an. Oder du kommst zum Stammtisch nach Neumünster, wenn die Bahnverbindung das zulässt...

Viele Grüße
Sebastian
Moin Sebastian,

die Bestätigung der Brauanzeige kam relativ schnell bei mir. Habe den gleichen Wisch wie vorher nach Hamburg per Mail geschickt (als würde ich ganz neu anfangen) und es kam schnell die Nachfrage, ob ich denn nicht in Hamburg unter Brauernr. xxx registriert wäre. Da gibt es wohl sogar Austausch zwischen den Ländern.

Ich wohne jetzt in Elmshorn - Zugverbindung nach NMS ist also kein Problem! Post-Pandemisch stoße ich da sicher mal dazu :thumbsup
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#777

Beitrag von Bilbobreu »

Stopfer hat geschrieben: Mittwoch 5. Mai 2021, 12:51 Moin Moin,
recht spezielle Frage an die SH-Gruppe:
Bin grad nach SH (Kreis Pinneberg) gezogen, und mein HZA ist Itzehoe. Für Kaki scheint das auch zu gelten?
Gibt es einen Grund wieso ihr mit dem HZA Kiel agiert? Und ist bekannt ob Itzehoe auch Hausbesuche macht?

VG,
Christopher
We das ganz genau auseinander sortieren will, müsste sich mit der HZA-Zuständigkeitsverordnung beschäftigen.
Viel Spaß :thumbsup :P :puzz :Grübel
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#778

Beitrag von Ruthard »

Ich habe mich ja offiziell aus diesem Thema verabschiedet, deshalb nur ganz kurz:

Wenn der Kontrolleur meine Wohnung tatsächlich ohne FP2 Maske betreten will, würde ich den Zutritt strikt verweigern. Zusätzlich gäbe es ein Beweisfoto von seinem nackten Gesicht. Ich bin der Meinung, man könnte sogar einen tagesfrischen Negativtest verlangen (das macht der nicht oft, der Test ist nämlich verdammt unangenehm).

Leute, das ist sowas von unsensibel, ich verstehe wirklich nicht, was in das HZA Kiel gefahren ist.

Wenn ich nicht räumlich gebunden wäre, würde ich glatt meinen Wohnsitz an die Waterkant verlegen, um den Kaspern mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#779

Beitrag von thomsen »

Stopfer hat geschrieben: Mittwoch 5. Mai 2021, 12:51 Bin grad nach SH (Kreis Pinneberg) gezogen, und mein HZA ist Itzehoe. Für Kaki scheint das auch zu gelten?
Gibt es einen Grund wieso ihr mit dem HZA Kiel agiert? Und ist bekannt ob Itzehoe auch Hausbesuche macht?
Moin Christopher,
das ist einfach beantwortet: Ich wohne (wie ich auch im ersten Post dazu schrieb) nicht in Kaltenkirchen, sondern in einem Nachbarort. Genau dazwischen verläuft die Grenze der örtlichen Zuständigkeit der Hauptzollämter. Kaltenkirchen und die Dörfer nördlich/westlich davon - HZA Itzehoe. Die Dörfer östlich von Kaltenkirchen (und damit ich) - HZA Kiel. Zu den Hausbesuchen: Mir zumindest ist bisher keine solche Geschichte aus dem Itzehoer Bereich bekannt. Aus dem Kieler wie geschildert durchaus.

Gruß,
Markus
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#780

Beitrag von thomsen »

Brauwolf hat geschrieben: Mittwoch 5. Mai 2021, 13:30 Ich habe mich ja offiziell aus diesem Thema verabschiedet, deshalb nur ganz kurz:

Wenn der Kontrolleur meine Wohnung tatsächlich ohne FP2 Maske betreten will, würde ich den Zutritt strikt verweigern. Zusätzlich gäbe es ein Beweisfoto von seinem nackten Gesicht. Ich bin der Meinung, man könnte sogar einen tagesfrischen Negativtest verlangen (das macht der nicht oft, der Test ist nämlich verdammt unangenehm).

Leute, das ist sowas von unsensibel, ich verstehe wirklich nicht, was in das HZA Kiel gefahren ist.

Wenn ich nicht räumlich gebunden wäre, würde ich glatt meinen Wohnsitz an die Waterkant verlegen, um den Kaspern mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Oh, ich habe den schlafenden (Brau)Wolf geweckt, war nicht meine Absicht :Wink
Danke jedenfalls, Ruthard, für das Angebot, hier mal aufzuräumen. Ich versuche das erst mal selbst, vielleicht komme ich bei Bedarf darauf zurück :Bigsmile
Kleine Richtigstellung: Ganz "nackt" war sein Gesicht nicht. Aber FFP2 war's halt auch nicht. Fand ich schon etwas dünn. Klappert schließlich hier die Hobbybrauer nacheinander ab...
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#781

Beitrag von Johnny H »

Alle Welt jammert (gerade jetzt!!) über die geringen Ressourcen und Überforderung des Staats, und ein HZA findet tatsächlich die Zeit, Zöllner mit neu erwachtem Jagdtrieb wegen vermuteten 1,27€ (oder was auch immer) an unterschlagener Biersteuer auf Hausbesuche zu harmlosen Hobbybrauern zu schicken!!

Und dann wird dem Ganzen auch noch die Krone aufgesetzt mit fragwürdigen Infektionschutzmaßnahmen! Das in Zeiten, wo man zu bestimmten Uhrzeiten mit empfindlichen Geldbußen rechnen muss, wenn man das Haus ungefragt verlässt, oder wo man gewisse Dienstleistungen oder Reisen nur mit negativem Testergebnis durchführen (lassen) kann.

Ich werde echt wütend und emotional über sowas! Da sind wirklich die Relationen komplett verloren gegangen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#782

Beitrag von ggansde »

Moin,
die Vergangenheit lehrt, dass selbst in den dunkelsten Momenten unseres Daseins derartige Prozesse funktionieren.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#783

Beitrag von §11 »

Ich bin ja normal kein Nörgler, aber ich bin mir manchmal nicht sicher ob solche Dinge nicht eskaliert werden sollten. Ich bin kein Anwalt oder Rechtsgelehrter, aber nach kurzer Internetrecherche gibt es wohl die Möglichkeit sich bei unverhältnismässigen Massnahmen oder auch über das Verhalten eines Zollbeamten zu beschweren.

Wie gesagt, ich bin kein Rechtsfachmann, aber am erfolgversprechensten wäre es wohl gegen einen Hausbesuch (Zollbeschau) Einspruch zu erheben. Der triggert nämlich eine ganze Kaskade von internen Prozessen, die den Vorgang recht sichtbar machen, vor allem bei übergeordneten Stellen.

Gruss

Jan - der froh ist nicht in Deutschland zu wohnen
„porro bibitur!“
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Malzwein
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#784

Beitrag von Malzwein »

Vielleicht versucht ja auch nur jemand, den Coronaregeln im Büro zu entfliehen? Wenn ich mir anschaue, was diesbezüglich an einigen Stellen so abgeht, habe ich vollstes Verständnis dafür und warum sollte es in eine Zollbehörde nicht auch so sein?

"... jeder bitte mit Maske und wenn der Kollege aus dem selben Büro da ist, bitte einen Außentermin wahrnehmen...." Und Hobbybrauer sind bei der möglichen Auswahl der Außentermine doch sicher das kleinste Übel.

Gruß
Matthias

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afri
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#785

Beitrag von afri »

Gute Idee, klingt zumindest sehr plausibel.
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thomsen
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#786

Beitrag von thomsen »

So, Update von meiner Seite zu der Angelegenheit "Hausbesuche durch HZA Kiel".

Ich habe gestern meine Sachbearbeiterin für die Biersteuer angerufen. Sie hat mit der Sache nichts zu tun und wusste auch nichts davon. Auf Nachfrage hat sie mir als Zuständigen den Fachgebietsleiter "Verbrauchssteuer" beim Sachgebiet D - Prüfungsdienst genannt, den ich daraufhin kontaktiert habe.

Ja, seine Abteilung ist für die Hausbesuche zuständig. Ansonsten war das recht lange Gespräch erwartet unerfreulich. Er verwies halt auf § 209 AO, wonach auch Hobbybrauer der Steueraufsicht unterliegen. War schon ziemlich Teflon, der Mann...für die Auswahl der zu besuchenden Brauer ist angeblich "die Datenbank" zuständig. Klar, wieder niemand verantwortlich. Sagt, der Gesetzgeber will das halt so. Wenn mir das nicht passt, soll ich meinen Abgeordneten anschreiben oder eine Petition starten (ich meine, an dieser Stelle einen süffisanten Unterton gehört zu haben). Hat mehrfach Dinge gesagt wie "wenn man in den Internetforen so mitliest..." und daraus offenbar eine Art Generalverdacht für sich konstruiert; mir vielleicht damit auch andeuten wollen, dass er das sehr genau verfolgt alles.

An einigen Stellen hat er auch offensichtlich Unsinn erzählt. So gebe aus aus Zoll-Sicht angeblich gar keine Hobbybrauer, sondern lediglich "Brauen ohne Erlaubnis" (sprich Steuerlager), deshalb werde das eben genauso behandelt. Da musste ich ihn dann darauf hinweisen, dass ich auf meinem 2075 sehr wohl "Haus- und Hobbybrauer" ankreuze, eine "Haus- und Hobbybrauernummer" zugeteilt bekommen habe und mir im Betreff der Bestätigung meiner Brauanzeige ebenfalls das "Haus- und Hobbybrauen" bestätigt wird.

Ansonsten hat er mir die Möglichkeit einer schriftlichen Beschwerde beim HZA Kiel genannt, die dann entsprechend bearbeitet würde. Die werde ich in den kommenden Tagen auch einlegen, mache mir über die Wirkung aber natürlich keine großen Illusionen. Falls hierzu jemand sachkundige Tipps geben kann und möchte - sehr gerne, auch per PM.

Dass wir grundsätzlich der Steueraufsicht unterliegen dürfte klar sein. Welche Befugnisse hierbei der Zoll aber bei Privatpersonen hat, ist ja nochmal eine andere Frage. Ich habe ihm also am Ende drei konkrete Fragen gestellt - seine Antworten decken sich mit meinen Annahmen vorher:
1. Bin ich als Hobbybrauer verpflichtet, Rohstoffrechnungen aufzuheben? Antwort: Nein.
2. Bin ich als Hobbybrauer verpflichtet, Sudprotokolle zu führen und vorzuzeigen? Antwort: Nein.
3. Bin ich verpflichtet, den Kontrolleur in meine (Privat-)Wohnung zu lassen? Antwort: Nein.

Sein Hinweis daraufhin noch: Wenn wir das aber alle so handhaben würden, müssten wir uns nicht wundern, wenn der Gesetzgeber dann als Reaktion das Haus- und Hobbybrauen komplett untersagt. Meine Entgegnung: Dieses Risiko bin ich bereit einzugehen.

Nach dem Telefonat habe ich in einem anderen Gespräch dann übrigens herausgefunden, dass es sich bei diesem Fachgebietsleiter um genau den Menschen handelt, der 2017 bei der DM bei Störtebeker in Stralsund auf die Bühne kletterte, und alle Anwesenden kollektiv quasi zu Straftätern erklärte. Die Teilnehmer von damals werden sich erinnern...

Gruß,
Markus

p.s. Wer ebenfalls mit dem Prüfdienst des HZA Kiel kämpft und seine Meinung loswerden möchte, kann mich gerne nach Name und Durchwahl fragen.
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Frommersbraeu
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#787

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo Markus,
so ganz richtig ist das nicht, dass du deine Rohstoffrechnungen nicht aufbewahren musst:

"Gemäß § 14b Abs. 1 S. 5 Nr.1 UstG müssen Privathaushalte Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre lang aufbewahren. Der Gesetzgeber verlangt dies u.a. um Schwarzarbeit zu bekämpfen. Auch hier gilt, dass die gesetzliche Aufbewahrungsfrist erst am Ende des Jahres beginnt, in dem ein Dokument ausgestellt worden ist."
(https://www.generali.de/ueber-generali/ ... rden%20ist.)

Eine Pflicht jeden Sud zu protokollieren (in welcher Art auch immer) gibt es auch nicht, aber vom HZA Schweinfurt wird im Beiblatt darauf hingewiesen, dass bei Aufforderung ein Nachweis über die produzierte Menge vorliegen muss.

Inwieweit bei einem Hobbybrauer Gefahr im Verzug ist und ein Beamter ohne begründeten Verdacht eine Privatwohnung betreten darf/soll/muss sei mal dahin gestellt.

Aber vielleicht hilft es ja wenn man den armen Beamten nicht als die dunkle Seite der Macht sieht sondern freundlichen Umgang pflegt. Irgendwie hat doch jeder seine Sude protokolliert und mal kurz die Brauanlage zeigen und Fachsimpeln ist doch auch nicht verkehrt.

Mit versöhnlichem Gruß
Patrick

P. S. Die Infektionsschutzmaßnahmen (was ein langes Wort!) sollte der gute Mann / Frau allerdings schon kennen und beachten!
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Patrick


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thomsen
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#788

Beitrag von thomsen »

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:35 so ganz richtig ist das nicht, dass du deine Rohstoffrechnungen nicht aufbewahren musst:

"Gemäß § 14b Abs. 1 S. 5 Nr.1 UstG müssen Privathaushalte Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre lang aufbewahren. Der Gesetzgeber verlangt dies u.a. um Schwarzarbeit zu bekämpfen. Auch hier gilt, dass die gesetzliche Aufbewahrungsfrist erst am Ende des Jahres beginnt, in dem ein Dokument ausgestellt worden ist."
Danke für den Hinweis. Ich habe auch lediglich die Antworten meines hierfür zuständigen Gesprächspartner beim HZA wiedergegeben und maße mir nicht an, deren Richtigkeit endgültig zu beurteilen. Ich bin nun beileibe kein Verwaltungsjurist, kann mir aber nicht vorstellen, dass § 14b Umsatzsteuergesetz im Zusammenhang mit den Befugnissen der Verbrauchssteueraufsicht einschlägig ist. Insbesondere, da die von dir genannte Bestimmung ja ausdrücklich ihre Gültigkeit "in den Fällen des § 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1" hat, wo von "Leistung im Zusammenhang mit einem Grundstück" die Rede ist. Fachkundige mögen mich Laien hier aber gerne korrigieren.

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:35 Aber vielleicht hilft es ja wenn man den armen Beamten nicht als die dunkle Seite der Macht sieht sondern freundlichen Umgang pflegt. Irgendwie hat doch jeder seine Sude protokolliert und mal kurz die Brauanlage zeigen und Fachsimpeln ist doch auch nicht verkehrt.
Als "armen Beamten" kann ich den betreffenden Herrn leider nicht mehr ansehen - was den meisten, die seinen Auftritt 2017 in Stralsund live erlebt haben so gehen dürfte. Ich fühle mich vom HZA Kiel mittlerweile unter Generalverdacht gestellt. Hinzu kommt die unsägliche Absurdität als öffentliche Verwaltung diesen Aufwand für das Eintreiben und Überwachen von Kleinstbeträgen für das Ausüben eines Hobbys zu treiben. Mein Verständnis für derlei groben Unfug ist einfach mittlerweile aufgebraucht. Aber selbstverständlich kannst du und jede/r andere das Thema auch anders handhaben.

Gruß,
Markus
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Ladeberger
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#789

Beitrag von Ladeberger »

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:35 Hallo Markus,
so ganz richtig ist das nicht, dass du deine Rohstoffrechnungen nicht aufbewahren musst:

"Gemäß § 14b Abs. 1 S. 5 Nr.1 UstG müssen Privathaushalte Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre lang aufbewahren. Der Gesetzgeber verlangt dies u.a. um Schwarzarbeit zu bekämpfen. Auch hier gilt, dass die gesetzliche Aufbewahrungsfrist erst am Ende des Jahres beginnt, in dem ein Dokument ausgestellt worden ist."
(https://www.generali.de/ueber-generali/ ... rden%20ist.)
Der § 14b Abs. 1 S. 5 Nr.1 UstG verweist auf Leistungen nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 UstG, der Werklieferungen und sonstige Leistungen am (subesquent privaten) Grundstück umfasst. Das geht soweit auch konform mit der Bekämpfung der Schwarzarbeit.

Nur: Wieso nimmst du daher an, dass Verbraucher auch Rechnungen über Kaufverträge aufzubewahren haben? Ergibt sich für mich aus den zitierten Normen insofern nicht.

Gruß
Andy
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#790

Beitrag von fff »

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:35 so ganz richtig ist das nicht, dass du deine Rohstoffrechnungen nicht aufbewahren musst:

"Gemäß § 14b Abs. 1 S. 5 Nr.1 UstG müssen Privathaushalte Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen zwei Jahre lang aufbewahren. Der Gesetzgeber verlangt dies u.a. um Schwarzarbeit zu bekämpfen. Auch hier gilt, dass die gesetzliche Aufbewahrungsfrist erst am Ende des Jahres beginnt, in dem ein Dokument ausgestellt worden ist."
Du willst damit sagen, Malzrechnungen, Kassenzettel aus dem Supermarkt oder die Rechnung eines Döners sind wie Handwerkerrechungen zu behandeln und müssen zwei Jahre aufbewahrt werden?
So ganz richtig ist das nicht..

Grüße
Kurt
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#791

Beitrag von afri »

Mit dem Malz aus meinen Säcken mache ich Müsli, das fürs Brauen bestelle ich immer für jeden Sud fertig geschrotet bei HuM, und nun? Es sind keine Rohstoffquittungen aufzubewahren, fertig. Und nein, ohne Verdacht darf kein Zöllner meine Anlage sehen und mit mir fachsimpeln. Hätte er einen, würde er einen Durchsuchungsbeschluss vor mir wedeln können.

Meine Protokolle dürften die Zöllner gern sehen, das ist eine Excel-Tabelle, schickte ich auf Anforderung zum Zoll, kein Grund dafür einen Außentermin mit mir zu vereinbaren (was die ja nicht einmal machen, die tauchen ja offenbar einfach so auf).
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#792

Beitrag von Frommersbraeu »

Sorry, hab ich mich wohl im Paragraphen verhauen. Ich wollte eigentlich auf die Bon-Pflicht hinaus, dass für alles eine Rechnung existieren muss. Sobald man in die Beweislastpflicht kommt, sollte man zumindest die ein oder andere parat haben. Wie und wann das passieren kann, dafür fehlt mir leider das Jurastudium.

Es ist echt schade, dass der Werte Herr wohl nicht gerade der größte Freud unseres Hobbys ist. Ich will lediglich sagen, dass nicht jeder Zöllner (der von seinem Chef geschickt wurde) eine böse Absicht verfolgt.

Die Variante mit dem elektronischen Sudbuch und zuschicken finde ich gut. Damit ist das soll für den Hobbybrauer eigentlich erfüllt.
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#793

Beitrag von Fe2O3 »

Eine Frage: ob das Thema "Hausbesuche von Beamten des Hauptzollamts bei Hobbybrauer zu Hause, um Malz-Rechnungen zu prüfen" nicht was für die Extra-3 Redaktion? Die Tatsache, dass der Fall in S-H - und damit im "Redaktionsbereich" des NDR liegt, sollte dabei sicher nicht vom Nachteil sein.
So eine Story im TV könnte wahrscheinlich effektiver sein, als ein Dutzend Briefe an Abgeordnete (kann man ja danach noch machen) oder eine Petition, die dann eh abgebügelt wird.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#794

Beitrag von afri »

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 22:18Ich wollte eigentlich auf die Bon-Pflicht hinaus, dass für alles eine Rechnung existieren muss.
Dieser Aufreger Anfang 2020 ist ganz in dieser Coronascheiße untergegangen, aber nicht weniger ärgerlich. Was für'n Quatsch, beinahe noch lächerlicher als die Biersteuerpflicht >2hl für Hobbybrauer. Es gibt die Pflicht, jeden Brötchenbon auszudrucken, nicht jedoch, ihn auch aufzuheben, wenn ich das richtig verstehe. Ähnlich wie unsere Malz- und Heferechnungen.

Da ich fast nur noch per ec-Karte zahle, lasse ich mir natürlich jeden Bon geben, um die Abbuchungen vom Konto nachvollziehen zu können, aber nach der Prüfung schmeiße ich sie weg. Ich kann mir keine Nachweispflicht vorstellen, für die ich das Zeug aufheben sollte, zumal die Thermodruckpapiere manchmal kein halbes Jahr lang lesbar bleiben. Von Handwerkerrechnungen spricht hier keiner, die hebe ich ewig auf, scho wegen der VOB. Aber die werden auch nicht auf Thermopapier von der Rolle gedruckt.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#795

Beitrag von bwanapombe »

Ich halte mal fest:

1. Der Computer wählt Objekte aus, egal ob man dort einen Anspruch auf Auskunft oder Zutritt hat.
2. Alles was an der Tür abgefragt wurde, hätte man auch mit einem Brief oder E-Mail abfragen können.
3. Auf alles, was man abgefragt hat, hat man keinen Anspruch.

Und weil hier z.T. ein falscher Zungenschlag reinkam: Es heißt Biersteuer, weil es eine Biersteuer ist. Sonst hieße Brauanlagensteuer oder Malzsteuer. Deshalb kann man sich mit einer Malzrechnung weder be- noch entlasten.

Ist ein bißchen so, als wenn die Kfz-Zulassungsstelle zu mir kommt und fragt, ob ich Autoteile im Keller hätte. 1) Muß ich nicht sagen, 2) deswegen muß man mich nicht besuchen, 3) tut nichts zur Sache. Erst wenn ich mit einem Auto auf rumfahren will, sollte es angemeldet und versteuert sein. Und erst da wird es auch geprüft.

Dirk
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#796

Beitrag von Johnny H »

thomsen hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:54 [...]

Als "armen Beamten" kann ich den betreffenden Herrn leider nicht mehr ansehen - was den meisten, die seinen Auftritt 2017 in Stralsund live erlebt haben so gehen dürfte. Ich fühle mich vom HZA Kiel mittlerweile unter Generalverdacht gestellt. Hinzu kommt die unsägliche Absurdität als öffentliche Verwaltung diesen Aufwand für das Eintreiben und Überwachen von Kleinstbeträgen für das Ausüben eines Hobbys zu treiben. Mein Verständnis für derlei groben Unfug ist einfach mittlerweile aufgebraucht. Aber selbstverständlich kannst du und jede/r andere das Thema auch anders handhaben.
Der gesamte Vorgang ist unsäglich, und ich sehe das durchaus bzw. ausschließlich als eine Demonstration der "dunklen Seite der Macht".

Für Deine schriftliche Beschwerde wünsche ich Dir viel Glück! Ich bin ganz der Meinung, dieses Vorgehen gehört eskaliert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#797

Beitrag von §11 »

Vielleicht ist auch dem HZA Kiel entgangen das selbst in Bayern, mit dem Beitritt zur Biersteuergemeinschaft am 24. Juni 1919 der Malzaufschlag abgeschaft wurde und damit die Menge des Malzes absolut keine Rolle bei der Besteuerung spielt.

Wenn ich will kann ich mein Bier aus ungeschrotetem Malz brauen, bestuert wird nach der StW, nicht nach die Malzmenge. Aus diesem Grund spielt die Menge an Malz die ich eingekauft habe, abslut keine Rolle für die Biersteuer und zwar egal ob ich Hausbrauer oder Profibrauer bin.

Gruss

Jan
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#798

Beitrag von JackFrost »

Vor allem kann man aus der Malzmenge bei einem Hobbybrauer ja nicht darauf schließen das er mehr als 200 l gebraut hätte.

Wenn ich 199 l Quadruple gebaut habe bin ich noch nicht steuerpflichtig, hab aber deutlich mehr Malz gebraucht als wenn es nur 199l Helles mit 11 °P wären.

Gruß JackFrost
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#799

Beitrag von renzbräu »

JackFrost hat geschrieben: Montag 10. Mai 2021, 14:53 Vor allem kann man aus der Malzmenge bei einem Hobbybrauer ja nicht darauf schließen das er mehr als 200 l gebraut hätte.
... und wir nicht wie die Brauer des 19. Jahrhunderts das Getreide/Malz bzw Hopfenlager einmal im Jahr füllen können.
Grüße Johannes

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#800

Beitrag von Ruthard »

thomsen hat geschrieben: Samstag 8. Mai 2021, 20:54 Als "armen Beamten" kann ich den betreffenden Herrn leider nicht mehr ansehen - was den meisten, die seinen Auftritt 2017 in Stralsund live erlebt haben so gehen dürfte.
Arm nicht, aber armselig. Man mag durchaus Verständnis für die Notwendigkeit einer Steueraufsicht haben und für das Bestreben, eine zutreffende und gerechte Besteuerung zu erzielen, aber in einer Zeit, in der Menschen der Zugang zu ihren sterbenden Verwandten verwehrt wird, zeugt dies von einer Instinktlosigkeit, die ihresgleichen sucht. Wenn es nach mir ginge. müsste man diese Herrschaften dreimal täglich mit der neunschwänzigen Peitsche durch ihre staubigen Amtsstuben treiben - und zwar splitternackig!

Sollte demnächst einer der Kontrolleure bei mir auftauchen, werde ich ihm meinen rostigen Einkocher und den schrappigen Gäreimer vor die Füße werfen und das Ende meiner Hobbybrauertätigkeit erklären. Vielmehr werde ich meine Produktion auf Apfelwein in heroischen Mengen umstellen, dann wird er sich ein anderes Opfer suchen müssen, an dem er die Berechtigung seiner kümmerlichen Existenz beweisen kann. Die Reste meiner gushigen Flaschenbiere kann er auch gerne minehmen.

Es wird jetzt wirklich Zeit, dass wir dem Unfug der Besteuerung von Hobbybrauerbieren ein Ende bereiten - Österreich beweist, dass das funktioniert und auch nach EU-Recht zulässig ist.

Neben Kiel hat auch Saarbrücken die Zahl der Kontrollen erhöht.

Cheers, Ruthard
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