Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Ich überlege gerade, wie ich mit möglichst wenig Aufwand ein Bier mit verschiedenen Schüttungen realisieren kann. Ich entwickle gerade ein Pils Rezept und neben 100% Pilsner Schüttung würde ich gerne drei weitere Versionen mit zusätzlich etwas CaraHell oder CaraPils oder Roggen ausprobieren. Wie würdet Ihr da vor gehen?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
- Yeffie
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
"steepen"
(... wie es die Amis machen. Ein Säckchen geschrotetes Spezialmalz in die heisse Würze halten.)
(... wie es die Amis machen. Ein Säckchen geschrotetes Spezialmalz in die heisse Würze halten.)
Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Hab ich auch noch vor :-) ..... Ich hab mir Malzextrakt geholt, und werde die caramalze dazu steepen. Das spart dann schon mal das maischen. Kochen werd ich dann wohl jedes für sich.
Gruss,
Kai
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Kai
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- Ladeberger
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Wird wohl die einfachste Lösung sein mit dem Steepen, sonst müsste man Mini-Maischen ansetzen und die wieder läutern. Auch etwas zäh.
Die Biere sind dann eben nicht mehr jodnormal, aber für Testzwecke bricht einem das wohl keinen Zacken aus der Krone.
Gruß
Andy
Die Biere sind dann eben nicht mehr jodnormal, aber für Testzwecke bricht einem das wohl keinen Zacken aus der Krone.
Gruß
Andy
Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Steeping war auch mein erster Gedanke, sprich nach dem Läutern den Pilsner Sud aufteilen, relativ fein mahlen und mit nem Monofilament Filter die jeweiligen Malze in der Würze "gesteept". Wenn ich unter 78 Grad abläutere, sollten die Enzyme doch eigentlich noch fit genug sein, um das bissl Stärke der Steep Malze zu verarbeiten?
Ansonsten hatte ich mir überlegt einfach 3 Kochtöpfe zu nehmen, die Splitmalze rein und vom Pilsner Sud ein paar Schöpflöffel Maische dazu und ziehen lassen bzw. etwas warmhalten. Anschließend durch den MF Filter abseihen.
Ansonsten hatte ich mir überlegt einfach 3 Kochtöpfe zu nehmen, die Splitmalze rein und vom Pilsner Sud ein paar Schöpflöffel Maische dazu und ziehen lassen bzw. etwas warmhalten. Anschließend durch den MF Filter abseihen.
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Da ist nichts mehr drin was mit Enzymen behandelt werden muss. Das muss nur noch in warmen Wasser gelöst werden.
Gruss,
Kai
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Die These kannst du ja ganz einfach mal mit Jod überprüfen. Wirst dich wundern.Sura hat geschrieben:Da ist nichts mehr drin was mit Enzymen behandelt werden muss. Das muss nur noch in warmen Wasser gelöst werden.
Gruss,
Kai
Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Oh, werde ich mal machen. Ich war davon ausgegangen und hatte es auch mehrfach so gelesen, daß ein Grossteil der Stärke enzymatisch verarbeitet wurde?
edit:
Aber ist es nicht relativ egal ob da noch Stärke enthalten ist? Die relevanten Geschmäcker sind doch in dem karamelliserten Anteilen?
edit:
Aber ist es nicht relativ egal ob da noch Stärke enthalten ist? Die relevanten Geschmäcker sind doch in dem karamelliserten Anteilen?
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
In dem Buch von Steven Deeds "Brewing Engineering"
https://www.amazon.de/Brewing-Engineeri ... ngineering
ist ein Kapitel über die Vergärbarkeit von Caramalt drin. Da wird festgestellt, dass auch Caramalt zu einem sehr hohen Anteil vergärbare Zucker enthält, die großteils noch als Stärke vorliegen. Man müsste lt. Deeds schon wirklich viel Caramalt einsetzten, damit es einen merklichen Unterschied im scheinbaren Vergärgrad gibt.
Demzufolge wäre auch noch jede Menge unverzuckerte Stärke in Caramalts enthalten, die erst aufgeschlossen werden muss. Prinzipiell finde ich Steepen suboptimal, auch wenn die Amis es gerne machen. Eine richtige Maische ersetzt es sicher nicht. Ich habe auch schon viele Rezepte gesehen, wo Rohfrucht "gesteept" wird in Flüssigmalzextrakt. Sicher sehr sinnvoll.
Grundsätzlich führt unverzuckerte Stärke im Bier (also ein Blausud) zu schlechterer Haltbarkeit/Stabilität des fertigen Biers.
lg
Max
https://www.amazon.de/Brewing-Engineeri ... ngineering
ist ein Kapitel über die Vergärbarkeit von Caramalt drin. Da wird festgestellt, dass auch Caramalt zu einem sehr hohen Anteil vergärbare Zucker enthält, die großteils noch als Stärke vorliegen. Man müsste lt. Deeds schon wirklich viel Caramalt einsetzten, damit es einen merklichen Unterschied im scheinbaren Vergärgrad gibt.
Demzufolge wäre auch noch jede Menge unverzuckerte Stärke in Caramalts enthalten, die erst aufgeschlossen werden muss. Prinzipiell finde ich Steepen suboptimal, auch wenn die Amis es gerne machen. Eine richtige Maische ersetzt es sicher nicht. Ich habe auch schon viele Rezepte gesehen, wo Rohfrucht "gesteept" wird in Flüssigmalzextrakt. Sicher sehr sinnvoll.
Grundsätzlich führt unverzuckerte Stärke im Bier (also ein Blausud) zu schlechterer Haltbarkeit/Stabilität des fertigen Biers.
lg
Max
Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Es gibt sogar Bücher in welchen beschrieben wird, das die Caramalze erst gegen Ende zugegeben werden können (Better Brewing Beer)
Wenn ich die Caramalze hauptsächlich wegen Geschmack hinzugebe, und wir uns einig sind das die vergärbaren Zuckerarten die aus gemaischetem Caramalz und Pilsenermalz gewonnen werden sich nicht unterscheiden, und die anderen Geschmacksstoffe (bereits karamellisierter Zucker z.b.) sich auch beim steepen lösen, sollte das für diesen Test aber doch reichen, oder?
Oder liege ich das komplett falsch? Das würde dann aber allgemein die Technik des steepens sehr in Frage stellen.......
(Das Buch nehm ich gleich mal mit auf meine Liste.... )
Wenn ich die Caramalze hauptsächlich wegen Geschmack hinzugebe, und wir uns einig sind das die vergärbaren Zuckerarten die aus gemaischetem Caramalz und Pilsenermalz gewonnen werden sich nicht unterscheiden, und die anderen Geschmacksstoffe (bereits karamellisierter Zucker z.b.) sich auch beim steepen lösen, sollte das für diesen Test aber doch reichen, oder?
Oder liege ich das komplett falsch? Das würde dann aber allgemein die Technik des steepens sehr in Frage stellen.......
(Das Buch nehm ich gleich mal mit auf meine Liste.... )
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Re: Möglichst einfach verschiedene Schüttungen realisieren
Ich würde einen großen Sud machen mit den 100% Pilsener Malz und auf drei Gärbottiche aufteilen.
Die Caramalze mit jeweils nochmal Pilsener Malz als Mini-Maischen ansetzen. Das kann man auch
mit ein paar Kochtöpfen auf dem Herd machen.
BIAB im DM Wäschesack (kostet fast nix) und dann für 30-45min kochen, sollte reichen DMS auszutreiben.
Abkühlen und dem gärenden Jungbier zugeben. Den Roggen kannst du alleine maischen, die Problematik
mit den Pentosanen sollte bekannt sein. Ob man beim Mini-BIAB jetzt unbedingt eine Gummirast einlegen
sollte ist eine andere Frage, ich würde es machen sonst wird das zu viskos.
Unterm Strich bleibt es aber ein verschneiden von "zwei Suden", das Ergebnis dürfte also nicht das selbe sein
als wenn du die Caramalze direkt mitmaischt (oder den Roggen). Aber probier es ruhig mal aus, ausser dem
Aufwand spricht ja nichts dagegen - und der ist beim Hobby ja zu vernachlässigen.
Die Caramalze mit jeweils nochmal Pilsener Malz als Mini-Maischen ansetzen. Das kann man auch
mit ein paar Kochtöpfen auf dem Herd machen.
BIAB im DM Wäschesack (kostet fast nix) und dann für 30-45min kochen, sollte reichen DMS auszutreiben.
Abkühlen und dem gärenden Jungbier zugeben. Den Roggen kannst du alleine maischen, die Problematik
mit den Pentosanen sollte bekannt sein. Ob man beim Mini-BIAB jetzt unbedingt eine Gummirast einlegen
sollte ist eine andere Frage, ich würde es machen sonst wird das zu viskos.
Unterm Strich bleibt es aber ein verschneiden von "zwei Suden", das Ergebnis dürfte also nicht das selbe sein
als wenn du die Caramalze direkt mitmaischt (oder den Roggen). Aber probier es ruhig mal aus, ausser dem
Aufwand spricht ja nichts dagegen - und der ist beim Hobby ja zu vernachlässigen.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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