Brauen mit Bulldog Brewer

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Pizzaolio
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Brauen mit Bulldog Brewer

#1

Beitrag von Pizzaolio »

Moin, erstmal ein schönes neues, nachdem die beiden letzten Sude, wegen zu viel Bodensatz und anbrennen, im Ausguss gelandet sind habe ich gestern einen schönen Brautag gehabt. Schon tauchen neue Fragen auf. Ich hoffe ihr nehmt mich an die Hand. Ich habe das Malz (geschrotet) beim einfüllen gesiebt, pro Hub nur ein Schüttler, kamen bei 5 kg ca 1 viertel Liter zusammen. Frage :Waa , das Mehl ist sicher nicht nur Ballast oder ? Fehlt da nun Stärke oder Zucker etc? Auf jeden Fall war das super gut , kein anbrennen, leichtes Abläutern. Ich habe die Würze vor dem Kochen umgefüllt und den Kocher saubergemacht. War nicht soviel Bodensatz da. Gekocht, Gekühlt und umgefüllt, super klar, waren 25 ltr, Würze im Kocher, im Gärtopf ca 22 ltr, 3 ltr weniger, ok 1 ltr Bodensatz, 1/2 ltr Hopfenvolumen, aber es fehlen geheimnisvolle 1 1/2 ltr. :Waa Der Gäreimer ist ausgelitert, der Brautopf sollte stimmen...
Laut Rezept sollen es 27 ltr bei 12,1 P ich habe bei 22 ltr 12, 5 B, passt ca. Aber 5 ltr weniger, fehlt das Mehl von oben ? Rechnet ihr den Verlust vorher mit ein? :Waa . Die Hefe ist toll losgegangen, aber es sind wieder 1 ltr weniger? :Waa
Frage an Bulldog owners, beim Kochen, 2500 Watt, wenn ich 98 Grad einstelle erreicht das Gerät nur 95 Grad, wenn ich 100 einstelle kommt er auf 98 Grad, aber die Zeit läuft nicht ab. Habe den Topf mit Isomatte isoliert. Kennt ihr das? :Waa
Ich habe wegen des Anbrennens die Rasten nur mit 800- 1000 Watt gefahren, dadurch sind die Aufheizzeiten länger geworden.Macht sich das irgendwie bemerkbar? :Waa
Schon mal vielen Dank falls jemand antwortet. Viele Grüße von Horst :Drink
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Boludo
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#2

Beitrag von Boludo »

Hallo Horst,

Wie in aller Welt kommst Du auf die Idee, das Mehl aus dem Malz herauszusieben?
Das ist jede Menge Stärke und Enzyme, die Du da wegwirfst.

Stefan
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Mjoelnir
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#3

Beitrag von Mjoelnir »

Also das mit dem Aussieben ist eine mittelmäßig gute Idee.
Dir fehlt genau deswegen dann im Endeffekt der Zucker und du bekommst e ntweder weniger Ausschlagmenge oder weniger Extrakt.
Eine bessere Problemlösung wäre es, das Schroten zu verbessern. Kaufst du geschrotet oder schrotest du selber? Ich würde dir raten zu einer hochwertigen Walzenmühle, wie z.B. von Mattmill zuzulegen und damit anständig zu schroten. Dann bekommst du auch deutlich weniger Mehl in die Maische und dir brennt nichts mehr an.
Die verlängerten Aufheizzeiten zwischen den Rasten machen durchaus einen Unterschied. Damit ändert sich die Dauer der Aktivität der Enzyme, da die ja auch bei höheren und niedrigeren Temperaturen als ihrem Optimum arbeiten. Sollte aber im Endeffekt keine riesigen Unterschiede machen, so lange du keine 30 Minuten zwischen den Rasten brauchst zum Aufheizen.
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philipp
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#4

Beitrag von philipp »

Lasst uns das mal produktiv angehen:

Kannst du bitte einmal 200-300g Malz schroten und uns hier ein Bild des Ergebnisses hochladen?

Alternativ: Brennt das Malz auch an, wenn du fertig geschrotetes Malz nimmst?
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Pizzaolio
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#5

Beitrag von Pizzaolio »

He He, das Aussieben des Mehls erschien mir eine gute Lösung den Bodensatz zu veringern und damit das anbrennen zu verhindern. Ich wollte nicht noch einen Sud vermüllen. Ich schrote nicht selbst. Das nächste was ich kaufe ist eine Mühle ( Getreidequetsche) aber das alte Malz muss auch weg. Ich werde beim nächsten mal die Leistung während der Rasten erhöhen. Aber das Mehl muss etwas weniger sein, dann erhöhe ich halt die Malzmenge. Gruß Horst
daedalus
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#6

Beitrag von daedalus »

Probleme mit Anbrennen hatte ich beim Grainfather auch. Bei mir dürfte das mit dem Wasser zu tun gehabt haben. Es ist zwar nicht sonderlich hart, aber der Kalk hat sich sehr rasch auf der Heizplatte abgelagert - und damit wohl eine Fläche gebildet wo dann alles festgebacken und angebrannt ist. Wie ist es denn um Dein Wasser bestellt?
Noch eine Frage: Hättest Du einen hohen Anteil Weizenmalz?
Grüße
Wolfgang
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Mjoelnir
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#7

Beitrag von Mjoelnir »

So geht's auch.
Du verschlechterst halt in erster Linie deine SHA. Ansonsten ist das Aussieben schon eine Möglichkeit, wenn man mit fertig geschrotetem Malz arbeiten muss.
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Ursus007
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#8

Beitrag von Ursus007 »

Ich brau auch mit fertig geschrotetem Malz. Man muss halt in den Aufheizphasen permanent rühren, bei den Rasten ab und an mal. Dann brennt auch nichts an. Probleme macht bei mir zu viel Mehl hin und wieder beim Läutern.

Zu den Volumenfragen: Bedenke auch den Verdampfungsverlust beim Kochen und die Volumenänderung der Würze bei Kochtemperatur und bei Gärtemperatur. Und ja, ich berechne immer die Zutaten nach der erwarteten Fertigbiermenge, dass im Einkocher zwischenzeitlich mehr ist, ist halt nun technisch bedingt.

Ich kenne den Bulldog nicht, aber Isolierung ist immer eine gute Idee.

Ursus
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philipp
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#9

Beitrag von philipp »

Pizzaolio hat geschrieben: Mittwoch 3. Januar 2018, 19:26 Ich werde beim nächsten mal die Leistung während der Rasten erhöhen.
Immer, wenn du heizt, muss die Maische in Bewegung sein.

Ich kenne deine Brauanlage nicht, daher kann ich das nicht detaillierter beantworten. Bei meinen Anlagen heißt das: Rühren, rühren, rühren. Wenn ich auch mal 5 Minuten bei angestellter Heizeinheit nicht rühre, brennt etwas an - gerade zu Beginn, wo die Maische noch recht viskos sein kann.

Die Heizleistung solltest du also eher vermindern, um ein Anbrennen zu vermeiden.


Das Mehl, also den Hauptbestandteil an Stärke des Malzes, solltest du nicht rausfiltern. Ansonsten bleiben dir ja nur Spelzen und Hüllen mit dem Bitterstoffeintrag...
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Boludo
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#10

Beitrag von Boludo »

Sicher lecker, so ein Spelzensud :puzz
Brauereien wie z.b. Augustiner sieben extra die Spelzen heraus, um zu viele Gerbstoffe und andere unerwünschte Aromen im Bier zu veringern.
Hier wird das Malz im Prinzip mit Spelzen angereichert.
Ich kenne den Bulldog Brewer auch nicht, aber wenn der mit normal geschrotetem Malz nur angebrannte Maische erzeugt, dann ist da was faul im System.
Natürlich kann man jetzt selber viel gröber schroten, dann geht aber die Ausbeute in den Keller.

Stefan
Pizzaolio
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#11

Beitrag von Pizzaolio »

Also...das Mehl habe ich ausgesiebt weil es die letzten Male auf dem Grund eine dicke Schicht gebildet hat, angebrannt ist und es den Thermostat ausgeschaltet hat. Der Bulldog ist ein Rohrkocher (sagt mal wohl) mit Maischebehälter und Läutersieb, ganz praktisch sind die Halterungen um den Maischebehälter in verschiedene Stellungen zu halten, aber das gehört hier gar nicht hin. Max 2500 Watt. Die Rasten habe ich früher immer mit 2500 Watt gefahren, bis es angebrannt ist, nun habe ich Max 1000 Watt genutzt, dadurch sind die Pausen zwischen den Rasten länger. Das Mehl ist durch das Sieb auf den Boden gesunken und da kann ich nicht rühren, aber die Pumpe läuft beim Maischen. Bei den missglückten Suden natürlich nicht so lange, weil verstopft.Die Frage zum Wasser, ich wohne in Nordschweden, wir haben hier Brunnenwasser aus einem Mini Wasserwerk, die Daten die ich habe sind Härte 4,3, PH 7,5, Fluorid
Pizzaolio
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#12

Beitrag von Pizzaolio »

Sorry, zu dicke Finger auf dem Tablett, Fluorid 1,3 , recht hoch.Ich bekomme demnächst die restlichen Daten. Mein Teststreifen sagt allerdings 6,0 PH. Grüße von Horst
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DerDerDasBierBraut
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Re: Brauen mit Bulldog Brewer

#13

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich glaube auch, dass gröber schroten mit konditioniertem Malz zum Erfolg führt. Beim Braumeister und Grainfather macht man das auch so.
Bis dahin ist deine Sieb-Methode vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du das herausgesiebte Mehl nach dem Einmaischen oben mit in den Malzkorb einfüllst. Der Bulldog spült von oben nach unten durch und die Maische sollte ein guter Filter für die feinen Bestandteile sein.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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