Läutern mittels hydraulischem Heber

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CptCalamari
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Läutern mittels hydraulischem Heber

#1

Beitrag von CptCalamari »

Guten Abend zusammen,

über einen Kumpel bin ich an einen alten (sich noch in sehr gutem Zustand befindenden) 120l Schlachtkessel mit traditioneller Holzfeuerung gekommen.
Ich habe auch vor, in naher Zukunft fürs Erste mit Dekoktionsmaischen mit dem Topf zu fahren, bis ich die Temperaturregelung mit dem Ding raus habe. :Smile
Zu dem Topf habe ich noch ein altes halbiertes Weinfass, welches ich als Läuterbottich verwenden will, da dieses die passende Größe zum Topf hat.
Ich würde gerne einen Läuterfreund, welchen ich schon in meinem normalen Setup verwende, verbauen.
Allerdings würde ich das Holzfass nur ungerne anbohren.. :crying

Meine Überlegung war jetzt, den Läuterfreund in das Fass zu legen, T-Stück dran und mit einem Kupferrohr vom T-Stück an der Wandung des Fasses hoch und auf der Aussenseite wieder runter.
Quasi mit dem Prinzip eines hydraulischen Hebers zu läutern.

Läuterruhe - Heber "anzülen" und laufen lassen..

Ich bräuchte einmal eure Einschätzung, da meine Befürchtung nun ist, dass der enstehende Sog zu hoch seien könnte.
Man will ja immer einen zu großen Sog verhindern, dass sich keine Kanäle bilden.. :Grübel
Wobei wieder der Valentines-Arm ja auf dem gleichen Prinzip beruht..

Hat jemand eine Einschätzung dazu, oder ist vielleicht hat´s auch schon jemand ausprobiert?

Gruß und allzeit Gut Sud

Felix
Wo man trinkt, da lass dich nieder, denn bösen Menschen ist das Bier zu wider.
OS-Schlingel
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#2

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Felix,

gut funktionierende Lösung für Kessel ohne Auslaufhahn


Gruß

Stephen
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10mm Kupferrohr mit 1,5mm Bohrungen
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tauroplu
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#3

Beitrag von tauroplu »

Und wie reinigst Du die Kupferschlange? Mit Schwammkugeln und Pumpe oder wie?
Beste Grüße
Michael

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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#4

Beitrag von OS-Schlingel »

Bevi Oxi Pro , Kugeln...... echt easy!
Schlauch wird mit Heißwasser (kochend) und Trichter ausgekocht.
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tauroplu
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#5

Beitrag von tauroplu »

Ah, alles klar, danke.
Beste Grüße
Michael

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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#6

Beitrag von Bierjunge »

CptCalamari hat geschrieben: Dienstag 16. Januar 2018, 18:57 Ich bräuchte einmal eure Einschätzung, da meine Befürchtung nun ist, dass der enstehende Sog zu hoch seien könnte.
Man will ja immer einen zu großen Sog verhindern, dass sich keine Kanäle bilden..
Nicht wegen der Kanäle, sondern um den Treber nicht zu verdichten.
Aber egal, der Heber ist für den entstehenden Sog vollkommen Wurscht:
Für den Druckunterschied ist nur der Höhenunterschied zwischen freiem Flüssigkeitsspiegel im Bottich und dem freien Ende des Auslaufs relevant. Ob die Würze zwischendrin über den Buckel fließt, oder auf direktem Wege, ist komplett egal.

Moritz

Edit: Und nein, der Valentine Arm ist ein gänzlich anderes Prinzip, weil bei dem im Scheitel Umgebungsdruck herrscht, und er eben gerade nicht als Heber funktionieren soll. Dafür gibt es dort auch keinen Läuterhahn zum Drosseln.
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#7

Beitrag von OS-Schlingel »

...das mit dem Saugdruck ist nicht zu vernachlässigen!
Läßt sich aber einfach lösen. Ich klemme den Schlauch in den Schneebesen, auf ca. 1Liter/min. Durchflussmenge.
Das klappt auch bei Weizenbiersud mit 60%Weizenanteil in der Schätzung, ohne dass der Treiber dicht macht.

Mit Roggenanteil stehe ich auf grundsätzlichem Kriegsfuß.
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Bierjunge
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#8

Beitrag von Bierjunge »

Aber das hat wie gesagt original gar nichts mit dem Heber zu tun, sondern einzig und allein damit, dass Deine Ausflussöffnung (Schlauchende) so weit unten liegt.
Aber wenn Du das durch Drosselung dennoch beherrschst, ob durch Hahn oder Schneebesen, ist es ja Okay.
Hauptsache, Du hast keine Varianz im Druck, indem der Schlauch mal mit Luft und mal mit Würze gefüllt ist. Aber wenn Du so weit unten drosselst wie im Bild, so dass reproduzierbar immer Würze drin ist passt das doch!

Moritz
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#9

Beitrag von OS-Schlingel »

...man will ja niemanden ins Messer laufen lassen...
Was Du sagst mit der Lust stimmt übrigens, kann ich bestätigen! :Mad2

So, Schluss für heute.

Stephen
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#10

Beitrag von hoggel1 »

Hallo Felix,

da du dein Equipment ja erweiterst ist mir spantan das eingefallen:

https://www.youtube.com/watch?v=qBylkE7RROU

Minute 26:00 wäre für dich Interessant. :Bigsmile

MfG
Thomas
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#11

Beitrag von olibaer »

Bierjunge hat geschrieben: Dienstag 16. Januar 2018, 20:50 Edit: Und nein, der Valentine Arm ist ein gänzlich anderes Prinzip, weil bei dem im Scheitel Umgebungsdruck herrscht, und er eben gerade nicht als Heber funktionieren soll. Dafür gibt es dort auch keinen Läuterhahn zum Drosseln.
Eben - eine der besten Ideen, um Saugdrücke vom Treberkuchen fern zu halten.

Für das Läutern speziell von Vorderwürze bieten sich noch andere Spielarten an - sie umgehen den umständlichen Weg "durch den Treberkuchen" gänzlich - geläutert wird "von oben". Ich drücks mal so aus:

"Einigermassen klare Überstände an Vorderwürze müssen nicht unbedingt durch den Treberkuchen laufen, sie kann man auch "von oben" abziehen (bei Bedarf ggf. noch einen groben Monofilamentfilter mit ins Boot nehmen)".

Die Methode "Vorderwürzegewinnung von oben" folgt uneingeschränkt den Attributen eines klassischen Vorderwürzeabzugs:
  • klar
  • rasch
  • vollständig
... warum also nicht.

Krux:
je Charge kurzfristig zu entscheiden - gelingt auf "Sicht", nicht auf "Plan".
Gruss
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#12

Beitrag von Braubär23858 »

Läuterhexe und Schlauch ist noch einfacher. Mache ich mit meinem Kessel auch.

Peter
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olibaer
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#13

Beitrag von olibaer »

Braubär23858 hat geschrieben: Dienstag 16. Januar 2018, 23:09 Läuterhexe und Schlauch ist noch einfacher. Mache ich mit meinem Kessel auch.
Im Maischgefäß eine Spannfeder zum Läutern vorzulegen ist nicht wirklich neu.
Was genau macht "Läuterhexe und Schlauch" noch einfacher ?
Gruss
Oli
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#14

Beitrag von CptCalamari »

hoggel1 hat geschrieben: Dienstag 16. Januar 2018, 22:53 Hallo Felix,

da du dein Equipment ja erweiterst ist mir spantan das eingefallen:

https://www.youtube.com/watch?v=qBylkE7RROU

Minute 26:00 wäre für dich Interessant. :Bigsmile

MfG
Thomas
Moin Moin,

Hehe, das Video hab ich auch schon gesehen :)
Aber die haben ja eine Pumpe an das Kupferrohr angeschlossen, da ist der Sog sicherlich zu hoch.
Aber bei 600l dauert es denen wahrscheinlich einfach zu lange ;)

Bezüglich des von oben abziehen,
müsste man Mal die Stammwürze vom abgezogenen mit der der durchgelaufenen Würze vergleichen. Könnte mir vorstellen dass die Würze noch einiges auf dem Weg durch den Treiber mitnimmt.
Ich werde beim nächsten Sud mal oben und am Auslauf messen :)
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Re: Läutern mittels hydraulischem Heber

#15

Beitrag von Braubär23858 »

@olibaer:
Ich benutze die Hexe mit angeschlossenem Schlauch auch zum Hopfenseihen aus dem Waschkessel. Die Hexe hält erstaunliche Mengen an Trub zurück (habe trotzdem noch einen Filter vor dem Gärbottich), Doldenhopfen sowieso - die verstopfen sonst immer gerne den Ansaugschlauch.
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