Grainfather mash out und anbrennen

[musicos]

Guten Tag, Ich heisse Torsten und bin seit einem halben Jahr Benutzer eines Grainfathers. Mittlerweile habe ich
schon etwas Erfahrung und stelle mir jetzt ein paar Fragen zum richtigen Benutzen des Geräts:

- "mash out", ca 10min bei 75°. Danach wird der Treberkorb hochgezogen und mit 10-15l 75° Wasser geläutert, je nach Rezept.
Bis ich das ganze Wasser durch den Treber bekommen habe dauert es manchmal furchtbar lange, beim Weizen waren es schon
einmal mehr als 2 Stunden! Während dieser Zeit bleibt der Sud bei 75°. Bringt das keine Nachteile mit sich?

- Anbrennen. Neulich ist mir 2 mal während der verschiedenen Rasten (so bei 65° auf dem Weg zu 75°) der Schutzschalter unter dem
Gerät rausgeflogen. Sprich, Heizung aus. Habe ihn dann wieder reingedrückt...und irgendwie hat er gehalten. Anschliessend beim Saubermachen
sah ich dass in der Mitte des Grainfathers eine schön angebrannte Stelle war, Tellergross (Frühstücksteller). Grainfather schreibt ja auf
seinen Seiten, dass man gut rühren sollte auf dem Boden vor dem Kochen, aber nichts zum Thema rausfliegen des Schalters während der
diversen Rasten. Da kommt man ja nicht ran wegen des Maischekorbs....

Würde mich freuen eine Antwort zu bekommen!

besten Gruss
Torsten

[integrator]

Hallo Torsten,
um die Zeit bis zum kochen zu verkürzen kannst du schon den Sud zum kochen bringen, wenn du absehen kannst wie lange der Nachguss dauert.
Bei mir dauert er meist 30-45 Min.

Nachteile wenn der Sud länger auf Abmaischtemperatur steht sind mir nicht bekannt. Es hilft ja auch nicht, der Nachguss muss halt grösstenteils durch. Zur Not kann man den Nachguss auch verkürzen und beim kochen mit Wasser direkt verdünnen. Dann leidet halt die SHA.

Anbrennen während der Rasten ist eher ungewöhnlich und wird wahrscheinlich an zu fein gemahlenen Malz kommen.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen erleuchten

[Roofio]

Schrotest du selbst?
Beide beschriebenen Probleme gehen auf zu feines Schrot zurück (was beim Weizen noch durch die fehlenden Spelzen beim Weizenmalz verstärkt wird).

Gröber schroten sollte das Abläutern auf max. 30 Minuten beschleunigen und das Anbrennen unterbinden.

[chaos-black]

Ich stimme da Roofio zu. Ich hab in meinen zwei Jahren Grainfather nicht einmal Probleme mit der Sicherung gehabt, schabe aber auch erst ab Hochheizen über die Heizplatte um mögliches Anbrennen zu verhindern. Ich schrote mit der Mattmill Klassik in Werkseinstellung.
30 Minuten würde ich aber nicht als Maximum des Läuterns bezeichnen, je nach Schüttung und Bier hab ich auch schon ne Dreivierstelstunde geläutert. Man will ja auch nix überstürzen für die gute Sudhausausbeute ;)

Beste Grüße,
Alex

[HeavyHop]

Während dieser Zeit bleibt der Sud bei 75°.

Mein Grainfather heizt beim Läutern weiter hoch und hält dan zwischen 95°C und 98°C. Wenn ich den Nachguss durchgebracht habe und dies mit "SET" bestätige, heizt er bis zum Kochen.

Gibt es da verschiedene Einstellungen?


Beim letzten Sud musste ich auch ewig läutern. Bei mir wars zu feines Schrot, sodass der Treber komplett dicht war. Da musste ich etwas stochern, da sonst garnix mehr gegangen wäre. Beim nächsten Mal wirds etwas gröber

[chaos-black]

Während dieser Zeit bleibt der Sud bei 75°.

Mein Grainfather heizt beim Läutern weiter hoch und hält dan zwischen 95°C und 98°C. Wenn ich den Nachguss durchgebracht habe und dies mit "SET" bestätige, heizt er bis zum Kochen.

Gibt es da verschiedene Einstellungen?

Man kann das hochheizen unterbrechen und die Temperatur manuell regeln und wenn die "Sudpfanne" voll ist wieder auf Kochtemperatur gehen. Ich mach das auch immer so, weil ich bei manchen Füllhöhen bei längerem Läutern befürchte von hochkochendem Schaum begrüßt zu werden. Vielleicht bin ich da aber auch zu vorsichtig.

[Pizzaolio]

Moin, kenn ich auch. Vermutlich bei fertig geschrotetem Malz, gerade beim Weizen, zuviel Mehl. Ich habe es zeitweilig etwas ausgesiebt und wieder drauf gegeben. Während der Rasten mit weniger Leistung fahren, hat bei mir geholfen. Grüße

[Michael Wendt]

Ich stimme da Roofio zu. Ich hab in meinen zwei Jahren Grainfather nicht einmal Probleme mit der Sicherung gehabt, schabe aber auch erst ab Hochheizen über die Heizplatte um mögliches Anbrennen zu verhindern. Ich schrote mit der Mattmill Klassik in Werkseinstellung.
30 Minuten würde ich aber nicht als Maximum des Läuterns bezeichnen, je nach Schüttung und Bier hab ich auch schon ne Dreivierstelstunde geläutert. Man will ja auch nix überstürzen für die gute Sudhausausbeute ;)

Beste Grüße,
Alex

Wie beeinflusst du denn die Geschwindigkeit? Oder war die einfach durch das Malz vorgegeben?
Viele Grüße
Michael

[Roofio]

Michael: Die ist weitgehend durch das Malz vorgegeben, denke ich. Ansonten würde einfach nur der Treber jedes mal wieder trocken laufen, wenn man bewußt langsam den Nachguß gibt. Das dürfte nicht wünschenswert sein.

Alex: Klar, wir sollten hier keinen festen Minutenwert für das Abläutern festlegen. Das eine Schüttung mit viel Weizen vermutlich länger braucht an der Stelle ist klar. Die Größenordnung des Suds spielt auch eine Rolle. Bei einer "regulären" Schüttung um die 20 Liter Ausschlag, die für den Grainfather entsprechend grob ist, wirst Du einfach gar nicht viel länger brauchen können, da die doch recht durchlässig ist. Manche sind schon nach 15-20 Minuten durch mit dem Läutern. Das dabei die SHA leidet, versteht sich irgendwo. Ich denke, das kauft man mit der Malzrohr-Technik quasi mit.

Viele Grüße,
Robert

[musicos]

Vielen Dank für eure interessanten Antworten. Ich werde versuchen, den Abstand der Rollen in meiner Mattmill Kompakt zu vergrössern, wahrscheinlich produziere ich zuviel Mehl....das würde alles erklären.

Beste Grüsse

Torsten

[Roofio]

Damit habe ich auch immer noch leichte Schwierigkeiten mit der Kompakt Komfort. Die Walzen sind feiner gerillt als bei der Klassik, so dass die Körner feiner zerdrückt werden. Als Schrot ist das eigentlich klasse, aber der Grainfather braucht eher "schlechtes" Schrot.
Matthias (der Entwickler und Produzent) empfielt Konditionieren mit 1-2% Wasser, damit die Spelzen ganz bleiben. nicht mehr, sonst verkleben die Walzen. Und natürlich eher einen weiten Walzenabstand.