Probleme beim Läutern

Der Martin
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Probleme beim Läutern

#1

Beitrag von Der Martin »

Hallo liebe Hobbybrauer-Gemeinde! Sorry schonmal für diesen langen Text!

Ich bin neu hier, nachdem ich vom Brauer-Fieber angesteckt wurde und nun die ersten Sude (20 l-Klasse) hinter mir habe. Ich muss dazu sagen, dass ich noch ein absoluter Einsteiger bin, wobei mir speziell "hobbybrauer.de" viel geholfen hat. Danke dafür! Meine Austattung ist wirklich sehr einfach und zunächst einmal budgetschonend aufgebaut. Im frühen Stadium meiner Brauer-Karriere bin ich quasi dabei, meinen Brauprozess stetig zu verbessern und neue Anschaffungen zu tätigen. Nun aber endlich zu meinem aktuellen Problem:

Das Läutern und auch das Hopfenseihen sind bei mir enorm zeitaufwändig. Geläutert habe ich bisher mit einem großen Küchensieb oder neuerdings mit einem Läutereimer mit einigen hundert 1,5 mm großen Löchern im Boden. Dennoch kommt es bei mir schnell zum Stillstand, sodass ich kurzerhand genervt mit dem Paddel herumrühre und den Treber durchmische (was ja so nicht im Sinne des Erfinders ist). Beim Hopfenseihen (durch ein Baumwolltuch) kommt es ebenfalls zu häufigen Unterbrechungen, da ich mein "Filtertuch" etwa nach jedem Liter spülen muss. Wie ihr also seht, kämpfe ich mit Kinderkrankheiten, die sicherlich durch mein doch unzureichendes Equipment mitbegründet werden.

:Grübel Mein Anfangsverdacht lag dabei auf dem Läutereimer an sich. Habe daher drüber nachgedacht, mir ein Blech oder eine Läuterhexe anzuschaffen. Auch soll ein Sputnik-Filter her. Mittlerweile glaube ich jedoch, dass mein "Läutereimer" gar nicht ungeeignet ist und dass mein Problem eher aus der schlechten Qualität vom Malz resultiert. Warum? Nun, ich schrote es mit einer sehr einfachen Malzmühle. Die Mühlen mit Walzen sind zweifelsfrei besser, waren mir jedoch bislang schlichtweg zu teuer. Das Resultat ist recht fein gemahlenes Malz, jedoch ist die Spelze auch größtenteils dahin.

Viele von euch schlagen vermutlich gerade die Hände über dem Kopf zusammen, was ich mir da zurecht braue. :Ahh
Dennoch würde ich gerne einen Rat von euch hören, wo bei mir eurer Meinung nach am dringendsten Nachholbedarf besteht. Wird durch den Kauf einer gescheiten Mühle alles einfacher? Oder ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Expertentipps geben.
Danke im Voraus,
Martin

PS: Trotz aller Probleme hat das fertige Bier bisher immer super geschmeckt, genau das ermutigt mich :Drink
Fricky
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Re: Probleme beim Läutern

#2

Beitrag von Fricky »

klingt schon sehr nach zu fein geschrotetem Malz, zuwenig Spelzen.
Aber kauf doch zum Testen einfach mal fertig geschrotetes Malz, dann siehst Du, ob Deine Läuterkonstruktion funktioniert.

Ansonsten; meistens wird viel zu schnell geläutert, der Unterdruck am Läuterboden ist zu hoch, dann setzt sich der Treber zu.
Dann noch Stichwort Whirlpool, such mal hier im Forum danach, wenn das richtig gemacht wird, spart man sich beim Hopfenseihen viel Stress,

Gruß, Peter.
--
Igenheia
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Re: Probleme beim Läutern

#3

Beitrag von Igenheia »

Servus erstmal und herzlich willkommen.
Läuterprobleme gibts immer wieder, da kommen unzählige Faktoren zusammen....
Fangen wir mal damit an:
Welche Schüttung und wie fein wurde geschrotet (ein Bild wäre sehr hilfreich)
Mahlzeit vom Franz !

Huraxdaxbacktbeidehaxbacktbeimgrongaffeaafnwong...

Altes bayrisches Brauerschimpfwort (Urheberschaft unbekannt, aber seit Jahrzehnten in reger Verwendung):
Himmelherrgottsakramentzefixhallelujamileckstamarschscheißglumpvarreckts !
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TOBIer
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Re: Probleme beim Läutern

#4

Beitrag von TOBIer »

Hi,

ich denke auch, dass es an Deiner Schrotqualität bzw. den zerstörten Spelzen liegt.

Bzgl. Läutern schau Dir mal die beiden Artikel auf http://www.braumagazin.de an.

Und suche hier und im alten Forum mal nach "Whirlpool". Das wird Dir beim Hopfenseihen helfen.

MfG
Tobi
comi
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Re: Probleme beim Läutern

#5

Beitrag von comi »

Hallo Martin!
Der Martin hat geschrieben:Wird durch den Kauf einer gescheiten Mühle alles einfacher?
Nein das glaub ich erstmal nicht. Zu Anfang: welche Mühle hast du denn überhaupt?
Und wie lange dauert dein Läutervorgang? "Zeitaufwändig" ist ja ein dehnbarer Begriff.
Läutersysteme sind hier eigentlich alle vertreten. Küchensiebe und Baumwolltücher würde ich aber als aller erstes in Rente schicken.

Und gibt es zum Thema "Läutern" ungezählte Artikel hier. Auch die Suchfunktion im alten Forum bitte nicht vergessen.
Auch dieser Link ist lesenswert. <klick>

Viel Spaß beim einlesen,
gruß,
Christian
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#6

Beitrag von Boludo »

Hallo und willkommen!

Wenn du nicht viel Geld ausgeben willst, dann bastel Dir was mit nem Panzerschlauch.
Das ist wirklich eine günstige und sehr gut funtionierende Lösung.
Hopfen Seihen geht normal total easy wenn Du einen Whirlpool hinbekommst. Das ist im Einkocher nicht immer einfach, da er nachheizt.
Aber im schlimmsten Fall könntest Du auch einfach in ein anderes Gefäß ausweichen.
Einfach mit dem Paddel ordentlich andrehen, Deckel drauf und nach 20 Minuten die blanke Würze von außen her abziehen.
Da braucht man dann wirklich kein Baumwolltuch. Aber so ein Sputnik Filter kostet jetzt auch nicht die Welt und da kann man dann den letzten Rest noch durchlaufen lassen.
Und sonst kauf Dir wirklich geschrotetes Malz. Zumindest die Basismalze, geringe Anteile Sondermalze kannst Du ja weiterhin so schroten wie bisher. Geschrotetes Malz ist relativ lange haltbar, wenn man es trocken lagert.
Ich denke, bei Dir ist das jetzt alles eine ungünstige Kombination aus schlecht geschrotetem Malz und schlechter Technik.
Das erzeugt alles unnötigen Streß und glaub mir, so ein Brautag kann unheimlich entspannend sein, wenn man mal alles im Griff hat.

Stefan
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cyme
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Re: Probleme beim Läutern

#7

Beitrag von cyme »

Fricky hat geschrieben:Aber kauf doch zum Testen einfach mal fertig geschrotetes Malz, dann siehst Du, ob Deine Läuterkonstruktion funktioniert.
Das klingt nach einer sehr guten Idee.

Wenn der Whirlpool richtig klappt, kann man meiner Meinung nach auch auf Hopfenseihen komplett verzichten. Wenn ich die Literatur korrekt interpretiere, ist eine partikelfreie Würze ohnehin nicht erstrebenswert.
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Bierwisch
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Re: Probleme beim Läutern

#8

Beitrag von Bierwisch »

Willkommen im besten Forum der Welt.

Bestelle Dir das Malz passend für jeden Sud geschrotet, dann hast Du diese Fehlerquelle schon mal ausgeschlossen. Die Mehrkosten halten sich in Grenzen und irgendwann kaufst Du Dir eine Mühle...

Hopfenseien durch eine Windel ist nicht ganz Stand der Technik. Wenn Du per Whirlpool einen schönen Trubkegel erzeugen kannst, dann ist der größte Teil der Würze klar und frei von Hopfentreber und Eiweißbruch. Für die letzten paar Liter gibt es auch ganz gute Lösungen - ich benutze seit einiger Zeit einen verstellbaren Tortenring aus Edelstahl, den ich bei Sichtbarwerden des Trubkegels auf den Topfboden stelle.

Andererseits gibt es ernstzunehmende Versuche, die darüber berichten, daß es keine negativen Auswirkungen auf die Bierqualität hat, wenn man den ganzen Trub in der Würze läßt – da hat die Hefe mehr zu futtern. Man sollte natürlich auch daran denken, daß sich damit die Isomerisierungszeit verlängern kann – da hilft dann aktive Kühlung auf unter 80°C.

Gruß,
Bierwisch
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uli74
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Re: Probleme beim Läutern

#9

Beitrag von uli74 »

Wie muss man sich das Läutern bei Dir denn genau vorstellen?

Ich geh mal stark davon aus, dass Du den Treber trockenlaufen lässt. Trockenlaufen heisst, er schaut oben aus der Würze raus wenn Du Läuterst. Das Problem dabei ist, dass der Treber durch sein eigenes Gewicht zusammengepresst wird und deshalb zu dicht wird und dann nichts mehr nachlaufen kann.

Die Schrotqualität ist eine Seite der Medaille, die Frage wie man Läutert eine andere. Mit der falschen Läutertechnik kann Dein Malzschrot noch so perfekt sein, beim Läutern kann man sehr viel falsch machen.
Gruss

Uli
Der Martin
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Re: Probleme beim Läutern

#10

Beitrag von Der Martin »

Erstmal vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten.

Zur Mühle: Ich benutze eine "Westmark Getreidemühle" (siehe Bild). Sicherlich für diese Zwecke vollkommen ungeeignet. Ein Bild vom geschroteten Malz habe ich leider nicht parat.

Zum Malz:Ich habe bisher entweder ~ 4 kg für einen 20L-Sud eingesetzt, oder auch mal ~ 2 kg für 10L. In beiden Fällen habe ich vor allem Wiener und Münchener Malz eingesetzt. Andere Malze waren nur in kleineren Mengen enthalten. Der Plan, selbst zu schroten, kam bei mir vor allem aufgrund der Haltbarkeit. Aber es ist eine gute Idee, mal einen Probelauf mit geschrotetem Malz zu machen.

Zum Hopfenseihen:Ich kenne natürlich die Suchfunktion und auch das alte Forum. Gerade da habe ich mir schon einiges angelesen. Der Whirlpool hat bei mir zuletzt nicht recht funktioniert :redhead , nach Beenden der Rotation hat sich nichts abgesetzt... Werde es aber weiter versuchen, denn andere schaffen's ja auch.

Der Zeitaufwand lag bei mir bei 1h oder auch mal 1,5h (für einen so kleinen Sud), was natürlich dazu führt, dass die Suppe abkühlt...
Die teilweise doch sehr professionellen Anlagen einiger Hobbybrauer hier sind schon beeindruckend, frage mich ob man bei so wenig Arbeit das Bier auch so zu schätzen weiß wie in meinem Fall :P

@Uli: Danke für den Hinweis, jedoch muss ich sagen, dass es bei mir nichtmal zum "Trockenlaufen" kommt. Sobald sich der Treber etwas absetzt, verstopft mein Läutersystem... Scheint also wirklich eher am Malz zu liegen
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#11

Beitrag von Boludo »

Ich würde mit dieser Mühle mein Malz nicht schroten.
Alternative ist eine Porkert bzw ein Nachbau. Die gibt es teilweise schon ab 40 Euro.
Und geschrotetes Malz hält sich mehrere Monate, wenn man es richtig lagert.

Stefan
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Bierwisch
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Re: Probleme beim Läutern

#12

Beitrag von Bierwisch »

Der Trick beim Whirlpool ist, den Deckel drauf zu legen. Das wird meistens überlesen!
Durch die ungleichmässige Temperaturverteilung, kommt es zu Konvektion. So kann sich natürlich kein Trubkegel absetzen.

Also: Deckel drauf ein paar Minuten warten, WP andrehen, Deckel drauf, Würze abziehen und ganz zum Schluß den Schmodder mit dem Tortenring zurückhalten oder einfach ein bisschen Trub in der Würze ignorieren.

Gruß,
Bierwisch
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Ulrich
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Re: Probleme beim Läutern

#13

Beitrag von Ulrich »

sag mal, legt Du Wasser vor?
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du einen Eimer mit einem "Läuterboden", zwische Läuterboden und Eimer ist ja Luft, und es aus meiner Erfahrung unbedingt notwendig, dass man die Luft unterm Läuterboden mit Wasser verdrengt. (also VOR abmaischen mit ca 80°C Wasser von oben in den Eimer, bis der Läuterboden volständig bedeckt ist (ca 0,5cm - 1 cm über LB-Boden) und schaun, dass keine Blasen unterm LB.Boden aufsteigen.

Auch mit feinem Schrot finde ich >40Minuten zu viel.
Am Angang nicht so schnell läutern.
Der Martin
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Re: Probleme beim Läutern

#14

Beitrag von Der Martin »

Nein, ich habe praktisch ein "Eimer im Eimer"-System, also hänge ich meinen durchlöcherten Eimer knapp über dem Boden des größeren Behälters. In meinem Fall ist also wirklich Luft dazwischen. Das mit dem "Vorlegen" von Wasser habe ich schonmal irgendwo gelesen, wobei darüber diskutiert wurde, ob es was bringt. Wo liegt denn der Vorteil abgesehen vom Vorwärmen des Auffangbehälters?
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#15

Beitrag von Boludo »

Das ist extem wichtig!
Wenn Du Luft unter dem gelöchrten Boden hast, dann läuft da nichts mehr durch.
Das ist auch der große Kritikpunkt an diesem System, sobald der Pegel zu weit fällt kann es Luft zwischen den Eimern ziehen und dann war´s das.
Du hast irgend wie so ziemlich alle Faktoren kombiniert, die einem das Läutern zur Hölle machen können.

Stefan
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Re: Probleme beim Läutern

#16

Beitrag von Fricky »

Der Martin hat geschrieben:frage mich ob man bei so wenig Arbeit das Bier auch so zu schätzen weiß
dann frag mal wieviel Arbeit es ist, wenn man keine Komplettanlage kauft, sondern sich die Brauanlage selber zusammenstrickt.
Glaub mir, auch diese Biere weiss man durchaus zu schätzen. :thumbup
Der Martin hat geschrieben:Das mit dem "Vorlegen" von Wasser habe ich schonmal irgendwo gelesen, wobei darüber diskutiert wurde, ob es was bringt. Wo liegt denn der Vorteil abgesehen vom Vorwärmen des Auffangbehälters?
wie schon gesagt wurde, die Luft unter dem Läuterboden wird verdrängt.
Ob das Vorwärmen des Auffangbehälters nun so wichtig ist.... :Grübel , naja.
Ok. , muss man etwas weniger heizen beim Hopfenkochen aber sonst?

Gruß, Peter.
--
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Re: Probleme beim Läutern

#17

Beitrag von Boludo »

Die teilweise doch sehr professionellen Anlagen einiger Hobbybrauer hier sind schon beeindruckend, frage mich ob man bei so wenig Arbeit das Bier auch so zu schätzen weiß wie in meinem Fall :P
Naja, dem Argument nach müsste das Bier am besten schmecken, wenn Du es mit verbundenen Augen auf einem Bein hüpfend brauen würdest :Ahh


Stefan
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Re: Probleme beim Läutern

#18

Beitrag von Der Martin »

Du hast irgend wie so ziemlich alle Faktoren kombiniert, die einem das Läutern zur Hölle machen können.
Verdammt, nun habt ihr mich tatsächlich als blutigen Anfänger entlarvt! Nein, Spaß beiseite, bin noch im Lernprozess und daher für alle Tipps dankbar...
Ich bin guter Dinge, dass ich beim nächsten Mal so manchen Fehler abstellen kann und es mir etwas leichter mache.

Dass ihr als "High-End-Brauer" auch erstmal alles zusammenschustern musstet, ist mir schon klar. Jetzt könnt ihr natürlich beim Brauen die Füße hochlegen
:Wink <-- deutet wie schon in meinem früheren Beitrag einen Hauch von Ironie an

Grüße
Martin
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#19

Beitrag von Boludo »

Ziel ist es nicht, dass man beim Brauen möglichst keine Arbeit hat, zumindest nicht bei mir.
Es sollte aber alles funktionieren. Und dazu gehört nicht, dass ich beim Läutern regelmäßig einen Tobsuchtsanfall bekomme :Greets
(Was auch schon öfter mal vorgekommen ist).

Stefan
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Bierwisch
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Re: Probleme beim Läutern

#20

Beitrag von Bierwisch »

Ich kann Dich beruhigen – beim Brauen ist man ziemlich lange Anfänger. Wenn man glaubt, daß man den Prozess im Griff hat, tut sich irgendwo ein neues Problem auf.
Je tiefer ich in die Materie einsteige, desto komplexer werden die Dinge und statt mehr zu wissen, merke ich, wieviel mir auch im dritten Jahr meiner Hobbybrauerkarriere noch an Fachwissen fehlt. Also nix mit High-End-Brauer oder so.

Ich denke, daß Du mit den bereits genannten Tips (Schrotqualität, Wasser vorlegen, langsam beginnen, rechtzeitig anschwänzen) schon einiges schneller zum Ziel kommen wirst.
Bei diesem Prozess ist es hilfreich, wenn Du Deine Sudhausausbeute kennst und nach jedem Sud berechnest.

Gruß,
Bierwisch
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Re: Probleme beim Läutern

#21

Beitrag von Ulrich »

Fricky hat geschrieben:Ob das Vorwärmen des Auffangbehälters nun so wichtig ist.... :Grübel , naja.
Ok. , muss man etwas weniger heizen beim Hopfenkochen aber sonst?Gruß, Peter.--
Bei grossen Anlagen bringt das Vorwärmen schon was, aber hier hat es einen anderen Grund.
1.) Heisses Wasser enthält selber wenig, bis gar keinen Sauerstoff.
2.) Heisses Wasser hat eine geringere Oberflächenspannung und (gerade bei so vielen löchern) verdrängt die Luft effektiver. (Vermeiden von Luftblasen unterm Läuterboden, und schneller)
Zuletzt geändert von Ulrich am Montag 19. Januar 2015, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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hoepfli
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Re: Probleme beim Läutern

#22

Beitrag von hoepfli »

Achte bitte auch bei dem "Eimer in Eimer System" das die Eimer feucht sind damit sich zwischen den Eimern sich ein kleiner Flüssigkeitsfilm ausbilden kann, welcher verhindert, das sich Luft wieder in dein System einsaugen kann.
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Bilbobreu
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Re: Probleme beim Läutern

#23

Beitrag von Bilbobreu »

Boludo hat geschrieben: Naja, dem Argument nach müsste das Bier am besten schmecken, wenn Du es mit verbundenen Augen auf einem Bein hüpfend brauen würdest :Ahh

Stefan
Auch brauen soll man so und ich Idiot habe immer versucht, das Bier so zu trinken. :Bigsmile :Pulpfiction
Gruß
Stefan
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Re: Probleme beim Läutern

#24

Beitrag von ICKEvK »

Der Martin hat geschrieben:Nein, ich habe praktisch ein "Eimer im Eimer"-System, also hänge ich meinen durchlöcherten Eimer knapp über dem Boden des größeren Behälters. In meinem Fall ist also wirklich Luft dazwischen.
Das klingt fast so als ob da ein großer spalt zwischen den eimern ist, also der "Siebeimer" wesentlich kleiner ist als der äußere Eimer?
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hoepfli
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Re: Probleme beim Läutern

#25

Beitrag von hoepfli »

Da reicht schon ein ganz kleiner Minispalt und schon läuft es unten schneller ab und deine Läuterprobleme fangen wieder an.
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Jorgl
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Re: Probleme beim Läutern

#26

Beitrag von Jorgl »

Servus Martin,

Ich würde dir ein MattMill Läuterblech schenken, wenn du es möchtest?

Dann kannst probieren ob es damit besser geht? Falls nicht kannst mir es ja wieder zurück schicken.

Grüße

Jürgen :Drink
Grüße

Jürgen


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Re: Probleme beim Läutern

#27

Beitrag von Der Martin »

Genau, es gibt einen Spalt zwischen den Eimern, wodurch Luft angesaugt werden könnte. Hatte gedacht dass es ja reichen müsste, wenn die Löcher vom "Läutereimer" unter dem Flüssigkeitsspiegel sind, dann dürfte der Eimer keine Luft ziehen. Ist allerdings auch nicht so richtig praktikabel :P Ich merk schon, dass mein System eher Sparen am falschen Ende ist.

@ Jürgen: Danke für das Angebot, was hat denn das Blech für einen Durchmesser? 316 mm? Das passt ja vermutlich nur in einen MaltMill Läutereimer?
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Re: Probleme beim Läutern

#28

Beitrag von ICKEvK »

Wenn der Spalt aber nun gut einsehbar ist, dann kann man ja den Höhenunterschied zwischen den Pegeln erkennen und das somit als Läutermanometer nutzen, wie im braumagazin beschrieben. Dadurch lässt sich doch dann ganz gut die Fliesgeschwindigkeit beim Läutern einstellen?
Natürlich ist es auch wieder ein potentieller neuer Weg für Luft unter dem Senkboden und man muss mehr aufpassen.
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Re: Probleme beim Läutern

#29

Beitrag von Jorgl »

Der Martin hat geschrieben:Genau, es gibt einen Spalt zwischen den Eimern, wodurch Luft angesaugt werden könnte. Hatte gedacht dass es ja reichen müsste, wenn die Löcher vom "Läutereimer" unter dem Flüssigkeitsspiegel sind, dann dürfte der Eimer keine Luft ziehen. Ist allerdings auch nicht so richtig praktikabel :P Ich merk schon, dass mein System eher Sparen am falschen Ende ist.

@ Jürgen: Danke für das Angebot, was hat denn das Blech für einen Durchmesser? 316 mm? Das passt ja vermutlich nur in einen MaltMill Läutereimer?

Hallo Martin,

Das Blech hat 35,7 cm http://www.hobbybrauerversand.de/MattMi ... ech-357-mm

Grüße

Jürgen
Grüße

Jürgen


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Re: Probleme beim Läutern

#30

Beitrag von Ulrich »

man könnte das einziehen von Luft recht gut vermeiden, indem man den Schlauch am Auslauf von Läuterbottich erst auf Flüssigkeitshöhe in LB führt und dann erst wieder runter.(Aber nicht viel tiefer, als der LB.)
Den Schlauch Stüch für Stück absenken (1-3cm unter Flüssigkeitsspiegel), so kann man die Geschwindigkeit eigendlich gut regeln.
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Re: Probleme beim Läutern

#31

Beitrag von Kirk1701 »

Hallo Martin,

auch erstmal willkommen im Forum. Genau wie du habe ich 1995 auch angefangen mit dem Buch von dem Vogel. Die Windel sind echt richtig mist.

Wodrin maischt du denn? Habe ich das überlesen?

Zum Läutern würde ich dir auch einen Panzerschlauch empfehlen. Hast du zufällig auch ein 30l Gärfass? EIn Whirlpool hat bei mir im EInkocher auch noch nie funktioniert :Grübel

Kirk
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Re: Probleme beim Läutern

#32

Beitrag von Der Martin »

@ Jürgen: Dann passt das Blech leider in keins meiner Gefäße... Trotzdem danke, werde mich wohl ohnehin nach was neuem umsehen müssen!

@ Kirk: Ich maische in einem Einkocher. Interessant, dass der Whirlpool da bei dir nicht geklappt hat. Habe ich schon öfter gelesen. Ich werde das beim nächsten Brautag im Hinterkopf behalten und es vielleicht mal mit meinem Gärfass probieren. Liegt das wohl daran, dass der Einkocher noch heizt? Oder wird die Drehbewegung vielleicht durch einen Auslaufhahn gestört? (Sind so Ideen, die mir dabei gekommen sind) :Grübel
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Re: Probleme beim Läutern

#33

Beitrag von comi »

Der Martin hat geschrieben:Liegt das wohl daran, dass der Einkocher noch heizt? Oder wird die Drehbewegung vielleicht durch einen Auslaufhahn gestört? (Sind so Ideen, die mir dabei gekommen sind) :Grübel
Naja, deswegen wartet man doch mit dem andrehen bis es eben nicht mehr heizt und die thermische Bewegung zur Ruhe gekommen ist. Von "Störquellen" wie z.B. Hähnen, Hexen oder Schläuchen im Topf hat man schon öfter mal gelesen.

Gruß
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#34

Beitrag von Boludo »

Ich kann gut verstehen, dass man nicht gleich zu Beginn viel Geld in die Brauausrüstung stecken will.
Nur bei der Läutervorrichtung sollte man schon ein wenig investieren, zumindest ein Panzerschlauch sollte drin sein.
Wenn der Whirlpool im Einkocher nicht gut geht würd ich mir ernsthaft überlegen, den dann z.B. im Gärbehälter zu machen.
Ist zwar Gepansche, aber besser als der Tobsuchtsanfall vor der Stoffwindel.

Stefan
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cyme
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Re: Probleme beim Läutern

#35

Beitrag von cyme »

Oder wenn der Whirlpool mal nicht klappt, einfach so gut vom Trub abziehen wie es halt geht und es das nächste Mal wieder versuchen. Es muss ja nicht alles gleich auf Anhieb perfekt funktionieren, und Anstellwürze muss nicht zwangsweise glasklar sein. Keine Bange, es wird trotzdem leckeres Bier: http://brulosophy.com/2014/06/02/the-gr ... ts-are-in/
Ulrich
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Re: Probleme beim Läutern

#36

Beitrag von Ulrich »

wenn es mal nicht gut mit dem Whirlpool funktioniert, gut rühren, bis sich die Würze dreht, einfach eine Stunde stehen lassen und mit einem Temperaturstabilen Schlauch von oben aubsaugen.(Obern Schlauch rein, ansaugen und die Würze in ein tiefer gestelltes Gefäß laufen lassen, im optimalfall von unten, bzw den Schlauch untern in den Behälter nahe Boden plazieren.) Oben, den Schlauch im Whirlpool langsam absenken, bis der trub kommt, dann Schlauch hoch. bissel Heiss an den Pfoten, aber geht.Und gut beim Ansaugen aufpassen! :-)
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Re: Probleme beim Läutern

#37

Beitrag von -CK_AKS- »

Ulrich hat geschrieben:bissel Heiss an den Pfoten, aber geht.
Mit einem Geschirrtuch oder Topflappen/-handschuhen wird auch diese Hürde gemeistert. Wenn wir das nicht machen würden, würde mir meine Freundin den Vogel zeigen und den Schlauch sicher nicht halten :Wink .
Ulrich hat geschrieben:Und gut beim Ansaugen aufpassen! :-)
Aber doch nicht mit dem Mund?! Schlauch mit Wasser gefüllt, ab in die Würze, das tiefere Ende unter Würzeniveau halten, Wasser Marsch und sobald die Würze aus dem Schlauch läuft das Ende in den Hopfenfilter gesteckt.
Das klappt nach ein bisschen Übung wirklich prima.
Viele Grüße
Christian
McFly
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Re: Probleme beim Läutern

#38

Beitrag von McFly »

Moin Leute,
ich arbeite auch seit einiger Zeit in der 20 L Klasse, ich läutere durch eine Kunststoffgase mit einer Lochweite ca1 mm. Also ich gieße die gesamte Maische in einem Schwung durch die Gase in einen 30l Eimer.
Damit dauert das Läutern bei mir ungefähr 30 Sekunden, Kreislaufpumpen ist so natürlich nicht möglich, aber ansonsten klappt das auch ganz gut.
Kennt jemand Nachteile dieses sehr kurzen Läutervorganges?

MfG Marcus
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cyme
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Re: Probleme beim Läutern

#39

Beitrag von cyme »

Kommt am Ende Bier raus, das dir schmeckt? Dann hast du keine Nachteile. :Wink

Die klassische Schule ist das natürlich nicht. Auf diese Methode kannst du Sauerstoffeintrag bekommen und es können sich einige Partikel durchmogeln, wo die meisten versuchen, eine möglichst klare Würze zu bekommen. Ob das in der 20L-Klasse ein großes Problem darstellt, ist eine andere Sache. In 30 Sekunden zu läutern ist natürlich super.
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cyrano330
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Re: Probleme beim Läutern

#40

Beitrag von cyrano330 »

Hi Martin,

vielleicht helfen Dir meine 5 Cent zu den Themen "Läutern" und "Whirlpool" - additional zu allen anderen Ratschlägen - auch noch ein bisschen.

Der ganze Vorgang der Würzebereitung, angefangen vom Läutern bis hin zum Whirlpool hat immer was mit Zeit und Geduld zu tun. Wer hatte noch keine "Läuterkatastrophe" hier.... Die Tobsuchtsanfälle kenne ich zur Genüge.

Ich fahre sehr gut damit eine 10 Minütige Läuterruhe zu halten. Das meint nach dem Aufheizen oder Zubrühen auf 78 °C (und dem in Deinem Fall umschöpfen) warte ich einfach 10 Minuten und fange dann mit dem Läutern an. Ich bin in der Regel (50l Klasse) nach 15-30 Minuten mit allen Nachgüssen durch und habe absoluten Klarlauf (also verhältnismäßig klare Vorderwürze). Ich bestelle mein Malz geschrotet. MHD war nie ein Thema wegen der Haltbarkeit.

Gleiches gilt, wie ich finde, für den Whirlpool. Was habe ich mich geärgert über den Schmodder im Fass.....

Brenner (Einkocher) ausschalten und mit geschlossenem Deckel 10 Minuten abwarten. Dann den Whirlpool andrehen - wieder den Deckel drauf und 20 Minuten warten. Danach mit einem Schwanenhals abseihen. Der Trick vom Bierwisch mit dem Tortenring hilft zusätzlich immens. Meine Trubkegel sehen dann so aus:
WP_20150111_16_19_43_Raw.jpg
Die richtigen Profis - zu denen ich mich sicher nicht zähle - habe wegen der Wartezeit für den Whirlpool da allerdings Einwände wegen der zusätzlichen Bitterstoffausbeute (Nachisomerisierung) des Hopfens. Man trift nicht ganz das Rezept - schmeckt trotzdem und das Bier wird super klar...

Also nicht entmutigen lassen und immer mit viel Ruhe und Gelassenheit brauen. Dann wird das irgendwann voll entspannend. :Greets

Grüße
HM
:Greets
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Bierwisch
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Re: Probleme beim Läutern

#41

Beitrag von Bierwisch »

McFly hat geschrieben:Moin Leute,
ich arbeite auch seit einiger Zeit in der 20 L Klasse, ich läutere durch eine Kunststoffgase mit einer Lochweite ca1 mm. Also ich gieße die gesamte Maische in einem Schwung durch die Gase in einen 30l Eimer.
Damit dauert das Läutern bei mir ungefähr 30 Sekunden, Kreislaufpumpen ist so natürlich nicht möglich, aber ansonsten klappt das auch ganz gut.
Kennt jemand Nachteile dieses sehr kurzen Läutervorganges?

MfG Marcus
Jawoll, Du läßt jede Menge Extrakt im Treber und erhältst eine schlechtere Sudhausausbeute, als wenn Du klassisch langsam läutern würdest. Wenn Dich das nicht stört, dann ist alles i.O.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
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holledauer
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Re: Probleme beim Läutern

#42

Beitrag von holledauer »

Hallo Martin,

ich heiß übrigens auch Martin :P

Ich läutere auch mit dem Eimer-in-Eimer-System. Stickwort "Doppelter Oskar"
Es funktioniert bei mir wunderbar. Sogar mit einer 100%-Weizenschüttung. Also ganz ohne Spelzen.
Es gibt nur ein paar Sachen zu beachen. Das meiste wurde oben schon genannt.
Ich mal heute mal bei Gelegenheit eine Grafik wo alles schön dargestellt ist.
Das klärt dann (hoffentlich) einiges auch für die Nachwelt :-)

Gruß Martin
Gruß Martin aus der Hallertau

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Re: Probleme beim Läutern

#43

Beitrag von holledauer »

So.. Hier nun meine Skizze. Ich hoffe sie ist verständlich. Rechts unten ist ein gewöhnlicher Hahn, der in den 30-Liter-Eimern verwendet wird.
Ansonsten einfach fragen.

Von den einen wird der "Doppelte Oskar" hochgelebt, von den anderen in die Hölle geschickt.
Ich persönlich bin damit sehr zufrieden. Meine Ausbeute liegt in der Regel zwischn 64 und 68%.
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skizze oskar.png
Gruß Martin aus der Hallertau

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McFly
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Re: Probleme beim Läutern

#44

Beitrag von McFly »

Jawoll, Du läßt jede Menge Extrakt im Treber und erhältst eine schlechtere Sudhausausbeute, als wenn Du klassisch langsam läutern würdest. Wenn Dich das nicht stört, dann ist alles i.O.

Gruß,
Bierwisch
Liegt das am fehlenden Kreislaufpumpen oder an der Tatsache, dass durch langsames läutern und dem daraus resultierenden längeren Kontakt von Flüssigkeit und Feststoff mehr Extrakt ausgewaschen wird?

Ich liege meistens 1% unter der Zielstammwürze.

MfG Marcus
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Boludo
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Re: Probleme beim Läutern

#45

Beitrag von Boludo »

Zum Oskar:
Man muss da halt die ganze Zeit tierisch aufpassen, dass der Pegel im äußeren Eimer nie unter "Minimum" sinkt. Dann hat man nämlich Luft drunter und es ist aus.
Prinzipiell geht das natürlich, wär mir aber viel zu stressig.

Stefan
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Re: Probleme beim Läutern

#46

Beitrag von afri »

Der doppelte Oskar funktioniert einwandfrei, aber er hat ein paar "abers". Das mit dem o.g. Minimum halte ich z.B. für zu niedrig, jedenfalls wenn die Skizze halbwegs genau gezeichnet wurde. Bei mir musste ich immer drauf achten, die Treber bloß nicht groß trocken werden zu lassen, sonst Katastrophe.

Dann musste ich immer mindestens 10 Liter vorschießen lassen, bis es zumindest halbwegs klar lief, das ist mit der Hexe deutlich weniger geworden und allein dafür mag ich sie bereits jetzt (erst einen Brauversuch damit gehabt...).

Und schließlich: die Kapazität war bei meinen Tonnen mit ~8kg Malz ausgelastet, das ist wenig flexibel. Die Hexe ist schnell mal in einen größeren Bottich geschraubt und dann können mal mehr oder auch weniger Malz eingesetzt werden. Weniger geht beim Oskar auch, aber mehr halt nicht.

Was die Ursprungsfrage angeht: sicherlich ist sachgerechtes Schroten wichtig fürs Läutern, vermutlich liegt hier das Problem. Eine Mühle mit gerändelten Walzen ist nicht für ein paar Mark Fuffzich zu bekommen, aber für mich hat sich die Anschaffung bislang gelohnt, wenn auch nicht monetär. Allerdings habe ich die Erfahrung mit einer mangelhaften Mühle nie machen müssen, ich habe vorher fertig geschrotenes Malz gekauft und seit meiner Mühle nur noch Sackware.
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Re: Probleme beim Läutern

#47

Beitrag von hoepfli »

Doppelter Oskar, so einen Blödsinn habe ich mir nur 1 mal gebastelt, für einen Sud, und diesen Versuch habe ich nach 5 Minuten abgebrochen und bin zum Klemptner des Vertrauens gefahren und habe mir... besorgt. Bilder solltet Ihr ja von mir kennen!
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Re: Probleme beim Läutern

#48

Beitrag von holledauer »

@ Boludo:
Klar muß man aufpassen. Ich komme aber sehr gut damit klar. Bei mir hat wiederum der Panzerschlauch nicht funktioniert. Daraufhin waren die Oskars die billigste Variante.
Irgendwo muß man mal sparen wen man grad einen Bauplatz gekauft hat :Ahh

@ afri:
Das Minimum ist etwa bei 2/3 der Treberhöhe. Ist etwas unglücklich gezeichnet :puzz
Da fällt der Treber dann noch nicht zusammen.

Ich brauche 7 Liter. Kommt ein bisschen auf die Geomatrie der Tonne an.
Wen man für 20-Liter-Sude zwei 30er Eimer ineinander steckt, reichen 3 Liter.

12 kg bring ich rein. Aber du hast recht. Da ist man dann begrenzt. Wenn ich High-Gravity am oberen Limit mache,
dann muß ich es auf zweimal machen. So wie hier:
viewtopic.php?f=3&t=1313&hilit=high+gra ... C3%B6glich

@ hoepfli:
wie gesagt... Muß jeder für sich entscheiden. Bei mir hat's halt mit dem Panzerschlauch nicht funktioniert.


Aber zur Ursprungsfrage:
Ich denke auch daß es an der Schrotqualität liegt.
Einfach mal ein paar kg Basismalz geschrotet kaufen und einen Versuch starten. Die paar % Sondermalze machen's nicht aus. Die kannst du weiterhin schroten wie gehabt.
Und immer schön an die Läuterruhe denken und nicht zu schnell läutern :thumbup

Gruß Martin
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Re: Probleme beim Läutern

#49

Beitrag von Der Martin »

Danke für die vielen Tipps und Anregungen. Ich persönlich werde wohl auf das System Panzerschlauch/Läuterhexe umsteigen, da mein bisheriges Verfahren dem "Doppelten Oskar" zumindest ähnelt. Der Besuch im Baumarkt meines Vertrauens hat jedoch gezeigt, dass es gar nicth mal sooo einfach ist, für kleines Geld einen Panzerschlauch mit den entsprechenden Verbindungsteilen zu bekommen. Vielleicht investiere ich da lieber ein paar € mehr für die Läuterhexe, mit der wurden ja auch vielfach gute Erfahrungen gemacht.

Ich denke, dass ich hier auf jeden Fall ein paar Punkte gelesen habe, die mir in Zukunft sehr helfen. Sobald der nächste Brautag ansteht, werde ich mal berichten :Wink
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Re: Probleme beim Läutern

#50

Beitrag von -CK_AKS- »

Der Martin hat geschrieben:Der Besuch im Baumarkt meines Vertrauens hat jedoch gezeigt, dass es gar nicth mal sooo einfach ist, für kleines Geld einen Panzerschlauch mit den entsprechenden Verbindungsteilen zu bekommen. Vielleicht investiere ich da lieber ein paar € mehr für die Läuterhexe, mit der wurden ja auch vielfach gute Erfahrungen gemacht.
Hehe, das ging mir auch so. Die Läuterhexe oder auch das Läuterblech von MattMill kosten wirklich nur unwesentlich mehr.
Wir haben uns für Thermoport (38,5l) und Läuterblech entschieden. Es ist zwar ein bisschen Gepfrimel, das Blech nach dem Läutern aus dem Bottich zu bekommen, da es schon sehr satt sitzt. Aber mit dieser Lösung geht das Läutern zumindest gefühlsmäßig besser, da ja auch die Wärme gehalten wird und die Aufheizzeit beim Hopfenkochen danach nicht mehr so lange ist (ganz genau gemessen haben wir aber nicht).
Viele Grüße
Christian
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