"Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

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chaos-black
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"Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#1

Beitrag von chaos-black »

Hallo Leute,
ich habe heute mein Pils das ich in Lüneburg in der Kategorie Norddeutsches Pils einreichen möchte probiert und habe leider ein Problem damit. Es ist wunderbar hopfenaromatisch, der Schwefel ist komplett verflogen, die Bittere ist in Ordnung (würde ich beim nächsten aber noch etwas hochschrauben), aber es schmeckt deutlich zu süß statt schön trocken zu sein.
Nun frage ich mich aber, an welchen Stellschrauben ich da noch drehen kann, da ich das Rezept eigentlich ohnehin für ein trockenes Pils designt habe. Ich schreibe mal Eckdaten auf, vielleicht habt ihr ja noch Ideen (auch wenn es dann natürlich für Lüneburg zu spät ist).
Es ging mit einer Stammwürze von 11,6°P los und die Gärung war bei 2,8°P durch, das entspricht eine sEVG von ca 76%. Es wurden 100% Pilsner Malz (der Sorte Laureate) verwendet. Gemaischt habe ich auf extra viel vergärbaren Zucker: Einmaischen 55°C -> 63°C 30min -> 67°C 40min -> 72°C 20min. Vorausgesagt wurden übrigens 52IBU die dem 11,6°P Bier entgegenstehen, das schmeckt meiner Meinung nach nach deutlich (!) weniger. Vergoren wurde mit der Saflager S-189 mit halbwegs ordentlicher Gärführung (8°C angestellt, langsam auf 10°C hoch bis Gärung etwa 2/3 durch war, dann ca 20°C bis alkoholische Gärung durch war und Schwefeleindruck verschwunden ist).
Das Wasser wurde übrigens auf 74ppm Sulfat zu 28ppm Chlorid eingestellt.

Hm, so beim Schreiben bekomme ich den Eindruck, dass ich echt nicht mehr viele Stellschrauben habe, vielleicht die Hefe... Aber was meint ihr?

Beste Grüße,
Alex
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Sicher, dass es kein Diacetyl ist? Das kommt auch manchmal süß rüber und nicht nur "popcornig".

Die Maltoserast mache ich seit längerem immer bei 64°C, weil mein Malzhändler mir gesagt hat, dass die Verkleisterungstemperatur der meisten Gerstenmalze inzwischen bei etwas über 63°C liegt.

Für Pils und andere trockene helle Biere sieht mein Maischeplan so aus:
- Maltoserast 64°C 45 min
- Narzißrast 67°C 20min
- Verzuckerung 72°C 20 min / bis jodnormal
- ggf. nochmal auf 76°C zum Abmaischen

Mit der W34/70, der S23, den Erbslöh UG Hefen und den OG Trockenhefen (US05,Notti) lande ich damit idR. immer über 80% AVG.
Trocken schmecken die Biere auch, wenn das Jungbierflavor ausgelagert ist.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#3

Beitrag von chaos-black »

Der Eindruck hat mich nicht an Diacetyl erinnert, das Bier stand auch insgesamt beinahe zwei Wochen (zur Sicherheit weil ich Schwefel im Bier hasse) bei 20°C, und da war zu Beginn die Hefe ja auch noch am arbeiten. Die zweite Woche wars allerdings schon im Keg. Ich schmeck trotzdem das nächste mal nochmal genauer hin, danke für den Tip.
Das verwendete Malz war diese besondere Laureate weil ja Syngenta die Veranstaltung sponsert und die Würze hat auch während der 63°C Rast den Eindruck gemacht als würde alles wie normal laufen (ihr wisst schon, Farbe und Klarheit ändern sich ja während des Maischens).

Edit: Ich hab auch grad nochmal in meine Aufzeichnungen geschaut. Das erste mal dass ich mit der S-189 gearbeitet habe hatte ich tatsächlich sEVG von 87,5% (12°P -> 1,5°P). Das war aber mit irischem Malz und einer heftigen Läuterkatastrophe ohne Abmaischrast sodass das Bier insgesamt eine etwa 4-stündige 66°C Rast minus abfallende Temperaturen bei späterer Stunde hatte. Also liegts vielleicht doch nicht an der Hefe :Grübel
Zuletzt geändert von chaos-black am Samstag 15. September 2018, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#4

Beitrag von gulp »

Sicher, dass es kein Diacetyl ist? Das kommt auch manchmal süß rüber und nicht nur "popcornig".

Die Maltoserast mache ich seit längerem immer bei 64°C, weil mein Malzhändler mir gesagt hat, dass die Verkleisterungstemperatur der meisten Gerstenmalze inzwischen bei etwas über 63°C liegt.
Bis dahin Good Post :thumbup
Für Pils und andere trockene helle Biere sieht mein Maischeplan so aus:
- Maltoserast 64°C 45 min
- Narzißrast 67°C 20min
Hast du schon mal vor deiner "Narzißrast" auf Jodnormal überprüft?
chaos-black hat geschrieben: Freitag 14. September 2018, 23:35 Hallo Leute,
ich habe heute mein Pils das ich in Lüneburg in der Kategorie Norddeutsches Pils einreichen möchte probiert und habe leider ein Problem damit. Es ist wunderbar hopfenaromatisch, der Schwefel ist komplett verflogen, die Bittere ist in Ordnung (würde ich beim nächsten aber noch etwas hochschrauben), aber es schmeckt deutlich zu süß statt schön trocken zu sein.
Nun frage ich mich aber, an welchen Stellschrauben ich da noch drehen kann, da ich das Rezept eigentlich ohnehin für ein trockenes Pils designt habe. Ich schreibe mal Eckdaten auf, vielleicht habt ihr ja noch Ideen (auch wenn es dann natürlich für Lüneburg zu spät ist).
Es ging mit einer Stammwürze von 11,6°P los und die Gärung war bei 2,8°P durch, das entspricht eine sEVG von ca 76%. Es wurden 100% Pilsner Malz (der Sorte Laureate) verwendet. Gemaischt habe ich auf extra viel vergärbaren Zucker: Einmaischen 55°C -> 63°C 30min -> 67°C 40min -> 72°C 20min. Vorausgesagt wurden übrigens 52IBU die dem 11,6°P Bier entgegenstehen, das schmeckt meiner Meinung nach nach deutlich (!) weniger. Vergoren wurde mit der Saflager S-189 mit halbwegs ordentlicher Gärführung (8°C angestellt, langsam auf 10°C hoch bis Gärung etwa 2/3 durch war, dann ca 20°C bis alkoholische Gärung durch war und Schwefeleindruck verschwunden ist).
Das Wasser wurde übrigens auf 74ppm Sulfat zu 28ppm Chlorid eingestellt.

Hm, so beim Schreiben bekomme ich den Eindruck, dass ich echt nicht mehr viele Stellschrauben habe, vielleicht die Hefe... Aber was meint ihr?

Beste Grüße,
Alex


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Zu den Stellschrauben: Nimm eine höher vergärende Hefe, etwa die Diamont Lager in zweiter Führung.

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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#5

Beitrag von Felix83 »

Bist du dir 100% sicher, dass es keine Oxidation ist? Hopfenaromen hin oder her, aber zu süß und viel weniger bitter als geplant, klingt einfach danach.
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Ladeberger
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#6

Beitrag von Ladeberger »

Hi Alex,
chaos-black hat geschrieben: Freitag 14. September 2018, 23:35 [...]
das entspricht eine sEVG von ca 76%.
sicher? :Wink

Die Rohstoffauswahl und Maischearbeit kann zunächst einmal nur auf den EVG einwirken. Dazu hattest du dir offensichtlich einige Gedanken gemacht: Enzymstarkes Malz, bei der richtigen Temperaturen und pH-Verhältnissen unter ausreichender Konvektion gemaischt. Vorausgesetzt dies ist gelungen, würde mich bei den beschriebenen Umständen wundern, wenn eine derartige Würze keinen EVG von > 82 - 84 % hätte.

Du hast jedoch einen Ausstoßvergärungsgrad (AVG) von nur 76 % erreicht und bezeichnest den Sud damit als "durch". Meine Vermutung: War er nicht, sondern hat in der Differenz zu einem höher liegenden, dir aber wohl unbekannten EVG, noch vergärbaren und damit sensorisch tendenziell süßen Restextrakt.

Für ein trockenes Bier muss zuerst diese Differenz EVG - AVG runter, danach kann man Gedanken zur absoluten Vergärbarkeit (EVG) anstellen. Ursache deines Problemes liegt daher möglicherweise im Bereich der Gärung.

Gruß
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#7

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

gulp hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 00:17
Für Pils und andere trockene helle Biere sieht mein Maischeplan so aus:
- Maltoserast 64°C 45 min
- Narzißrast 67°C 20min
Hast du schon mal vor deiner "Narzißrast" auf Jodnormal überprüft?
Nein, nie geprüft. Mache ich gerne mal, aber das wird etwas dauern.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#8

Beitrag von chaos-black »

Felix83 hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 00:25 Bist du dir 100% sicher, dass es keine Oxidation ist? Hopfenaromen hin oder her, aber zu süß und viel weniger bitter als geplant, klingt einfach danach.
Da ich keine Sauerstoffmessgeräte habe kann ich das natürlich nicht ausschließen. Es erscheint mir aber relativ unwahrscheinlich, da sich an meinem Prozess nichts geändert hat, das Bier noch vergleichsweise jung ist und es nicht nachgedunkelt ist (zumindest nicht so dass ich davon etwas merken würde). Dass die Bittere mir so gering vorkommt habe ich mir dadurch erklärt, dass ja nicht nur Bittere die Süße balanciert, sondern auch andersherum. Durch den unerwartet hohen Restextrakt kommt die Bittere nicht wirklich durch, so zumindest mein Gedankengang.
Ladeberger hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 00:27 Hi Alex,
chaos-black hat geschrieben: Freitag 14. September 2018, 23:35 [...]
das entspricht eine sEVG von ca 76%.
sicher? :Wink

Die Rohstoffauswahl und Maischearbeit kann zunächst einmal nur auf den EVG einwirken. Dazu hattest du dir offensichtlich einige Gedanken gemacht: Enzymstarkes Malz, bei der richtigen Temperaturen und pH-Verhältnissen unter ausreichender Konvektion gemaischt. Vorausgesetzt dies ist gelungen, würde mich bei den beschriebenen Umständen wundern, wenn eine derartige Würze keinen EVG von > 82 - 84 % hätte.

Du hast jedoch einen Ausstoßvergärungsgrad (AVG) von nur 76 % erreicht und bezeichnest den Sud damit als "durch". Meine Vermutung: War er nicht, sondern hat in der Differenz zu einem höher liegenden, dir aber wohl unbekannten EVG, noch vergärbaren und damit sensorisch tendenziell süßen Restextrakt.
Hmh, also den Maisch-PH habe ich mit Milchsäure auf rechnerisch 5,4 (nach Beersmith 3.0 - BruNWater hätte bei der Milchsäuremenge ca 5,2-5,3 vorausgesagt) eingestellt, ich hab aber kein PH-Meter um das tatsächlich zu überprüfen. Konvektion ist wohl genügend da, ich braue seit Jahren mit dem Grainfather der die Maische mit einer Pumpe zirkuliert.

Deine Vermutung dass es nicht ausgegoren war ist interessant. Da hab ich gleich mal in mein Beersmith reingeschaut, aber meine Notizen lassen das meiner Meinung nach relativ unwahrscheinlich erscheinen. Ich hab bei diesem Sud recht viel gemessen:

Code: Alles auswählen

15.08. - 8°C - 11,6°P
20.08. - 10°C - 8°P
23.08. - 10°C - 5°P (an diesem Tag habe ich das Gärgefäß aus der Kühltruhe genommen und bei 20°C Umgebungstemperatur platziert)
30.08. - 20°C - 2,8°P
04.09. - 20°C - 2,8°P
05.09. - 20°C - 2,8°P (Hier wurde es von der Hefe ins Keg geschlaucht. Das stand dann unter minimalem Druck damit das Keg dicht ist bei 20°C)
14.09 - Keg wird kaltgestellt (5°C) 
Sieht für mich so aus, dass die Hefe über lange Zeit bei warmen Bedingungen die Möglichkeit hatte die Gärung fertig zu stellen. Noch dazu war der Restextrakt über beinahe eine Woche stabil. Ich denke mal da gabs einfach nichts mehr für die Hefe zu finden...
gulp hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 00:17 Reich es als tschechisches Pils ein, manch einer träumt von diesen Werten.

Zu den Stellschrauben: Nimm eine höher vergärende Hefe, etwa die Diamont Lager in zweiter Führung.
Gute Idee mit dem tcheschichen Pils :D Es ist auch echt ein ziemlich leckeres Bierchen geworden, nur halt nicht genau das was ich gern machen wollte. In Lüneburg beim Wettbewerb gibts leider nicht die Kategorie tschechisches Pils :/

Die Diamond Lager kenn ich noch nicht, werd ich mir mal aufschreiben. Eben nach dem Stöbern der Müggelland Hefeliste ist mir noch aufgefallen dass die Zymoferm Z001 einen ziemlich hohen Vergärgrad angegeben hat. Taugt die was erfahrungsgemäß?

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Zuletzt geändert von chaos-black am Samstag 15. September 2018, 00:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Welche Hopfen hast du verwendet? Zufällig den Loral? Der brachte bei meinem OG SingleHop damals auch viel Süße ein, die Wochen später verschwand. Florale und grasige Noten blieben übrig. In den ersten Wochen hätte ich den Hopfen nach dem Testsud nie für ein Pils verwendet. Danach erschien er mir er perfekt dafür geeignet.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#10

Beitrag von chaos-black »

Ne, den Loral kenn ich gar nicht. Ich würde das Hopfenaroma im fertigen Bier aber als blumig-grasig beschreiben, aber schon deutlich blumiger als grasig. Hopfenprogramm sah folgendermaßen aus:

(kalkuliert auf 20L die ins Gärfass wandern sollen)
Vorderwürzehopfung (90min Kochzeit) Magnum 12,5g (20IBU)
30min Magnum 4,4g (5IBU)
15min Mittelfrüh 16g (5IBU), Tettnanger 16g (5IBU), Magnum (5,8g (5IBU)
5min Mittelfrüh 24g (5IBU), Tettnanger 24g (5IBU)
Whirlpoolgabe bei 80°C 20g Mittelfrüh, entspricht 1g/L (laut Beersmith 2IBU aber das is wohl zu vernachlässigen)

Könnte gut sein dass das blumige die Süße irgendwie unterstreicht und es einfach noch etwas länger kaltreifen muss. Aber über den relativ geringen sEVG (oder AVG :P) täuscht das ja nicht hinweg :Grübel
Zuletzt geändert von chaos-black am Samstag 15. September 2018, 01:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#11

Beitrag von Felix83 »

Wegen EVG. Rein hypothetisch: Wenn das Dextrine sind, die hier übrig bleiben, dürfte das keine große Süße erzeugen. Die Maischarbeit dürfte hier nicht schuld sein. Wenn die Hefe aber nicht richtig durchgearbeitet hat, blieb vielleicht Maltotriose zurück und die ist ja süß.

Aber...ich benutze S-189 sehr oft. 12P auf 2,5P ist bei mir absoluter Standard mit 30 min Maltoserast und 30 min Verzuckerung.
1,5p hat die noch nie erreicht.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#12

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Manchmal macht die Hefe nach dem Umschlauchen eines scheinbar ausgegorenen Sudes noch Mal ein bisschen weiter und verknuspert noch etwas Extrakt. Vielleicht die Kegs nochmal eine Woche warm stellen und dann wieder kalt, um das zu testen?

Ich glaube Andy und den anderen Experten, wenn sie sagen, dass die Maltoserast 1-2°C unter der Verkleisterungstemperatur des Malzes auch noch funktioniert und man das nicht so eng sehen darf (wie ich). Ist halt nur so ein Bauchgefühl ...
Deine 76% AVG würden (wertfrei) zu meiner Sichtweise passen, wenn die Verkleisterung über 63°stattgefunden hat. Bei 63°C hat die Betaamylase dann nur wenig verkleisterte Stärke gefunden und entsprechend wenig verzuckert. Die Hauptenzymtätigkeit war bei der 67°C Kombirast (Temperaturbereich für ausgewogene Süße) und die Alphaamylase hat die Würze jodnormal gemacht.
Heraus kommen würde in meiner Gedankenwelt ein Bier mit mehr Restsüße, verglichen mit einem Bier bei dem die Stärke bei der Betaamylase schon verkleistert war.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#13

Beitrag von Tozzi »

Ich glaub da eher an ein unbewusstes/ungewolltes Underpitching bzw. zu wenig O2...
Ist aber letztlich jetzt Kaffeesatz Leserei.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#14

Beitrag von Boludo »

Wenn man ein trockenes Bier haben will, muss man gar nicht unbedingt auf einen hohen Vergärungsgrad hinarbeiten. Viel wichtiger ist, dass sämtliche vergärbare Zucker vergoren wurden. Die sind nämlich wirklich süß.
Das scheint hier nicht der Fall zu sein.
Wenn man im Sudhaus eine Würze mit sehr viel vergärbarem Zucker erzeugt, so wie hier, dann muss man auch die Gärung so im Griff haben, dass die Hefe das packt. Gerade untergärig ist das Hefemanagement so eine Sache und da kann auch schon mal schnell irgendein Nährstoff knapp werden, die Hefe steigt zu früh aus und das Bier ist süß, obwohl man entsprechend gemaischt hat.
Ein Bier mit einem Maische Programm, das weniger vergärbare Zucker erzeugt, aber voll durchgegoren ist, schmeckt dann wesentlich trockener. Und die Hefe hatte nicht so einen Stress.
So hat es mir übrigens mal Ladeberger erklärt und wenn man mal drüber nachdenkt, dann macht es durchaus Sinn, nicht immer nur auf die Rasten zu schielen, sondern auch darauf, was man mit so einer hoch vergärbaren Würze hinterher anstellt. Da kann weniger eventuell mehr sein.

Stefan
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#15

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Danke, das klingt sehr einleuchtend.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#16

Beitrag von chaos-black »

Tozzi hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 01:33 Ich glaub da eher an ein unbewusstes/ungewolltes Underpitching bzw. zu wenig O2...
Ist aber letztlich jetzt Kaffeesatz Leserei.
Boludo hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 05:46 Wenn man im Sudhaus eine Würze mit sehr viel vergärbarem Zucker erzeugt, so wie hier, dann muss man auch die Gärung so im Griff haben, dass die Hefe das packt. Gerade untergärig ist das Hefemanagement so eine Sache und da kann auch schon mal schnell irgendein Nährstoff knapp werden, die Hefe steigt zu früh aus und das Bier ist süß, obwohl man entsprechend gemaischt hat.
Ein Bier mit einem Maische Programm, das weniger vergärbare Zucker erzeugt, aber voll durchgegoren ist, schmeckt dann wesentlich trockener. Und die Hefe hatte nicht so einen Stress.
So hat es mir übrigens mal Ladeberger erklärt und wenn man mal drüber nachdenkt, dann macht es durchaus Sinn, nicht immer nur auf die Rasten zu schielen, sondern auch darauf, was man mit so einer hoch vergärbaren Würze hinterher anstellt. Da kann weniger eventuell mehr sein.
Ja das klingt auch interessant und nach potenziellen Gründen. Ich hatte 2 Päckchen gepitcht, ohne Starter, aber nach Beersmith waren das schon 345Mrd der 353,6Mrd - und das obwohl das Programm angenommen hat dass meine neuen Päckchen mit MHD in weiter Ferne nur noch 88,4% viability gehabt hätten. Belüftet hab ich sie ganz normal von Hand mit meinem Paddel, ordentlich aufgeschäumt für etwa eine Minute (das is auch ganz schön anstrengend :D ). Um Nährstoffmangel vorzubeugen gebe ich übrigens immer Wyeast yeast nutrient 0,1g/L. In der gleichen Dosierung übrigens Irish Moss das so bisher noch keine Probleme gemacht hat, aber vlt könnte es hier ausschlaggebend gewesen sein?
Ich hab übrigens bald darauf das Rezept nochmal gebraut und dann mit einigen Esslöffeln(6-8) Erntehefe angestellt. Ich nehme an das entspricht einer höheren Pitchingrate. Allerdings wurde der Sud dann ebenfalls mit Hefenahrung und Irhs Moss bereitet. :Grübel hmm... nun frage ich mich, ob sie das Irish Moss dann anreichert und durch die geerntete Hefe dann höher als gewollt dosiert ist. Naja, gestern war der neue Sud bei 3,2°P und war schon ein paar Tage außerhalb der Kühltruhe. Mal sehen wohin da die Reise noch geht.

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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#17

Beitrag von Boludo »

Die Anzahl der Hefezellen ist das eine, deren Vitalität das andere. Direkt aus der Packung kommen sicher eher halbe Leichen statt junge fitte Zellen.
Und wenn Dir zB irgendwann während der Gärung das Zink ausgeht, dann bringen auch die vielen Hefezellen nichts.
Untergärig ist das Hefe Management sehr wichtig. Und da holt man sich im allerbesten Fall Hefe aus der Brauerei. Oder man macht einen Starter, den aber richtig. Große Menge Trockenhefe geht auch, dann aber nicht geizen. Und natürlich Hefenahrung.

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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#18

Beitrag von Kleinenhainer »

Das gleiche Problem hatte ich im Sommer auch. Sehr ähnliche Vorraussetzungen, 100% PiMa, 45min bei 63C, 20min bei 68C, 20 bei 72C. Jodnormal war es schon bei 68C. Ebenfalls mit der S189 vergoren, 45IBU mit Perle als Bitterhopfung und Tettnager als Aromagabe.
Ich habe jetzt beim 2. Versuch alles gegeben was mir so eingefallen ist:
"Spelzentrennung" (das frisch geschrotete Malz "geworfelt", da fällt mir als Vergleich nur der plattdeutsche Begriff für Schütteln und Schwenken im großen Eimer in kleinen Portionen ein, und man "schöpft" die leichte Spelzen oben ab.) Ca. 1/4 der Menge waren dann absortiert.
Mein Wasser hat aus der Leitung eine RA von 2dH. Mit CaCl auf -1,5 eingestellt.
Dick Eingemaischt bei 55C, dann den pH auf 5,2 mit Milchsäure (Teststäbchen Medizinbedarf) eingestellt. 20 Minuten 64C, dann 20 Minuten bei 72C.
Dann habe ich mit kaltem Wasser gemischt bis 63C, die Spelzen und einen Enzymbooster gegeben. 20 Minuten Rast, dann nochmal 20 Minuten 72C bis jodnormal.
Angestellt bei 9C mit ordentlich Erntehefe und zur Sicherheit 1 Päckchen neuer S189. Wollte halt mal alle Register ziehen! Hatte auch nach 8h den Gärbeginn.
Vergoren hat es 8 Tage bei 9C, dann hatte ich es 2 Tage auf 14C. Nach CC war es so klar wie schon lange nicht mehr, das schaffe ich sonst erst immer nach wochenlanger Lagerung.
Es liegt jetzt seit einer Woche im KEG.
Mein "großer Lehrmeister" aus dem Ort nebenan, der seit 1982 braut schafft immer 2,5P Restextrakt bei vorher 13P Stammwürze mit seiner "Haushefe" die er seit 10 Jahren führt. Das Bier ist mein Ziel!
Gestern ging es schon ziemlich in die Richtung, ist ja auch noch jung.
Ich persönlich glaube dass die Spelzentrennung zumindest bei meinem Selbstbaubrauen sehr viel gebracht hat. Angefangen hab ich das im Frühjahr für ein Helles, das mir vorher nie so gut gelungen ist. Allein das stressfreie Abläutern ist super.
Ist alles ein riesen Aufwand, aber ich habe nun auch kein besonders profihaftes Gerät, alles olle Pötte mit Gaskochern und in einfach.
Da kommt man dann zu so einem Aufwand. Fürn Pale Ale würd ich da auch nicht machen...

Je länger ich drüber nachdenke- du hast bei 55C gar nicht gerastet oder? Vielleicht da nochmal diskutieren? Oder Hefenahrung?

Thomas
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#19

Beitrag von gulp »

Mein "großer Lehrmeister" aus dem Ort nebenan, der seit 1982 braut schafft immer 2,5P Restextrakt bei vorher 13P Stammwürze mit seiner "Haushefe" die er seit 10 Jahren führt. Das Bier ist mein Ziel!
10 Jahre untergärige Hefe geführt. Das ist gruselig. Unterm Mikroskop sieht man bestimmt schon Hörner und Pferdefüße. :Bigsmile

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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#20

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Nach 10 Jahren braucht man dafür kein Mikroskop mehr. Die Zellen kannst du dann zählen, während sie von der Weide kommen und durchs Gatter laufen.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#21

Beitrag von Kleinenhainer »

Ne ne so läuft das nicht. Er hat schon immer wieder neue Starter gemacht und streicht zwischendurch mal auf Agar aus und fängt ganz neu an.
Ich habe in meiner Praxis ein zumindest nicht ganz schlecht ausgestattetes MiBi-Labor und hab grad einen Austrich auf Würzeagar von seiner Hefe. Die ist schon sauber. Ich glaube der weiß auch was er tut... er hat das von einem Weinhefehersteller gelernt.
Thomas
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#22

Beitrag von riegelbrau »

Ich habe mal die Würze für ein Norddeutsches Pils mit geplanten 40 IBU gesplittet und teils mit S-189 und teils mit W34/70 vergoren. Nach wenigen Wochen Reife war ich von dem Pils mit der S-189 enttäuscht, weil es gar nicht wie ein trockenes und herbes Pils schmeckte. Das mit der W34/70 schmeckte eher wie erwartet, obwohl - soweit ich mich erinnere - die S-189 trockenere Vergärung bringen soll. Mehrere Wochen später (Kaltreifung) hatte sich das Bier total verändert und es schmeckte plötzlich, wie es sollte und war für mich besser als das W34/70-Pils.

Nicht so detailliert, wie die anderen Beiträge, ich wollte es aber erwähnt haben. Vielleicht wird es ja noch...

Gruß Christoph
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DevilsHole82
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#23

Beitrag von DevilsHole82 »

Die Kombi aus Tettnagner und Mittelfrüh empfinde ich im noch frühen Reifestadium (Jungbier) auch als süß, sogar leicht karamellig. Nach längerer Lagerung wird es dann würziger und weniger süß.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#24

Beitrag von Bernstein »

Moin. Hab mein Kräusenpils letzte Woche erstmals verkostet und sensorisch einen ähnlichen Eindruck. Wenig hopfig trotz 40 IBU und eher süss als trocken. Ich war enttäuscht, weil ch aufgekräust hatte. Die Erstverkostungen kurz nach dem Umdrücken schmecken bei mir aber grundsätzlich immer anders als nach dem Abfüllen 2 Wochen später.
Ich mach mich deswegen nicht verrückt...in 2 Wochen schmeckt das Pils vielleicht ganz anders und dann ist es an der Zeit, Resumee zu ziehen.
See you in Lüneburg und wenn können wir uns ja um die letzten Plätze kloppen. :Drink
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#25

Beitrag von Butterbrot »

Boludo hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 09:34 Die Anzahl der Hefezellen ist das eine, deren Vitalität das andere. Direkt aus der Packung kommen sicher eher halbe Leichen statt junge fitte Zellen.
Hm, :Grübel bisher hatte ich es eher als gängige Forenweisheit verstanden, dass die Hefezellen quasi "im besten Alter", vollgeladen mit Nährstoffen und vor Kraft strotzend wie ein junger Gaul, getrocknet werden und in die Tüte kommen. Rehydriert und in die Würze geschleudert, müssen sie sich noch kurz an ihr neues Habitat gewöhnen, doch machen sich dann voll Eifer und Tatendrang an die Bezwingung des Drachen - äh, der Würze!
Deshalb: lieber frische Trockenhefe als welche ernten, keinen Starter machen, weil der den Einzellern ja nur ihre Superkräfte nimmt, etc.

:Grübel
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gulp
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#26

Beitrag von gulp »

Butterbrot hat geschrieben: Dienstag 18. September 2018, 19:07
Boludo hat geschrieben: Samstag 15. September 2018, 09:34 Die Anzahl der Hefezellen ist das eine, deren Vitalität das andere. Direkt aus der Packung kommen sicher eher halbe Leichen statt junge fitte Zellen.
Hm, :Grübel bisher hatte ich es eher als gängige Forenweisheit verstanden, dass die Hefezellen quasi "im besten Alter", vollgeladen mit Nährstoffen und vor Kraft strotzend wie ein junger Gaul, getrocknet werden und in die Tüte kommen. Rehydriert und in die Würze geschleudert, müssen sie sich noch kurz an ihr neues Habitat gewöhnen, doch machen sich dann voll Eifer und Tatendrang an die Bezwingung des Drachen - äh, der Würze!
Deshalb: lieber frische Trockenhefe als welche ernten, keinen Starter machen, weil der den Einzellern ja nur ihre Superkräfte nimmt, etc.

:Grübel
Ich nehme mal an, Stefan meint Flüssighefe, die im Hochsommer unterwegs war, im übrigen gebe ich dir für Trockenhefe Recht.

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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Boludo
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#27

Beitrag von Boludo »

Ups ja ich meinte die flüssige, danke Peter.

Stefan
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chaos-black
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Re: "Trockenes" Pils ist deutlich zu süß

#28

Beitrag von chaos-black »

...übrigens hat der zweite Sud mit gleichem Rezept (und reichlich Erntehefe des ersten) sich auch bei 2,8°P und bis auf eine Nachkommastelle dem gleichen sVG bisher nicht weiter gerührt. Es stand bereits eine Woche bei 20°C aber ich lass es mal noch etwas außerhalb des Kühlers, da hier ja vermutet wurde dass sich da noch was tut. Nur so um euch auf dem Laufenden zu halten.

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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