Nassmahlverfahren

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matschie
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Nassmahlverfahren

#1

Beitrag von matschie »

Hallo zusammen :Greets

beim stöbern durch die anderen Threads bin ich auf die Wikipedia-Seite von Orval gestoßen, auf der Folgendes steht:
Das Malz wird mittels des Nassmahlverfahrens geschrotet, d. h. auf 65 °C erhitztes Wasser, welches die Brauerei aus der eigenen Mathildenquelle bezieht, wird beim Schroten zugeführt.
Jetzt frage ich mich: Vor dem Schroten, Nach dem Schroten? Wird direkt ins heisse Wasser geschrotet?

Und was verspricht man sich davon? Ist es quasi eine just-in-time-Konditionierung?

Und natürlich das spannendste: Hat es ein Hobbybrauer schonmal ausprobiert?
Immer eine Handbreit Bier unterm.. äh, ne das ging anders.

Allzeit Gut Sud!
Matthias
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Sura
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Re: Nassmahlverfahren

#2

Beitrag von Sura »

Das Wasser kommt vorher.
Nassschroten macht man auch mehreren Gründen. Eines ist sicherlich die Konditionierung, also das die Spelze möglichst elastisch wird und beim schroten nicht bricht. Das andere ist die Vermeidung von Sauerstoffkontakt beim schroten. Und vielleicht auch zur Vermeidung von Staub.
Ob das jetzt bei 65°C sein muss, darüber kann man sich sicherlich streiten. Vereinfacht das direkte einmaischen. :)

Zu Hause kann man das nicht so gut probieren. Ich würde das meiner Mühle nicht zumuten wollen. Ich konditioniere mit 2-3% Wasser für eine halbe Stunde, und bin mit dem Ergebnis was Spelzenhaltbarkeit und Staubminderung betrifft vollkommen zufrieden.

edit:
ein unbeabsichtigtes "vielleicht" gegen ein "nicht so gut" getauscht
Zuletzt geändert von Sura am Mittwoch 21. November 2018, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Johnny H
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Re: Nassmahlverfahren

#3

Beitrag von Johnny H »

Nassschrotung mit etwa 30% Wasser ist etwas komplett anderes als die hier durchaus beliebte Trockenschrotung mit vorkonditioniertem Malz (2-3% Wasser).

Ersteres würde ich persönlich mit meiner Mattmill nicht probieren. Keine Ahnung, ob das im Hobbybrauerbereich überhaupt praktikabel ist. Ich weiß von niemandem, der das praktiziert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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