Wasseraufbereitung für Anfänger

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Hopfenkaltschale
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Wasseraufbereitung für Anfänger

#1

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hallo Leute,

ich habe die ganze Zeit meine Sude gebraut ohne das Wasser einzustellen :Mad2 . Jetzt hatte ich des Öfteren, dass das fertige Bier immer ziemlich hopfig war obwohl der IBU-Wert nicht hoch war. Ich habe dann etwas rum geforscht und irgendwo gelesen das ich den pH-Wert einstellen muss. Ich benutze den kleinen Brauhelfer für meine Sude und habe nun die Wasserwerte meines örtlichen Wasserversorgers eingeholt und dort eingetragen.

Nun habe ich zwei Fragen:
1) Wenn ich ein Bier brauen möchte z.B. Kölsch mit einer restalkalität von -3-0*dH (laut Braumagazin), stelle ich dann das Wasser vor dem Maischen gemäß der Berechnung vom KBH mit Milchsäure ein und gut ist oder wie ist das zu verstehen? Oder muss ich da anders vorgehen?

2) Wird dieses Hopfenkratzen wirklich durch den pH-Wert beeinflusst?

Ich habe in der Suchfunktion nichts gefunden was mir auf anhieb diese Fragen beantwortet hätte.
Vielen Dank schon mal für eure hilfreichen Antworten.
Schöne Grüße aus der Pfalz Christian :thumbsup
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Chrissi_Chris
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#2

Beitrag von Chrissi_Chris »

Die Wasseraufbereitung ist ein sehr komplexes Thema.
Das einfachste ist du kannst die Restalkalität mit Milchsäure senken.

LG Chris
Hopfenkaltschale
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#3

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hi Chris,

Danke für die schnelle Rückmeldung, was ich aber nicht kapiere ist, ob man das vorher einstellt oder irgendwie zwischen drin misst und korrigiert. Mein Verständnis ist da einfach die Milchsäure gemäß Berechnung vom KBH zum Brauwasser geben, einmaischen und fertig.

Vg
Christian
Schöne Grüße aus der Pfalz Christian :thumbsup
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#4

Beitrag von Chrissi_Chris »

Hopfenkaltschale hat geschrieben: Samstag 22. Dezember 2018, 23:58 Hi Chris,

Danke für die schnelle Rückmeldung, was ich aber nicht kapiere ist, ob man das vorher einstellt oder irgendwie zwischen drin misst und korrigiert. Mein Verständnis ist da einfach die Milchsäure gemäß Berechnung vom KBH zum Brauwasser geben, einmaischen und fertig.

Vg
Christian
Genau, der einfachste Weg ist, wenn du deine Wassetwerte in den KBH eingegeben hast, das vor dem Einmaischen zu tun und auch bei dem NG.,.

Wie gesagt ist Wasseraufbereitung sehr komplex... aber wenn es dir nur um die Milchsäure geht reicht das

LG Chris
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#5

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hauptsächlich geht es mir darum das ich das Gefühl habe, das obwohl ich mich an die Kochzeiten, Nachisomerisierung etc. halte, ich ein Hopfenkratzen spüre und dem möchte ich entgegen wirken.
Ich werde es nach Weihnachten mit der Milchsäure mal versuchen und hoffe das es dann besser wird.

VG
Christian
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#6

Beitrag von Tozzi »

Hopfenkaltschale hat geschrieben: Samstag 22. Dezember 2018, 23:14 habe nun die Wasserwerte meines örtlichen Wasserversorgers eingeholt
Dann lass uns die doch mal wissen. Dann kann man auch etwas zielführender antworten.
Restalkalität ist oft nur ein Teil des Problems, und Milchsäure bei Weitem kein Allheilmittel.
Kratzige Bittere ist ein ganz typischer Hinweis auf unpassendes Wasser.

Ansonsten, hier mein üblicher Tipp:
Bru'nWater.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#7

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hallo Stephan,

Ich habe die Werte meines Wasser in den Anhang gepackt.
Die Säurekapazität bei pH 4,3 liegt bei 5,38 mmol/L.

VG
Christian
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#8

Beitrag von schlupf »

Dein Wasser hat nach meiner Berechnung negative Nicht-Karbonat-Härte, ist also sodaalkalisch. (Aber frag mich nicht, was das genau bedeutet....)

Es hat sowieso sehr viel Natrium. Auf jeden Fall scheint es ziemlich ungeeignet zu sein zum Brauen...
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cyme
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#9

Beitrag von cyme »

Für den Anfang würde ich es nicht komplizierter als nötig machen. Die Restalkalität zu berechnen und mit Milchsäure anzupassen ist nicht schwer und kann schon ein großer Schritt nach vorne sein. Das genaue Ionenprofil ist dann für Fortgeschrittene und hängt von Bierstil und persönlichen Vorlieben ab.
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Malzwein
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#10

Beitrag von Malzwein »

Könnte - wegen sodaalkalisch und hohem Natriumwert - eine einstufige Haushaltsenthärtungsanlage im Haus verbaut sein? Das Wasser wäre denkbar ungeeignet. Habe ich bei mir durch Umkehrosmoseanlage und Verschnitt mit "Gartenwasser" (vor der Enthärtung entnommen) gelöst. Kauf Wasser (Purania) wäre eine andere Möglichkeit.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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cyme
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#11

Beitrag von cyme »

Wenn eine solche Anlage verbaut ist, tauchen die Werte aber nicht in der Analyse des Wasserversorgers auf.

Wenn ich das richtig sehe, ist der Natriumgehalt immer noch deutlich unter 100ppm, deswegen würde ich mir keinen Kopf machen.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#12

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Eine Wasserenthärtung habe ich nicht verbaut.
Ich habe die Hoffnung das es besser wird wenn ich den pH-Wert einstelle. Kann ich (wenn auch mit viel Aufwand) das Wasser zu gutem Brauwasser machen oder wird das so oder so nichts werden wenn die pH-Wert einstellerei nicht die gewünschte Verbesserung mit sich bringt?

Ansonsten muss ich Purania (falls es das bei mir irgendwo gibt) versuchen.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#13

Beitrag von schlupf »

Ein ähnliches Wasser gab's hier schonmal:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=17182
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#14

Beitrag von cyme »

Lass dich nicht verrückt machen. Nimm einen Wasserrechner, rechne dir die richtige Menge Milchsäure aus, brau damit und warte das Ergebnis ab. Dann siehst du, ob es dir schmeckt oder nicht.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#15

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Nochmal zu diesem Purania Wasser, wenn ich das nehmen würde muss ich nichts weiter tun? Oder muss ich da auch noch etwas „rum spielen“?

Ich habe ja die Hoffnung das die Milchsäure die Sache positiv beeinflusst :redhead
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schlupf
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#16

Beitrag von schlupf »

Du kannst dir alternativ auch Kanister mit destilliertem Wasser besorgen und das mit Calciumchlorid und Braugips aufsalzen.
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hyper472
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#17

Beitrag von hyper472 »

cyme hat geschrieben: Sonntag 23. Dezember 2018, 11:14 Lass dich nicht verrückt machen. Nimm einen Wasserrechner, rechne dir die richtige Menge Milchsäure aus, brau damit und warte das Ergebnis ab. Dann siehst du, ob es dir schmeckt oder nicht.
:goodpost:
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cyme
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#18

Beitrag von cyme »

Hängt davon ab, wie penibel du sein willst. Theoretisch müsstest du dir für jedes einzelne Rezept das passende Wasser bauen, die Schüttubg alleine beeinflusst schon den pH-Wert der Maische. Allerdings wird sich solch ein Aufwand erst auszahlen, wenn du den Rest des Brauvorgangs ähnlich gut beherrschst. Das beste Wasser kann eine verhunzte Gärung nicht kompensieren.

Manche tun das, fangen mit entsalztem Wasser an und Salzen vorm einmaischen auf. In der Praxis brauen viele hier und auch viele Brauereien alle Biere, ob hell oder dunkel, bitter oder malzig mit Wasser wie es aus der Leitung kommst oder haben eine Aufbereitung (z.B. x% Sauermalz) die sie für alles verwenden.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#19

Beitrag von schlupf »

hyper472 hat geschrieben: Sonntag 23. Dezember 2018, 12:33
cyme hat geschrieben: Sonntag 23. Dezember 2018, 11:14 Lass dich nicht verrückt machen. Nimm einen Wasserrechner, rechne dir die richtige Menge Milchsäure aus, brau damit und warte das Ergebnis ab. Dann siehst du, ob es dir schmeckt oder nicht.
:goodpost:
Eben nicht.

Um das Wasser mit Milchsäure auf RA 0 zu kriegen erzeugst du schon um die 400mg/l Lactat.
400 mg/l gelten als Geschmacksschwellenwert hin zu einer milchsauren Note. Dies alleine würde eine Enthärtung um bis zu 12°dH Restalkalität erlauben. Da in der Gärung jedoch je nach Hefe zwischen 50-300 mg/l Milchsäure entstehen können, sollte der Wert konservativer angesetzt werden.
Dazu kommt dann noch das viele Natrium, da haste, überspitzt gesagt, fast schon 'ne Gose, bevor du überhaupt gebraut hast...
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#20

Beitrag von hyper472 »

Na gut, das ist alles Ansichtssache. Natürlich kann man sich auch verrückt machen lassen. Man kann auch eine komplizierte Lösung suchen, bevor man eine einfache ausprobiert hat.
Persönlich halte ich es für sinnvoller, sich nicht verrückt machen zu lassen und erst mal eine Standardlösung auszuprobieren. Daher meine Auffassung: „Good Post“
Jeder wie er möchte.
Viele Grüße, Henning
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#21

Beitrag von cyme »

Ich rede hier nicht vom perfekten Pils, sondern von einer Verbesserung vom Ist-Zustand. Da lasse ich Natrium, Chlorid und Magnesium erst mal außen vor und bringe die RA aus astronomischer Höhe runter. Muss nicht sofort -1° sein, aber jede Änderung nach unten ist IMHO eine Verbesserung.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#22

Beitrag von RF3571 »

cyme hat geschrieben: Sonntag 23. Dezember 2018, 12:35 Hängt davon ab, wie penibel du sein willst. Theoretisch müsstest du dir für jedes einzelne Rezept das passende Wasser bauen, die Schüttubg alleine beeinflusst schon den pH-Wert der Maische. Allerdings wird sich solch ein Aufwand erst auszahlen, wenn du den Rest des Brauvorgangs ähnlich gut beherrschst. Das beste Wasser kann eine verhunzte Gärung nicht kompensieren.

Manche tun das, fangen mit entsalztem Wasser an und Salzen vorm einmaischen auf. In der Praxis brauen viele hier und auch viele Brauereien alle Biere, ob hell oder dunkel, bitter oder malzig mit Wasser wie es aus der Leitung kommst oder haben eine Aufbereitung (z.B. x% Sauermalz) die sie für alles verwenden.
Für jeden Bierstil (nicht zwangsläufig für jedes Rezept) das richtige Brauwasser zusammenzustellen ist der einzige Weg, um vollendete Biere zu brauen- Daran führt kein Weg vorbei. Sauermalz und Milchsäure senken nur den Einmaisch pH Wert bzw die RA
Der Weg dorthin:
1. Umkehr-Osmose, gegebenenfalls zum kleineren Teil mit Leitungswasser verschneiden
2. Aufsalzen des Osmoseverschnitts mit Mineralien und falls notwendig mit niedrig dosierten Mengen an 10%-iger Schwefelsäure und 9%iger Salzsäure
3. Falls RA nicht passt, erst im dritten Schritt dosiert Milchsäure zugeben. Aber Achtung: wer mit dem Lactat übertreibt, erhält Bier das nach Joghurt schmeckt - ich würde meinen eher scheußlich. Wenn man Sauermalz verwendet und zusätzlich mit organischer Milchsäüre arbeitet, ist auf jeden Fall doppelte Vorsicht geboten.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#23

Beitrag von hyper472 »

Das mag stimmen und ist auf jeden Fall interessant. Ist aber hier OT.
:Drink
Viele Grüße, Henning
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#24

Beitrag von mavro »

Für mich ist das Thema immer noch unverständlich, auch nachdem ich versucht habe, mich einzulesen. Ich habe habe vielleicht andere Stärken :Waa

Ich möchte nun wie folgt vorgehen, in der Hoffnungen, dass es nicht komplett falsch ist:

1. Ich nutze generell purania.

2. 10 min. Nach dem Einmaischen messe ich den PH-Wert
a) ist er höher als 5,6, dann gebe ich Braugips hinzu.
b) ist er niedriger als 5,6, dann gebe ich Kaisernatron hinzu.

Ist das total daneben oder geht das?
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#25

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Also für mich ist das Thema auch äußerst komplziert.
Ich bin jetzt auch echt am überlegen ob ich das purania Wasser kaufe und hoffe, das es besser ist als mit der Milchsäure zu experimentieren...
Aber das was du beschreibst klingt für mich erstmal nicht blöd (bin aber auch kein Wasserexperte), du misst den PH-Wert und greifst dann ein und korrigierst.

Aber ob ich mein Wasser jetzt generell besser nicht nutze oder nur mit viel Aufwand(Ausalzen, Milchsäure etc.) in den Griff bekommen kann habe ich irgendwie nicht richtig gepeilt.

Kann ich meine Wasserwerte und Schüttung etc. bei MuM im Wasserrechner eingeben und dann mein Wasser umbauen (Kalzium, Magnesium...) oder ist das ein typischer Anfängerfehler so zu denken?
Schöne Grüße aus der Pfalz Christian :thumbsup
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#26

Beitrag von cyme »

mavro hat geschrieben: Sonntag 23. Dezember 2018, 14:461. Ich nutze generell purania.
Wie ist denn sein Leitungswasser? Ich persönlich würde erst dann auf Plasikflaschenwasser zurückgreifen, wenn ich mein Leitungswasser auch trotz Aufbereitung nicht verwenden kann.
2. 10 min. Nach dem Einmaischen messe ich den PH-Wert
a) ist er höher als 5,6, dann gebe ich Braugips hinzu.
b) ist er niedriger als 5,6, dann gebe ich Kaisernatron hinzu.
Braugips löst sich nicht sonderlich gut, mit Milchsäure o.ä. sollte das bequemer gehen.

Wasser zu kaufen um es dann noch aufzubereiten wäre mir zu blöd. Entweder würde ich mein Leitungswasser aufbereiten, notfalls mit Umkehrosmose und aufsalzen, oder mir mein Wasser so kaufen dass ich es direkt verwenden kann.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#27

Beitrag von cyme »

Hopfenkaltschale hat geschrieben: Mittwoch 26. Dezember 2018, 22:24 Also für mich ist das Thema auch äußerst komplziert.
Ich bin jetzt auch echt am überlegen ob ich das purania Wasser kaufe und hoffe, das es besser ist als mit der Milchsäure zu experimentieren...
Wasseraufbereitung klingt wie eine harte Wissenschaft, aber letzten Endes ist viel auch Geschsmackssache. Klar, ohne Calcium gedeiht die Hefe nicht so gut, und wenn der pH der Maische voll daneben ist leidet die Ausbeute und es gibt zu viel Gerbstoffe. Aber sonst? Es gibt kein objektiv optimales Verhaltnis von Chlorid zu Sulfat. Ein Burton IPA wird durch Unmengen Sulfat Richtig herb, ein New England IPA hingegen bekommt durch Chlorid seine Vollmundigkeit. Keine Formel der Welt kann dir sagen was davon besser ist, das hängt von deinen Vorlieben ab.

Deswegen, Versuch macht Kluch: Mach einen Sud mit Purania, ohne Aufbereitung, und Schau wie es dir schmeckt. Dann mach einen mit Leitungswasser und Milchsäure, dann siehst du schon ob das passt. Letzten Endes bist derjenige, dem des schmecken soll.
Aber ob ich mein Wasser jetzt generell besser nicht nutze oder nur mit viel Aufwand(Ausalzen, Milchsäure etc.) in den Griff bekommen kann habe ich irgendwie nicht richtig gepeilt.
Weil es keine universelle Antwort gibt. Bei meinem Wasser ist es so, ich kann mit ihm wie es aus der Leitung kommt ein Münchner Dunkel brauen, aber ein weiches Pils kann ich ohne Entsalzung vergessen. Für ein IPA hingegen gebe ich mit einem Esslöffel Gips nochmal Härte zu.
Kann ich meine Wasserwerte und Schüttung etc. bei MuM im Wasserrechner eingeben und dann mein Wasser umbauen (Kalzium, Magnesium...) oder ist das ein typischer Anfängerfehler so zu denken?
Gib deine Wasserwerte ein, dann spiele mal ein paar Möglichkeiten die RA anzugleichen (Milchsäure, Gips, CaCl...). Wenn du hier in ein paar Threads schmökerst, solltest du ein Gefühl bekommen, was "normale" Werte sind. Mein Esslöffel Gips z.B. Ist schon am oberen Ende dessen, was die meisten an Sulfat noch akzeptabel finden (für meine Zunge ist es perfekt).

Angeblich (ich habe es selbst nie versucht) haben auch Salzzugaben in fertigen Bier noch ähnlichen Einfluss. Die Maischeparameter kann es natürlich nicht nachträglich ändern, aber mit einer Prise Salz oder Gips sei es möglich, die geschmacklichen Auswirkungen von viel Chlorid oder Sulfat imXWasserzu schmecken.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#28

Beitrag von mavro »

Hi,

mein Wasser hat 20 Grad dH, was wohl zu hoch ist. Der Einfachheit halber habe ich erst einmal dann Purania gekauft und das Thema "Wasser" ausgeblendet, damit ich den restlichen Brauprozess (Schüttungen, Rasten, Hopfung, Gärführung, NG, Lagerung, usw.) beherrschen lerne.

Nach 2 Jahren nun möchte ich mich dem Thema widmen, da doch einige Biere eine nachhängende Bitterkeit haben und ich denke, dass es am Wasser liegen könnte - muss aber natürlich nicht unbedingt sein.

Ich habe jetzt mal die Wasseranalysewerte vom Versorger angefragt und mich mit PH-Messgerät, Braugips, Kaisernatron und Milchsäure eingedeckt.

Am 11.11.2019 ist der nächste Brautag und vorher wollte ich mal erfahren, ob das Vorgehen (nach 10 min. Maischen PH-Wert messen und dann nach oben/nach unten justieren, um auf ca. 5,6 zu kommen) an sich OK wäre. :Smile
Viele Grüße, Andreas
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#29

Beitrag von metaler143 »

Ich würde auch erstmal einen Probesud mit Kaufwassser probieren, am besten mit einem Rezept, welches du schon mit deinem Leitungswasser gebraut hast, sodass du einen Vergleich zwischen den beiden Wässern hast. Dadurch siehst du gleich, ob ein annähernd vollentsaltzes Wasser dein Bier und die Bittere verbessert.

Anschließend kann ein Test mit einfach aufbereitetem Wasser (Milchsäure, CaCl2, CaSO4) und dem gleichen Rezept mit Sicherheit auch nicht schaden. So kannst du herausfinden, ob das eventuell schon ausreicht um bessere Biere zu erzeugen.

Nach den Tests kannst du dann entscheiden, ob du dir die einfache Aufbereitung ausreicht oder ob du mit vollentsaltzem Wasser weitermachen willst.

Willst du es gleich schon "professionell" machen, besorg dir nach dem Kaufwasssertest (sofern das Bier dadurch besser wurde) einen Vollentsalzer (Umkehrosmose oder Mischbett-Harz) und Salze das Wasser für jeden Bierstil nach belieben auf.
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#30

Beitrag von mavro »

das wäre natürlich der optimale Weg:
1. Probesud mit Leistungswasser
2. Probesud mit Purania
3. Probesud mit behandeltem Leistungswasser

Alle drei mit identischem Rezept, identischem Brauprozess und identischer Gärführung.
Oder noch besser: Alle drei mit verschiedenen Rezepten (IPA, Weizen, Stout und ein Pils.)
Mit anschließender Verköstigung und Geschmacksvergleich.
Dann Auswahl des optimalen Verfahrens.
Das wäre klasse...

Aber hey...da habe ich irgendwie keine Zeit für...Und sooo schlimm sind die Biere ja nicht - eher so "...noch die letzten Prozent rausholen"

Nachdem keiner gesagt hat, dass das Vorgehen nicht zielführend sei, werde ich es mal so probieren und schauen was bei rauskommt.
Viele Grüße, Andreas
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#31

Beitrag von muldengold »

Hi mavro,

ja kannst Du prinzipiell so machen. Allerdings: wie verfährst Du wenn der Maische pH-Wert bei z.B. 6.2 liegt? Dann fängst Du wahrscheinlich an verzweifelt Säure in die Maische zu geben. Aber wieviel? Fängst klein an, sagen wir 1 ml Milchsäure, rührst, wartest 5 min und misst wieder den pH-Wert. Immer noch 6.2. Mist. Jetzt wirst Du langsam wuschig und kippst 10 ml rein. Rühren, warten, messen (inzwischen sind etwa 20 min vergangen) -> pH 5.9, oder so ähnlich. Mist - immer noch zu hoch! Das wäre mir alles zu hektisch.

Ganz ehrlich: mach einen Probesud im Topf auf dem Herd als Minimaische, damit Du in etwa einen Anhaltspunkt hast wo Du stehst. Die Würze kannst du ja dann als Hefestarter verwenden - ist also keine verschwendete Zeit. Oder du postest Dein Wasser mal hier, damit wir eine ungefähre Vorstellung haben womit wir es zu tun haben.

Sandro
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier! :Wink
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#32

Beitrag von mavro »

Hi Sandro,

Du hast mit Deinen Formulierungen genau Recht
Danke für Deine beiden Vorschläge! So mache ich das - beides :thumbup

- Sobald ich die Wasserwerte habe, poste ich sie hier rein.
- Den Probesud auf dem Herd mach ich, um einen Ausgangspunkt zu haben

merci

Und irgendwie fragt man sich immer hinterher..." da hätte ich auch selbst drauf kommen können mit dem Minisud auf dem Herd... :Grübel
Viele Grüße, Andreas
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#33

Beitrag von quasarmin »

mavro hat geschrieben: Donnerstag 27. Dezember 2018, 09:55 das wäre natürlich der optimale Weg:
1. Probesud mit Leistungswasser
2. Probesud mit Purania
3. Probesud mit behandeltem Leistungswasser
Purania muss an letzter Stelle stehen, weil es einfach zu viel Plastikmüll ist. Zusammen mit dem Transport der blanke Wahnsinn.
Ich habe zweimal damit gebraut und mich dann geschämt so etwas sinnloses zu machen, denn Trinkwasser kommt bei uns ja aus dem Hahn.

Gruß
Armin
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#34

Beitrag von Tozzi »

Alles gesagt.
Kaufwasser halte ich auch für die schlechteste aller Lösungen.
Zumal das in den seltensten Fällen tatsächlich von den Ionen Konzentrationen her dem Etikett entspricht.
Das habe ich oft genug jetzt nachgemessen. Stimmt wirklich eigentlich nie.
Auch schwanken die (billigen) Kaufwässer mindestens genauso wie das aus der Leitung.

Der erste Parameter - der Maische pH - bringt die meiste Verbesserung mit sich, wenn optimiert.
Das lässt sich anhand vieler verschiedener Rechenhilfen meist ganz gut ausrechnen, im Zusammenhang mit einer einigermaßen verlässlichen Wasseranalyse.
Feinkorrekturen kann man dann noch vornehmen, aber das wird, wie Sandro auch sagt, gerne mal hektisch.

Bei etwas spezielleren Bierstilen (z.B. IPA) kann auch extreme Aufsalzung tatsächlich hervorragende Resultate bringen.
Der Esslöffel Gips, der kann schon Sinn machen.

Soll es ein Pils werden (oder sogar ein "böhmisches"), braucht man halt eine Osmose Anlage für 60 Euro (oder mehr, je nach Bedarfslage, Braufrequenz und -Ausstoß).

Für fast alle anderen Stile kann man sich per z.B. Bru'nWater "sein" perfektes Wasser ausrechnen lassen.
Ich werde seltsamerweise nicht müde, das zu betonen (vielleicht sollte man da mal einen Sticky draus machen, mit Tipps zur Benutzung), obwohl mittlerweile in gefühlt 100 anderen Fäden erwähnt.
Das funktioniert auch; der Autor Martin Brungard weiß was er da macht, und ist Berater für Brauereien, genau in diesem Bereich.
Und (leider) bekomme ich keine Provision. :Mad
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#35

Beitrag von flying »

Also ich habe meine ersten vernüftigen Biere mit Purania gebraut. Mein Leitungswasser war damals um die 40° dH, RA jenseits der Fuffzehn und der Nitratgehalt ~ 50 mg/L. Diesen Sommer haben sie da sogar die Empfehlung ausgesprochen das Leitungswasser nicht mehr zu trinken wegen exorbitant hoher Nitratgehalte.
Die Mär vom weltbesten deutschen Trinkwasser das quasi als pures, gesundmachendes Lebenselixier aus jedem Hahn tröppelt glaube ich schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht, wie das in einem so überdüngten Land mit übermässig verklappter Schweinejauche auch noch gehen sollte?
Mit den Analysedaten ist es so eine Sache..Man kann froh sein, wenn sie wenigstens einigermassen stimmen? Was nützt sonst der schönste Wasserrechner.

m.f.g
René

P.S

das es in D noch Gebiete gibt, wo feinstes Krombacher Felsquellwasser aus der Leitung kommen könnte, mag ja sein..?
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Tozzi
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#36

Beitrag von Tozzi »

Ganz klar, zweimal hinschauen schadet sicher nicht.
Man kann auch selber nachmessen, entsprechende Kits gibt es im Fachhandel, die sind allerdings nicht wirklich billig.
flying hat geschrieben: Donnerstag 27. Dezember 2018, 23:32 das es in D noch Gebiete gibt, wo feinstes Krombacher Felsquellwasser aus der Leitung kommen könnte, mag ja sein..?
Das sind gar nicht mal so wenige.
Wir Münchner z.B. kämpfen mit hoher RA, haben aber dafür ein Wasser, das in fast allen anderen Bereichen besser ist als jedes aus der Flasche.
Da kann man sich mit HCl und H2SO4 und dem von mir erwähnten Tool fast jedes Profil (bis auf Pilsener) zusammenbasteln und sogar noch im "RHG" Bereich bleiben, denn diese Säuren zählen ja nicht... :P

Probleme dürften im ländlichen Bereich vor allem durch Nitrat/Nitrit entstehen.
Da hilft halt dann wirklich nur eine Osmose Anlage.
Langfristig kommt die sicher billiger, als sich kanisterweise AquaDest oder Purania nach Hause zu schleppen... :Waa
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Michael Wendt
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#37

Beitrag von Michael Wendt »

flying hat geschrieben: Donnerstag 27. Dezember 2018, 23:32.
Die Mär vom weltbesten deutschen Trinkwasser das quasi als pures, gesundmachendes Lebenselixier aus jedem Hahn tröppelt glaube ich schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht, wie das in einem so überdüngten Land mit übermässig verklappter Schweinejauche auch noch gehen sollte?
Nitrat war bei uns in der letzten Analyse nicht nachweisbar, siehe
https://wasserversorgung.hoya-weser.de/ ... BkZg%3D%3D

Aber wir haben mittlerweile einen Aktivkohlefilter, weil Metaxachlorsäure im Grundwasser ist. (Siehe https://wasserversorgung.hoya-weser.de/ ... BkZg%3D%3D) Das ist ein Abbauprodukt aus einem Spritzmittel, das im Raps- und Rübenanbau verwendet wird und selbst in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden darf. Bei uns jetzt nicht mehr, auch wenn es nicht als toxisch eingestuft ist. Andere Versorger, deren Brunnen tiefer liegen als unsere hier, werden das Problem mutmaßlich später feststellen.
Die Filteranlage hat rund eine Million Euro gekostet, hinzu kommen die laufenden Kosten von jährlich bis zu 100.000 Euro, wenn ich das richtig erinnere. Sollte man mal Nitrat aus dem Wasser filter müssen, sei das längst nicht so „günstig“, sagten die Anlagenexperten.
„Ah, das schmeckt wie ein richtiges Vierzehnzwanziger“

Meine Anlage: viewtopic.php?f=20&t=12052
Meine Vorstellung: viewtopic.php?f=50&t=11885
Haus, Auto und Frau zeig ich nicht.
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Dawnrazor
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#38

Beitrag von Dawnrazor »

Tozzi hat geschrieben: Donnerstag 27. Dezember 2018, 23:17 ...
Für fast alle anderen Stile kann man sich per z.B. Bru'nWater "sein" perfektes Wasser ausrechnen lassen.
Ich werde seltsamerweise nicht müde, das zu betonen (vielleicht sollte man da mal einen Sticky draus machen, mit Tipps zur Benutzung), obwohl mittlerweile in gefühlt 100 anderen Fäden erwähnt.
Das funktioniert auch; der Autor Martin Brungard weiß was er da macht, und ist Berater für Brauereien, genau in diesem Bereich.
Und (leider) bekomme ich keine Provision. :Mad

Bru n Water ist meiner Meinung nach nicht für Anfänger

Habe gestern mal Versucht das Dortmunder Wasser einzutragen...

https://www.dew21.de/privatkunden/wasse ... eranalyse/

Das ist schon beim Eintragen grandios gescheitert "Your Water Profile is unbalanced"

Wieso weshalb? keine Ahnung!
Muss ich mit dem Kalkulator da unten umrechnen?
Die Daten auf Tab 4 sind auch irgendwie ganz andere als auf meiner verlinkten Webseite.
Grüße aus Dortmund
Jens
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Tozzi
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#39

Beitrag von Tozzi »

Ich hab das mal für Dich eingetragen (Wasserwerk Westhofen):

Brun'Water
Brun'Water

HCO3- errechnet sich in dem Fall grob aus (KS4,3 - 0,05) * 61,017.
Bei vielen Wasseranalysen (aber leider nicht Deiner) ist das schon als ppm bzw. mg/l angegeben.
CO3-- ist nicht so wichtig, das kann man einfach anpassen und halt soviel eintragen, dass die Balance grün wird.
Sooooo genau geht das nicht. Es muss halt halbwegs passen (also die Bilanz Kationen/Anionen sollte aufgehen).
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#40

Beitrag von Dawnrazor »

Ohhh cool
Vielen Dank!
Dann werde ich doch mal spenden. Und angeben das Du unterstützt hast. Vielleicht wird das mal was mit der Provision . :Bigsmile
Grüße aus Dortmund
Jens
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#41

Beitrag von Tozzi »

Ach was mir gehts ja nur darum dass jeder sein optimales Brauwasser findet.
Der Aufwand lohnt sich wirklich, das kann ich einfach nur jedem ans Herz legen.
Und dieses Tool hat halt eine hohe Einstiegsbarriere aber danach geht die Anpassung wie's Brezelbacken.
Malzschüttung eintragen, mit den Säuren rumspielen und passt. Normalerweise.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#42

Beitrag von mavro »

Sooo, ich habe jetzt die Wasserwerte meines Versorgers bekommen. Was meint Ihr, wie sieht das aus?
Wasseranalysewerte.PNG
Wasseranalysewerte.PNG (39.25 KiB) 7576 mal betrachtet
Viele Grüße, Andreas
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#43

Beitrag von mavro »

Hallo zusammen,

dank der tollen Unterstützung von Tozzi :thumbsup
werde ich nun mein Wasser zum Brauen einsetzen und für mein nächste Belgisch Blond vorher mit Milchsäure behandeln und dann beim Maischen den PH-Wert kontrollieren und ggfls. anpassen.

Außerdem fange ich langsam an, einen Bezug zu dem Thema zu bekommen und lese mich ein.

Ein tolles Lob an dieser Stelle hier auch mal von meiner Seite an alle Forumsmitglieder und vor allem an die Moderatoren für den Einsatz, das Wissen und die Hilfsbereitschaft :Drink

Dank Euch fahre ich jetzt nicht mehr 15 Km hin und zurück um Purania-Plastikmüll nachhause zu transportieren.
Viele Grüße, Andreas
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#44

Beitrag von FloNRW »

Hi zusammen,
ich würde mich auch gerne langsam an dieses Thema ran tasten. Ich kenne meine Leitungswasser Werte und habe diese mithilfe der Excel Datei von Schlupf analysiert. Beim nächsten IPA würde ich meine Restalkalität von aktuell 5,5 auf -1 mithilfe von Milchsäure 80 % einstellen. Ich kenne die menge Wasser HG und NG kann mir daher die nötige menge Milchsäure theoretisch berechnen. Mein Gefühl sagt mir Theorie und Praxis sind zwei verschiedene paar Schuhe daher meine Frage. Was für Messinstrumente nutzt ihr und vielleicht habt ihr ein Tipp, welcher Shop diese günstig anbietet?
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian :Drink
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#45

Beitrag von schlupf »

Moin,

Ob Theorie und Praxis zusammenpassen hängt auch stark von deinem Wasserversorger ab.
Meiner z.B. hat zwar 5 Brunnen, die aber alle dieselbe Grundwasserschicht anzapfen (haben sie zumindest per Email behauptet).
Auch die Versorger im Umland haben sehr ähnliche Werte veröffentlicht wie meiner und die Schwankungen über die Jahre sind auch gering, also im Prinzip ideal.

Anders sieht es aus, wenn dein Versorger sich je nach Bedarf bei unterschiedlichen Quellen bedient und Grundwasser mit Talsperrenwasser oder sonstwas jeweils verschieden mischt.

Wenn man's dann richtig machen will hilft eigentlich nur, sich ein Wasseranalyseset zu besorgen und vorm Brauen die wichtigen Werte selbst zu ermitteln.
Vernünftige Sets kosten zwar etwas, aber man kann die Chemikalien sehr oft benutzen.
Wenn man dann noch Geschmacksproben macht und das Wetter im Auge behält, kriegt man irgendwann ein Gespür dafür, was der Versorger gerade liefert.

Man kann (und sollte) natürlich auch den Maische-Ph messen, aber das ist erst nach 10min sinnvoll und ob dann eine Nachbesserung tatsächlich noch hilft ist schwierig zu sagen.
(Fürs den Koch-Ph und die Gärung schon, aber fürs Maischen ist fraglich.)

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel Unsinn erzählt und das hilft dir irgendwie weiter.

Viele Grüße,
Sebastian
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#46

Beitrag von FloNRW »

Vielen Dank Sebastian! Ich habe mir den braumagazin Bericht durchgelesen. https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/
Dort werden auch Digitales Messgerät vorgestellt. Zum Beispiel dieses VOLTCRAFT PHT-02 ATC pH-Messgerät. Ziel für mich ist aktuell lediglich die Restalkalität wie oben beschrieben einzustellen. Hat jemand ein Tipp woher ich die benötige Milchsäure beziehen kann?
Danke
Gut Sud
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian :Drink
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#47

Beitrag von Beerkenauer »

FloNRW hat geschrieben: Mittwoch 16. Januar 2019, 12:46 Hat jemand ein Tipp woher ich die benötige Milchsäure beziehen kann?
Danke
Gut Sud
Habe diese hier beim großen Fluss gekauft:

https://www.amazon.de/Liter-ca-Milchs%C ... B00MOQIMQW

Gruß

Stefan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#48

Beitrag von FloNRW »

Danke Stefan! Die sollte ich meiner 20 Liter Klasse einige Zeit halten :thumbsup
Mit Biersinnlichen Grüßen
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Beerkenauer
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#49

Beitrag von Beerkenauer »

Das tut es in der Tat. Ich habe nach 15 Suden noch ne 3/4 volle Flasche :Grübel

Grüße

Stefan
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Re: Wasseraufbereitung für Anfänger

#50

Beitrag von schlupf »

Kannste auch zum Kaffeemaschine Entkalken nehmen.
Zitronensäure soll ja nicht so gut sein.
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