Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

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Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#1

Beitrag von SingleUser »

Mal eine Spezialisten Frage zum Maischen:.....

Ich hatte mich in der Vergangenheit immer über die (ungeplant) doch recht malzlastigen Biere gewundert, seitdem ich dank Weihnachtsmann auch einen Inkbird habe, habe ich nun endlich verstanden warum. Der Einmachkocher heizt einfach ordentlich nach. Daher kam ich auf die Idee, diesen mal mit dem Inkbird ein wenig zu "kalibrieren".

Das Problem ist dabei, die Dinger reagieren ja etwas träge, die heizen vor allem nach.
> Dadurch muss ich die Heizung ja etwas unter dem Wert ausschalten (also z. B. bei 61,2 -> damit er dann bis 62,5 nachheizen kann). Was ja kein Problem ist.
> Allerdings kühlt die Maische dann aber wieder, und bei Erreichen des HD-Wertes springt die Heizung ja wieder an Allerdings muss dieser Wert ja logischerweise unter dem Ausschaltwert liegen, damit die Heizung überhaupt wieder angeht.
Beispiel: die Heizung geht nach dem Heizen aus bei 61,8. Es wird nachgeheizt. Sinkt die Temperatur der Maische dann aber wieder soll die Heizung wieder anspringen bei 61,4 [im Inkbird steuerbar über den HD Wert] -> um dann wieder auf 61,8 zu heizen -> Dann nachheizen ...-> Abkühlen auf 61,4 -> Heizen 61,8 etc.....Temperaturschwankungen sind ja nicht vermeidbar


Gestern Abend, genau heute Nacht habe ich da einen Testsud durchgefummelt und mir die Mühe gemacht mal jede Minute mal die Werte aufzuschreiben [... eine total ätzende Tätigkeit ...].

Dabei habe ich den HD Wert (Heating Differenz) vom Standard 2,0 Grad auf 0,4 Grad gesetzt.
Der Verlauf und alle Daten sind im Anhang.

Meine Frage dazu ist folgende:
1) Soll ich nach der gewünschten "Durchschnittsmaischetemperatur einstellen" ?
2) Soll ich die "Lücken" nach unten" verhindern (und mit der Temperatur eher noch was hochgehen)?
3) So lassen?
4) Andere Idee zum Optimieren?

Zugegeben, die Frage ist ggf. was akademisch, aber da ich mir schon so viel Arbeit gemacht habe, kann ich die Anlage ja nun einmal komplett richtig einstellen.

____________________

Anm.: Ich weiß, dass die Eiweißrast was lang geraten ist, weil der Inkbird im 1. Versuch zu früh abgeschaltet hatte und ich neu programmieren musste....human failure ...
Dateianhänge
Kalibrierung Einmachkocher für Inkbird.xlsx.pdf
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fg100
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#2

Beitrag von fg100 »

SingleUser hat geschrieben: Freitag 15. März 2019, 15:59 Ich hatte mich in der Vergangenheit immer über die (ungeplant) doch recht malzlastigen Biere gewundert, seitdem ich dank Weihnachtsmann auch einen Inkbird habe, habe ich nun endlich verstanden warum.
Ich weiß jetzt zwar nicht was der Inkbird mit dem Verstehen zu tun hat. Aber die ungeplant malzlastigen Biere haben aus meiner Sicht eher weniger mit dem Maischen zu tun. So wie es aussieht machst du ja keine Kombirast. Bei den "normalen" Rasten sind Temperaturschwankungen nicht so von großem Einfluss.
Also, das ganze nicht überbewerten.

Schau da lieber auf Schüttung, Hefeart und Gärtemperatur.
chickenfarmer
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#3

Beitrag von chickenfarmer »

Beschäftige dich mal mit den Einstellregeln nach Ziegler / Nichols
Zum Beispiel hier : https://www.kahlert.com/web/download/pi ... regeln.pdf

Um die Richtigen Parameter zu finden ,würde ich den Einkocher komplett mit Wasser füllen.
Das Wasser auf Abmaischtemperatur aufheizen und währenddessen die Temperatur engmaschig plotten und anschließend mit dem Graph meine Verstärkung bzw Zeiten bestimmen.

VG
Peter

P.S. : Das plotten ist natürlich etwas aufwändiger, um eine Vernünftige Kurve zu bekommen :Bigsmile
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#4

Beitrag von SingleUser »

@fg100
Rein mit dem "Verstehen" des Inkbirds hats nix zu tun ...
1. Beim ersten Benutzen des Inkbirds war es so, dass ich den Kocher bei Erreichen von 62,0 ausgeschaltet habe und mch dann echt gewundert hatte, dass er bis 64,2 Grad (!) nachgeheizt hatte. D. h. vermutlich habe ich vorher alle Rasten um die 63,5 gefahren.
2. Kombirast war hier absichtlich nicht geplant, um auch das Aufheizverhalten mal zu dokumentieren.
3. Standardhefen sind bei mir Notti und Gozdawa 7, die vergären ja eher hoch.
4.Gärtemperatur / Gärführung: das hab ich auch lange unterbewertet ("Klassiker": erstes Hefeweizen bei 24 Grad vergoren...-> never ever...], Ich hab mir die letzten Wochen einen Gärschrank mit Inkbirdsteuerung gebaut, so dass ich nunmehr recht genau vergären kann. Dafür brauche ich aber "Füllungen"....

@chicken
- Plotten, den Luxus hab ich nicht ...
- Ich hab Malz reingetan, dachte mir, wenn ich schon da rumstehe, dann will ich wenigstens was dafür bekommen ...


Ich bastel zur Zeit halt eine Menge Baustellen ab, ...

Hm, kann ich die Einstellungen erstmal so lassen und damit erstmal weiterarbeiten oder soll ich da noch was anpassen ?
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#5

Beitrag von floflue »

Hi Du,

meine erste Frage ist, welchen Inkbird hast Du?

Bei meinem ITC-308S habe ich es wie folgt gemacht:
/das Überschwingen lässt sich nicht wirklich programmieren.
Von daher gebe ich inzwischen immer eine Differenz als Temperatur an. Also gewünschte Rast = 62°C, stelle ich 60,5°C beim Aufheizen ein und wenn diese erreicht ist, korrigiere ich die Temperatur auf 61,5°C. Ich nehme den kleinsten Wert mit 0,3°C so dass sich dann die Temperatur während der Rast zwischen 61,2°C und 63°C befindet./

Den Text hab ich aus meinem Beitrag https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 10#p183110 kopiert.

Dort und in den verschiedenen verlinkten Beiträgen haben wir über das Überschwingen gesprochen.

Welche Konfiguration ich beim ITC-310T-B verwende, müsste ich hier im Forum raussuchen.

Gruß
Florian
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#6

Beitrag von SingleUser »

Ist der neuere, der 310T-B.

@floflu
Das wäre (später) eine Folgefrage geworden... lässt sich während eines laufenden Programms noch der Endwert des Heizens ändern?

Hm....
die (geistige) Alternative wäre, indem man die Rast quasi in zwei Teile teilt, d. h. bei einer 40 Minuten Maltoserast z. B. das erste Ausschalten bei z. B. 60,5 einstellt (Dauer dieser "Teil-Rast" 1-2 Minuten) und dann für die anderen 38-39 Minuten dann z. B. 61,5 o. ä. einstellt. Nur frag ich mich, ob das dann einem "mit Kanonen auf Spatzen schießen" nahekommt....
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Was bei der ganzen Sache noch nicht zur Sprache kam ist die Position des Sensors im Einkocher. Die ist äußerst wichtig! Wenn ein Rührwerk verwendet wird, sollte der Sensor direkt über dem Flügel sein, damit nach oben strebende wärmere Maische sofort erkannt wird und die Heizung abgestellt wird.
Brau, schau wem.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#8

Beitrag von floflue »

SingleUser hat geschrieben: Freitag 15. März 2019, 18:51 Ist der neuere, der 310T-B.

@floflu
Das wäre (später) eine Folgefrage geworden... lässt sich während eines laufenden Programms noch der Endwert des Heizens ändern?
Nein, bzw ist das nicht Sinn der Erfindung, dann kann ich ja auch gleich manuell die Zeit stoppen und nach Ablauf der Zeit die nächste Temperatur einstellen.
Weiterhin ist dann noch eine Frage der Einstellung, wie sich der ITC-310T-B verhalten soll, wenn die Programmierung geändert wird. Ob das Gerät dann mit dem Programm von vorne anfängt oder an der Stelle, wo es unterbrochen wurde. Auch weiss ich gerade nicht, ob das für die Programmierung nur gilt, wenn der Strom weg war.

Nächster Gedanke zu Deiner „Nachprogrammierung“, auch dann heizt der Einkocher ja nach, zwar nicht so stark, aber er heizt nach.

Ich glaube, ich arbeite mit der kleinsten Temperaturdifferenz von 0,3 Grad und Stelle den Inkbird so ein, dass die Temperatur während des Maischens dann zwischen 61,2 und 62,5 Grad liegt. Also müsste die eingestellte Temperatur bei 61,5 liegen. Ich habe das aber nicht mehr genau im Kopf, der letzte Brautag liegt schon sehr lange zurück... ich mache mir da beim Maischen aber nicht so viel einen Kopf drum, solange die Temperatur zwischen 61-63 Grad liegt. Ein Schlauer Brauer aus Düsseldorf meinte mal zu mir, eine vernünftige Gärführung ist wichtiger als vielleicht 0,5-1 Grad Temperturdifferenz beim Maischen.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#9

Beitrag von chickenfarmer »

Ich bin jetzt davon ausgegangen das es sich um eine ITC handelt ...
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#10

Beitrag von SingleUser »

> Also Rührwerk hab ich mit Tauchhülse, die hängt relativ gut über dem Propeller ....

Es scheitert nicht daran, dass ich hier anderen nicht zu höre bzw. vie lese, es geht .... wie schon oben angedeutet.... ggf. etwas akademisch darum, ob ich das noch optimieren kann auf (Anführungsstriche), weil wenn "100%" möglich sind, dann why not ...

Nicht Thema hier, aber zu Gärführung habe ich mir (s. o.) einen Schrank aus Holz gebaut, einen Reiseföhn (-> ja, technisch sicher !) eingebaut und steuere den mit dem ITC-310T-B. Im ersten Test klappte das super gut, die Temperaturen sind super stabil gewesen... Letzte Woche kam ich noch auf die Idee, dass ich das Ding mit einem 2. Föhn zum Hopfentrocknen nehmen kann, ich kriege tatsächlich stabil 62 Grad rein ...
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#11

Beitrag von Braufex »

SingleUser hat geschrieben: Freitag 15. März 2019, 22:20 > Also Rührwerk hab ich mit Tauchhülse, die hängt relativ gut über dem Propeller ....
Hallo SingleUser,
benutze auch den 310er Inkbird.
Allerdings habe ich ihn auf den Inkbird 12"-Fühler (=30cm) umgebaut (einfachste Lötarbeit).
So kann ich ihn ohne Hülse von oben in die Maische direkt über das Rührerblatt stecken.
Dadurch reagiert er wesentlich schneller als in einer Hülse und der Inkbird überheizt weniger.
https://www.amazon.de/Inkbird-Temperatu ... QKA32&th=1

Der Fühler kann nach dem Umbau einfach mit Klinkenbuchse aus- und eingesteckt werden.
Zusätzliche Fühler können so fest montiert werden (Kühlschrank/Rührer/Trockenschrank ...).

Vielleicht hilft Dir der Tipp ja ein wenig ...

Gruß Erwin
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#12

Beitrag von SingleUser »

Ich bastel mal weiter rum mit den nächsten Suden ... Im Vergleich zu vorher (handrühren mit Maverik 732 Messung) ist diese Art der Steuerung mit Rührwerk ohnehin schon ein Quantensprung …
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#13

Beitrag von Quaxi3 »

Hallo,

ich bin derzeit noch Bierkitbrauer, will aber bald auf Maischen umsteigen. So kaufe ich im Laufe der Zeit nach und nach die notwendigen Teile ein.

Ich habe mir den Inkbird-380S-B Teil gekauft und mal ein paar proben mit meinem 1,7 liter Wasserkocher durchgeführt. Da ist die überwärmung gewaltig.
Ich habe gleich wie Erwin auf die 30 cm Sonde umgelötet, das passt mit dem Mattmill Rührwerk einfach besser und ich komme mit der Spitze relativ nahe an den Impeller heran. Trotzdemist die Sonde sehr träge.

Ich hätte einen Tipp zur Überwärmung bei ansteuerung der enuen Rasttemperatur, den ich mit dem Wasserkocher derzeit austeste, vielleicht hat das eh schon jemand vorgeschlagen....

Mit dem Inkbird kann man 12 Stufen einstellen. Ich mache einfach für jede Rast "zwei Stufen" mit unterschiedlichen Temperaturen.
Z.B. für eine erste Rast bei 50 grad mit 30 minuten (nur rein theoretisch):
- Stufe 1: 47 grad für 5 minuten (da muss man sich mit Temperatur und Zeit so spielen, dass man auf den Zielwert von 50 Grad gut hinsteuert)
- Stufe 2: 50 Grad für die restlichen 25 Minuten
ist das überwärmen stärker, weniger Grad in Stufe 1 und so kürzen, dass man nicht unter die 50 Grad kommt.
Der Vorteil: es ist zumindest irgendwie automatisiert und dadurch nachvollziehbar.
Bei Stufe 2 muss mann so gut wie möglich um die Rasttemperatur (hier 50 Grad) im Mittel steuern, aber da gibt es schon sehr gute Tipps.


Das krieg ich nun beim 1,7 Liter Wasserkocher schwer hin, aber egal: dies sollte ab 20 liter etwas einfacher sein, weil durch die Trägheit bei größerer Menge einfacher zu steuern ist. Jedes Brausystem hat seine Eigenheiten, man sollte einfach danach optimieren.

Ich hoffe, das hilft bei allen weiteren Ideen bzw. bei der Perfektionierung.

Lg, Stefan.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#14

Beitrag von Braufex »

Hallo Stefan,
gute Idee. Werd Deinen Tipp das nächste Mal proBieren. :Wink
Wobei es bei mir max. 1° überschwingt. Wenn man keine Kombirast fährt, passt das schon.
Im Wasserkocher geht das natürlich nicht, der hat viel zu hohe Aufheizraten.
Mein Einkocher heizt mit knapp 1°K/min hoch, da kommt auch der Inkbird nach.
Hab heut übrigens mal alle meine Thermometer mit Eiswasser in der Thermokanne kontrolliert und wo nötig und möglich auf 0°C kalibriert.
Meine beiden Inkbird (310T-B) lagen mit +0,2 und +0,4°C gar nicht so verkehrt.

Hatte heute bei einem meiner Inkbird das Problem, dass er nach dem Umstecken des Fühlers immer wieder eine Fehlermeldung brachte. Habe offenbar ein Kontaktproblem an der (mitgelieferten) Buchse. Am zweiten Inkbird gab es keine Probleme mit den Fühlern.
Nach ein paar mal ein- und ausstecken des Klinkensteckers gings dann wieder.
Ist nicht schön, ist der Inkbird meines Gär-Kühlschrankes.
Hat jemand anderes das Problem auch und evtl. gelöst?

Gruß Erwin
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#15

Beitrag von Quaxi3 »

Hallo Erwin

gerne geschehen :Drink . Es klingt schon gut, wenn die Temperatur max. 1 Grad überschwingt, ich habe es mir schlimmer vorgestellt.

Ich habe noch eineiges an Arbeit vor mir:

Ich möchte die Sonde beim Mattmill-Deckel mit einer Klemmverschraubung anbringen. Beim einkocher bin ich mit der Sonde (30 Zentimeter) sehr nahe am Impeller und am Topfboden. Damit erhoffe ich mir eine rasche Reaktion der Anzeige beim Erreichen der Rasttemperaturen.

ich habe zu diesem Zweck auch ein Alkoholthermometer zugelegt, welches ich zur Kontrolle bzw. Eichung verwende. zwischen 30 und 80 Grad muss die Temperatur halt passen.

Bis Juni habe ich die Mattmilleinheit (Impeller, Deckel, 1/2 Zoll-Loch für Auslaufhahn und Läuterhexe, Inkbird-Sonde mit klemmschraube 3/8 Zoll) so verbaut, dass alles fix mit Gewinde angebracht ist. Damit wäre mein "Einkocher-Bottich" fertig. Zum kochen. Für das Würzekochen und rasch Abkühlen brauche ich noch etwas Bastelzeit. Für die Vergärung habe ich ka schon alles aus meiner "Bier-Kit-Zeit".

Lg, Stefan.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#16

Beitrag von VolT Bräu »

Das Überschiessen müsste doch je nach Topf/Heizung immer etwa gleich sein. D. h. auch für einen Wasserkocher sollte es theoretisch möglich sein irgendwo die Inkbird Sonde zu montieren und dann genau 60 Grad Wassertemperatur zu treffen. Man muss "nur" erst experimentell bestimmen welche Temperatur man einstellen muss.. z. B. 50 Grad. Sobald die Zieltemperatur dann am Fühler angekommen ist, kann man zum Halten vermutlich auch auf 60 Grad stellen.

Geht in die Richtung die Rast auf zwei Stufen aufzuteilen... Aber eigentlich ist es nur der manuelle Ausgleich des Überschwingens. Wenn man sein System gut kennt, sollte sich das (erst recht mit Rührwerk) gut reproduzieren lassen.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#17

Beitrag von Braufex »

VolT Bräu hat geschrieben: Montag 6. Mai 2019, 13:26 Geht in die Richtung die Rast auf zwei Stufen aufzuteilen...
Hallo Volker, genau das war die Idee von Stefan:
Quaxi3 hat geschrieben: Freitag 19. April 2019, 10:00 Ich hätte einen Tipp zur Überwärmung bei ansteuerung der enuen Rasttemperatur, den ich mit dem Wasserkocher derzeit austeste, vielleicht hat das eh schon jemand vorgeschlagen....
Mit dem Inkbird kann man 12 Stufen einstellen. Ich mache einfach für jede Rast "zwei Stufen" mit unterschiedlichen Temperaturen.
Z.B. für eine erste Rast bei 50 grad mit 30 minuten (nur rein theoretisch):
- Stufe 1: 47 grad für 5 minuten (da muss man sich mit Temperatur und Zeit so spielen, dass man auf den Zielwert von 50 Grad gut hinsteuert)
- Stufe 2: 50 Grad für die restlichen 25 Minuten
Muss aber gestehen, dass ich am Freitag meine Rasten alle manuell eingegeben hab, war zu faul um die Rasten zu programmieren :redhead

Nachtrag: hab aber die Zieltemperatur immer 0.5° niedriger angegeben, beim Erreichen die Temperatur mit kalibriertem Thermometer kontrolliert und dann die endgültige Rast-Temperatur eingegeben.
Hat gut funktioniert, ist eigentlich das vorgeschlagene Vorgehen von Stefan und Volker.

Gruß Erwin
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#18

Beitrag von VolT Bräu »

Äh ja sorry, ist wirklich exakt das gleiche. Als ich das das erste Mal gelesen habe, dachte ich: Warum so kompliziert? Dann habe ich mit anderen Worten das selbe hingeschrieben :puzz
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#19

Beitrag von SingleUser »

Habe mittlerweile noch mal einen Sud genau gemessen. Also:

Um das "Temperatur-Überschwingen" zu verhindern, bin ich auf die Idee mit der Programmierung einer kurzen 1. Rast (z. B. 57,5 Grad für 5 Minuten) und dann einer längeren Rast (z. B. 59,5 für 25 Minuten auch gekommen). Klar geht das....aber der Aufwand ist schon erheblich und in der Programmierung auch fehleranfällig. Ist m. A. nicht so praktikabel

Aktuell in ich auf folgender Idee
Im Sinne der "Reproduzierbarkeit" gehe ich aktuell von der "Durchschnittstemperatur"bei einer Rast aus, d. h. ich nehme an Anfang dieses Überschwingen einfach in Kauf und lasse den Sud dann langsam bewußt abkühlen. M.A. liegt der Trick für die "Steuerbarkeit" dann hier genau drei Punkten
1. Eine wirklich gute Isolierung (!), je besser die ist umso stabiler sind dann die Temperaturen.
2. Rührwerk: ich war echt total überrascht wie hoch die Differenzen innerhalb der Maische beim Handrühren tatsächlich waren, mit derm Rührwerk schaltest Du dieses Problem aus .... (netter Nebeneffekt... für die Ausbeute ist es sicher auch nicht nachteilig...)
3. Die Temperaturwerte im Livebetrieb wirklich einmal jede Minute aufschreiben. Klar, ist eine nervige Arbeit, aber dadurch weißt Du, was bei Dir im Kessel wirklich los ist und kannst den Inkbird entsprechend einstellen. > Diese Werte hängen natürlich auch von der Isolierung ab ...

Denke, wenn Du es einmal wirklich gut gemessen hast, passt es schon.
Letztendlich geht es ja darum, die Sache einmal vernünftig einzustellen.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#20

Beitrag von Quaxi3 »

Klingt doch super, dann wird die Sache also einfach.... :thumbsup

Damit kommen wir beim Inkbird mit normalen Rasten aus. Um das zu erreichen, halte ich mich an Eure Tipps:
  • Alkoholthermometer mit geringer Trägheit => habe ich
  • mit dem Rührwerk erfolgt die richtige Vermischung => habe ich
  • die 30 cm-Sonde geht beim Einkocher sehr nahe an dem Impeller zum Boden => habe ich
  • eine Isoliermatte habe ich gerade beim Hofer (Ösi-Aldi) um weniger als 10 euro gekauft
Also ich warte jetzt nur mehr auf meine Klemmverschraubung für den 30cm Inkbird-Fühler, damit dieser an seinem fixen Platz sitzt .

Den Probelauf selbst mache ich noch vor dem Sommer,
  • um die neuen Gerätschaften zu reinigen
  • mit dem Alkoholthermo den Temperaturverlauf genau zu messen
Damit wäre ich für die erste Maische startbereit.

Die 12 Rasten beim inkbird kann ich übrigens für unterschiedliche Temperatureinstellungen verwenden, den Start mit der ersten Stufe kann man ja angeben (z.B. ab Stufe 1 oder Stufe 5).

Was ich dann mit dem Inkbird angestellt habe, schreibe ich Euch dann, wenn es Ergebnisse gibt.

Lg, Quaxi
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#21

Beitrag von 1_Harald »

So ähnlich ist der Aufbau meines Braukessels.
Der Einbau des Inkbirdfühlers erfolgte unter Verwendung von Wärmeleitpaste in einer Edelstahltauchhülse mit Klemmverschraubung und lösbarer Kontermutter (www.sensorshop24.de) im Rührwerksdeckel.
Mein Einkocher Steba 2 (2000 Watt) ist mit zwei Isoliermanschetten bestückt, so erreiche ich eine Aufheizrate von 1°/min, die angezeigte Temperatur im Inkbird wurde mit mehreren Kontrollmessungen in unterschiedlichen Suden geprüft, die Abweichungen liegen (mit Überschwingen beim Aufheizen) bei +1° /- 0,5 °vom Sollwert. Die Differenz habe ich in der Programmierung des Maischeprogramms berücksichtigt und damit gute Ergebnisse erreicht.
Das Rührwerk läuft während des gesamten Maischevorganges.

MfG,1_Harald
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#22

Beitrag von Harplip »

Hallo.... ich habe mir auch den Inkbird 310-TB zugelegt und habe noch den langen Fühler nachbestellt und möchte dan den alten Fühler ausbauen und die mitgelieferte Büchse einbauen. Wie kann ich jetzt den alten Fühler verwenden und was für einen KlinkenStecker benötige ich... und ist der Anschluss der 2 Drähte egal?
Gruß Walter aus Hamm
floflue
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#23

Beitrag von floflue »

Hi Du,
das müsste ein 3,5 mm Stereo-Klinke-Stecker sein. Kabelbelegung im Stecker müsste ich nachsehen, das habe ich nicht mehr im Kopf. Beim Anlöten im ITC habe ich die farbliche Kodierung eingehalten und entsprechenden so die Kabel auch wieder angelötet.
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#24

Beitrag von Harplip »

Schon mal besten Dank für die schnelle Antwort... wenn du den Stecker aufschrauben könntest und ein Foto posten
würdest...
Gruß
Walter aus Hamm
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sudkasper
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#25

Beitrag von sudkasper »

Hallo Freunde der Regelungstechnik!
Ich selbst habe eine Computersteuerung für den Maisprozess gebastelt. Dabei ist mir auch das Problem des Überschwinges aufgefallen. Nach ausführlichen Analyse habe ich festgestellt, dass die Überschwinger mit steigender Temperatur abnehmen. D.h. eine Rast bei 30°C hat beispielsweise einen Überschwinger von 5°C beim abmischen sind es nur noch 1,5°C. Ich habe dann die Überschwinger aufgenommen und festgestellt, dass ein linearer Zusammenhang mit der Temperatur steht. Die Gerade hat eine negative Steigung und schneidet die X Achse dort, wo der Wärmeverlust des gesamten Topfes gleich der effektiven Kocherleistung ist. Über diesen Wert kann theoretisch nicht hinaus geheizt werden.
Damit konnte ich den Überschwinger für die jeweilige Rasstemperatur berechnen. Das stimmt aber immer nur für eine ganz bestimmtes Setup. Hier spielt die Isolierung, die Rühreigeschwindigkeit, der Füllgrad des Topfes und und und eine Rolle. Die Umgebungstemperatur hat auch einen Einfluss. Im Sommer sind die Überschwinger größer als im Winter (zumindest wenn ich draußen braue). Wie groß der absolute Einfluss dieser Faktoren ist bleibt dann ab zu schätzen. Meistens kommt man mit einer Näherungsgrade für mittlere Brausituation aus.
Reduziert man beim Aufheizen die Solltemperatur um den Übeschwinger, so schmiegt sich die Temperaturkurve von unten an den Sollwert an. Sobald die Solltemperatur erreicht ist, muss die Sollwertreduktion allerdings raus. Bei einer freien Programmierung war das kein Problem.
Leergut - Voll besser!

So mach ich's:
http://youtu.be/AJcH20lrBuA
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#26

Beitrag von JackFrost »

Regelparameter können nur für einen Betriebspunkt perfekt eingestellt werden. Viele Industrieregler haben daher oft mehrere Parametersätze die z.B automatisch nach dem Sollwert ausgewählt werden.
Wenn man einen PID auf 20 kg Maische mit 63‘C optimiert wird er bei 50 überschwingen und bei 78 langsamer anregeln. Genauso wie wenn sich die Masse ändert.
Der Überschwinger hängt auch davon ab wie der Sensor in der Flüsdigkeit ist. Mit einem Hülltohr hat man eine größere Verzögerung als wenn der Sensor direkt drinnen ist. Zudem ist dann die Eigenerwärmung kleiner.

Gruß JackFrost
Meine Hardware:
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Re: Kalibrierung Einmachkocher mit Inkbird (Ideen?)

#27

Beitrag von Bitter »

Bei meiner Steuerung hat sich der Extremwertregler (Gradientenregelung) sehr bewährt. Je nach der Größe eines einstellbaren Faktors, kann das Überschwingen unter das Auflösungsvermögen des Sensors gedrückt werden.
Du berechnest einfach den Gradienten, also die Steigung (Tangens) von Temperatur und Zeit.

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gradient = (Isttemperatur - Temperatur_im_letzten_Durchlauf) / (Aktuelle_Zeit - Zeit_im_letzten_Durchlauf)*60000;  //Gradient/min. dT/dt
. Mit 60000 multipliziert erhälst du den Gradienten in K/min..

Wenn nun

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if (isttemp >= (sollwert - (gradient * gfh))) {
wahr wird, dann schaltet die Heizung AUS sonst schaltet die Heizung EIN.

Mit gfh als Faktor kann man das Regelverhalten an seine Maischepfanne anpassen, je kleiner die thermische Masse oder je stärker die Heizleistung, desto kleiner kann gfh werden (auch kleiner als "1"). Umgekehrt, bei kleinen Töpfen, kann gfh größer gewählt werden. Man gaukelt der Regelung damit eigentlich nur eine andere Aufheizrate vor.

Probier es einfach mal aus, du wirst erstaunt sein, wie genau die Zieltemperatur angefahren wird.

Gruß Lothar
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