Stammwürze messen und korrigieren

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Crocodile Dundee
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Stammwürze messen und korrigieren

#1

Beitrag von Crocodile Dundee »

Hallo zusammen,
wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt die Stammwürze zu messen ?
So wie ich das verstanden habe, korrigiere ich vor dem Hopfenkochen mit
Heisswasser die Stammmwürze, um diese auf den gewünschten Wert zu bringen.

Vielen Dank und viele Grüße
Frank
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cfarrell
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#2

Beitrag von cfarrell »

Mir passiert meistens dass nach dem Kochen die Stammwürze höher ist - hat ja auch Sinn weil Wasser verdampft ja. Deswegen korrigiere ich mit kochendem Wasser erst nach dem kochen.
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Alt-Phex
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Zum Ende der Würzekochung Stammwürze messen. Ja, die ist meistens höher, da ja Wasser verdampft ist.
Stammwürzegehalt notieren, Abkühlen (aktiv oder passiv), Literanzahl ermitteln und mit Hilfe des Mischkreuzes
auf gewünschten Stammwürzegehalt verdünnen, das Wasser muss nicht abgekocht sein - reicht aus der Leitung,
dann mit der Hefe anstellen.
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gulp
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#4

Beitrag von gulp »

wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt die Stammwürze zu messen ?
Etwa bei Pfannevoll. Glattwasser ist nicht so wichtig. Man misst am Besten mit einer Läuterspindel. Die Nachgüsse hören dann auf, wenn ein vorher berechneter Wert erreicht ist. Dafür muss man halt seine Anlage kennen und wissen wieviel beim Hopfenkochen verdampft wird.

Dann misst nochmal, nach dem Hopfenkochen und vor allen wenn die Brühe etwa auf 20° abgekühlt ist.

Ein Beispiel: man will auf 12 P Stammwürze kommen. Beim Hopfenkochen verdampfen ca 15 % der Würze. Also braucht man eine Pfannevollwürze von etwa 10,5 P. 15 % Verdampfung bewirken eine Zunahme der Stammwürze von etwa 1,5 P.

Gruß
Peter
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Neubierig
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#5

Beitrag von Neubierig »

Ich mache es ähnlich wie Peter - es nutzt nix die StW erst nach dem Hopfenkochen zu messen - dann ist es zu spät festzustellen, dass deine Sudhausausbeute zu gering war, und dass Du nicht soviel Bier bekommen wirst als erwartet. Du hast ja schon für zuviele Bier gehopft.

Also, erst nach dem Läutern, dann kannst Du berechnen wieviel Bier wirst Du bekommen, mit der gewünschten StW. Dann evtl Hopfenschedule korrigieren. Messen während des Kochen ist auch nutzlich - Du willst nicht bei zu niedrigen StW aufhören. Ich messe auch nach dem Kochen, aber wichtiger ist bei 20°C - das entspricht nämlich deiner endgültige Biermenge und StW, was Du dann bei verdünnen korrigieren kannst.

Cheers,

Keith :-)
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Thoreck
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#6

Beitrag von Thoreck »

gulp hat geschrieben: Montag 9. Februar 2015, 00:38
Ein Beispiel: man will auf 12 P Stammwürze kommen. Beim Hopfenkochen verdampfen ca 15 % der Würze. Also braucht man eine Pfannevollwürze von etwa 10,5 P. 15 % Verdampfung bewirken eine Zunahme der Stammwürze von etwa 1,5 P.

Gruß :Drink
Peter
Habe da mal eine Frage, wenn ich 10% Verdampfung habe, habe ich ich dann eine Zunahme von ungefähr 1*P?
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bierfaristo
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Re: Stammwürze messen und korrigieren

#7

Beitrag von bierfaristo »

Das kommt auf den Extraktgehalt vor dem Kochen an. Hat die Würze bei Pfannevoll einen Extraktgehalt von 10°Plato, dann hat die Würze die selbe Dichte wie eine 10%ige Saccharoselösung (m/m). Also z.B. 100g Saccharose auf 900g H20. Verdampfen 10% Flüssigkeit bleiben 810g Flüssigkeit. Also ist der Extraktgehalt nach dem Kochen 100g/(100g+810g)=10,99°P. Bei 20°Plato und 10% Verdampfung ergibt das nach dem Kochen 200/(200+720)=21,74°P.
Man kann auch ganz einfach auf Zielstammwürze läutern und nach dem Kochen die verdampfte Menge wieder auffüllen. Dafür muss man weder groß rechnen noch seine Anlage besonders gut kennen.

Christian
Fühle mich oft unverstanden, bin vermutlich ein Genie.
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