Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

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fuchsmi
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Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#1

Beitrag von fuchsmi »

Hallo!

Ich habe einen Schengler Thermoport 70l (oder 80l?) mit einem Innendurchmesser von 45cm und einem bodennahen MattMill Läuterblech. Auslass ist unter dem Blech am Boden. Was ist eine minimale Schüttung um bei dem Durchmesser einen vernünftigen Filterkuchen zu bekommen?

Mit meiner 100L Pfanne kann ich theoretisch die Sache groß angehen, ich möchte mich dem weiteren Handlung wie Kühlung und Gärung allerdings gerne in kleinen Schritten nähern.


lG
Michael
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Ruthard
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#2

Beitrag von Ruthard »

Bei 45 cm Durchmesser bringt jeder Zentimeter Höhe 1,59 Liter Volumen (d^2 x pi/4). Eine wirksame Treberschicht muss 12 cm dick sein (Erfahrungswert), die hat dann 19 Liter Volumen. Dafür brauchst du etwa 10 kg Schüttung.

Cheers, Ruthard
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Sebasstian
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#3

Beitrag von Sebasstian »

Brauwolf hat geschrieben: Dienstag 18. Juni 2019, 11:19 Bei 45 cm Durchmesser bringt jeder Zentimeter Höhe 1,59 Liter Volumen (d^2 x pi/4). Eine wirksame Treberschicht muss 12 cm dick sein (Erfahrungswert), die hat dann 19 Liter Volumen. Dafür brauchst du etwa 10 kg Schüttung.

Cheers, Ruthard
Jip, allerdings sei noch zusätzlich auf den Unterschied zwischen Trebervolumen (hier 19L) und Maischevolumen hingewiesen. Letztetes ist natürlich größer als das Trebervolumen und vom Einmaischverhältnis abhängig. Ist aber hier nicht relevant weil es ja um die untere Grenze geht. Bei der Obergrenze muss man das beachten damit der Topp nicht überläuft. :Wink
Grüße,
Sebastian
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bierfaristo
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#4

Beitrag von bierfaristo »

fuchsmi hat geschrieben: Dienstag 18. Juni 2019, 10:51 Hallo!

Was ist eine minimale Schüttung um bei dem Durchmesser einen vernünftigen Filterkuchen zu bekommen?
Was ist für dich ein vernünftiger Filterkuchen?

Ich maische im 50l Thermoport auch deutlich kleinere Schüttungen um die 5-5,5kg. Da mag zwar die SHA etwas leiden, aber 60% sind auch kein Problem.

Christian
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VolT Bräu
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#5

Beitrag von VolT Bräu »

bierfaristo hat geschrieben: Dienstag 18. Juni 2019, 12:19 Was ist für dich ein vernünftiger Filterkuchen?
Ich denke mal wir (insbesondere Ruthard) sprechen hier vom unteren Idealbereich (Quelle: https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/)
Also wie weit kann man runter gehen ohne Probleme fürchten zu müssen.
Klar, kann man da auch noch weiter gehen und Glück/Geschick haben.
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bierfaristo
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#6

Beitrag von bierfaristo »

Worauf sich Ruthards Antwort bezog ist mir schon klar und die Antwort ist natürlich auch völlig richtig.
Mir ist aber tatsächlich die Intention des Fragestellers nicht völlig klar. Will er die „Lehrmeinung“ hören, oder wissen was abseits davon funktionieren kann bzw. welche Konsequenzen dann zu erwarten sind.
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Bierjunge
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#7

Beitrag von Bierjunge »

VolT Bräu hat geschrieben: Dienstag 18. Juni 2019, 21:11 Ich denke mal wir (insbesondere Ruthard) sprechen hier vom unteren Idealbereich (Quelle: https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/)
Also wie weit kann man runter gehen ohne Probleme fürchten zu müssen.
Wie sehr ich mich inzwischen dafür verfluche, von diesen verdammten 12 cm geschrieben zu haben:
Bitte versteht dies nicht als harte Grenze, bei der bei 1 mm drüber alles gut und 1 mm drunter alles schlecht ist. Freilich ist das ein fließender Übergang, der zudem vom jeweiligen Läutersystem und individuellen Vorgehen abhängig ist.
Aber wenn man weit drunter geht, wird es halt irgendwann zunehmend schwieriger, einem funktionierenden Filterkuchen aufzubauen, mit dem man Klarlauf erzielen kann.

Moritz
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VolT Bräu
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#8

Beitrag von VolT Bräu »

Naja, aber irgendeine Empfehlung muss es ja geben. Das sollte ja jedem klar sein, dass so ein "Literaturwert" nicht die absolute Grenze ist. Die Frage nach dem Minimum zielt in der Regel darauf möglichst "safe" zu sein. Genau dafür ist so ein Wert doch super - sonst könnte man es ja auch einfach mit der Wunsch-Schüttung machen und wenn's nicht klappt, Pech gehabt. Gerade das will man ja vermeiden.
Natürlich können wir auch Erfahrungen zusammen tragen, wie viel weniger noch gut geht. Dann aber bitte mit Angabe des Läutersystems und vor allem in cm und nicht in kg - sonst kann man damit wenig anfangen.
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Ruthard
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#9

Beitrag von Ruthard »

Einen "vernünftigen" Filterkuchen in Kant'schem Sinne gibt es sowieso nicht. Gemeint war wohl eine Filterschicht, die ausreicht, um eine Würze klar zu filtern. Wobei "klar" auch keine feste Größe ist, präziser wäre einen definierten Trübungsgrad anzugeben - was aber für den einen befriedigend klar ist, empfindet der andere als Kokosmilch. Die Art der Schrotung hat auch Einfluß, optimal erhaltene Spelzen aus konditioniertem Malz schafft klarere Würze als Schrot aus der Körnerfressermühle.

Als Beispiel will ich meine WM66 aufführen: 7kg Schrot ergeben 10,25cm Filterschicht - trüb wie Harry. Bei 8kg Schrot komme ich auf 11.7cm Höhe und die Würze wird hell und klar wie Jungfrauenurin.

In der amerikanischen Literatur werden 5 inch empfohlen = 12,7 cm....

Als Faustregel bei der Planung einer Anlage kann man von den 12cm ausgehen, wobei ein paar Millimeter rauf oder runter den Bock nicht fett machen.

Cheers, Ruthard
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Snowman
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Re: Minimale Läutermenge im Thermoport 70l

#10

Beitrag von Snowman »

:Greets
Ich hab nen 70er-Thermoport und läutere damit bei Ausschlagmengen, die zwischen 20 und 50 Liter liegen. Am meisten braue ich 22-24 Liter und mein Problem ist bestimmt nicht das Läutern! Klarlauf bekomme ich sehr gut hin.

Der einzige Schwachpunkt ist bei der Sudhausausbeute, die ich mit einer erhöhten Nachgussmenge verbessert habe. Bei höhten Ausschlag wird es besser.

LG Björn
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