Maibock: Dekoktion im Thermoport

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ggansde
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Maibock: Dekoktion im Thermoport

#1

Beitrag von ggansde »

Moin,
mein diesjähriger Maibock ist im Unitank. Punktlandung, was Stammwürze und Ausbeute betrifft.
Ich habe zum ersten mal mit einem Themoport und Dekoktion gearbeitet. Das hat mich alle Nerven gekostet, die ich habe und ich war erst spät in der Nacht fertig. Trotz Mischkreuz und allem pipapo war es das totale Chaos. Ich habe keine homogene Temperatur hinbekommen. Ich habe gerührt wie ein Weltmeister. Die Temperatur lag immer zu hoch oder zu tief und vor allem überhaupt nicht reproduzierbar. Dazu kam noch, dass die Läuterhexe im Port herum geschwommen ist, sich mit dem Maischepaddel verfangen hat und so ständig beim Durchmischen gestört hat.
Als Anfänger habe ich mir wahrscheinlich aber auch zu viel zugemutet.
Dem Port stelle ich erstmal ganz hinten in eine Ecke im Keller und freue mich auf den nächsten Sud mit dem Braumeister.
VG, Markus
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Braubär23858
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Re: Maibock: Dekoktion im Thermoport

#2

Beitrag von Braubär23858 »

Warum willst Du im Thermoport rühren?
Bei der Dekoktion läuft die Maische ständig durch alle Temperaturbereiche durch. Einfach ganz entspannt bleiben. Abgemessen wird mit dem Zentimetermaß.

Im Sudkessel wird bei 40° (praktisch Temperatur vom Hauswasser) eingemaischt, nach 10-15 Minuten die Hälfte von oben abgeschöpft (Dünnmaische) in den Thermoport (dort muss schon die Hexe drin sein).
Langsam den Sudkessel aufheizen und gut rühren. Wenn die Maische im Sudkessel sich leicht rühren lässt und sich ins Bräunliche verfärbt, 10 Minuten rasten. Für die Pedanten: bei 65°. Wenn sich Dampfschwaden bilden, noch mal 10 Minuten rasten (72°). Kochen und danach in den Maischkessel geben, dabei aber eigentlich nur die Kochmaische beim Hineingeben leicht verrühren, damit sich die Enzyme in der Dünnmaische nicht verbrennen. Damit hast Du ziemlich genau 65° im Thermoport.
10-15 Minuten rasten, dann 1/3 Dickmaische ziehen. Dafür nehme ich eine Schaumkelle. Wieder aufkochen (mit Zwischenstop bei 72°, s.o.). Nach dem Kochen wieder zurückgeben, dabei wieder leicht rühren. Sollten 72° dabei herauskommen.
Entweder jetzt schon Läuterrast einlegen oder nochmal 1/3 als Dünnmaische aufkochen, hinzugeben - 78°.

Peter (der morgen auch einen Maibock machen will)
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Re: Maibock: Dekoktion im Thermoport

#3

Beitrag von ggansde »

Gegenfrage: Für die Maltoserat 8 Liter Dickmanische kochen, zubrühen. nicht unterrühren um eine konstante Temperaturverteilung zu erreichen?
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Re: Maibock: Dekoktion im Thermoport

#4

Beitrag von daleipi »

ggansde hat geschrieben: Samstag 21. März 2020, 10:06 Moin,
mein diesjähriger Maibock ist im Unitank. Punktlandung, was Stammwürze und Ausbeute betrifft.
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hatte ich ähnlich. gerührt zwar nur im Kessel aber 3,5-fach Dekoktioin - fragt bitte nicht!

nach über 10 Stunden war ICH dann auch FERTIG.

Schüttung hatte 20% Roggen. Seit Mite Februar ist die Geschichte jetzt in der Gärung. die Messungen der iSpindel zeigen daß seit vorgestern nix mehr geht. von knapp über 17°P auf etwas über 4°P - oder so. den genauen Schlußwert gibt es dann beim Spindeln bei der Abfüllung zur Flaschengärung.

zwischendrin ist mir die Hefe* trotz 4-Liter-Starter mal eingeschlafen. ich hab die dann unten vom Fermzilla abgenommen. nochmal einen Starter hochgezogen und wieder zugegeben. dann ging's wieder gut ab.

bin ja wirklich gespannt was da rauskommt ;-)

*https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 70#p359570
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Re: Maibock: Dekoktion im Thermoport

#5

Beitrag von haemmi »

Ich habe Dekoktion erst einmal als Experiment angewendet. Weil ich untergärigen Bierstilen kein vertieftes Interesse entgegen bringe, habe ich einfach das Crystal Malt für ein Bitter weggelassen und anstelle ein für britische Bierstile ja absolut unübliches Zweimaischverfahren gewählt.

Gefolgt bin ich der Anleitung in Moritz Gretzschels großartigem Artikel aus dem Braumagazin. Dabei habe ich "umgekehrt" in der Pfanne eingemaischt, so daß ich nur Dünnmaische von oben umschöpfen mußte.

Unter dem Strich hat es gar nicht so exorbitant länger als die Kombirast im Bottich gedauert. Und es war auch völlig streßfrei. Ich kann nur empfehlen, es auch einmal zu versuchen. Das nächste Mal werde ich Dekoktion bei einem Farmhouse Ale anwenden, vielleicht mit Kveik.

Viele Grüße

Andreas
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Re: Maibock: Dekoktion im Thermoport

#6

Beitrag von ggansde »

Moin,
Morgen wird abgefüllt. Kommt als Jungbier schon fast perfekt daher. Das ist eine Zwickelprobe aus dem Unitank.
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