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Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 12:49
von Herbert52
Hallo Zusammen,
Nach langer Braupause, mal wieder einen Sud und schon ein Problem.
Folgendes ist passiert, der Temperaturfühler hat beim Einmaischen seinen Geist aufgegeben.
Auf einmal machte mein Regler Alarm, Fühler Kurzschluss.
Nachdem ich den Fühler getauscht hatte, stellte ich fest, dass die Maische bereits 91°C hatte.
Aufgrund der Temperatur kann ich nicht sagen, wie hoch die Temperatur beim Einmaischen noch
sonst kann ich keine weiteren Temperaturen nennen. Was ist zu tun, ist der Sud hin oder kann
man noch davon ausgehen, dass der Sud noch was wird.
Danke für euere Unterstützung.
Gruß Herbert

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 12:56
von Hobrau
Höt sich nicht gut an. Da sind alle Enzyme längst. hin Die Frage ist, wie lange die Temperatur unter 80 bzw. 70 Grad war. Falls du noch mehr helles Malz hast, kannst du versuchen, das Ganze noch zu verzuckern. Pauschal würde ich aber sagen, dass das wohl nix mehr gescheites wird. Hast Du einen Jodtest gemacht?

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:03
von tinoquell
Ich weiß ja nicht, wie lange so ein Fühlertausch dauert und wie lange bereits vorher geheizt wurde. Aber das klingt alles so, als war die Maische eine ganze Weile bei > 80 °C gewesen. Ich denke, dass das die Enzyme gekillt hat.

Wenn es die Anlage und das Malzlager hergeben, würde ich mit Wasser auf vernünftige Temperatur abkühlen und nochmal frisches Malz (gefühlt 50% der ursprünglichen Schüttung) dazugeben, dann nochmal "richtig" maischen um den Ansatz nicht komplett verwerfen zu müssen. GGf. die Nachgüsse justieren oder einen ordentlichen Bock fabrizieren.

Ansonsten erwarte ich hier einen absoluten Blausud.

Viele Grüße
Tino

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:04
von chaos-black
Ich würde (je nach Sudgröße und Rezept) auf eine normale Temperatur herunterkühlen und ein paar Kilo enzymatisches Malz dazugeben. Im Zweifelsfall wird es ein Imperial-was-auch-immer-es-werden-sollte.

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:08
von Herbert52
Hallo Chris,
erst mal Danke für deine schnelle Anwort, ich habe noch keinen Jodtest gemacht,
ich versuche den Mal, auch messe ich mal die Stammwürze, die Frage ist ob ich
jetzt gutes Malz dem schlechten nachwerfe oder ob ich direkt einen neuen Sud anetzen.
Mit Quecksilberthermometer währe, dass nicht passiert.
Gruß Herbert

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:13
von Hobrau
Das Malz ist bestimmt noch gut. Wenn Du genug "frisches" Malz hinzu gibst wird das noch was. Dann hast du so eine Art Dekoktionsverfahren gemacht. Musst dann halt mit der höheren Stammwürze leben oder einen Teil des alten Malzes abschöpfen.....Viel Erfolg

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:14
von Hobrau
Nachtrag: Natürlich vorher abkühlen!

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:17
von Herbert52
Danke für die Antworten
Malz habe ich noch ausreichend, Ich wollte 60 Liter, ein leichtes Pale Ale mit 13.0 Stammwürze brauen, wie gesagt ich weiss nicht einmal wie hoch die Temperatur beim Einmaischen war, ob die angezeigte Temperatur überhaupt richtig war. Der Fühlertausch hat nur 2 Min. gedauert. Um den Sud zu retten ist es besser helle oder dunkle Malze zu verwenden.
Gruß Herbert

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:21
von chaos-black
Je heller, desto höher ist die erwartete Enzymaktivität (als Faustregel, steinige mich nicht für Ausnahmen). Pilsner Malz wäre ideal.

Wenn du dann den Hopfen etwas hochdrehst landest du einfach beim IPA :)

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 13:27
von §11
Weizenmalz wäre noch besser

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Montag 27. April 2020, 15:12
von Tommi123
Hallo,

Wenn Jodtest nicht mehr ausschlägt einfach abmaischen, ist das erste, was ich machen würde.

Wenn nicht, wie gesagt, möglichst helles malz dazu, sobald auf Kombirast Temperatur und ne Kombirast fahren.

Da reicht auch normal 1/3 der ursprünglichen malzmenge, wenn du pilsner nimmst.

Kannst entsprechend stärker hopfen und auf 13P verdünnen am ende, dann hast du "high gravity" gebrwut, mache ich häufiger mit Absicht um die Menge zu erhöhen.

Wenn du das aufgrund verechnungsschwierigkeiten oder zu wenig hopfen nicht wills ZUR NOT einfach vor dem Kochen einen Teil der Würze verwerfen. Aber wer macht sowas?!

LG Thomas

Verfasst: Dienstag 28. April 2020, 00:17
von Herbert52
Erst einmal möchte ich mich bei allen recht herzlich bedanken. :thumbsup
Der Jodtest der Maische war vollkommen schwarz. Aufgrund der Anregungen habe ich erst einmal die Würze mit dem Würzekühler auf 55°C runter gekühlt. 5 Liter zusätzliches Wasser dazu gegeben.
Dann habe ich 2.5 kg WeizenmalzHell und 5 kg Bohem. PilsenerMalz zusätzlich eingemaischt.
1 Rast dann bei 64°C 40 min.
2 Rast bei 73°C 1 h
Abgemaischt bei 78°C nach 20 min.
Der Jodtest war danach vollkommen in Ordnung.
Nach dem Hopfenkochen hatte ich dann 18,6° StW.
Ich bin gespannt wie das Bier schmecken wird.
Gruß Herbert

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Dienstag 28. April 2020, 09:18
von Roger
Wenn Du „Pech“ hast, wird das Dein Jahrhundertsud.
„Pech“ deshalb, weil Du ihn kaum reproduzieren kannst.

Re: Zu hohe Temperatur beim Einmaischen. Eimeldung

Verfasst: Dienstag 28. April 2020, 20:01
von Herbert52
Ist auch nicht erstrebenswert, man kann nicht glauben wie stark das Malz auf gequollen war,
ich habe kein elektrisches Rührwerk, das war schon Arbeit die Malzmenge zu rühren. Ich habe
zwar die Eckwerte, die ich nachvollziehen kann, im kleinen Brauhelfer aufgeschrieben, aber
erst einmal muß das Bier auch schmecken.