zu tiefe Stammwürze

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BierProbierer
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zu tiefe Stammwürze

#1

Beitrag von BierProbierer »

Hallo Zusammen

Ich bin neu hier und habe erst 4 Sude Bier gemacht. Gestern wurde ein beglisches blonde Ale gebraut.
Mir ist die Temperaturüberwachung mit dem Weck Einkochautomat nicht gelungen und das Malz wurde bei zu hoher Temperatur eingemaischt. :Mad2 (75°C statt 72°C)
Auch bei der Rast bei 68°C für 60 Minuten ist mir die Temperatur teilweise bis auf 72°C gestiegen. Im Stress habe ich dann versucht mit kalten Wasser die Temperatur zu senken. Das Sudvolumen wurde von geplanten 10 l auf 12 l erhöht.

Nachdem Nachguss und dem Vorlauf habe ich eine Probe für dasHydrometer genommen und im Kühlschrank auf 20°C heruntergekühlt und ausgemessen.
Das Hydrometer zeigte einen Wert von 1°P an. :Shocked

Ich erhofte mir beim Hopfenkochen den Wert zu erhöhen. Nach dem Kochen stieg der Wert aber nur auf 4°P an. Die Hefe (Danstar Notingham 11g) wurde dem Sud nach dem abkühlen auf 20°C hinzugefügt. Der Sud befindet sich seit gestern in der Gärung.

Kann ich den Sud in der Gärung noch verbessern ? Habe ich nach der Gärung einfach ein Bier mit tiefem Alkoholgehalt ? Was habe ich falsch gemacht ?

Vielen Dank im Voraus
Gruss

Simon
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schwarzwaldbrauer
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Re: zu tiefe Stammwürze

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hi Simon,
mit "Hydrometer" und den genannten Werten kann ich leider nichts anfangen.
Kannst du die Art der Messung und des Geräts bitte nochmal darstellen?
Hast du eine Jodprobe gemacht?
Da die Gärung jetzt wohl in Gang ist, kannst du augenblicklich nichts ändern.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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DerDerDasBierBraut
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Re: zu tiefe Stammwürze

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Klingt nach einem klassischen Chaossud ... und nach vielen Messfehlern.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du nicht vergessen hast, das Malz zu schroten.
Ohne Details zum Rezept zu kennen solltest du, allein wegen der Einfachzucker im Malz, auf deutlich über 1°P vor Kochen kommen.
Zwischen 68 und 75°C hat die Alphaamylase auch gearbeitet und vergärbaren Extrakt produziert.
1% Extraktgehalt "vor Kochen" nehme ich dir daher nicht ab. Wenn du nach Kochen auf 4°P gekommen bist, dann müsste beim Kochen 75% verdampft sein und von deinen 12 Litern wären nur noch 3 Liter übrig geblieben. Das war sicher nicht so, oder?
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
BierProbierer
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Re: zu tiefe Stammwürze

#4

Beitrag von BierProbierer »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 16:02 Hi Simon,
mit "Hydrometer" und den genannten Werten kann ich leider nichts anfangen.
Kannst du die Art der Messung und des Geräts bitte nochmal darstellen?
Hast du eine Jodprobe gemacht?
Da die Gärung jetzt wohl in Gang ist, kannst du augenblicklich nichts ändern.

Grüßle Dieter
Hallo Dieter

Ich habe 100 ml vom Sud genommen und in einen Messzylinder abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt, bis es die Temperatur von 20°C erreicht hat. Danach habe ich das Hydrometer in den Messzylinder gelegt und den Wert über dem Meniskus abgelesen.

Ich habe eine Jodprobe gemacht und die Farbe hat sich gut vermischt und nicht farblich verändert.

Rezept: MMuM: "Flanderns Gold"

Gruss

Simon
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Re: zu tiefe Stammwürze

#5

Beitrag von BierProbierer »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 16:06 Klingt nach einem klassischen Chaossud ... und nach vielen Messfehlern.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du nicht vergessen hast, das Malz zu schroten.
Ohne Details zum Rezept zu kennen solltest du, allein wegen der Einfachzucker im Malz, auf deutlich über 1°P vor Kochen kommen.
Zwischen 68 und 75°C hat die Alphaamylase auch gearbeitet und vergärbaren Extrakt produziert.
1% Extraktgehalt "vor Kochen" nehme ich dir daher nicht ab. Wenn du nach Kochen auf 4°P gekommen bist, dann müsste beim Kochen 75% verdampft sein und von deinen 12 Litern wären nur noch 3 Liter übrig geblieben. Das war sicher nicht so, oder?
Hallo Jens

Ich habe das Malz nicht geschrotet, da ich keine Malzmühle habe. Bei meinem letzten Sud hat es, aber auch ohne schroten funktioniert. Die Messung ist leider so, viel zu grosse Abweichung für falsche Messung. (4°P statt 13°P). Nach dem Kochen sind noch etwa 9 l vorhanden gewesen. Die Erhöhung nach dem Kochen erkläre ich mir mit dem hinzugefügten hellen Sirup (220 g).

Rezept: "Flanderns Gold" von MMuM: 10 l für 60% Sudhausausbeute Stammwürze: 13%

Pilsner Malz: 880 g
Pale Ale Malz: 880 g
Weizenmalz 220 g
Grafschafter Heller Sirup: 220 g (nach dem Hopfenkochen hinzugefügt)

Einmaischen: 72°C
1.Rast: 68°C für 60 Minuten
Abmaischen: 78°C

Nachguss: 5 Liter 50°C warmes Wasser

Würzekochzeit: 60 Minuten

Vorderwürze: Hallertau Tradition 12 g
Hallertau Tradition 5 g für die letzten 20 Minuten
Hallertau Tradition 4 g für die letzten 5 Minuten

WLP530 Abbey Ale (20°C bis 26°C) (Ich habe Danstar Notingham verwendet, da ich keine Flüssighefe habe)

Grüsse

Simon
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Re: zu tiefe Stammwürze

#6

Beitrag von Alt-Phex »

BierProbierer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 16:56 Ich habe das Malz nicht geschrotet, da ich keine Malzmühle habe.
Das kann natürlich nicht funktionieren. Wie soll den Stärke aus dem inneren des Malzkorns in Lösung gehen wenn es nicht geschrotet wird? :Ahh
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Re: zu tiefe Stammwürze

#7

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

OK, Fehler gefunden.
Beim nächsten mal bestellst du nur geschrotetes Malz.
Irgendwann mal holst du dir eine Malzmühle und bestellst nur noch ungeschrotetes Malz, da wesentlich länger haltbar.

PS:

Lass mal weiter gären. Vielleicht wird es ein lecker Leichtbier für den Sommer.
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Viele Grüße
Jens
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Re: zu tiefe Stammwürze

#8

Beitrag von BierProbierer »

Oh, Okay :Ahh
Vielen Dank für eure Hilfe, dann werde ich mir wohl eine Malzmühle kaufen.

Gruss

Simon
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schwarzwaldbrauer
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Re: zu tiefe Stammwürze

#9

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

BierProbierer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 18:12 Oh, Okay :Ahh
Vielen Dank für eure Hilfe, dann werde ich mir wohl eine Malzmühle kaufen.

Gruss

Simon
Hi Simon,
bevor wir dieses Thema beenden wäre doch interessant zu wissen:
1. Waren deine vorhergehenden Sude auch ungeschrotet?
2. Wie waren die Ergebnisse?
Bitte teile auch das Ergebnis des aktuellen Suds nach der Gärung mit.

Danke und Gruß
Dieter
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Re: zu tiefe Stammwürze

#10

Beitrag von BierProbierer »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 22:04
BierProbierer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 18:12 Oh, Okay :Ahh
Vielen Dank für eure Hilfe, dann werde ich mir wohl eine Malzmühle kaufen.

Gruss

Simon
Hi Simon,
bevor wir dieses Thema beenden wäre doch interessant zu wissen:
1. Waren deine vorhergehenden Sude auch ungeschrotet?
2. Wie waren die Ergebnisse?
Bitte teile auch das Ergebnis des aktuellen Suds nach der Gärung mit.

Danke und Gruß
Dieter
Hi Dieter
Meine ersten beiden Sude wurden mit Bierwürze-Konzentrat gemacht. (für meinen Geschmack zu wässrig)
Der dritte Sud war ein Maischekit für ein Witbier mit geschrotetem Malz. (befindet sich momentan in der Flaschengärung)
Ich dachte das geschrotete Malz würde bloss die Sudhausausbeute erhöhen. :Ahh
Ich werde euch die Restwürze nach der Gärung und den Geschmack nach der Flaschengärung mitteilen.

Gruss

Simon
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schwarzwaldbrauer
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Re: zu tiefe Stammwürze

#11

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Okay,
da musst du leider damit rechnen dass du an diese Ergebnisse bei weitem nicht rankommst - wenn es überhaupt trinkbar wird.
Weiter alles gute,
Dieter
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brauflo
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Re: zu tiefe Stammwürze

#12

Beitrag von brauflo »

BierProbierer hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 18:12
Ich dachte das geschrotete Malz würde bloss die Sudhausausbeute erhöhen. :Ahh

Gruss

Simon
Nunja, das stimmt ja letztlich auch...
Probier's mal aus..
:Wink
Liebe Grüße
Florian
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... wollte ich immer schon mal machen...


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