Stammwürze korrigieren
Stammwürze korrigieren
Hallo zusammen,
es gibt zwar schon ein paar Threads zum Thema Stammwürze korrigieren, aber meine (wahrscheinlich einfache) Frage, habe ich noch nicht gelesen.
Man kann die Stammwürze ja nach dem Läutern messen (bei 20°C). Dann kann ich über eine angenommene Verdunstung beim Würzekochen bereits die Stammwürze korrigieren, also z.B. Wasser hinzugeben, wenn die Stammwürze zu hoch ist.
Alternativ kann ich auch nach dem Würzekochen, nachdem die Würze auf 20°C abgekühlt ist, den Stammwürzegehalt messen und mit Wasser verdünnen, wenn die Stammwürze zu hoch ist.
Ich finde den zweiten Weg praktischer, weil ich hier direkt so lange verdünnen kann und direkt messen kann, bis die Stammwürze erreicht ist. Ist das in so in Ordnung? Gibt es einen Weg, den man bevorzugen sollte?
Weiterhin, bei meiner letzten Sud hatte ich 14L Hauptguss und 15L Nachguss. Ich wollte auch 13 Grad Plato kommen, hatte aber 16. Muss ich hier wirklich mehrere Liter hinzugeben, damit ich auf 13 Grad Plato komme? Bzw. ist das in Ordnung oder muss ich mir Gedanken machen, wenn ich nach einem Rezept koche und nach dem Würzekühlen der Stammwürzegehalt um 3 Grad nach oben abweicht?
Gruß
highii
es gibt zwar schon ein paar Threads zum Thema Stammwürze korrigieren, aber meine (wahrscheinlich einfache) Frage, habe ich noch nicht gelesen.
Man kann die Stammwürze ja nach dem Läutern messen (bei 20°C). Dann kann ich über eine angenommene Verdunstung beim Würzekochen bereits die Stammwürze korrigieren, also z.B. Wasser hinzugeben, wenn die Stammwürze zu hoch ist.
Alternativ kann ich auch nach dem Würzekochen, nachdem die Würze auf 20°C abgekühlt ist, den Stammwürzegehalt messen und mit Wasser verdünnen, wenn die Stammwürze zu hoch ist.
Ich finde den zweiten Weg praktischer, weil ich hier direkt so lange verdünnen kann und direkt messen kann, bis die Stammwürze erreicht ist. Ist das in so in Ordnung? Gibt es einen Weg, den man bevorzugen sollte?
Weiterhin, bei meiner letzten Sud hatte ich 14L Hauptguss und 15L Nachguss. Ich wollte auch 13 Grad Plato kommen, hatte aber 16. Muss ich hier wirklich mehrere Liter hinzugeben, damit ich auf 13 Grad Plato komme? Bzw. ist das in Ordnung oder muss ich mir Gedanken machen, wenn ich nach einem Rezept koche und nach dem Würzekühlen der Stammwürzegehalt um 3 Grad nach oben abweicht?
Gruß
highii
Re: Stammwürze korrigieren
Geht beides. Gerade bei Hopfenbomben mit saeter Hopfengabe kann so gar Weg zwei einfacher sein, weil man das Verduennungswasser in Form von Eis zugeben kann und so unter die Isomerisierungstemperatur zu kommen
Ein Rezept mit festen Mengenangaben ist "suboptimal". DIe StW. ist die Messgroesse die bei einem Bier interessant ist, nicht ob es 15 oder 23 Liter ergibtWeiterhin, bei meiner letzten Sud hatte ich 14L Hauptguss und 15L Nachguss. Ich wollte auch 13 Grad Plato kommen, hatte aber 16. Muss ich hier wirklich mehrere Liter hinzugeben, damit ich auf 13 Grad Plato komme? Bzw. ist das in Ordnung oder muss ich mir Gedanken machen, wenn ich nach einem Rezept koche und nach dem Würzekühlen der Stammwürzegehalt um 3 Grad nach oben abweicht?
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Re: Stammwürze korrigieren
Ok. Also ist es nicht schlimm, wenn man bei ca. 14L HG und 15L NG mit mehreren Litern verdünnen muss!?
- DerDerDasBierBraut
- Posting Freak
- Beiträge: 7890
- Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
- Wohnort: Neustadt-Glewe
Re: Stammwürze korrigieren
Nein, das ist nicht schlimm.
Aber es wäre besser, wenn du die zu erwartende Verdampfungsmenge bereits vor dem Kochbeginn kennst und die Ausschlagmenge (inkl. Verdünnung auf Zielstammwürze) vor Kochbeginn berechnen kannst. Verändert sich die Ausschlagmenge, dann verändern sich die Hopfengaben.
Oder, alte Hobbybrauerweisheit: STW dünn ist Mist, auf den Punkt ist Können und zu dick wird nicht verwässert. Dröhnt besser! Tritt der erste oder der letzte Fall kontinuierlich auf, dann SHA im Rezept anpassen.
Aber es wäre besser, wenn du die zu erwartende Verdampfungsmenge bereits vor dem Kochbeginn kennst und die Ausschlagmenge (inkl. Verdünnung auf Zielstammwürze) vor Kochbeginn berechnen kannst. Verändert sich die Ausschlagmenge, dann verändern sich die Hopfengaben.
Oder, alte Hobbybrauerweisheit: STW dünn ist Mist, auf den Punkt ist Können und zu dick wird nicht verwässert. Dröhnt besser! Tritt der erste oder der letzte Fall kontinuierlich auf, dann SHA im Rezept anpassen.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Re: Stammwürze korrigieren
Ich habe direkt auch eine Frage. Ich sitze gerade an meinem zweiten Sud und bin mit dem Läutern fertig und warte gerade das meine Würde kocht.
Jetzt mein Problem..... ich habe jetzt schon 15°Plato und mein Einkocher ist rand voll. Nach dem Kochen bin ich dann Theoretisch bei 18°P aber ich möchte auch 13°P runter.
Der erste Sud nach diesem Rezept hat genau die angestrebten 13°p erreicht... keine ahnung was ich falsch gemacht habe... egal dann ist eben meine Sudhausausbeute höher
Meine Frage.... kann ich nach dem Würdekochen und umschlauchen in den Gärbehälter die Würze mit abgekochten Wasser auf 13°P runter bringen?
Oder soll ich es einfach so lassen?
Was würde passieren wenn ich bei 18°P meine Hefe dazu gebe?
Wird mein Bier dann stärker oder eher Vollmundiger?
Viele Grüße aus dem Schwabenland
Dani
Jetzt mein Problem..... ich habe jetzt schon 15°Plato und mein Einkocher ist rand voll. Nach dem Kochen bin ich dann Theoretisch bei 18°P aber ich möchte auch 13°P runter.
Der erste Sud nach diesem Rezept hat genau die angestrebten 13°p erreicht... keine ahnung was ich falsch gemacht habe... egal dann ist eben meine Sudhausausbeute höher
Meine Frage.... kann ich nach dem Würdekochen und umschlauchen in den Gärbehälter die Würze mit abgekochten Wasser auf 13°P runter bringen?
Oder soll ich es einfach so lassen?
Was würde passieren wenn ich bei 18°P meine Hefe dazu gebe?
Wird mein Bier dann stärker oder eher Vollmundiger?
Viele Grüße aus dem Schwabenland
Dani
Re: Stammwürze korrigieren
Schnellhilfe:
Zuerst würde ich empfehlen noch einmal nachzumessen.
Dann wichtig: Hopfengabe anpassen. Da es auf das Verhältnis Stw/IBU ankommt ist die Verdünnung dabei erst einmal egal - die höhere Ausbeute erfordert aber mehr Hopfen.
Verdünnung kannst du machen, ganz oder auch teilweise. Also z. B. nur auf 14 Grad Plato korrigieren.
Das Bier wird vor allem stärker. Aber es ist nicht nur der Alkohol. Ich denke es wird sich u. a. auch etwas in Richtung süß verschieben durch Erhöhung der Stammwürze.
Zuerst würde ich empfehlen noch einmal nachzumessen.
Dann wichtig: Hopfengabe anpassen. Da es auf das Verhältnis Stw/IBU ankommt ist die Verdünnung dabei erst einmal egal - die höhere Ausbeute erfordert aber mehr Hopfen.
Verdünnung kannst du machen, ganz oder auch teilweise. Also z. B. nur auf 14 Grad Plato korrigieren.
Das Bier wird vor allem stärker. Aber es ist nicht nur der Alkohol. Ich denke es wird sich u. a. auch etwas in Richtung süß verschieben durch Erhöhung der Stammwürze.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
Re: Stammwürze korrigieren
Danke für die Schnellhilfe.
Ich habe eben nachgemessen und bin bei 15°P ich werde etwas mehr Hopfen dazu geben und später auf 14°P verdünnen.
Wie kommt es zu so einem Ergebnis? Ich habe das selbe Rezept zugrunde gelegt und die gleichen Zutaten bestellt. Die Rasten habe ich auch alle gleich eingehalten...
Ich habe eben nachgemessen und bin bei 15°P ich werde etwas mehr Hopfen dazu geben und später auf 14°P verdünnen.
Wie kommt es zu so einem Ergebnis? Ich habe das selbe Rezept zugrunde gelegt und die gleichen Zutaten bestellt. Die Rasten habe ich auch alle gleich eingehalten...
Re: Stammwürze korrigieren
Was lernen wir daraus?
Einen größeren Einkocher kaufen
Einen größeren Einkocher kaufen
Re: Stammwürze korrigieren
... kann ich schon 2-fach unterstreichen, ich plane nur noch 15L in meinem 21L-Topf. Macht aber nix, bin noch einige Zeit in der Testphase, bis ich mein Standardbier gefunden habe. Solange ist mir mein 50L-Equipment zu groß - die Idee von Anfang an die Zielausrüstung anzuschaffen war für mich falsch. Die kleine macht mir grad mehr Spaß. Wird Zeit, das man sich wieder treffen kann, darauf hatte ich mich eigentlich gefreut.
Gruß,
Andreas
Gruß,
Andreas
Re: Stammwürze korrigieren
Also ich habe jetzt meinen zweiten Sud hinter mir und hab wirklich meinen Spaß daran. Ich denke schon daran mich zu vergrößern auf 50L und ich Keg Fässer zu Schlauchen. Habe heute meinen ersten Sud getrunken und bin begeistert!
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Stammwürze korrigieren
Echt? Mein erster Sud hatte ca. 28l und den hätte ich nicht an einem Tag austrinken können :-)
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
-
- Posting Freak
- Beiträge: 682
- Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37
Re: Stammwürze korrigieren
Wichtig ist auch, dass du vor dem Messen umrührst. Es kann sonst vorkommen, dass die Würze unten "dicker" ist als oben (bei dir aber vermutlich nicht der Fall, da du "zu viel" gemessen hattest).ReDoX hat geschrieben: ↑Donnerstag 11. Juni 2020, 13:56 Ich habe direkt auch eine Frage. Ich sitze gerade an meinem zweiten Sud und bin mit dem Läutern fertig und warte gerade das meine Würde kocht.
Jetzt mein Problem..... ich habe jetzt schon 15°Plato und mein Einkocher ist rand voll. Nach dem Kochen bin ich dann Theoretisch bei 18°P aber ich möchte auch 13°P runter.
Misst du per Spindel oder Refraktometer?
In beiden Fällen auf die Temperatur des Mediums achten, um möglichst genaue Ergebnisse zu erhalten. Tröpfelst du zu heiße Würzetropfen auf das Refraktometer, kann sich die gemessene Stammwürze durch Verdunstung erhöhen.
Re: Stammwürze korrigieren
Naja, ich lasse zum Beispiel vor dem Kochen unten aus dem Hahn die Probe ab, um den Extraktgehalt zu bestimmen. Wenn man das so macht kann es schon sein, dass man wegen unzureichender Durchmischung zu viel misst.metaler143 hat geschrieben: ↑Freitag 12. Juni 2020, 09:28 Wichtig ist auch, dass du vor dem Messen umrührst. Es kann sonst vorkommen, dass die Würze unten "dicker" ist als oben (bei dir aber vermutlich nicht der Fall, da du "zu viel" gemessen hattest).
Wobei sich schon die Frage stellt ob man einen derartig starken Extraktunterschied zwischen oben und unten überhaupt schafft. Wenn die Läuterwürze über einen Schlauch in die Pfanne läuft, füllt man ja von unten mit niedrigerem Extraktgehalt.
Re: Stammwürze korrigieren
Erst mal vielen Dank für eure Hilfe! Ich habe die Würze abkühlen lassen und mit der Bierspindel nachgemessen. Ich war Tatsächlich deutlich über der angestrebten Stammwürze. Ich habe 3L abgenochtes Wasser hinzu gegeben und bin jetzt bei 13,5°P. Meine Ausschlagmenge ist jetzt deutlich höher. Ich habe wie Volt Bräu mir geraten hat die Hopfenmenge etwas erhöht. Ich hoffe jetzt nur das meine Hefe reicht. Ich habe 22g Lallemand Kölsch benutzt und laut anleitung hatte ich 25g gebraucht. Jetzt mal abwarten und Biertrinken
- schwarzwaldbrauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2115
- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01
Re: Stammwürze korrigieren
Habe ich früher auch mit abgekochtem Wasser gemacht, bis ich im Forum gelernt habe, dass das nicht nötig ist. Wasser direkt aus der Leitung ist keimfrei und hilft beim Abkühlen der Würze mit.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
- CastleBravo
- Posting Freak
- Beiträge: 561
- Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 14:09
Re: Stammwürze korrigieren
Bzgl. Leitungswasser noch der Tipp eines Fachmanns (nicht mir ) das Wasser kurz laufen zu lassen, dann das Wasser zu entnehmen beispielsweise mit einer Kanne (Wasser läuft kontinuierlich weiter aus dem Hahn) und nach der Entnahme Gefäß entfernen und erst danach den Hahn zu schließen. So soll insbesondere vermieden werden, dass die Keime am Auslauf des Hahns mitkommen.
- Patrick1988
- Posting Junior
- Beiträge: 36
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2020, 09:44
Re: Stammwürze korrigieren
Moin Leute! Ich schiebe nochmal eine kurze Frage hinterher. Zur Berechnung der benötigten Wassermenge (Bei Verdünnung, um auf eure gewünschte STW zu kommen): Nutzt ihr da das Mischkreuz auf Fabier?
Oder habt ihr da noch andere tolle Online-Formeltipps?
Auf Fabier steht ja bei den Eingabefeldern "Temperatur (°C) bzw. Konzentration (%) der gegebenen Flüssigkeit:" Bei Konzentration ist ja die Stammwürze gemeint. Ich ralle nur nicht ganz, was die %-Angabe meint?!
Beste Grüße aus HH,
Patrick
Oder habt ihr da noch andere tolle Online-Formeltipps?
Auf Fabier steht ja bei den Eingabefeldern "Temperatur (°C) bzw. Konzentration (%) der gegebenen Flüssigkeit:" Bei Konzentration ist ja die Stammwürze gemeint. Ich ralle nur nicht ganz, was die %-Angabe meint?!
Beste Grüße aus HH,
Patrick
Bier Augen sehen mehr als zwei.
Re: Stammwürze korrigieren
12°P Stammwürze = 12%Patrick1988 hat geschrieben: ↑Montag 29. Juni 2020, 11:13 Auf Fabier steht ja bei den Eingabefeldern "Temperatur (°C) bzw. Konzentration (%) der gegebenen Flüssigkeit:" Bei Konzentration ist ja die Stammwürze gemeint. Ich ralle nur nicht ganz, was die %-Angabe meint?!
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
- Patrick1988
- Posting Junior
- Beiträge: 36
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2020, 09:44