Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

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braudog
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Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#1

Beitrag von braudog »

Liebe Hobbybraukollegen,

nachdem ich mittlerweile meine Fassprobleme in den Griff bekommen habe und einige gute Sude rausgekommen sind möchten wir nun weiter an unserem Brauprozess optimieren.

So, um was geht es.

Unsere Brauanlage besteht primär aus einer 3,5k Hendi Induktionsplatte sowie 2 70L Edelstahltöpfe mit Bohrung, 1/2 Zoll Edelstahlauslässen inkl. Läuterhexen.
Wenn wir nun Abmaischen bzw. Hopfenseihen geht es aktuell immer unten raus aus dem einen 70L Topf in den anderen.
Das "grobe" Material wird dabei von der Läuterhexe zurückgehalten, beim Hopfenseihen kommt ein Monofilamentfilter zum einsatz.
Um plätschern und damit eindringenden Sauerstoff zu vermeiden, fließt die Flüssigkeit vom Hahn heraus direkt in einen Trichter, über dem noch ein Sieb ist und bis zum Boden des 2. Topfs durch ein Stück Schlauch, der Lebensmittelecht ist und auch in Molkereien eingesetzt wird.

So... wir haben den Vorgang was die Zeit vom Abmaischen bis zum Hopfenkochen nun so optimiert, dass wir den 70L Topf mit der Maische bis jetzt immer auf 2 leere Kisten Bier draufgestellt haben und den leeren Topf direkt auf die Induktionsplatte stellen, und dort hinein abmaischen. So geht die Würze mit der Temperatur direkt rauf. Das hat bis jetzt immer super funktioniert - außer das man sich krumm und dämlich hebt mit dem schweren Topf (vor allem wenn man einmal alleine dabei steht).

Deshalb ist mir die Idee gekommen, eine Pumpe für diesen Vorgang einzusetzen.

Das hat meiner Ansicht nach folgende Vorteile:
- gar kein Sauerstoff mehr, der bis jetzt minimal noch vom Ablasshahn in den Trichter eintreten kann
- kein schwerfälliges umheben mehr der vollen Töpfe
- Umpumpen des Jungbiers nach der Gährung vom Gärtank in die Fässer wird viel einfacher und man muss nicht mehr mit "am Schlauch ansaugen" etc. arbeiten

So... soviel von unserer Brauanlage und Brauvorgang.

Leider habe ich keine Ahnung von Pumpen geschweige denn was ich da am Besten nehmen soll.
Weiters bräuchte ich dann auch irgend ein "Zwischenstück", mit dem ich dann Hopfenseihen kann.

Ich würde mich über tolle Vorschläge freuen!

Liebe Grüße
Bernhard
ubu
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Re: Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#2

Beitrag von ubu »

Erstmal zwei Anmerkungen von mir.

1.
Du schreibst von Abmaischen aber im Kontext deiner Prozessbeschreibung klingt dass etwas verwirrend.
braudog hat geschrieben: Donnerstag 6. August 2020, 15:15 ........
Wenn wir nun Abmaischen bzw. Hopfenseihen geht es aktuell immer unten raus aus dem einen 70L Topf in den anderen.
Das "grobe" Material wird dabei von der Läuterhexe zurückgehalten, beim Hopfenseihen kommt ein Monofilamentfilter zum einsatz.
……
So wie sich dass anhört hast du die Läuterhexe in der Maischepfanne.
Du tust also nicht Abmaischen, sondern Läutern.

Abmaischen währe das Einbringen der Maische aus der Maischepfanne in den Läuterbottich.

Nicht falsch verstehen, mir geht es hier nicht um Klugscheissen, sondern darum Missverständnisse durch falsche Begrifflichkeiten zu vermeiden.

2.
Wenn ich das richtig verstehe stellt ihr den Topf mit der fertigen (heißen) Maische auf zwei Bierkisten?
braudog hat geschrieben: Donnerstag 6. August 2020, 15:15 .................
So... wir haben den Vorgang was die Zeit vom Abmaischen bis zum Hopfenkochen nun so optimiert, dass wir den 70L Topf mit der Maische bis jetzt immer auf 2 leere Kisten Bier draufgestellt haben und den leeren Topf direkt auf die Induktionsplatte stellen, und dort hinein abmaischen. So geht die Würze mit der Temperatur direkt rauf. Das hat bis jetzt immer super funktioniert - außer das man sich krumm und dämlich hebt mit dem schweren Topf (vor allem wenn man einmal alleine dabei steht).
Never Ever einen Topf mit heißen Flüssigkeiten durch die Gegend wuchten.
Knapp 70 Grad heiße Maische kann immer noch übelste Verbrennungen hervorrufen.


Zu deiner Frage, ausgehend davon dass ihr Läutert.

Ich benutze zur Zeit noch einen Läutergrant ähnlich diesem hier
https://www.amihopfen.com/Laeutergrant- ... odenablauf
mit dieser Pumpe am Bodenablauf
https://www.amazon.de/gp/product/B01NCK ... UTF8&psc=1

Will aber irgendwann (wenn Zeit vorhanden ist) auf diese Variante umstellen.
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=19402
Gruß
Uwe
braudog
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Re: Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#3

Beitrag von braudog »

Hi,

sorry erstmal für die falschen Bezeichnungen :-)

1. ja wir läutern.
2. jo wir wuchten den dicken Topf durch die Gegend, was nicht gerade ungefährlich ist, das wissen wir. Deshalb mitunter auch die Pumpe.

Danke einmal für die Links, die Pumpe hab ich schonmal bestellt!

LG
Bernhard
train1811
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Re: Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#4

Beitrag von train1811 »

Hallo Bernhard,

ich habe das so gelöst:
Ich habe mir aus 4-Kant-Rohr einen Rahmen um die Hendi gebaut. Der Topf sitzt also nicht auf der Hendi, sondern mit 1-2mm Abstand auf dem Stahl Rahmen. Von den Rahmen habe ich 2 gebaut.

Noch steht der Maische Topf, samt Hendi und Rahmen auf einem Tisch. Daneben, auf dem Fußboden der zweite Rahmen + Topf.
Während der Läuterruhe baue ich die Hendi einfach um, und packe sie unter die Würzepfanne. Das Läutern mit Hexe geht schnell. Ich fange den Vorlauf so lange in einem Messbecher auf, bis er klar läuft, dann lasse ich durch einen Silikonschlauch direkt in den Topf laufen.

Währendessen läuft die Hendi schon wieder auf Hochtouren und es geht fix zum Hopfenkochen.
Zum Schluss des Kochens kommt der Würzekühler mit in den Kochenden Sud. Es wird dann runter gekühlt.

Der jetzt kalte Sud wird derzeit mit 2 Mann wieder auf den Tisch gewuchtet. Ich lasse dann die Würze direkt in den Gäreimer laufen. Dabei ist auch ein Monofilter direkt im Eimer, den ich anschließend wieder entferne.

Meine Optimierung besteht mittels Pumpe jetzt darin, dass ich den Nachguss mit einer kleinen 12V Pumpe direkt in auf die Maische Pumpe, und anschließend die Pumpe nutze, um die kalte Würze in den Gäreimer zu pumpen.

Bilder kann ich vll am Wochenende nachliefern.

Matthias
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Innuendo
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Re: Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#5

Beitrag von Innuendo »

Die kleine lebensmittelechte Rotek Pumpe verwende ich auch seit langer Zeit. Sie ist nicht selbstsaugend, was für den Prozess Läutern sehr nützlich ist. Ich steuere die Pumpe manuell über ein PWM Modul. Das PWM Modul vereinfacht das Einstellen der Flussgeschwindigkeit. Nach dem Vorschießen in ein zus. Gefäß lasse ich die Würze mit einer langsamen Geschwindigkeit der Pumpe in Ruhe zurück in den Kessel fließen. Solang die Pumpe "Nicht-selbstsaugend" ist, ist die Upm der Pumpe eher interessant dafür, wie schnell die Pumpe leer läuft. Das hört man dann auch, wenn Luft gepumpt wird. Wenn dann nur noch geringe Mengen im Läuterbottich sind und/oder der Würzefluss sehr klein wird, verwende ich das zus. (Vorschießen & Dröppel-) Gefäß und starte zeitgleich das Anheizen vom Kessel. In das zus. Gefäss tropfen dann noch 1 oder 2 Liter nach, die ich vor dem Kochen in den Kessel gebe. Wenn der Fokus auf maximale Ausbeute liegt, kann hier bestimmt noch optimiert werden. Da bin ich eher nicht so interessiert dran und messe auch das Glattwasser nicht. Wenn es farblich nach wenig bis nix ausschaut, ist der Nachguss beendet. Dementsprechend freuen sich die Hühner vom Nachbarn über den Schuss süßer Würze im Treber.
Innu
braudog
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Re: Optimieren des Brauprozesses - Arbeiten mit einer Pumpe

#6

Beitrag von braudog »

Hallo liebe Braukollegen,

Erst einmal vielen Dank für die Tips!

Mein Kollege und ich haben am Wochenende den ersten großen Sud mit Hilfe dieser Pumpe hinter uns gebracht, hat super funktioniert, war genau das, was wir wollten!

Danke und LG
Bernhard
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