Läutern mit Malzrohrsystem

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Wazup
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Läutern mit Malzrohrsystem

#1

Beitrag von Wazup »

Hallo zusammen,

ich wollte am Wochenende meinen 8. Sud brauen und nehme das zum Anlass einige Punkte zu optimieren.
Ein Punkt war immer das Läutern mit meinem Malzrohrsystem (Zirkulation von oben nach unten). Ich habe in diesem Forum, oder generell im Internet hierzu nichts gefunden.

Ich habe bis jetzt immer das Rohr rausgezogen, den Nachguss mittels eines Deckels auf den Treber gegeben und dann die Würze durch einen Filter laufen lassen um sie klar zu bekommen. Anschließend Reinigung des Kochers und zurückführen der Würze zum Kochen.

Da das Handling mit dem Filter mir "unnatürlich" vorkommt, würde ich es dieses Mal so machen:
Rohr rausziehen, Würze in einen Bottich laufen lassen. Die Würze dann wieder von oben drauf geben, solange bis unten klar kommt.
Dann die Würze komplett durch den Treber laufen lassen, anschließend den Nachguss. So würde ich den Treber als Filter nutzen können und die Ausbeute ist denke ich auch besser.

Wie macht ihr das sonst, wenn ihr ein Malzrohrsystem nutzt, bzw. kann man das so machen wie geplant?

Gruß & Danke
Robert
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Alt-Phex
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Du führst ja das Prinzip eines Malzrohrsystems völlig ad absurdum. Der Vorteil ist doch das man das Malzrohr rauszieht, ein paar Liter Nachguß drüber gibt und man mit dem "Läutern" fertig ist. Das dabei keine klare Würze rauskommt und man systembedingt eine schlechtere Ausbeute hat ist eben der Preis den man für so einen Automaten bezahlen muss. Die trübe Würze hat aber keinen Einfluss auf die spätere Klärung des Bieres, falls das dein Anliegen ist. Dafür braucht es nur eine gut sedimentierende Hefe und Geduld.
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sebschilling
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#3

Beitrag von sebschilling »

Was auch gut hilft beim Klären der trüben Würze, die man mit diesem Verfahren erhält, ist das Kühlen direkt nach dem Kochen im Behälter möglichst bis in die Nähe der Anstelltemperatur. Da sinkt der ganze Schmodder nach unten und man kann die relativ klare Würze von oben mit einem Siphon in den Gärbehälter abziehen. Das hat auch den Vorteil, das man sich das mitunter nervenaufreibende Ablassen durch den Hahn sparen kann, der sich sehr gerne zusetzt.
metaler143
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#4

Beitrag von metaler143 »

Ich mache mit meinem Grainfather glasklare Biere, da musst du dir keine Sorgen machen. Ich bemerke auch keinen Unterschied zu meinen früheren Bieren, welche im Thermoport gemaischt wurden.

Eine gut sedimentierende Hefe wählen und falls möglich am Ende der Gärung cold crashen (dabei ggf. mit etwas Gelatine nachhelfen) und das Bier noch ein paar Wochen kalt lagern.
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#5

Beitrag von Commander8x »

Das A und O ist eine Schrotung, die noch genügend Spelzen übrig lässt. Beim Einmaischen haben wir im Mundschenk vorsichtig eingerührt und dann 5 Minuten wie eine Läuterruhe gehalten, damit sich die Spelzen absetzen und sowas wie ein Filterbett bilden. Dann das obere Sieb einsetzen und die Pumpe einschalten. Vorsichtig zirkulieren, bei zu hoher Pumpenleistung saugt sich das Bett fest, und das Läutern dauert dann ewig. Läutern heißt wie gesagt Malzrohr rausheben und ablaufen lassen. Nachguss aufgeben, bevor die Treiber trockenwerden.

Wenn du nach dem Kochen einen Whirlpool drehst und schön zur Ruhe kommen lässt, dann läuft die Würze auch klar ab.

Gruß Matthias
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#6

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo zusammen,

ich nutze seit kurzem auch ein Malzrohr (Klarstein Maischfest) und bin noch mitten im Trouble shooting. Das Abläutern per Rohr ist super einfach und durch den Aufsatz zum abstellen auch echt gut gelöst aber die Würze will nie so recht ablaufen. Ich denke mal durch die Schlanke Form baut sich zuviel Filterbett auf und dir Löcher im Boden verstopften schlichtweg. Bekomme SHA von rund 40% :Shocked. Bei meinen bisherigen Suden mit BIAB hatte ich am Ende rund 58%. Da würde ich gerne wieder hin kommen. Nun die Frage ob es Sinn macht mal beides zu kombinieren, den Maischesack in das Malzrohr und dann wie beschrieben Abläutern. Wenn ich keinen kompletten Denkfehler mache, sollte ich durch den durchlässigen Sack etwas mehr Durchfluss bekommen und die Löcher im Malzrohr können auch nicht mehr verstopften.

Gruß Patrick
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#7

Beitrag von toaster »

Hallo Patrick

Die beiden Dinger kombinieren macht irgendwie keinen Sinn. Du kriegst vom Volumen her ja kaum das ganze Wasser und das Malz in deinen Maischfest (den kenne ich zwar nicht im Detail aber ich gehe davon aus, dass du um das Maximum zu erreichen einen grossen Teil durch das Läutern „hinzufügst“ und der Platz frei wird, weil das Malz rauskommt.

Mein Tipp: Grober schroten (falls du dies selbst machst) und Reisspelzen in die Schütting geben (so 300g auf 5-6 Kg). Das hilft enorm und ich komme so (mit dem Grainfather) immerhin auf 60 bis 63% SHA.

Gruss Martin
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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#8

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo Martin,

hab eigentlich schon recht grob geschrotet aber ich versuche einfach mal beide Varianten. Da ich den 30L Kessel meist für 20 - 25L nutze ist es vom Platz her kein Problem. Werde dann mal vom "doppelten Lottchen" berichten.

Gruß Patrick
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Läutern mit Malzrohrsystem

#9

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo zusammen,

nachdem ich meine Hopfen Ernte gestern verarbeitet habe, hier jetzt das versprochene Update zur Variante Malzrohr und Maischesack. Hat super funktioniert, so wie ich es vom BIAB gewohnt war, zusätzlich muss kein Sack gehalten werden, das macht das Malzrohr. Kurzum werden ich die Variante beibehalten und mal etwas Erfahrung damit sammeln. Einzig die SHA von 41% gefällt mir noch nicht so gut aber vielleicht bekomme ich das mit etwas mehr Muße beim läutern auch noch besser hin. Zur Not kommt einfach ein halbes Kilo mehr in den Topf :thumbup
Schöne Grüße
Patrick


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