Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

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Benni
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Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#1

Beitrag von Benni »

Hi,

sagt einmal in wie fern kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

Ich habe bis vor 2 Jahren in Göteborg gewohnt und hatte dort immer 68%. Mit Berliner Wasser und gleichem Equipment komme ich nur noch auf ca. 50%. Mein Malz kaufe ich geschrotet bei MashPit (Brauerei)

Was ist da los?

Schönen Gruß
Benni
bwanapombe
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#2

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Benni,

das kann, wenn überhaupt nicht die einzige Ursache sein. Das Malz muß im Extraktgehalt natürlich auch vergleichbar sein.

Bei großen Unterschieden würde ich zuerst aufs Schroten schauen. Das ist hier weil in der Brauerei geschrotet erstmal unverdächtig.

Sonst eben aufs Läutern und Maischen. War das Rezept Maischplan denn identisch?

Dirk
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Alt-Phex
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Natürlich kann es am Wasser liegen. Überprüf mal deine Wasserwerte und lass dir z.b. auf MMuM den ph Wert ausrechnen. Schrotqualität wurde ja auch schon genannt. Die muss zu deinem System, deiner Anlage passen. Und durch die trockeneren Sommer hat sich die Verkleisterungstemperatur erhöht. Maltoserast daher eher bei 64°C fahren anstatt wie früher bei 62°C. Kannst du hier mal in Ruhe nachlesen: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=23367
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Brandergartenbier
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#4

Beitrag von Brandergartenbier »

Also als ich das erste Mal das Wasser aufbereitet habe ist meine SHA gut gestiegen, hängt auch mit anderen Läutern zusammen, es liegt aber auf der Hand, wenn der Maische PH Wert richtig ist, dass die ganzen Enzyme besser arbeiten.
Gruß Florian
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hiasl
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#5

Beitrag von hiasl »

Ich habe mal einen Versuch zum Thema Sauermalz gemacht.
Verschiedene Anteile Sauermalz, Malzmenge 66,4 g; Gesamtmaische 450 g mit dest. Wasser (analog Kongressmaische).
Bei der Verkostung konnte das Sauermalz in der Würze sensorisch deutlich ab ca. 5 % wahrgenommen werden. Nach der Gärung mag das wieder anders aussehen, ist nicht geprüft worden.
Sauermalz.jpg
Sauermalz.jpg (43.74 KiB) 1146 mal betrachtet
Gruß
Matthias
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Benni
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#6

Beitrag von Benni »

Vielen Dank für die Kommentare, ich werde in Zukunft mal mit 2-3% Sauermalz brauen und gucken was dabei rauskommt.
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Sebasstian
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#7

Beitrag von Sebasstian »

Benni hat geschrieben: Samstag 23. Januar 2021, 11:00 Vielen Dank für die Kommentare, ich werde in Zukunft mal mit 2-3% Sauermalz brauen und gucken was dabei rauskommt.
Das wäre dann aber ziemliches im Nebel stochern. Ich würde an deiner Stelle versuchen an die beiden Wasseranalysen zu kommen und dann mit einem entsprechenden Tool (zB Schlupfs Wasserrechner) berechnen wie der zu erwartende Maische pH ist. Wenn es da starke Abweichungen unter den Wässern gibt, könnte das die unterschiedliche SHA erklären. Dann kannst du gezielt, zB mit Sauermalz, den Maische pH anpassen. Aber einfach auf Verdacht mal 2-3% u. schauen was passiert wäre mir zu riskant.
Grüße,
Sebastian
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Johnny H
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Re: Kann die Wasserqualität die Sudhausausbeute beeinflussen?

#8

Beitrag von Johnny H »

50% Sudhausausbeute ist für Standardrezepte m.E. extrem niedrig. Das Berliner Wasser hat, abhängig vom Ortsteil, i.d.R. um die fünf (und max. 10) °dH Restalkalität, wenn ich mich recht erinnere - das ist m.E. nicht so extrem, dass es diese Unterschiede erklärt. Ich tippe also als erstes auf die Schrotqualität. In Karlshorst ist das Wasser in meiner Erinnerung am härtesten (sprich höchste RA).

Hier kannst Du Deine Wasserwerte nach Postleitzahl abrufen:
https://www.bwb.de/de/analysedaten-nach ... zahlen.php
Füttere doch damit mal einen Wasserrechner (Nachtrag: hier unbedingt die Einheiten beachten!!).

Ich habe bis vor zwei Jahren in Friedrichshagen gebraut. Dort war ich ausreichend bedient mit etwas Sauermalz bzw. Milchsäure. Im Stadtzentrum ist es etwas härter, aber auch da kommt man mit den gleichen Mitteln schon recht weit.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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