Maischepfanne angebrannt

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El_Bohno
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Maischepfanne angebrannt

#1

Beitrag von El_Bohno »

Hallo zusammen,

In meinem gestrigen Sud eine wahre Katastrophe erlebt. Ich Maische und Läuter im Klarstein Konfistar Einkocher.

Es sind schon zwei Sude erfolgreich durchgelaufen. Gestern stand ein Weißbier auf dem Programm.

Schüttung: gesamt 9kg - 60% Weizenmalz , 20% Wiener, 20% Pilsner… bis zur 41 Grad Rast nach dem Hermannverfahren lief alles gut. Dann hat die Anbrennsicherung ausgelöst.

Die 35L abgeschöpft und Tatsächlich war dort großflächig angebrannt. Das Rührwerk habe ich kurz angehalten um mit dem Trafo und Pumpe die Schläuche zu spülen.

Folgende Punkte kommen dazu: Rührwerk aus 27L Kocher, steht ca. 10cm überm Topfboden. Walzenabstand war 1,1mm.

Meine Vermutung: Das Rührwerk ist zu kurz, dann stellt sich die Frage, ob es nur am Anhalten lag, beim Hellen (ähnliche Menge) lief es durch und nix angebrannt, aber dort gab es nur 2 Rasten…

Habt Ihr außer dem Verlängern des Rührwerkes noch Tipps? Würde ein Filterboden etwas bringen, oder eher kontraproduktiv?

Grüße Dave
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tauroplu
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Re: Maischepfanne angebrannt

#2

Beitrag von tauroplu »

Hi, Dave,
ja, Rührwerk zu kurz und es sollte möglichst ein Impellerrührwerk sein oder zumindest sollte ein Prallblech vorhanden sein, was eine optimale Durchmischung gewährleistet. Das Weizenmalz sorgt für zusätzliche erhöhte Viskosität und erschwerte Durchmischung. Wie sah denn die Hauptgussmenge aus?
Beste Grüße
Michael

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El_Bohno
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Re: Maischepfanne angebrannt

#3

Beitrag von El_Bohno »

Hauptgussmenge lag bei 2x 15L. Also in Summe 30L. Eingemaischt wurde auf 2x, Rastfolge war wie folgt:

66 Grad 15L + 4,5kg eingemaischt,
62 Grad @ 40min
15L + 4,5kg zugefügt
41 Grad @ 40min
62 Grad @ 30min -> nach 10 min Sicherung ausgelöst.

Impellerrührwerk hab ich nicht, eher ein „klassisches“ Rührwerk mit zwei Schaufeln und Leitblechen. Ein Prallblech habe ich nicht eingebaut, Siehe Bild…

5167700A-43FE-4057-B2FA-B2D9EE12AF4D.jpeg

Lag also auch zum Teil am Weizenmalz… interessant… :Shocked

Gruß Dave
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Re: Maischepfanne angebrannt

#4

Beitrag von El_Bohno »

Könnte es zusätzlich auch am Walzenabstand gelegen haben? In einem anderen Thread habe ich hierzu etwas gelesen. Die Schüttung wurde vermischt und zusammen geschrotet… würde es was bringen, das Mehl von den aufgebrochenen, groben Teilen und Spelzen zu trennen, oder sollte man bei Weizen generell gröber Schroten? Die Schüttung war ohnehin auf 50% SHA ausgelegt…

Gruß Dave
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Re: Maischepfanne angebrannt

#5

Beitrag von tauroplu »

Ah, ok, also 15 Litr HG. Vielliecht sollest Du bei Weizenschüttungen auf 17 oder 18 Liter gehen, damit es nicht wieder anbrennt. Im Zusammenspiel mit einem passenden (Impeller-) Rührwerk wird es dann wohl in Zukunft klappen :Bigsmile

Falls Du kein anderes Rührwerk einbauen willst oder kannst, könntest Du noch überlegen, eine Schleppkette an das vorhandene Rührwerk zu basteln. Lt. entsprechenden Berichten verhindert diese ebenfalls ein Anbrennen.
Beste Grüße
Michael

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Re: Maischepfanne angebrannt

#6

Beitrag von tauroplu »

Leider kann ich zu Weizen nichts sagen, da ich kein Weizenbier braue, aber was ich weiß ist, dass sich bei Weizen wohl ein etwas größerer Walzenabstand empfiehlt (1,2 mm oder so, aber da müsste ein Weizenbierexperte vielleicht was zu sagen), da sonst gerne mal die Malzmühle steckenbleibt, da Weizenmalzkörner recht hart sind.
Beste Grüße
Michael

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Ladeberger
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Re: Maischepfanne angebrannt

#7

Beitrag von Ladeberger »

Klare Ursache ist hier ein Rührwerk, das
a) einige Zentimeter über dem Punkt endet, wo die Musik spielt,
b) die Maische eher Karussell fahren lässt, als homogenisiert und die Wärme vom Topfboden abtransportiert und
b) zwischendrin angehalten wurde.

Die Weizenmaische, mit ihrem im Vergleich zu reinen Gerstenmalzmaischen geringeren Volumen, hat sich hier kompakt auf dem Boden abgesetzt und dem Rührwerk keine Chance mehr gelassen, wieder alles in Schwebe zu bringen.

Lösungen:
zu a) Welle verlängern
zu b) Prallblech einbauen oder auf ein anderes Rührerdesign gehen (s. Impeller)
zu c) Eigenes Netzteil für den Rührer :Wink

Der ganze Rest rund um Absieben und gröberen Schroten ist ein Herumdoktern an Symptomen.

Die SHA auch bitte nicht irgendwo ansetzen, sondern mit einem im gegebenen Setup realistischen Wert. Dann kann die Maische für so ein (Voll?)-Bier schonmal dünner ausfallen und dem Rührwerk den Job erleichtern. Allerdings sollte auch ein "Einmaischverhältnis" von 1:3 (wie hier) verarbeitbar sein.

Gruß
Andy
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El_Bohno
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Re: Maischepfanne angebrannt

#8

Beitrag von El_Bohno »

Hallo Andy,

danke für deine Antworten. Erklärt auch, weshalb ich beim Einkocher und gleichem Setup keine Schwierigkeiten hatte. Dort endet das Rührwerk ca. 5mm oberhalb des Bodens.

Nachdem ich beim Hellen und neuem Kocher keine Probleme hatte, habe ich das Verlängern der Welle verworfen…

Edit: SHA habe ich vom Ergebnis des letzten Suds und dem Rezept von MMum übernommen… war trotzdem etwas viel… statt bei 11 Plato bin ich vor dem Kochen auf 14 Plato gelandet…

Fehler erkannt und hoffentlich nächstes Mal gebannt…

Gruß Dave
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JackFrost
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Re: Maischepfanne angebrannt

#9

Beitrag von JackFrost »

Ich hab das Rührwerk 10 mm über dem Boden.
Das Prallblech ist sehr wichtig, damit die Maische nicht nur Karussell fährt.
Die Drehrichtung bei mir ist so das die Maische nach oben gefördert wird.

Ich hab das alte Rührwerk von Brauhardware mit eigner Welle für meinen Ss Brewtech Topf. Das Prallblech hab ich auch verlängert. Mit 3 kW und der IDS2 brennt nichts an. Bei meinem alten Einkocher ist mit dem Rührwerk auch nichts angebrannt so lange der Motor lief.

Gruß JackFrost
Meine Hardware:
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
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Neubierig
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Re: Maischepfanne angebrannt

#10

Beitrag von Neubierig »

Hi,

ich habe bei mir ne Schleppkette gebastelt - es brennt sich Nix an :Smile

Cheers,
Keith :-)
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El_Bohno
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Re: Maischepfanne angebrannt

#11

Beitrag von El_Bohno »

Hi zusammen,

habe gestern beim Schrubben des Einkochers festgestellt, dass trotz 5mm Luft zum Boden trotzdem auch dort etwas angebrannt war.

Ein Prallblech ist schon bestellt, die Verlängerung lasse ich mir drehen… dann sollte alles passen. Das etwas im Einkocher anbrennt wundert mich… der erste Weizensud mit bereits geschrotetem Malz ist bei identischer Konfiguration nicht angebrannt… vielleicht trotzdem Schüttungsmenge und Schrotgrad anpassen? Sind 1,1mm zu fein?

Gruß Dave
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Maischepfanne angebrannt

#12

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das Rührwerk sollte auf jeden Fall so weit wie möglich nach unten. Und eine vertikale Strömung ist wichtig. Mit einem Impeller geht das recht gut.
Dateianhänge
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Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
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