Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hallo liebe Forengemeinschaft,
ich habe erst wenige Sude hinter mir, wundere mich aber schon von Anfang an darüber, dass ich statt 22l Ausschlagwürze wie in Rezepten angegeben konstant am Ende deutlich weniger in die Flaschen bekomme, nämlich nur um die 18-19l. Ich habe dann bei den letzten drei Suden mal meine Sudhausausbeute mit Refraktometer und dem Rechner von MMuM gemessen und diese liegt lediglich immer so um die 50%.
Ich habe das typische Einkocher-Setup.
Ich beschreibe im Folgenden mal den Ablauf des heutigen Suds und würde mich über eine Einschätzung freuen, ob ich irgendwo einen Messfehler oder Hirnaushänger habe oder wo eventuell gravierende Fehler im Ablauf liegen.
Werden sollte es ein obergäriger Maibock von MMuM, Werte geändert auf 22l Ausschlagswürze und 62% SHA (22l wegen angepeilter 20l bei Abfüllung, weil die Hefe ja noch Menge weg nimmt, 62% SHA ohne besonderen Grund... es erschien mir erzielbar und die Malzmengen waren da mit 4kg Wiener und 2kg Münchner schön glatt).
Bei Schüttung, Haupt-/Nachguss, Maischeplan sowie der Würzekochung habe ich mich sklavisch ans Rezept gehalten. Das Malz wurde nicht konditioniert.
Die 6kg Malz habe ich mit der MattMill auf der zweitletzen (bzw. zweitfeinsten) Raste geschrotet, dann wie im Rezept bei 60°C eingemaischt, die Rasten wie im Rezept gehalten und nach Erreichen der 78°C Abmaischtemperatur in den Läuterbottich mit Läuterblech umgeschöpft. Die Maische war jodnormal.
Läuterruhe eingehalten, erste 3l wieder oben rein, dann geläutert und mit dem heißesten Wasser, das mein Wasserhahn her gibt (45°C oder so), die 12l wie im Rezept Nachguss zugegeben.
Ich geben den Nachguss übrigens wie im Buch von Laudange empfohlen vorsichtig über den gelochten Einkocherdeckel hinzu und achte darauf, dass der Treber nicht trocken läuft.
Läutern ging sehr schnell und problemlos, nach 15min war der Einkocher fast randvoll, also habe ich den Läutervorgang abgebrochen. Würze m.E. recht klar ohne zu viel Trubstoffe.
Interessehalter habe ich dann mal mit einem Refraktometer gemessen, was dann noch aus dem Hahn kam, das Refrakto zeigte 5°B. Ohne jetzt zu wissen ob das gut oder schlecht ist. Mir erscheint der Wert hoch.
Da man nach dem Hopfenkochen ja oft nochmal mit Wasser strecken muss, habe ich dann einfach in einen Messbecher zu Ende geläutert und so nochmal knapp 2l abzapfen können bis ich den Läuterbottich zu sehr kippen musste, der Läuterkuchen auseinander gefallen ist und zu viele Trubstoffe raus kamen.
Die Würze hab ich dann 90min gekocht, bisserl stehen gelassen, Trubkegel erfolgreich hergestellt und ab damit durch einen abgekochten Sputnikfilter in den sauberen Gärbottich. Würze lief klar, schnell und völlig problemlos innerhalb von 10min durch den Filter. Kurz vor Schluss habe ich den Tortenring-Trick verwendet, um mehr Würze abzuziehen.
Ich weiß ja nie wann ich da aufhören soll... irgendwann konnen ja dann doch trotz größter Vorsicht immer mehr Hopfenanteile durch den Hahn, obwohl noch relativ viel Würze im Einkocher ist. Ich hab den Rest beim Reinigen nachher mal mit einem Messbecher gemessen und komme auf knapp 1l "Verlust" inklusive Hopfen-Schmodder.
Achja, die 2l zusätzlichen Nachlauf vom Läutern habe ich dann (abgekocht) noch im Anschluss mit durch den Filter gegeben.
Alles in Allem komme ich dann am Ende aber nur auf erschreckend wenig Menge im Gärbottich, nämlich 19,5l. Zumindest zeigt mir das der Aufkleber am Gäreimer an. Nun weiß ich, dass die Anzeige nun nicht sehr genau ist (vielleicht auf einen halben Liter genau?), aber auf die angepeilten 22l komme ich im Leben nicht. Und in den Flaschen landen dann am Ende wohl auch nur grob 18,5l statt der angepeilten mindestens 20l.
Probeflüssigkeit abgezogen, auf Zimmertemperatur abgekühlt, Refrakto sagt 15,7°B = 15,2°P Stammwürze.
Im Rezept heißt es jetzt "Stammwürze: 16.5%". Was meinen die mit Prozent? Ich kenne nur °B, °P und SG. Aber %?
Jedenfalls ergibt das nach dem SHA-Rechner von MMuM eine Sudhausausbeute von gerade mal 50,5%.
Jetzt hab ich gelesen, dass man den Heißtrub dazu zählen soll, (keine Ahnung ob der SHA-Rechner von MMuM das schon kompensiert) kein Problem, mit dem gemessenen 1L Hopfenschmodder dazu gerechnet ist das Ergebnis 53,1%, was immer noch sehr wenig ist.
Weit entfernt von SHA-Werten um die 70%. Irgendwas um die 60% wären ja schon schön...
Wo liegt der Fehler? Schlecht geläutert und alles steckt noch im Treber?
Im Laudange steht, dass das Läutern bis zu 45min dauern kann, ich bin in 15min längst durch. Läuft das eventuell viel zu schnell?
Ja, ich habe den Nachguss nicht auf 78°C erhitzt sondern das heiße Wasser aus dem Hahn genommen... aber das macht doch nicht so einen Unterschied aus, oder?
Noch feiner schroten würde ich jedenfalls nicht mehr, ich bin schon auf der zweitfeinsten von fünf Rasten der Mühle und das Schrot sah für mich eigentlich fein genug aus...
Grüße,
Jens
ich habe erst wenige Sude hinter mir, wundere mich aber schon von Anfang an darüber, dass ich statt 22l Ausschlagwürze wie in Rezepten angegeben konstant am Ende deutlich weniger in die Flaschen bekomme, nämlich nur um die 18-19l. Ich habe dann bei den letzten drei Suden mal meine Sudhausausbeute mit Refraktometer und dem Rechner von MMuM gemessen und diese liegt lediglich immer so um die 50%.
Ich habe das typische Einkocher-Setup.
Ich beschreibe im Folgenden mal den Ablauf des heutigen Suds und würde mich über eine Einschätzung freuen, ob ich irgendwo einen Messfehler oder Hirnaushänger habe oder wo eventuell gravierende Fehler im Ablauf liegen.
Werden sollte es ein obergäriger Maibock von MMuM, Werte geändert auf 22l Ausschlagswürze und 62% SHA (22l wegen angepeilter 20l bei Abfüllung, weil die Hefe ja noch Menge weg nimmt, 62% SHA ohne besonderen Grund... es erschien mir erzielbar und die Malzmengen waren da mit 4kg Wiener und 2kg Münchner schön glatt).
Bei Schüttung, Haupt-/Nachguss, Maischeplan sowie der Würzekochung habe ich mich sklavisch ans Rezept gehalten. Das Malz wurde nicht konditioniert.
Die 6kg Malz habe ich mit der MattMill auf der zweitletzen (bzw. zweitfeinsten) Raste geschrotet, dann wie im Rezept bei 60°C eingemaischt, die Rasten wie im Rezept gehalten und nach Erreichen der 78°C Abmaischtemperatur in den Läuterbottich mit Läuterblech umgeschöpft. Die Maische war jodnormal.
Läuterruhe eingehalten, erste 3l wieder oben rein, dann geläutert und mit dem heißesten Wasser, das mein Wasserhahn her gibt (45°C oder so), die 12l wie im Rezept Nachguss zugegeben.
Ich geben den Nachguss übrigens wie im Buch von Laudange empfohlen vorsichtig über den gelochten Einkocherdeckel hinzu und achte darauf, dass der Treber nicht trocken läuft.
Läutern ging sehr schnell und problemlos, nach 15min war der Einkocher fast randvoll, also habe ich den Läutervorgang abgebrochen. Würze m.E. recht klar ohne zu viel Trubstoffe.
Interessehalter habe ich dann mal mit einem Refraktometer gemessen, was dann noch aus dem Hahn kam, das Refrakto zeigte 5°B. Ohne jetzt zu wissen ob das gut oder schlecht ist. Mir erscheint der Wert hoch.
Da man nach dem Hopfenkochen ja oft nochmal mit Wasser strecken muss, habe ich dann einfach in einen Messbecher zu Ende geläutert und so nochmal knapp 2l abzapfen können bis ich den Läuterbottich zu sehr kippen musste, der Läuterkuchen auseinander gefallen ist und zu viele Trubstoffe raus kamen.
Die Würze hab ich dann 90min gekocht, bisserl stehen gelassen, Trubkegel erfolgreich hergestellt und ab damit durch einen abgekochten Sputnikfilter in den sauberen Gärbottich. Würze lief klar, schnell und völlig problemlos innerhalb von 10min durch den Filter. Kurz vor Schluss habe ich den Tortenring-Trick verwendet, um mehr Würze abzuziehen.
Ich weiß ja nie wann ich da aufhören soll... irgendwann konnen ja dann doch trotz größter Vorsicht immer mehr Hopfenanteile durch den Hahn, obwohl noch relativ viel Würze im Einkocher ist. Ich hab den Rest beim Reinigen nachher mal mit einem Messbecher gemessen und komme auf knapp 1l "Verlust" inklusive Hopfen-Schmodder.
Achja, die 2l zusätzlichen Nachlauf vom Läutern habe ich dann (abgekocht) noch im Anschluss mit durch den Filter gegeben.
Alles in Allem komme ich dann am Ende aber nur auf erschreckend wenig Menge im Gärbottich, nämlich 19,5l. Zumindest zeigt mir das der Aufkleber am Gäreimer an. Nun weiß ich, dass die Anzeige nun nicht sehr genau ist (vielleicht auf einen halben Liter genau?), aber auf die angepeilten 22l komme ich im Leben nicht. Und in den Flaschen landen dann am Ende wohl auch nur grob 18,5l statt der angepeilten mindestens 20l.
Probeflüssigkeit abgezogen, auf Zimmertemperatur abgekühlt, Refrakto sagt 15,7°B = 15,2°P Stammwürze.
Im Rezept heißt es jetzt "Stammwürze: 16.5%". Was meinen die mit Prozent? Ich kenne nur °B, °P und SG. Aber %?
Jedenfalls ergibt das nach dem SHA-Rechner von MMuM eine Sudhausausbeute von gerade mal 50,5%.
Jetzt hab ich gelesen, dass man den Heißtrub dazu zählen soll, (keine Ahnung ob der SHA-Rechner von MMuM das schon kompensiert) kein Problem, mit dem gemessenen 1L Hopfenschmodder dazu gerechnet ist das Ergebnis 53,1%, was immer noch sehr wenig ist.
Weit entfernt von SHA-Werten um die 70%. Irgendwas um die 60% wären ja schon schön...
Wo liegt der Fehler? Schlecht geläutert und alles steckt noch im Treber?
Im Laudange steht, dass das Läutern bis zu 45min dauern kann, ich bin in 15min längst durch. Läuft das eventuell viel zu schnell?
Ja, ich habe den Nachguss nicht auf 78°C erhitzt sondern das heiße Wasser aus dem Hahn genommen... aber das macht doch nicht so einen Unterschied aus, oder?
Noch feiner schroten würde ich jedenfalls nicht mehr, ich bin schon auf der zweitfeinsten von fünf Rasten der Mühle und das Schrot sah für mich eigentlich fein genug aus...
Grüße,
Jens
Grüße,
Jens
Jens
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hi,
die SHA rechnet man aus dem Extrakt und dem Volumen noch vor dem Hopfesaien.
1% Extrakt sind 1‘P. 1‘P hat die gleiche Dichte wie eine Würze mit 1% Extrakt.
Um die gewünschte Stammwürze zu bekommen musst du deine Verdampfungsrate kennen. Damit kannst du bestimmen wie die Konzentration vor dem Kochen sein muss das du am Ende die richtige Stammwürze bekommst.
Der kleine Brauhelfer hilft hier sehr stark. Es braucht aber ein paar Sude bis die Daten passen
Gruß JackFrost
die SHA rechnet man aus dem Extrakt und dem Volumen noch vor dem Hopfesaien.
1% Extrakt sind 1‘P. 1‘P hat die gleiche Dichte wie eine Würze mit 1% Extrakt.
Um die gewünschte Stammwürze zu bekommen musst du deine Verdampfungsrate kennen. Damit kannst du bestimmen wie die Konzentration vor dem Kochen sein muss das du am Ende die richtige Stammwürze bekommst.
Der kleine Brauhelfer hilft hier sehr stark. Es braucht aber ein paar Sude bis die Daten passen
Gruß JackFrost
Meine Hardware:
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
eManometer
IDS2 ohne CBPi
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Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hallo JackFrost,
ich danke dir für deine Antwort.
Die richtige Stammwürze bekomme ich schon irgendwie hin. Meist messe und kippe ich so lange Wasser nach bis ich den gewünschten Wert erreicht habe. Da bin ich pragmatisch. Irgendwann bestimme ich aber auch mal die offizielle Verdunstungsrate meines Systems, dann weiß ich es sofort genau.
Aber das hilft mir ja nicht bei meiner eigentlichen Frage weiter: Warum ist meine SHA so verdammt niedrig? Was mache ich falsch und was kann ich tun um sie auf ein normales Niveau zu verbessern (normal = 65-75%?!)?
Denn wenn ich die im Rezept verlangte Stammwürze eingestellt habe, habe ich durch meine schlechte SHA deutlich zu wenig Ausschlagswürze (wie in meinem Beispiel oben 19,5l statt 22l). Oder im Umkehrschluss halt satte 8,5kg Malz statt 6kg (und ich will nicht immer mit so viel Malz mehr kochen müssen… die Abweichung erscheint mir so extrem ).
Grüße,
Jens
ich danke dir für deine Antwort.
Die richtige Stammwürze bekomme ich schon irgendwie hin. Meist messe und kippe ich so lange Wasser nach bis ich den gewünschten Wert erreicht habe. Da bin ich pragmatisch. Irgendwann bestimme ich aber auch mal die offizielle Verdunstungsrate meines Systems, dann weiß ich es sofort genau.
Aber das hilft mir ja nicht bei meiner eigentlichen Frage weiter: Warum ist meine SHA so verdammt niedrig? Was mache ich falsch und was kann ich tun um sie auf ein normales Niveau zu verbessern (normal = 65-75%?!)?
Denn wenn ich die im Rezept verlangte Stammwürze eingestellt habe, habe ich durch meine schlechte SHA deutlich zu wenig Ausschlagswürze (wie in meinem Beispiel oben 19,5l statt 22l). Oder im Umkehrschluss halt satte 8,5kg Malz statt 6kg (und ich will nicht immer mit so viel Malz mehr kochen müssen… die Abweichung erscheint mir so extrem ).
Grüße,
Jens
Grüße,
Jens
Jens
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- Posting Klettermax
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- Wohnort: Düsseldorf
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Zeig mal dein Schrotbild. Vielleicht ist es zu grob, obwohl du auf der zweitfeinsten Stufe bist. Wie gehst du während des Maischens vor? Wie oft und wie rührst du?
-
- Posting Senior
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Jens,
Ferndiagnosen sind sehr schwierig, aber trotzdem mal ein paar Anmerkungen von mir:
- Misst Du richtig; ggf. würde ich das Refraktometer noch durch Spindel oder noch besser Easydens kontrollieren?
- Fang doch erst mal an, Deinen Prozess zu beherrschen und rechne mit 50% SHA im MMuM und im KBH, damit Du auf die Ausschlagenden und Stammwürzen kommst - das "bisschen" Mehrkosten für zusätzliches Malz ist doch unter uns zu vernachlässigen. Dann kannst du gut deine Verdampfungsrate etc. bestimmen und wirst für die folgenden Sude genauer
- Wie gut & genau ist dein Maische-Thermometer - wie gut triffst du wirklich die Rasttemperaturen?
Viel Erfolg
Erik
Ferndiagnosen sind sehr schwierig, aber trotzdem mal ein paar Anmerkungen von mir:
- Misst Du richtig; ggf. würde ich das Refraktometer noch durch Spindel oder noch besser Easydens kontrollieren?
- Fang doch erst mal an, Deinen Prozess zu beherrschen und rechne mit 50% SHA im MMuM und im KBH, damit Du auf die Ausschlagenden und Stammwürzen kommst - das "bisschen" Mehrkosten für zusätzliches Malz ist doch unter uns zu vernachlässigen. Dann kannst du gut deine Verdampfungsrate etc. bestimmen und wirst für die folgenden Sude genauer
- Wie gut & genau ist dein Maische-Thermometer - wie gut triffst du wirklich die Rasttemperaturen?
Viel Erfolg
Erik
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Bei 45°C solltest du deutlich weniger Zucker aus dem Korn lösen als bei 78°C. Außerdem ist das Lösen zeitabhängig. Wenn das bei dir so schnell durchrauscht, musst du die Hähne etwas zudrehen. Mit schnellem Läutern bricht die Sudhausausbeute bei mir auch zusammen.
Auf Youtube: The British Pint
- Basso
- Posting Klettermax
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Mein Tipp wäre auch dass du langsamer läutern solltest, maximal 1l pro Minute.
Ein anderer Punkt wäre noch das Rühren während des Maischen. Hatst du ein Rührwerk, bzw. Wird beim Maischen durchgehend gerührt?
Ein anderer Punkt wäre noch das Rühren während des Maischen. Hatst du ein Rührwerk, bzw. Wird beim Maischen durchgehend gerührt?
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hallo Jens,
dein Schrot ist zu grob.
11 L Nachguss in <15 min im Umfeld Bockbier abzuläutern ist eine Ansage. Das geht nur im Umfeld "Kanalbildung"(ein mangelhafter Auswascheffekt ist die Folge) und/oder "Grobschrot"(der auszuwaschende Extrakt ist überhaupt nicht zugänglich).
5°Brix in einem "Bock-Glattwasser" ist noch ok, die berechnete Nachgussmenge scheint i.O. zu sein.
Daher: Schrotqualität überprüfen.
Prozessbegleitend können auch Meßfehler(Masse, Konzentration, Volumen -> Homogenität der Probe, Probenvorbereitung, Messinstrument) eine mögliche Ursache sein. Bei solchen Kleinstmengen lassen sie eine berechnete Ergebnislage gerne in eine Richtung auspendeln, die mit mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.
dein Schrot ist zu grob.
11 L Nachguss in <15 min im Umfeld Bockbier abzuläutern ist eine Ansage. Das geht nur im Umfeld "Kanalbildung"(ein mangelhafter Auswascheffekt ist die Folge) und/oder "Grobschrot"(der auszuwaschende Extrakt ist überhaupt nicht zugänglich).
5°Brix in einem "Bock-Glattwasser" ist noch ok, die berechnete Nachgussmenge scheint i.O. zu sein.
Daher: Schrotqualität überprüfen.
Prozessbegleitend können auch Meßfehler(Masse, Konzentration, Volumen -> Homogenität der Probe, Probenvorbereitung, Messinstrument) eine mögliche Ursache sein. Bei solchen Kleinstmengen lassen sie eine berechnete Ergebnislage gerne in eine Richtung auspendeln, die mit mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
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- afri
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Läutern dauert wie von Colindo geschrieben einige Zeit. Pro Liter eine Minute ist schon schnell, darf gern noch langsamer sein. Das müsste die SHA schon deutlich heben. Wenn du mit 20l um 15' liegst, ist das zwar schon nicht schlecht, aber es kann noch verbessert werden. Das muss bei der Menge auch nicht gleich 45' sein, aber schaden würde es nicht.
Achim
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Erstmal danke für die vielen Vorschläge! Super hilfreich!
Ich fänd's aber schon krass, wenn die zweitfeinste Stufe schon zu grob wäre… ich dachte bei den Mattmills ist das praxisnah eingestellt? So Stufe 3 von 5 = Mitte = passt allround-mäßig für alles. Hatte schon halber ein schlechtes Gewissen, auf ne Stufe feiner zu stellen. So von wegen zu viel Mehl und so. Aber das kann ich mit wenig Erfahrung schlecht beurteilen.
Nächstes Mal gibts ein Bild!
- Ich bin mir nicht sicher, was ich beim Refrakto anders machen könnte. Ich achte darauf, dass die Flüssigkeit möglichst auf 20 Grad abgekühlt ist und die Messungen ohne Alkohol in der Lösung sind idR scharf und eindeutig erkennbar… Außerdem messe ich mehrmals um das Ergebnis zu bestätigen.
- Easydens kannte ich noch nicht. Vielleicht investiere ich ja tatsächlich mal in eine alternative Testmöglichkeit. Zur Kontrolle.
- Ich mach das mal so, erstmal tiefstapeln mit 50% SHA und Prozess beherrschen lernen. Mit der Zeit klappt‘s bestimmt. So signifikant mehr Malz nehmen zu müssen geht mir aber schon etwas gegen die Ehre.
- Ich habe ein digitales Maischethermometer mit Sonde am Kabel von Brewferm. Sollte einigermaßen korrekt sein. Die Temperaturen treffe ich halbwegs gut, aber da kann ich sicherlich noch besser werden… Ich rede hier von 2 Grad drüber oder drunter, keine 10.
Das mit der Zeit zum Läutern könnte eventuell tatsächlich der Knackpunkt bei mir sein. Vielleicht bildet es ja tatsächlich Kanäle wenn ich den Hahn unten zu weit aufdrehe bzw. gerade am Anfang zu viel Sog da ist?!
Alles was ich mir dachte war: Super, dass es so toll durchläuft. Kein Problemsud beim Läutern.
Natürlich hab ich kein Foto gemacht… Argh. Wenn ich das nächstes Mal dran denke, stell ichs nachträglich hier rein.
Ich fänd's aber schon krass, wenn die zweitfeinste Stufe schon zu grob wäre… ich dachte bei den Mattmills ist das praxisnah eingestellt? So Stufe 3 von 5 = Mitte = passt allround-mäßig für alles. Hatte schon halber ein schlechtes Gewissen, auf ne Stufe feiner zu stellen. So von wegen zu viel Mehl und so. Aber das kann ich mit wenig Erfahrung schlecht beurteilen.
Nächstes Mal gibts ein Bild!
Hallo Erik und danke für den Ferndiagnosen-Versuch!Safari-Guide hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Dezember 2021, 19:34 Jens,
Ferndiagnosen sind sehr schwierig, aber trotzdem mal ein paar Anmerkungen von mir:
- Misst Du richtig; ggf. würde ich das Refraktometer noch durch Spindel oder noch besser Easydens kontrollieren?
- Fang doch erst mal an, Deinen Prozess zu beherrschen und rechne mit 50% SHA im MMuM und im KBH, damit Du auf die Ausschlagenden und Stammwürzen kommst - das "bisschen" Mehrkosten für zusätzliches Malz ist doch unter uns zu vernachlässigen. Dann kannst du gut deine Verdampfungsrate etc. bestimmen und wirst für die folgenden Sude genauer
- Wie gut & genau ist dein Maische-Thermometer - wie gut triffst du wirklich die Rasttemperaturen?
Viel Erfolg
Erik
- Ich bin mir nicht sicher, was ich beim Refrakto anders machen könnte. Ich achte darauf, dass die Flüssigkeit möglichst auf 20 Grad abgekühlt ist und die Messungen ohne Alkohol in der Lösung sind idR scharf und eindeutig erkennbar… Außerdem messe ich mehrmals um das Ergebnis zu bestätigen.
- Easydens kannte ich noch nicht. Vielleicht investiere ich ja tatsächlich mal in eine alternative Testmöglichkeit. Zur Kontrolle.
- Ich mach das mal so, erstmal tiefstapeln mit 50% SHA und Prozess beherrschen lernen. Mit der Zeit klappt‘s bestimmt. So signifikant mehr Malz nehmen zu müssen geht mir aber schon etwas gegen die Ehre.
- Ich habe ein digitales Maischethermometer mit Sonde am Kabel von Brewferm. Sollte einigermaßen korrekt sein. Die Temperaturen treffe ich halbwegs gut, aber da kann ich sicherlich noch besser werden… Ich rede hier von 2 Grad drüber oder drunter, keine 10.
Ich probiere es das nächste Mal mal mit 78°C Nachguss. Ein zweiter Einkocher für den Zweck wäre toll…Colindo hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Dezember 2021, 19:42 Bei 45°C solltest du deutlich weniger Zucker aus dem Korn lösen als bei 78°C. Außerdem ist das Lösen zeitabhängig. Wenn das bei dir so schnell durchrauscht, musst du die Hähne etwas zudrehen. Mit schnellem Läutern bricht die Sudhausausbeute bei mir auch zusammen.
Das mit der Zeit zum Läutern könnte eventuell tatsächlich der Knackpunkt bei mir sein. Vielleicht bildet es ja tatsächlich Kanäle wenn ich den Hahn unten zu weit aufdrehe bzw. gerade am Anfang zu viel Sog da ist?!
Alles was ich mir dachte war: Super, dass es so toll durchläuft. Kein Problemsud beim Läutern.
Ich rühre in guter alter Handarbeit mit dem Maischepaddel. Könnte sicherlich häufiger sein… Wie häufig sollte man denn rühren?
Grüße,
Jens
Jens
- Basso
- Posting Klettermax
- Beiträge: 202
- Registriert: Sonntag 8. März 2020, 10:22
- Wohnort: Oberoesterreich
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Basso hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Dezember 2021, 19:55 Mein Tipp wäre auch dass du langsamer läutern solltest, maximal 1l pro Minute.
Ein anderer Punkt wäre noch das Rühren während des Maischen. Hatst du ein Rührwerk, bzw. Wird beim Maischen durchgehend gerührt?
Ich rühre in guter alter Handarbeit mit dem Maischepaddel. Könnte sicherlich häufiger sein… Wie häufig sollte man denn rühren?
Ich habe bei mir gemerkt dass sich durch ein Rührwerk/dauerndes Rühren während des Maischens die Sudhausausbeute deutlich gehoben hat. Hat irgendwas zu tun mit Wasser das das Korn umspült und so mehr herauslösen kann
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Das kann ich eindeutig bestätigen, das war bei mir auch der Fall.
Viele Grüße
Jens
Jens
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Bei Bieren mit Stammwürze um 12°P sind das bei deiner Ausschlagmenge gerade mal 1kg Malz mehr oder weniger, also 1,50€ pro Sud? Auch vom Maischevolumen macht das doch kaum einen Unterschied.- Ich mach das mal so, erstmal tiefstapeln mit 50% SHA und Prozess beherrschen lernen. Mit der Zeit klappt‘s bestimmt. So signifikant mehr Malz nehmen zu müssen geht mir aber schon etwas gegen die Ehre.
Natürlich möchte (und sollte) man seinen Prozess im Griff haben und verstehen. Die Hinweise hier sind super und können alle dabei helfen. Ich finde, man muss nur aufpassen, sich auf der Jagd nach irgendwelchen SHA Prozentpunkten nicht in irgendwas reinzusteigern, was die Freude am Brautag schmälert oder das Equipment ungewollt komplizierter macht.
Beispiel: Ein extra Gerät anzuschaffen, nur um den NG mit 78° statt 45°C aufzugeben. Oder ein Rührwerk (das auch gereinigt werden muss), wenn du das Rühren von Hand eigentlich genießt.
Jeder hat da natürlich andere Präferenzen, ich will nur dafür plädieren: Brau, wie es dir Spaß macht, wisse nur dabei, was du tust.
Bei mir gehen von Pfanne zu Flasche übrigens auch 2-3 Liter verloren.
Gruß
Hendrik
"Wenn das Wasser der Ruhr blondes Pils wär, ja dann möchte ich so gern ein Entlein sein" - Die Kassierer
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Die Menge an Nachguss in den Rezepten ist Anlagen abhängig. Daher musst du für deine Sude einen eignen Wert „finden“.
Zu den 19,5 im Gährbehälter kommen ja noch der eine Liter mit dem Trub. Damit ist deine SHA 55,2%.
Für den nächsten Sud rechnest du dann mit dem Wert.
Mit einem Einkocher ohne Isolation hast du eine Verdampfung von etwa 2,2 kg/h. Macht bei 90 Minuten 3,3 kg Wasser.
Wenn du nun deine 16,5‘P haben willst musst du vor dem Kochen läutern bis du eine Stammwürze von 14,5‘P hast.
Zusammen mit der SHA von 55% kommst du dann auf deine gewünschte Menge und Stammwürze.
Gruß JackFros
Zu den 19,5 im Gährbehälter kommen ja noch der eine Liter mit dem Trub. Damit ist deine SHA 55,2%.
Für den nächsten Sud rechnest du dann mit dem Wert.
Mit einem Einkocher ohne Isolation hast du eine Verdampfung von etwa 2,2 kg/h. Macht bei 90 Minuten 3,3 kg Wasser.
Wenn du nun deine 16,5‘P haben willst musst du vor dem Kochen läutern bis du eine Stammwürze von 14,5‘P hast.
Zusammen mit der SHA von 55% kommst du dann auf deine gewünschte Menge und Stammwürze.
Gruß JackFros
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IDS2 ohne CBPi
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- DevilsHole82
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
So siehts aus.
Schlüsselsatz beim Lesen und für mich der Hauptfehler:
Strikt nach Rezept, ohne Umrechnung der Prozessparameter auf die eigene Anlage ist meist der Grund warum man die Sollgrößen nicht trifft. Seit ich den kleinen Brauhelfer nutze und Rezepte umrechne treffe ich Sollgrößen fast exakt. Immer aber mit höherer Ausbeute (+1 bis 3 L) als geplant.
Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen die eigene Anlage kennenzulernen und Rezepte darauf anzupassen. Wer nicht manuell rechnen möchte sollte sich den KBH zulegen.
Gruß, Daniel
Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
- Shortbreaker
- Posting Freak
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hallo Jens,
zwei Dinge, die ich eventuell hierzu Beitragen kann:
Wie bereits zuvor genannt ist das Refraktometer ein sehr gutes Schätzeisen, aber meiner Meinung nach auch nur, wenn alles richtig gemacht wird. Es mag an meinem günstigen Gerät liegen (viele von uns werden so eins haben), aber die Ergebnisse können sehr leicht verfälscht werden.
zwei Dinge, die ich eventuell hierzu Beitragen kann:
Wie bereits zuvor genannt ist das Refraktometer ein sehr gutes Schätzeisen, aber meiner Meinung nach auch nur, wenn alles richtig gemacht wird. Es mag an meinem günstigen Gerät liegen (viele von uns werden so eins haben), aber die Ergebnisse können sehr leicht verfälscht werden.
- 1. Temperatur: Nicht nur die Temperatur der Würze ist ausschlaggebend, sondern auch die des Gerätes. Lagere ich mein Refraktometer in der Küche und messe, gibt es ein anderes Ergebnis, als wenn ich es zuvor im Freien gelagert hatte. Ich muss es also immer wieder nullen.
- 2. Licht: Halte ich es gegen einen hellen oder stark bewölkten Himmel ergeben sich unterschiede, diese sind aber eher beim messen des Gärverlaufes wichtig. Es kann aber dadurch so erscheinen, als ob der Restextrakt wieder gestiegen sei…
- 3. Umrechnung Brix zu Plato stimmt in meinem Falle nicht. Ich messe mit dem Refraktometer fast immer die gleiche Stammwürze wie mit der Spindel. Das ist sicher Geräteabhängig, aber bei mir liegt das Ergebnis Spindel zu Refraktometer immer gleich im Rahmen der Messgenauigkeit. Dementsprechend stimmen die Alkoholrechner mit den Standardformeln natürlich auch nicht. Ich habe aber die Kleierformel so angepasst, dass ich relativ verlässliche Berechnungen damit machen kann.
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hi Jens,
ergänzend zu meinen Vorrednern sei auch noch gesagt, dass auf der „Jagd“ nach SHA Prozesspunkten auch zu feiner Schrot im Einkocher anbrennen kann, beim Rühren von Hand sehr wahrscheinlich, besonders wenn du mit niedriger SHA rechnest und dein Wasser-Malzverhältnis sehr gering ist.
Meine SHA mit Einkocher (Maischen) und Gas (Kochen) liegt mittlerweile bei ca. 62% und habe das erst nach einigen Verbesserungen erreicht (Rührwerk, Läuterruhe, Isolierung,…) Meine Nachgüsse muss ich gegenüber Rezepten um 7L erhöhen (für 35L Ausschlag).
Mir hat es geholfen, mich nach der Pfanne-Vollwürze zu richten (Pre-Boil Volumen - Ich fülle solange auf, bis die Litermenge passt, die Stammwürze treffe ich dann genau bei 62% Vorgabe). Durch die zwei Größen (Pfanne-Voll / Stw.) kann man ganz gut ermitteln, ob die Schüttung bzw. das Maischen & Läutern passt, oder eben nicht. Wenn du am Prozess dann nichts mehr ändern kannst, muss eben die Malzmenge korrigiert werden…
Bei Unbekannter Verdampfungsrate gibts im Braumagazin Schätzwerte, die du Ansetzen kannst… schau mal diesen Artikel durch, sehr hilfreich:
https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/
Mit der Verdampfung und dem Verlust durch Hopfentrub kannst du die Pfanne-Vollmenge anpassen und kommst somit auf die notwendige Schüttung…
Tatsächlich hat mir die Benutzung eines Brauprogrammes (verwende BräuReka - Müggeland) sehr weitergeholfen, die Rezepte auf meine Anlage anzupassen…
Grüße Dave
ergänzend zu meinen Vorrednern sei auch noch gesagt, dass auf der „Jagd“ nach SHA Prozesspunkten auch zu feiner Schrot im Einkocher anbrennen kann, beim Rühren von Hand sehr wahrscheinlich, besonders wenn du mit niedriger SHA rechnest und dein Wasser-Malzverhältnis sehr gering ist.
Meine SHA mit Einkocher (Maischen) und Gas (Kochen) liegt mittlerweile bei ca. 62% und habe das erst nach einigen Verbesserungen erreicht (Rührwerk, Läuterruhe, Isolierung,…) Meine Nachgüsse muss ich gegenüber Rezepten um 7L erhöhen (für 35L Ausschlag).
Mir hat es geholfen, mich nach der Pfanne-Vollwürze zu richten (Pre-Boil Volumen - Ich fülle solange auf, bis die Litermenge passt, die Stammwürze treffe ich dann genau bei 62% Vorgabe). Durch die zwei Größen (Pfanne-Voll / Stw.) kann man ganz gut ermitteln, ob die Schüttung bzw. das Maischen & Läutern passt, oder eben nicht. Wenn du am Prozess dann nichts mehr ändern kannst, muss eben die Malzmenge korrigiert werden…
Bei Unbekannter Verdampfungsrate gibts im Braumagazin Schätzwerte, die du Ansetzen kannst… schau mal diesen Artikel durch, sehr hilfreich:
https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/
Mit der Verdampfung und dem Verlust durch Hopfentrub kannst du die Pfanne-Vollmenge anpassen und kommst somit auf die notwendige Schüttung…
Tatsächlich hat mir die Benutzung eines Brauprogrammes (verwende BräuReka - Müggeland) sehr weitergeholfen, die Rezepte auf meine Anlage anzupassen…
Grüße Dave
- Hobbybrauer aus der oberbayerischen Bierstadt -
. . . 40L Konfistar / 50L Topf mit Gaskocher . . .
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Erstmal danke für all eure netten und vielfältigen Antworten. Das motiviert mich sehr!
Aber das Bier schmeckte bislang und das ist wohl die Hauptsache! In dem Sinne: Ich stimme dir zu.
Mal gucken, vielleicht kommt ja in Zukunft durchaus mal ein Rührwerk oder ein Hydrometer dazu. Aber dann nur weil ich es will und nicht nur weil ich denke, dass ich ohne nicht kann. Denn ich kann ja durchaus auch ohne.
Was kann schon passieren? Im "schlimmsten Fall" von mehr SHA als erwartet gibt's dann einfach mehr Bier. Klingt echt schlimm.
JETZT kann ich dann auch die Rezepte umrechnen.
Die MMuM Rezepte haben mich als Anfänger schon etwas verwirrt. Mal ist da (vom Ersteller des Rezepts) 67% SHA voreingestellt, mal nur 57%. Ich beginne mittlerweile, das System zu verstehen, aber gerade am Anfang weiß man einfach nicht, was man da einstellen muss, damit es zur eigenen Anlage passt.
Heute weiß ich: Man kann es gar nicht wissen, bis man seine Anlage erstmal kennen gelernt hat.
Auch habe ich zwischendurch mal völlig unerklärliche Abweichungen, keine Ahnung wieso. Die aktuelle Würze habe ich viermal gemessen, Ergebnisse davon 3x 15,7°B und einmal 14,6°B.
Also ja, man kann wohl leicht was falsch messen...
Ist gut geworden der Sud und das Bier... und die SHA war wieder paarundfünfzig Prozent. Kann ich auf Basis dieser Erfahrungen davon ausgehen, dass das dringendste Problem nicht beim Schroten liegt?
Ich sagte ja, es ist mehr sportlicher Ehrgeiz als wirklich lebenswichtiger Grund. Ist wohl so wie die ganzen Bilder von perfekten Menschen auf Instagram... wenn jeder mit seinen 75% SHA angibt, kommt man sich mit seinen 50% irgendwie doof vor.Johanson hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 08:53 Bei Bieren mit Stammwürze um 12°P sind das bei deiner Ausschlagmenge gerade mal 1kg Malz mehr oder weniger, also 1,50€ pro Sud? Auch vom Maischevolumen macht das doch kaum einen Unterschied.
Natürlich möchte (und sollte) man seinen Prozess im Griff haben und verstehen. Die Hinweise hier sind super und können alle dabei helfen. Ich finde, man muss nur aufpassen, sich auf der Jagd nach irgendwelchen SHA Prozentpunkten nicht in irgendwas reinzusteigern, was die Freude am Brautag schmälert oder das Equipment ungewollt komplizierter macht.
Aber das Bier schmeckte bislang und das ist wohl die Hauptsache! In dem Sinne: Ich stimme dir zu.
Ja, die Überlegungen kenne ich. Und auch das Argument mit dem Reinigen.
Mal gucken, vielleicht kommt ja in Zukunft durchaus mal ein Rührwerk oder ein Hydrometer dazu. Aber dann nur weil ich es will und nicht nur weil ich denke, dass ich ohne nicht kann. Denn ich kann ja durchaus auch ohne.
Ich danke dir und nehme die 55% für das nächste Mal als Basis.
Was kann schon passieren? Im "schlimmsten Fall" von mehr SHA als erwartet gibt's dann einfach mehr Bier. Klingt echt schlimm.
Ich kann ja im Rezept nur zwei Dinge verändern, die meine Anlage betreffen: Die SHA und die Ausschlagsmenge. Ersteres ist für mich als Anfänger unbekannt, ich weiß einfach nicht was mein Einkocher-Setup leisten kann. Daher muss ich unbekannte Werte eingeben und ausprobieren. Seit drei Suden protokolliere ich auch exakt und kann so sagen, dass mit meinem aktuellen Stand an Wissen und Equipment meine Sudhausausbeute wohl irgendwas zwischen 50 und 55% ist.DevilsHole82 hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 09:29 Schlüsselsatz beim Lesen und für mich der Hauptfehler:Strikt nach Rezept, ohne Umrechnung der Prozessparameter auf die eigene Anlage ist meist der Grund warum man die Sollgrößen nicht trifft. Seit ich den kleinen Brauhelfer nutze und Rezepte umrechne treffe ich Sollgrößen fast exakt. Immer aber mit höherer Ausbeute (+1 bis 3 L) als geplant.
JETZT kann ich dann auch die Rezepte umrechnen.
Die MMuM Rezepte haben mich als Anfänger schon etwas verwirrt. Mal ist da (vom Ersteller des Rezepts) 67% SHA voreingestellt, mal nur 57%. Ich beginne mittlerweile, das System zu verstehen, aber gerade am Anfang weiß man einfach nicht, was man da einstellen muss, damit es zur eigenen Anlage passt.
Heute weiß ich: Man kann es gar nicht wissen, bis man seine Anlage erstmal kennen gelernt hat.
Erst die Tage habe ich gelesen, dass man auch Messfehler einfach durch schlechte Vermischung der Wasserschichten haben kann, beispielsweise wenn man den Nachguss gibt und dann aus der "verwässerten" oberen Schicht seine Probe zieht. Deswegen besser umrühren.Shortbreaker hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 10:44 Wie bereits zuvor genannt ist das Refraktometer ein sehr gutes Schätzeisen, aber meiner Meinung nach auch nur, wenn alles richtig gemacht wird. Es mag an meinem günstigen Gerät liegen (viele von uns werden so eins haben), aber die Ergebnisse können sehr leicht verfälscht werden.
Auch habe ich zwischendurch mal völlig unerklärliche Abweichungen, keine Ahnung wieso. Die aktuelle Würze habe ich viermal gemessen, Ergebnisse davon 3x 15,7°B und einmal 14,6°B.
Also ja, man kann wohl leicht was falsch messen...
Das erinnert mich daran... der Sud davor war ein Weizenbier, das habe ich damals tatsächlich mit der nächstgröberen (der mittleren Einstellung) der Mühle geschrotet. Trotz kleinerer Weizenkörner. Es erschien mir vom Schrotbild her passend.Shortbreaker hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 10:44 Das andere ist die Schrotgröße. Ich habe nur eine einfache Malzmühle (Corona), aber bei mir hängt die SHA stark von der Schrotgröße ab. Dabei ist zwischen Gersten- und Weizenmalz zu unterscheiden. Eines meiner Weizenbiere wurde fast zum Leichtbier, weil ich für den Weizen nicht feiner gestellt habe. Bei meinem Malzrohrsystem ist das Schrot erst dann zu fein, wenn es am Boden anhängt und dazu muss es echt schon sehr fein sein…
Ist gut geworden der Sud und das Bier... und die SHA war wieder paarundfünfzig Prozent. Kann ich auf Basis dieser Erfahrungen davon ausgehen, dass das dringendste Problem nicht beim Schroten liegt?
Grüße,
Jens
Jens
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Hallo Dave,El_Bohno hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 11:29 Hi Jens,
ergänzend zu meinen Vorrednern sei auch noch gesagt, dass auf der „Jagd“ nach SHA Prozesspunkten auch zu feiner Schrot im Einkocher anbrennen kann, beim Rühren von Hand sehr wahrscheinlich, besonders wenn du mit niedriger SHA rechnest und dein Wasser-Malzverhältnis sehr gering ist.
stimmt, das Wasser-Malz-Verhältnis ändert sich dann auch. Ich werde es mal beobachten und mit den vorherigen Suden vergleichen, wenn ich das nächste Mal die Malzmenge erhöhe.
Danke für den Erfahrungsbericht. Sehr hilfreich!El_Bohno hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 11:29 Meine SHA mit Einkocher (Maischen) und Gas (Kochen) liegt mittlerweile bei ca. 62% und habe das erst nach einigen Verbesserungen erreicht (Rührwerk, Läuterruhe, Isolierung,…) Meine Nachgüsse muss ich gegenüber Rezepten um 7L erhöhen (für 35L Ausschlag).
Das ist ein guter Tipp! Ich hab nämlich immer irgendwie Sorge, dass der Einkocher zu voll wird bevor ich mit Läutern fertig bin.El_Bohno hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Dezember 2021, 11:29 Mir hat es geholfen, mich nach der Pfanne-Vollwürze zu richten (Pre-Boil Volumen - Ich fülle solange auf, bis die Litermenge passt, die Stammwürze treffe ich dann genau bei 62% Vorgabe). Durch die zwei Größen (Pfanne-Voll / Stw.) kann man ganz gut ermitteln, ob die Schüttung bzw. das Maischen & Läutern passt, oder eben nicht. Wenn du am Prozess dann nichts mehr ändern kannst, muss eben die Malzmenge korrigiert werden…
Da ist es gut, von einer vollen Pfanne ausgehend zu rechnen.
Du hast mir ja ein paar Infos geschickt, danke. Ich lese mich da mal ein.
Grüße,
Jens
Jens
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Du musst bei einer Änderung der Würzemenge dann aber berücksichtigen, dass auch die Hopfengaben angepasst werden müssenWas kann schon passieren? Im "schlimmsten Fall" von mehr SHA als erwartet gibt's dann einfach mehr Bier. Klingt echt schlimm.
beste Grüße Bernd
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
ich weiß nicht wie einige das machen, aber das ist doch ruck zuck gereinigt. Wenn man nicht ewig wartet dann klebt auch nix an. Außer Welle und "Propeller" wird eh nix dreckig. Das sollte kein Argument gegen ein Rührwerk sein.
"Hey you, beer me. Beer me for always, that's the way it should be.
Hey you, beer me. Beer us together, naturally."
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Das stimmt, zumal Dinge im Heißbereich per se nicht (pesudo-)„steril“ sein müssen…
Übrigens kann man die Rührwerkteile Ruck-zuck in den Geschirrspüler packen, zusammen mit Läuterhexe und Co.
Da kommt nach einem Brautag eh eine Maschinenfüllung zusammen…
Klarspüler ausschalten und mit „Classic“Tab oder Pulver laufen lassen.
Grüße Dave
- Hobbybrauer aus der oberbayerischen Bierstadt -
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Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Dann würde ich das auch so handhaben wie die Damen und Herren bei Instagram - fang' erstmal mit 50% an, irgendwann landest du dann bei 75%.Ich sagte ja, es ist mehr sportlicher Ehrgeiz als wirklich lebenswichtiger Grund. Ist wohl so wie die ganzen Bilder von perfekten Menschen auf Instagram... wenn jeder mit seinen 75% SHA angibt, kommt man sich mit seinen 50% irgendwie doof vor.
Die können Photoshop auch nicht von Anfang an, die ersten Bilder sind erstmal nicht so dolle.
Das beste ist, wenn du den Instagram-Gedanken ("Manipulieren bis der Arzt kommt, manchmal auch bis er wieder geht") mit auch nur mittleren Photoshop-Fertigkeiten kombinierst, kannst du schnell mit SHA bis 124% bei Instagram angeben :D
Gruß,
Jochen, der aktuell auch höchstens 40% aus seinem Einkochautomaten rausholt :)
Re: Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
In deinem Fall sehe ich folgende Probleme:
1) Zu schnelles Läutern. Das ist kein Wettrennen wo der schnellere gewinnt. Schön langsam.
2) Nachguss "sklavisch" nach Rezept. Man gibt soviel Nachguss wie man braucht. Die Angaben in den Rezepten sind nur eine Orientierungshilfe. Ohne zu messen was da in deiner Sudpfanne ankommt und was da noch aus deinem Läuterbottich kommt, wirst du deine SHA nicht verbessern können.
3) Nachguss Temperatur von 45°C ist etwas zu kalt, das löst nicht genügend Zucker. Es müssen nicht "sklavisch" genau 78°C sein. 60-75°C sind aber zu empfehlen.
4) Der Maische pH hat auch einen Einfluss auf die Ausbeute. Hier ist ein Blick aufs Brauwasser und ggf. etwas Sauermalz oder Milchsäure von Vorteil. Früher oder später muss man sich mit seinem Wasser beschäftigen.
5) Schrotqualität. Zu fein oder zu grob für deine Anlage. Zu altes geschrotetes Malz kann die Ausbeute ebenfalls verringern.
Lies dir mal den Artikel im Braumagazin durch, es gibt zwei Teile, dann wirst du einige grobe Fehler selber rausfinden.
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
P.S.: Unterm Strich ist es aber auch nicht so wichtig. Malz kostet ja quasi nix. Wenn man mit seiner SHA einigermaßen reproduzierbar rechnen kann, ist das deutlich mehr wert, als wenn die von Sud zu Sud extrem unterschiedlich ausfällt.
1) Zu schnelles Läutern. Das ist kein Wettrennen wo der schnellere gewinnt. Schön langsam.
2) Nachguss "sklavisch" nach Rezept. Man gibt soviel Nachguss wie man braucht. Die Angaben in den Rezepten sind nur eine Orientierungshilfe. Ohne zu messen was da in deiner Sudpfanne ankommt und was da noch aus deinem Läuterbottich kommt, wirst du deine SHA nicht verbessern können.
3) Nachguss Temperatur von 45°C ist etwas zu kalt, das löst nicht genügend Zucker. Es müssen nicht "sklavisch" genau 78°C sein. 60-75°C sind aber zu empfehlen.
4) Der Maische pH hat auch einen Einfluss auf die Ausbeute. Hier ist ein Blick aufs Brauwasser und ggf. etwas Sauermalz oder Milchsäure von Vorteil. Früher oder später muss man sich mit seinem Wasser beschäftigen.
5) Schrotqualität. Zu fein oder zu grob für deine Anlage. Zu altes geschrotetes Malz kann die Ausbeute ebenfalls verringern.
Lies dir mal den Artikel im Braumagazin durch, es gibt zwei Teile, dann wirst du einige grobe Fehler selber rausfinden.
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
P.S.: Unterm Strich ist es aber auch nicht so wichtig. Malz kostet ja quasi nix. Wenn man mit seiner SHA einigermaßen reproduzierbar rechnen kann, ist das deutlich mehr wert, als wenn die von Sud zu Sud extrem unterschiedlich ausfällt.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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