Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

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Sudfink
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Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#1

Beitrag von Sudfink »

Hallo Leute,

ich habe gerademeine zwei ersten Sude gebraut, bisher lief das alles (mehr oder weniger) prima, nur beim Läutern habe ich das Gefühl ich mache was falsch. Ich arbeite mit einer Läuterhexe, mein Malz habe ich mit einer MattMill geschrotet. Mein Problem ist, dass das Läutern nach den ersten Litern sehr, sehr langsam ging (ich habe mal gemessen: pro 100 ml dauert es dann gut 70 Sekunden, das heißt mehr als 10 min für einen Liter). Über die beiden genannten Geräte hatte ich hier nur Gutes gelesen, ich nehme also an, ich mache etwas falsch und hoffe Ihr könnt mir helfen rauszufinden was.

Mein Setup/Vorgehen: die Läuterhexe 1000 ist im Einkocher (Therminator) im Vollkreis verlegt (ich habe ca. einen cm eingekürzt, dann hat das prima gepasst). Darin maische ich und läutere dann aus dem gleichen Topf. Am Anfang rinnt es schnell und trüb, bis sich der Filterkuchen gebildet hat, dann läuft es klar und immer langsamer. Im Prinzip wohl richtig, aber nach cy. der Hälfte musste ich den ganzen Bottich immer vorsichtig schütteln sodass wieder was kommt, oder auch mit dem Maischepasddel vorsichtig im Treber stochern. Beides kommt mir etwas riskant vor und es sollte ja auch so gehen.
Die Mattmill Kompakt habe ich auf Standardeinstellung belassen, der Schrot scheint mir auch in Ordnung, mit genug großen Spelzen für den Filterkuchen. Ich habe mir aber schon gedacht, dass vielleicht zu viele kleine Teile dabei sind, die das Ganze verkleistern? Das Der Nachguss kommt aus einer Schüssel mit etlichen Löchern relativ gleichmäßig herunter und ich habe ca. 1-2 cm über dem Treber stehen lassen, damit etwas Druck auf der Sache ist (ob das etwas mehr oder weniger war, schien keinen Unterschied zu machen).
Zur Maische: ich habe ein Alt nach einem Standardrezept gebraut, also nichts Extremes in irgendeiner Hinsicht. Meine beiden bisherigen Ansätze waren nur 10l, auf Dauer sollen das natürlich 20l werden, aber ich wollte am Anfang mal viel üben können ohne den Keller voller Bier zu haben…
Was haltet ihr für einen normalen Wert was die Flussgeschwindigkeit/Zeit beim Läutern angeht? Ich habe mal hier im alten Forum gestöbert und einen Test der Läuterhexe gefunden, da wurden nur 25 min für 20l gebraucht, was aber Andere als extrem schnell angesehen hatten? Was könnte mein Problem sein? Die kleine Sudmenge wohl eher nicht, denn auch mit 20l würde ich ja nicht den gesamten Nachguss auf einmal draufgeben und hätte das gleiche Problem. Oder kann es am Schroten liegen? Welche Einstellung verwenden andere Nutzer der Mattmill?

Danke für Eure Hilfe!
Georg
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Fritz Fedder
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#2

Beitrag von Fritz Fedder »

Mit dem vorgeschrotetem Malz vom Schnapsbrenner kann ich die Hexe voll aufreißen und in 5 Minuten alles durchläutern, wenn ich denn will. Insofern ist es vermutlich eine Frage des Mahlgrades. Musst halt deine persönliche Balance aus Sudhausausbeute und Zeitersparnis finden.
inem
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#3

Beitrag von inem »

Es klingt sehr als ob sich dein Treberkuchen zu sehr zusammen zieht. Ich mache meist für den ersten Liter voll auf, schütte den oben wieder drauf und habe meinen Kugelhahn dann halb geöffnet. Dann bleibt die Fließgeschwindigkeit halbwegs konstant, beim ersten Mal war es eher wie bei dir, so dass meine 50 Liter 2 Stunden brauchten, jetzt bin ich meist in 45 Minuten durch. Wie weit man aufmachen kann hängt aber sehr von Mahlgrad, Größe des Hahns und so weiter ab, das muss man testen. Im Notfall wenn wirlich nichts mehr geht, den Treberkuchen aufhacken, falls es dann wieder trüb wird, einfach wieder extra auffangen und oben drauf.
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Griller76
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#4

Beitrag von Griller76 »

Hallo Georg,

lass Dich von den Ausführungen meines Vorredners Fritz Fedder bitte nicht ins Bockshorn jagen. Deine MattMill ist schon eine sehr gute Getreidquetsche, die bei einem forumsinternen Test im alten Forum sogar der Testsieger war.
Die Leuterhexe habe ich anfangs auch verwendet und kam bei einem Sud trotz der Profimalzquetsche Micro 11 B 400V von Sommer in extreme Kalamitäten, denn die Läuterhexe verstopfte nahezu sofort: viewtopic.php?f=4&t=4020&p=57902&hilit= ... lem#p57902
Die Läuterhexe ist schon so eine Art kleine Diva. Daher wird empfohlen am Ablaufhahn einen Silikonschlauch zu montieren und in diesem nur soviel ablaufen zu lassen, dass ein kleines Rinnsal innen herunterrint. Läutert man schneller, so verdichtet sich die Maische. Manche haben sogar so eine Art Schnorchel and den Ablaufhahn gebastelt, um eine negative Sogwirkung auf den Treber zu verhindern. Auch sollte man den Treber nie trocken laufen lassen, so dass in der gleichen Geschwindigkeit das Nachgusswasser zuläuft, wie die Würze abläuft. Den Hahn voll aufzureißen ist bei der Läuterhexe extrem kontraproduktiv!

Mit dem Leuterator konnte ich den Sud retten. Da könntest Du wirklich den Hahn voll aufreißen, wenn Du das möchtest. So schnell und zuverlässig, wie mit dem Leuterator konnte ich bis jetzt noch nie abmaischen. Von mir gibt es dafür eine klare Kaufempfehlung: http://adams-hardware.de/produkte/leute ... -eka-1066/

freundliche Grüße

Alexander
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Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
Sudfink
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#5

Beitrag von Sudfink »

Vielen Dank für Eure (wie immer! ) so schnellen und konstruktiven Antworten. Es scheint also so zu sein, dass ich am Anfang den Hahn zu weit aufgerissen habe und alles zu kompakt geworden ist. Mit einem Silikonschlauch das habe ich eh schon gemacht damit es nicht so durch die Gegend plätschert und habe auch gleichmäßig nachgegossen. Ich werde also mal versuchen gleich von Anfang an nur ganz behutsam laufen zu lassen.

Dann habe ich ja einen hervorragenden Grund gleich den nächsten Sud anzusetzen um das auszuprobieren :Bigsmile

Nur aus Neugier: Wie ist das denn mit einem klassischen Läuterblech als Alternative? Macht das eher mehr Schwierigkeiten also so einem System, wie ich es verwende, wenn dieses mal gut eingestellt ist?
inem
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#6

Beitrag von inem »

Achtung, der Silikonschlauch soll nicht das zusammenziehen verhindern, im Gegenteil begünstigt er es eher (je nach Länge) noch, das ist schlichtweg eine Falschinformation. Die Idee hinter dem Silikonschlauch ist, dass die Würze nicht Plätschert und damit zu viel Sauerstoff reinkommt, was die Geschmacksstabilität verschlechtert. Der genannte "Schnorchel" dient dazu, dass der Schlauch eben doch nicht den Unterdruck aufbaut der den Treber zusammenziehen lässt. Einfach langsam rantasten und immer ein bisschen weiter auf machen, dann siehst du ob es sich zusammenzieht. Nach spätestens 2-3 Suden hast du es im Griff.
Läuterbleche sind ähnlich von der Schwierigkeit, da muss man darauf achten, dass keine Luft darunter ist, sonst geht da auch nichts weiter. Ich denke von der Handhabung sind die Systeme ähnlich schwierig - wenn mans erst mal heraus hat sind beide kinderleicht.
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Fritz Fedder
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#7

Beitrag von Fritz Fedder »

Griller76 hat geschrieben: lass Dich von den Ausführungen meines Vorredners Fritz Fedder bitte nicht ins Bockshorn jagen. Deine MattMill ist schon eine sehr gute Getreidquetsche, die bei einem forumsinternen Test im alten Forum sogar der Testsieger war.
Dir ist klar, dass ich nichts dergleichen behauptet habe?
Griller76 hat geschrieben: Die Läuterhexe ist schon so eine Art kleine Diva.
Das ist in etwa das Gegenteil sowohl von meinen Erfahrungen als auch von denen, die ich gelesen habe. Vielleicht eine Frage von Vollkreis vs. Schlangenlinie (Spaltgröße)? Dass der Leuterator besser funktioniert hat, würde dafür sprechen.
Sudfink hat geschrieben: Nur aus Neugier: Wie ist das denn mit einem klassischen Läuterblech als Alternative? Macht das eher mehr Schwierigkeiten also so einem System, wie ich es verwende, wenn dieses mal gut eingestellt ist?
Mir war neu, dass man mit der Läuterhexe überhaupt in der Lage ist, einen Treber zum Zumachen zu bringen. Mit einem Boden müsstest du jedenfalls erst recht Vorsicht am Hahn walten lassen.
Zuletzt geändert von Fritz Fedder am Freitag 21. August 2015, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
Sudfink
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#8

Beitrag von Sudfink »

Hmm, das mit der Vorsicht am Hahn werde ich natürlich probieren, aber nachdem da doch nicht so große Einigkeit besteht – liegt es vielleicht doch am Mahlgrad? Gibt es diesbezügliche Erfahrungen mit der MattMill Kompakt? Mir kommt der Spalt (in der vorgegebenen Einstellung wie ich sie verwende) eher groß vor, aber ich habe da keine Erfahrungen.
inem
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#9

Beitrag von inem »

Fritz Fedder hat geschrieben: Vielleicht eine Frage von Vollkreis vs. Schlangenlinie (Spaltgröße)? Dass der Leuterator besser funktioniert hat, würde dafür sprechen.
Daraus lese ich, dass du Schlangenlinien hast? Habe ich auch und hat trotzdem zusammengezogen. MattMill mit voreingestelltem Spalt.
Rudiratlos
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#10

Beitrag von Rudiratlos »

Mir fallen zwei Punkte ein, die bei dir zutreffen könnten:

1. Wenn du direkt aus dem Einkocher läuterst, kann es sein, dass sich während des Maischens eine Mehl- bzw. Teigschicht um die Läuterhexe legt. Diese Schicht aus Feinmaterial könnte dir die Hexe verschlemmen. Von diesem Phänomen haben schon einige Foristen berichtet, da findest du sicher was, wenn du suchst.

2. Zu beginn des Läutern hast du den Hahn zu lange zu weit offen. Dadurch zieht es dir das Filterbett zusammen und das Läutern wird zum Geduldsspiel.

Edit: Ich selber läutere mit der 1800er Hexe im 70er Thermoport. Bei ca. 13kg Schüttung mit einer Geschwindigkeit von 0,7 Liter/min. Dabei ist die Hexe im Port nierenförmig verlegt.

Und ja, auch mit einer Läuterhexe kann man das Treberbett verdichten.
uli74
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#11

Beitrag von uli74 »

inem hat geschrieben:Läuterbleche sind ähnlich von der Schwierigkeit, da muss man darauf achten, dass keine Luft darunter ist, sonst geht da auch nichts weiter. Ich denke von der Handhabung sind die Systeme ähnlich schwierig - wenn mans erst mal heraus hat sind beide kinderleicht.

Läuterböden haben sich seit jeher durchgesetzt, die funktionieren gleichmässig gut wenn man ein paar Grundsätze berücksichtigt. Trockenlaufen lassen oder Luft unter dem Lochblech mögen sie nicht, ebensowenig zu schnelles Läutern. Gegen Luft unterm Blech hilft warmes Wasser vorlegen, und bei Verdichtung kann man problemlos aufschneiden. Läuterböden funktionieren auf jeden Fall zuverlässig und das auch bei Schüttungen mit hohem Weizengehalt

Gelegentliche Berichte über sagenhaft schnelles Läutern mit der Hexe... Naja, darüber gibts sehr widersprüchliche Meinungen. Anscheinend ist die Läutegeschwindigkeit bei der Hexe in der Praxis auch nicht höher als bei einem Läuerboden, so hab ich mittlerweile schon mehrfach gehört.

Der Unterschied zwischen Hexe und Leuterator ist der, dass die Läuterhexe nichts anderes ist als ein Stück handelsüblichem Edelstahl-Zugfederstrang mit ein paar Fittings, der erst durch die Biegungen bei der Verlegung richtig durchlässig wird. Der Leuterator hingegen ist eine speziell gewickelte Druckfeder mit einem gewissen Abstand zwischen den Windungen, der kann auch gerade verlegt werden und funktioniert da auch noch genausogut wie wenn man ihn biegt..
Gruss

Uli
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GamZuBo
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#12

Beitrag von GamZuBo »

Also ich läutere 95l in Ca. 20 Minuten. Ich möchte das jetzt auch nicht näher erläutern, wie. Es wurde ziemlich alles geschrieben. Ich meine nur du machst irgendwas falsch. Nachgüsse schon direkt starten wenn die Vorderwürze noch Ca. 1 cm über dem Treber steht. Und das kontinuierlich nicht trocken werden lassen.
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herbie01
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#13

Beitrag von herbie01 »

mich würde die Lösung auch brennend interessieren. Ich läutere seit Kurzem auch mit der Hexe. Und mit ähnlicher Geschwindigkeit wie vom TO beschrieben. Beim letzten Sud habe ich mit einem langen Messer aufgeschnitten, sogar aufgewirbelt und schliesslich den Ring nachträglich in eine Nierenform gedrückt. Toll: es lief trotz aller dieser Maßnahmen nicht trüb. Doof: es lief auch nicht viel schneller.
Ich schrote mit einer nagelneuen MattMill kompakt mit Werkseinstellung. Ich läutere nicht zum ersten mal und kenne die Probleme von trockenlaufen und Treberverdichtung. Es ist mir ein anhaltendes Rätsel.

Morgen wird ein neuer Versuch gestartet. Ich werde berichten...

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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#14

Beitrag von GamZuBo »

Wie schnell lässt ihr Wälzen drehen? höchstens 90 pro Minute.
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#15

Beitrag von uli74 »

GamZuBo hat geschrieben:Wie schnell lässt ihr Wälzen drehen? höchstens 90 pro Minute.

@ Jerome: Auf der Hersteller-Website wird eine Drehzahl bis max. 500 U/min für die Klassik und bis max. 300 U/min für die Kompakt angegeben. Falls das nicht zur Läuterhexe passt wäre es vorteilhaft dies zu erwähnen.
Gruss

Uli
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#16

Beitrag von Brockmann24 »

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Schlauch zu tun hat. Wenn man da nicht aufpasst, entsteht eine Sogwirkung, die den Treberkuchen verdichtet. In diesem Artikel ist das gut beschrieben:


http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Mit der richtigen Technik läuft das mit der Läuterhexe ohne Probleme.
Gruß von der Mosel
Wolfgang

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frei nach William Shakespeare (1564 - 1616)
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#17

Beitrag von herbie01 »

GamZuBo hat geschrieben:Wie schnell lässt ihr Wälzen drehen? höchstens 90 pro Minute.
Keine Ahnung. Was macht denn so ein durchschnittlich trainierter Männerarm?

Christian
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#18

Beitrag von GamZuBo »

Ich bin Schlauchläuterer...
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reib
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#19

Beitrag von reib »

Schau dir den genannten Artikel im Braumagazin an, vermutlich wirst du die Lösung dann selbst finden. Bei mir funktioniert die Läuterhexe im Thermopot, in dem ich auch maische (Bottichmaische), bestens, auch in Ringform. Vielleicht findet sich auch ein erfahrener Hobbybrauer der dich beim nächsten Brauen unterstützt.
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#20

Beitrag von Hasebier »

Salute,

ich habe die Probleme mit meiner Hexe auch nicht, mache aber 2 Dinge:

1. Nach dem Ausschalten des Pottes, "lege" ich die Hexe über den Temperatur-"Nippel" mit dem Paddel ... sieht man auf dem Foto oben sehr schön, dass dann die Hexe grössere Durchlässe hat, als wenn sie nur am Rand anliegt (und "geschlossen" ist)

2. Ich habe einen Trichter unter dem Ablasshahn und lasse von dort aus (ohne "Plätschern") die Würze in den Schlauch laufen, den ich dann aber auch so am Rand verlege wie oben beschrieben. Durch den Trichter entsteht kein Unterdruck, sodass sich oben (im Treber) nichts zusammenziehen kann.
BI9 - der Trichter verhindert den Unterdruck.JPG
Meine Läuterzeit beträgt ca. 40min bei 20L mit dem Verfahren, aber die Ausbeute passt (immerhin soll ja der Nachguss auch noch was mitnehmen).

Beste Grüsse
Hasebier
http://www.hasebier.de (aber auch bei'm zuckrigen fazebuch)
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#21

Beitrag von GamZuBo »

Hip, ich hab 70% bei 12 Plato. Schnelles läutern hat keinerlei Nachteile.
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#22

Beitrag von emilio »

Hasebier hat geschrieben:Salute,

ich habe die Probleme mit meiner Hexe auch nicht, mache aber 2 Dinge:

1. Nach dem Ausschalten des Pottes, "lege" ich die Hexe über den Temperatur-"Nippel" mit dem Paddel ... sieht man auf dem Foto oben sehr schön, dass dann die Hexe grössere Durchlässe hat, als wenn sie nur am Rand anliegt (und "geschlossen" ist)

2. Ich habe einen Trichter unter dem Ablasshahn und lasse von dort aus (ohne "Plätschern") die Würze in den Schlauch laufen, den ich dann aber auch so am Rand verlege wie oben beschrieben. Durch den Trichter entsteht kein Unterdruck, sodass sich oben (im Treber) nichts zusammenziehen kann.
BI9 - der Trichter verhindert den Unterdruck.JPG
Meine Läuterzeit beträgt ca. 40min bei 20L mit dem Verfahren, aber die Ausbeute passt (immerhin soll ja der Nachguss auch noch was mitnehmen).

Beste Grüsse
Hasebier
:goodpost:

Ich hatte auch gelegentlich Läuterprobleme mit der Hexe. Seit ich einen Trichter am Auslaufhahn benutze nicht ein mal mehr. Das läuft schön gleichmäßig, bis auf den letzten Tropfen.

Gruß,
Andreas
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#23

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,

wie bei anderen Läutersystemen hilft auch hier, dass das System vor dem einmaischen bzw. vor dem abmaischen mit Wasser befüllt wird - die gessamte Luft muss raus und die Konstruktion, egal welche, sollte vollständig "unter Wasser" stehen.
So lässt sich weitgehend umgehen, dass die Sieb-, Schlauch- oder Lochkonstruktion mit feinsten Schrotpartikeln verlegt wird, bevor die schützende Schicht aus Spelzen und Grobgrießen rund um die Konstruktion dergleichen verhindet.

Hat sich erst einmal eine teigige Masse bestehend aus Wasser-, Mehl- und Pudermehl in den feinen Verengungen festgesetzt - wirds bitter. Passiert das im Filterkuchen hilft vielleicht noch aufhacken, ist dagegen das System als solches blockiert, ist Schluß.


Gruß
Oli
Gruss
Oli
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#24

Beitrag von glassart »

Brockmann24 hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Schlauch zu tun hat. Wenn man da nicht aufpasst, entsteht eine Sogwirkung, die den Treberkuchen verdichtet. In diesem Artikel ist das gut beschrieben:


http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Mit der richtigen Technik läuft das mit der Läuterhexe ohne Probleme.
Danke für die tollen Hinweise und auch die beiden Artikel im Braumagazin!
Nachdem mein Roggentraum eher zum Roggenapltraum wurde :Waa , da ich so ziemlich alles gemacht hatte was man nicht machen soll, ist mir jetzt sehr geholfen. Ich werde als erste Maßnahme den Sog vom Schlauch eliminieren und mich auf das lansame Läutern zu Beginn konzentrieren.
Arbeitet jemand von euch mit dem Valentine Arm wie er im Teil 1 -Braumagazin beschrieben ist?
Ich sehe dieses Teil zum ersten mal und denke, es sollte eigentlich sehr funktional sein.

schönen Gruß Herbert
Sudfink
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Re: Läuterhexe - wie schnell sollte die Würze ablaufen?

#25

Beitrag von Sudfink »

Nochmals vielen Dank für die rege Beteiligung – das hat mir sehr geholfen. Fazit: Das Fingerspitzengefühl am Hahn war’s wohl in erster Linie. Ich hab’s gestern nochmal versucht mit einem 20 Liter Ansatz, der lief gleichmäßig bis zum Ende und war nun in 45 min durch, das erscheint mir vernünftig. Der nächste Schritt wäre die nierenförmige Verlegung gewesen, es gibt also ggf. noch Mittel das weiter zu verbessern. Zwischendurch hatte sich in der Tat im Schlauch eine Säule gebildet die den Fluss erhöht hat, aber das konnte ich (durch mittiges Zudrücken) beseitigen ohne dass der Treber schon zusammengezogen worden wäre. Das mit dem Trichter ist da natürlich eleganter, werde ich mir merken.

Vorher hab ich mir aber meinen Schrot mal angesehen, ich fand schon, dass da viele pulvrige, mehlige Anteile drin waren (s. Bild, ich drehe von Hand und daher sicher nicht höher als 90 Umin). Mir fehlt der Vergleich, aber da es mit dem Läutern jetzt ja geklappt hat, gehe ich davon aus, dass das in Ordnung ist. Nun werde ich mir noch den empfohlenen Artikel zu Gemüte führen (hatte ich nicht rechtzeitig gesehen)!

Jetzt aber doch noch eine Frage – zum Klarlauf: Was passiert, angenommen man entscheidet sich zu früh, die Würze nicht mehr zurückzugießen und es bleibt noch eine gewisse Trübe in der abgeläuterten Würze. Ich nehme mal an, die ist man spätestens beim Hopfenseihen los, aber das Zeug kann, wenn es viel ist, vorher beim Kochen je nach Menge unerwünschte Gerbstoffe in die Würze bringen? Seid Ihr da sehr pingelig oder sind geringe Mengen egal?
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