Hopfenkochen erst am nächsten Tag

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djwolf84
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Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#1

Beitrag von djwolf84 »

Hallo zusammen,

habe eine Frage, welche ich mir mit der Suchfunktion irgendwie nicht beantworten konnte:

Ist es möglich, den Brauvorgang zu unterteilen? Ich wollte an Tag 1 Maischen und Läutern, an Tag 2 erst Hopfenkochen und -seihen.

Ist das möglich bzw. unbedenklich?

Danke im Voraus
BadBuddha
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#2

Beitrag von BadBuddha »

Mit ner Kombirast im Thermoport hab ich schon ein paar Male über Nacht gemaischt und am nächsten Tag dann geläutert und gekocht.
Sollte, da es ja gekocht wird am nächsten Tag kein Problem sein dies so zu machen.
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Hopfenplotz
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#3

Beitrag von Hopfenplotz »

Hallo,

habe ich aus der Not heraus schon 2X so machen müssen, weil ich erst nachmittags mit dem Maischen anfing und es unter der Woche zu spät wurde.
Versuche mal, den Hopfen als Vorderwürzehopfung über Nacht drinnen zu lassen. Beim letzten Mal habe ich es so gemacht. Meiner Meinung nach extrem hopfig geworden das Bier. :thumbsup

VG Marcus
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inem
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#4

Beitrag von inem »

Wie die Vorposter schon sagen, ist es grundsätzlich möglich. Man sollte die ungehopfte Würze idealerweise nicht abkühlen lassen, weil nach dem läutern ist es noch nicht abgekocht und es könnte sauer werden.
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#5

Beitrag von Hopfenplotz »

inem hat geschrieben:Wie die Vorposter schon sagen, ist es grundsätzlich möglich. Man sollte die ungehopfte Würze idealerweise nicht abkühlen lassen, weil nach dem läutern ist es noch nicht abgekocht und es könnte sauer werden.
Sorry.....ich hatte nicht erwähnt, daß ich schon geläutert hatte....

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inem
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#6

Beitrag von inem »

Läutern oder nicht macht keinen Unterschied für Infektionsgefahr.
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Hopfenplotz
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#7

Beitrag von Hopfenplotz »

Das stimmt. Was immer gewachsen ist, wird das Kochen aber nicht überleben. Die Frage ist, wie schnell die Infektion "wächst".
Das ist sicherlich auch abhängig von der Temperatur, in der die Würze steht.

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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#8

Beitrag von Alt-Phex »

inem hat geschrieben:Läutern oder nicht macht keinen Unterschied für Infektionsgefahr.
Richtig, das ist alles andere als optimal. Das kann gut gehen, muss es aber nicht.
Gerade wenn man schon diverse Sude hinter sich hat, dürften einige Hefen in
unseren Räumlichkeiten unterwegs sein. Oder anderes Zeugs.

Für den Brautag einfach genügend Zeit einplanen.
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#9

Beitrag von Hopfenplotz »

Na ja. Das mit der Zeit gestaltet sich nicht immer so wie geplant, vor allem mit Familie :puzz
Optimal ist es sicherlich nicht. Und natürlich kann etwas schief gehen.
Und wenn man schon so ein Notprogramm durchzieht, dann kann man auch den Hopfen über Nacht reinwerfen :P

edit: Fazit: Möglich ja, unbedenklich nur bedingt.....
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#10

Beitrag von DevilsHole82 »

Also ich meine mal von einer umgekehrten Infusion oder ähnlich gelesen zu haben. Was wohl unsere Vorfahren gemacht haben sollen, weil sie die Temperaturen der Rasten nicht bestimmen und halten konnten. Dabei wird bei hoher Temperatur eingemaischt und das Ganze für Stunden sich selbst überlassen bis die Maische abgekühlt ist.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#11

Beitrag von Boludo »

Hopfenplotz hat geschrieben:Das stimmt. Was immer gewachsen ist, wird das Kochen aber nicht überleben.
Es kann aber sein, das dass, was da gewachsen ist, etwas von sich gegeben hat, das das Kochen überlebt und gar nicht gut ist.
Zum Brauen braucht man Zeit und die sollte man sich nehmen.

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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#12

Beitrag von gschwar »

Hallo zusammen,

ich habe auch schon öfter erst die Würze bereitet, also Maischen und Läutern durchgeführt und dann am nächsten Tag die Würze gekocht. Maischen über Nacht würde ich eher nicht.

Wenn die Würze Nach dem Läutern heiß genug ist, sollte eigentlich nichts passieren. Außerdem wird die Würze beim Kochen noch sterilisiert, und damit sollten eventuell vorhandene Hefen abgetötet werden.

Gruß Guido
inem
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#13

Beitrag von inem »

Hopfenplotz hat geschrieben:Das stimmt. Was immer gewachsen ist, wird das Kochen aber nicht überleben. Die Frage ist, wie schnell die Infektion "wächst".
Das ist sicherlich auch abhängig von der Temperatur, in der die Würze steht.
Wir hatten erst vor nicht allzu langer Zeit einen Bericht, da hat jemand über Nacht gemaischt, aber nicht in einem Thermoport. Die Temperatur ist auf unter 40°C gefallen, weil das Gefäß nicht isoliert war. Perfektes Sauergut war das Ergebnis, die Lactos haben die Temperatur geliebt. Insofern ist eher die Temperatur der Würze relevant als die des Umfelds. Auch ist egal ob die Würze bei 78°C war - wenn sie zu viel fällt kann wieder allerlei wachsen. Lactos sind da in der Regel eh (gesundheitlich) harmlos, da kann auch anderes wachsen
Also machen kann mans, ICH würde es lieber lassen.
djwolf84
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#14

Beitrag von djwolf84 »

Genau wegen der Infektionsgefahr frage ich. :Grübel Um diesen Risikofaktor auszuschließen, werde ich den Brauvorgang wohl nicht splitten.

Trotzdem vielen Dank für die schnellen Antworten. :thumbup
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Hopfenplotz
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#15

Beitrag von Hopfenplotz »

Boludo hat geschrieben:
Hopfenplotz hat geschrieben:Das stimmt. Was immer gewachsen ist, wird das Kochen aber nicht überleben.
Es kann aber sein, das dass, was da gewachsen ist, etwas von sich gegeben hat, das das Kochen überlebt und gar nicht gut ist.
Zum Brauen braucht man Zeit und die sollte man sich nehmen.

Stefan
Du meinst Toxine? Könnte dann doch theoretisch auch nach dem Anstellen ein Problem sein, oder? Je nach Hefe steht die Würze ja auch bis zu 2-3 Tage....

VG
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#16

Beitrag von BrauFuchs »

Das ist es ja was es so problematisch macht.
Im Theromoport wird die gewünschte Temperatur zuverlässig gehalten im normalen bottich kühlt die würze langsam ab und zwischen 30 - 60 °C ist es gefährlich, grade was Milchsäure angeht.
Geläutert bei 73 °C und die Würze ohne Kochen ist mir sauer geworden, da sie zu lange bei 40 °C stand eh die Hefe ankam.
Geläutert bei 78 °C und schneller abgekühlt und mehr Hefe gegeben, nicht sauer gewesen am nächsten tag.
Also entweder aktiv runterkühlen in der Badewanne zb. wenn man keinen kühler besitzt. oder eben schon während des läuterns erhitzen und nur kurz kochen. macht aber keinen sinn. Dann lieber eine std hopfenkochen und dann den sud bis zum nächsten tag zum seihen stehen lassen. muss aber bei der hopfenberechnung berücksichtigt werden.

Was ich sagen will auch wenn die Würze über 70 °C hatte ist das mit den Lactos so eine Sache... Das wird sehr schnell Sauergut. Dann hat man Zeit gespart um Diese für eine neue Maische zu verwenden...

Gruß
Lukas
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#17

Beitrag von blub24 »

Hi,

Wenn Du deine Würze am Abend mit geschlossenem Deckel kurz aufkochst oder zumindest noch mal auf 80°C oder so erhitzt, kann da eigentlich nichts passieren. Hopfen dann halt erst am nächsten Tag.

Musste ich mal nach einer Läuterkatastrophe so machen. Ging problemlos.

Nur eine nach dem Läutern 60 °C warme Würze würd ich nicht über Nacht rumstehen lassen...

Grüße,

Nikolas
Der Geschmack der mich an den meisten Bieren stört ist der der fehlt.
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#18

Beitrag von Hopfenplotz »

Guten Morgen,

hmmm. Bitte nicht falsch verstehen, ich will um Gottes Willen niemanden dazu raten, die Würze nach dem Läutern stehen zu lassen. Das ist auf jeden Fall ungünstig, auch wenn es bei mir ohne Probleme ablief. Vielleicht hatte ich auch nur Glück...... :redhead
Es stellen sich mir nur wieder neue Fragen:
Warum sollte ich die geläuterte Würze im Hinblick auf Lactos kurz aufkochen? Ich ging immer davon aus, daß der kritische Bereich insbesondere bei Temperaturen von 30-40°C liegt.
Lactos sollten meines Wissens nach bei Temperaturen von über 45°C den Löffel abgeben. Wenn eine Kontamination erfolgte, müsste diese dann theoretisch erst nachträglich eingebracht worden sein.
Und gibt es einen Grund, weshalb der Hopfen erst am nächsten Tag gegeben werden sollte? Ich habe wie gesagt den Hopfen versuchsweise bereits am Vorabend als Vorderwürzehopfung gegeben und mein EIndruck war, daß das Hopfenarome viel deutlicher war als bei normaler Vorderwürzehopfung.
Ein weiterer Punkt, der prinzipiell gegen das Abkühlen der geläuterten Würze vor dem Kochen spricht ist übrigens der Energieaufwand um die auf Umgebungstemperatur abgekühlte Würze wieder auf Temperatur zu bringen. Das kostet unnötig Zeit und Geld.

VG
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#19

Beitrag von inem »

Es geht nicht nur um die Lactos, die waren halt nur ein Beispiel von mir. Wenn schon übernacht dann wenigstens nicht unter 60°C fallen lassen.
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Re: Hopfenkochen erst am nächsten Tag

#20

Beitrag von Seed7 »

Boludo hat geschrieben: Zum Brauen braucht man Zeit und die sollte man sich nehmen.
und so ist es.

Ingo
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