welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

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hyper472
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welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#1

Beitrag von hyper472 »

Guten Abend,

nachdem der Umstieg von der 4-l-Klasse in die Einkocher-Liga beschlossen ist, überlege ich mir, wie ich beim Läutern vorgehen will. Wie ich bisher sehe, stehen vier Wege zur Auswahl:

0.) Maischesack in den Einkocher hängen - BIAB. Das probiere ich bestimmt auch mal, möchte ich aber zunächst vernachlässigen (und später mal bei kleineren Experimenten im 12-l-Topf kennenlernen).

Es bleiben somit

1.) Einkocher (nach meiner Wahl wahrscheinlich von Klarstein, entweder Biggi oder Beerfest) mit Läuterboden, z.B. von Mattmill (http://www.mattmill.de/laeuterboden/ werde ihn morgen mal fragen und freue mich schon auf die Messe)

oder

2.) Umfüllen in Läutereimer mit Siebboden (z.B. http://www.braupartner.de/shop/Laeuter- ... 35_Ltr_Vol)_2332.phtml)

oder

3.) Umfüllen in Läuteraufsatz (z.B. http://gastro-brauen.de/de/brauereiarti ... eimer.html) der über dem Gärbottich liegt.

Ist das eine reine Frage des Preises, geht es um Platzbedarf oder darum, möglichst wenig putzen zu müssen? Wirken sich die verschiedenen Verfahren auf die Qualität aus? Läutereimer und Anschwänzen geht ja bei allen drei.

Was empfehlt Ihr?

Vielen Dank im Voraus,

Henning

EDIT - habe die Numerierung eingefügt, um Wiederholungen zu vermeiden.
Zuletzt geändert von hyper472 am Donnerstag 26. November 2015, 09:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Hildegard von Bingen (1098-1179)
inem
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#2

Beitrag von inem »

Ich bin Fan der Panzerschlauch/Läuterhexe Methode.
Einfach zu reinigen, einfach ein- und auszubauen.
Kein Vorlegen wie bei Läuterböden notwendig.
Bierolo
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#3

Beitrag von Bierolo »

Diese Frage interessiert sicher auch andere und die Meinungen gehen auch auseinander.
Ergänzen möchte das Läutern mit

5a: Läuterator
5b: Läuterhexe
5c: Panzerschlauch
Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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hoepfli
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#4

Beitrag von hoepfli »

Hast du auch an die Treberhöhe gedacht, das wäre für mich der erste Punkt!

5c Anwender.
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hyper472
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#5

Beitrag von hyper472 »

inem hat geschrieben:Ich bin Fan der Panzerschlauch/Läuterhexe Methode.
Brennt mir da nicht alles an zwischen den Windungen der Läuterhexe/ des Panzerschlauchs? Oder ist Hexe/ Schlauch im Läutereimer?

Ich glaube, darauf kann man die Frage fast schon reduzieren: Kann der Treber im Maischebottich bleiben und dort zum Läutern dienen oder soll er dazu besser in einen anderen Behälter umgefüllt werden?
inem hat geschrieben:Kein Vorlegen wie bei Läuterböden notwendig.
Was ist denn Vorlegen?
Zuletzt geändert von hyper472 am Dienstag 10. November 2015, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#6

Beitrag von inem »

Anbrennen tut nicht mehr oder weniger als unter dem Läuterboden.

Vorlegen heißt, dass Wasser oder Dünnmaische soweit unter dem Boden eingefüllt ist, dass keine Luftplase entsteht die dann ein Vakuum zieht und den Treber zur Läuterkatastrophe verdichtet. Einige berichten, dass das nicht notwendig ist, andere schon - kommt wie immer auch aufs drum herum an.
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Alt-Phex
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Diesen Läuteraufsatz (3) kannst du vergessen, steht ja auch bei das der als Hilfmittel für BIAB gedacht ist.

Ein Läuterblech im Einkocher (1) geht auch nicht. Einserseits weil die vermutlich gar nicht in den passenden
Größen verfügbar sind und ich da andererseits ein hohes Potenzial an Maischkatastrophen sehe. Hitzestau
unter dem Blech, schlecht zu rühren durch die Schrauben und Griffe, anbrennen am Boden - Keine gute Idee.

Läuterbottich mit Siebboden (2) wäre ein praktikable Lösung, sowas benutzen viele und es funktioniert.
Hat den Vorteil, das du nach dem umschöpfen der Maische, den Einkocher reinigen und direkt da hinein
läutern kannst.

Eine andere Variante, die hier ebenfalls sehr beliebt ist, wäre die Läuterhexe direkt in den Einkocher
einzubauen (oder einen Panzerschlauch). Dadurch sparst du dir das umschöpfen musst die Vorderwürze
aber auch wieder irgendwo auffangen. Ist also eigentlich egal, denn zwei Behälter brauchst du trotzdem.

Zusätzlich benötigst du noch einen dritten Behälter, idealerweise beheizbar oder großer Kochtopf auf dem Herd,
wo du dein Nachgußwasser erhitzt. Es sind also immer drei Behälter nötig. Ausser BIAB, da reichen zwei.

Ich persönlich bevorzuge einen separaten Läuterbottich. Während der Läuterruhe kann ich den Braukessel
reinigen. Wenn das erste drittel Vorderwürze im Kessel ist kann ich schon hochheizen. Das spart tatsächlich
Zeit am Brautag. Beide Behälter sollte man isolieren.
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#8

Beitrag von Bierfetischist »

Ich bin beim klassischen Läuterverfahren mit Senkboden hängen geblieben und habe es noch nicht bereut.
Mein erster Sud wurde mit einer Baumwollwindel geläutert. :redhead

Über das Läutern ist übrigens im Braumagazin ein schöner Beitrag von Moritz Gretzschel.

Auf dem Wege zur Läuterung>>>http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Gruß Heiko :Drink
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Mein Bierblog>>>https://bierfetischist.wordpress.com/
„Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.“ Otto von Bismarck
Rudiratlos
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#9

Beitrag von Rudiratlos »

hyper472 hat geschrieben: 1.) Einkocher (nach meiner Wahl wahrscheinlich von Klarstein, entweder Biggi oder Beerfest) mit Läuterboden, z.B. von Mattmill (http://www.mattmill.de/laeuterboden/ werde ihn morgen mal fragen und freue mich schon auf die Messe)
Meinst du mit "Einoocher [...] mit Läuterboden" dass der Senkboden direkt im Einkocher leigt? Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Wenn direkt aus dem Maischebottich geläutert werden soll, geht das wohl nur mit Läuterhexe doer Panzerschlauch o. ä.
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philipp
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#10

Beitrag von philipp »

hyper472 hat geschrieben: 0.) Maischesack in den Einkocher hängen - BIAB. Das probiere ich bestimmt auch mal, möchte ich aber zunächst vernachlässigen (und später mal bei kleineren Experimenten im 12-l-Topf kennenlernen).
Was ist deine Zielsetzung? Auch mal Dekoktion machen können? Unbedingt mit HG/NG arbeiten?

Ansonsten nimm BIAB. Wenn du willst, kannst du meinen alten Maischesack von HUM haben. Der hat einen groben Boden und ist meiner Meinung nach komplett ungeeignet. Seit ich einen aus den Staaten habe, bin ich von der Methode wieder vollkommen begeistert.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#11

Beitrag von Fichtenknicker »

Hi!

ganz als erstes habe ich, mangels Erfahrung und Ausrüstung ein Sieb mit Kinderwindel genommen.
Wurde auch ein Bier draus.
Dann kam der Läutereimer (10l) mit Lochboden zum Einsatz- schon besser.
Letztens im Gäreimer mit Läuterkorb vom Sascha Stau gearbeitet - deutlich besseres Ergebnis.

Bei mir zukünftig nur noch ein eigenes Läutergefäß zum EInsatz kommen.
Captain Brewley hat geschrieben:Craft Beer ist Hipsterscheiße.
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Kurt
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#12

Beitrag von Kurt »

Ich bin in der 10-30L Klasse unterwegs (zuerst Einkocher, dann Hendi mit 36L-Topf) und habe einen 25L Thermoport mit Panzerschlauch. Dsa kann ich SEHR empfehlen. Man kann viele verschiedene Maisch-Schemen fahren. aufsteigende Infusion im Topf, Single-Step im Thermoport, Dekoktion - alles kein Problem. Der Vorteil ist, das die Maische gut isoliert ist und wenig Temperatur verliert. Außerdem kann man währen der Läuterrast den Topf/ Einkocher reinigen und dann direkt in den sauberen Topf/Einkocher läutern. Bis zu 5kg Schüttung sind bequem machbar.
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#13

Beitrag von gingerbreadium »

Ich läutere in ein 30l Gäreimer mit Läuterhexe, funktioniert eins a.
Ein Thermoport wäre vielleicht noch eine Überlegung. Die Läuterhexe ist im Vergleich zum Panzerschlauch wohl auch einfacher zu reinigen, und ehrlich gesagt so günstig, dass sich das selbst bauen (fast) nicht lohnt.

Wieso ich nicht direkt aus dem Einkocher läutere, ist der Grund dass ich ja eh ein Behälter brauche, wo die Würze reinkommt, also so oder so werden beide Sachen dreckig. Und so kann ich den Einkocher direkt reinigen, da rein läutern und während dem Hopfenkochen lass ich den Treber gut trocken laufen und reinige den Gäreimer. Hat bis jetzt immer alles stressfrei geklappt =)
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cyme
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#14

Beitrag von cyme »

Ich hab mir aus einer Kühlbox und einem Panzerschlauch eine Maisch- und Läuterkiste gebaut, nach US-Art. Im Prinzip das gleiche wie ein Thermoport mit Läuferhexe. Damit bin ich super zufrieden, weder erhitze ich jemals die Maische direkt (kein Anbrennen) noch muss ich die Maische von A nach B bewegen (kein Sauerstoffeintrag).
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hyper472
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#15

Beitrag von hyper472 »

Vielen Dank an alle!

Damit ist nun auch der Beerfest von Klarstein vom Tisch (der mit dem Läuterblech drin).
Habe mir eben auf der BrauBeviale eine Läuterhexe angesehen und mich überzeugen lassen. Ich werde "klassisch" vom Einkocher in einen Läutereimer mit Hexe umfüllen, ruhen lassen, dabei Kocher reinigen und anschließend in den Kocher abmaischen. Für die Nachgüsse muss der Kochtopf ausreichen (habe aber aus dem Hahn schon 65Grad).

Messe hat Spaß gemacht, war aber leider mit dem Auto da. Jedenfalls habe ich jetzt eine interessante Palette an div. Hopfen um experimentieren.
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Re: welches Läuter-Verfahren empfehlt Ihr?

#16

Beitrag von Roemer46 »

Ich läutere mit der Hexe direkt aus dem Maischepott in die Würzepfanne. Klar, mit Nachguss brauche ich 3 beheizbare Pötte. Wird aber mit einem sehr relaxten 5,5 Std, Brautag belohnt.
Ich würde dir empfehlen erst mal aus einem separaten Läuterbottich mit der Hexe zu läutern. Upgraden kannst du dann jederzeit. Mit 3 beheizbaren Töpfen kannst du auch 2 getrennte Sude mit 2 Std. Mehraufwand brauen.
Wer mit der Herde läuft, kann nur den Ärschen folgen.
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