Hallo aus Kiel!
Verfasst: Mittwoch 25. Januar 2017, 12:30
Liebe Freunde des selbst hergestellten Hopfenblütentees,
ich bin schon seit einiger Zeit einigermaßen aktiv hier am Schreiben, habe es aber bisher versäumt, mich hier vorzustellen; Asche auf mein Haupt, sorry, und alles, was man sonst noch dazu sagen müsste... Das will ich jetzt nachholen:
Ich bin Andreas, wohne und braue in Kiel und bin noch ein paar Tage 50 Jahre alt.
Meine aktive Beschäftigung mit dem Thema Bier bzw. gutes Bier begann so etwa Anfang 1995 mit dem für mich nach wie vor wegweisenden Buch "Bier International" von Michel Jackson (nein, nicht der mit der Musik...). Aktiv mit dem Brauen habe ich dann 2001 angefangen, seinerzeit in der 20-Liter-Einkocher-Klasse und immer noch dort geblieben, wobei ich mit stärkeren Maischen inzwischen auch schon bis zu 31 Liter geschafft habe.
Schuld an diesem Hobby hatte allerdings meine frühere Chemielehrerin, die mit uns in der organischen Chemie alles Mögliche an Experimenten durchführte. So behandelten wir die alkoholische Gärung und stellten dann aus Extrakt Kirschfruchtwein her ("Jeder nur ein wänziges Schlöckchen!") - ein fürchterliches Gesöff, das ich mit heutigen Kenntnissen und aus der Erinnerung als "naturgesäuert" bezeichnen würde. Mit einem Schulfreund habe ich dann aber mit eigenen Maischen weitergemacht und fand die Ergebnisse meistens richtig gut. Damals, Anfang bis Mitte der 80er Jahre, gab es in Drogerien einige Utensilien von Kitzinger und Vierka, nichts aber zum Bierbrauen. Weil die Weine bei mir - ich wurde nie zum passionierten Weintrinker - alt wurden, hörte ich irgendwann auf.
Nach Hausrenovierung, Kinderzeugen und anderen bierfremden Dingen beschloss ich dann, auf Bierbrauen umzusteigen. Das mache ich jetzt seit rund 16 Jahren und braue ca. dreimal im Jahr, weil ich mehr Bier gar nicht lagern und trinken kann. Mein Glück war, dass ich mit dem ersten Rezept, obwohl in deutlicher Abwandlung eines Hanghofer-Rezeptes - Anfängerfehler, ging aber zum Glück gut... - eine geschmackliche Punktlandung hinlegen konnte. So blieb ich also dabei. Die Katastrophen wie verstopfter Läuterbottich - damals noch die seinerzeit empfohlene 2-Oskartonnen-Methode - kamen zum Glück erst später.
Vor rund 10 Jahren konnte ich einen Freund überzeugen - war nicht schwer... - mitzumachen. So brauen wir jetzt zu zweit mit zwei Einkochern, zwei Läuterbottichen und einem Speidel-Gärgefäß.
Wir brauen ausschließlich obergärig, bisher Kölsch, Alt, Pale Ale, IPA, Strong Ale, Hefeweizen, Weizenbock, Wit, Haferale, Porter, Tripel, im März soll es dann auch mal ein Oatmeal Stout werden. Die Rezepturen haben wir bisher immer selbst erstellt oder zumindest bestehende Rezepte deutlich verändert. Die zukünftigen Planungen sehen vor, alles beim Alten zu belassen, also keine Automatisierung, kein Upgrade, schauen wir mal, was daraus wird.
Noch ein paar Worte zur Brauszene in Kiel:
Seit einem Jahr sind viele Kieler Hobbybrauer in Kiel über den Brauclub Kiel vernetzt. Die Initiative ging vom damals neuen Craft-beer-Laden Brewcomer und der neuen Craft-beer-Brauerei Lille aus, weil dort immer wieder Hobbybrauer einkauften und auch eigenes Bier zum Probieren daließen.
Was sich vielleicht wie ein Verein anhört, ist ausdrücklich keiner und will auch keiner werden; vielmehr kann jeder mitmachen, der Lust an der Vernetzung und Förderung der Hobbybrauerszene in Kiel und Umgebung hat. Mittlerweile sind wir wohl über 50 Gelistete, von denen immer rund ein Drittel, manchmal mehr zu den ca. vierteljährlichen Treffen kommt. Wer mehr wissen möchte, findet über Facebook seit kurzem einen Eintrag unter dem Namen Brauklub, der von Lille gepostet wird - wie ich gerade sehe mit Bild unseres letzten Treffens... Also gut, da könnt Ihr also sehen, mit welchem Hauptthema wir uns dort beschäftigen... Ich bin immer noch überrrascht, wie viele Hobbybrauer es tatsächlich gibt, alleine in unserem Landeshauptdorf anscheinend eine mindestens hohe zweistellige Anzahl. Anscheinend ist unser Hobby durch die Craft-beer-Welle gerade hip und das Wachstum fast exponentiell.
Viele Grüße
Andreas
ich bin schon seit einiger Zeit einigermaßen aktiv hier am Schreiben, habe es aber bisher versäumt, mich hier vorzustellen; Asche auf mein Haupt, sorry, und alles, was man sonst noch dazu sagen müsste... Das will ich jetzt nachholen:
Ich bin Andreas, wohne und braue in Kiel und bin noch ein paar Tage 50 Jahre alt.
Meine aktive Beschäftigung mit dem Thema Bier bzw. gutes Bier begann so etwa Anfang 1995 mit dem für mich nach wie vor wegweisenden Buch "Bier International" von Michel Jackson (nein, nicht der mit der Musik...). Aktiv mit dem Brauen habe ich dann 2001 angefangen, seinerzeit in der 20-Liter-Einkocher-Klasse und immer noch dort geblieben, wobei ich mit stärkeren Maischen inzwischen auch schon bis zu 31 Liter geschafft habe.
Schuld an diesem Hobby hatte allerdings meine frühere Chemielehrerin, die mit uns in der organischen Chemie alles Mögliche an Experimenten durchführte. So behandelten wir die alkoholische Gärung und stellten dann aus Extrakt Kirschfruchtwein her ("Jeder nur ein wänziges Schlöckchen!") - ein fürchterliches Gesöff, das ich mit heutigen Kenntnissen und aus der Erinnerung als "naturgesäuert" bezeichnen würde. Mit einem Schulfreund habe ich dann aber mit eigenen Maischen weitergemacht und fand die Ergebnisse meistens richtig gut. Damals, Anfang bis Mitte der 80er Jahre, gab es in Drogerien einige Utensilien von Kitzinger und Vierka, nichts aber zum Bierbrauen. Weil die Weine bei mir - ich wurde nie zum passionierten Weintrinker - alt wurden, hörte ich irgendwann auf.
Nach Hausrenovierung, Kinderzeugen und anderen bierfremden Dingen beschloss ich dann, auf Bierbrauen umzusteigen. Das mache ich jetzt seit rund 16 Jahren und braue ca. dreimal im Jahr, weil ich mehr Bier gar nicht lagern und trinken kann. Mein Glück war, dass ich mit dem ersten Rezept, obwohl in deutlicher Abwandlung eines Hanghofer-Rezeptes - Anfängerfehler, ging aber zum Glück gut... - eine geschmackliche Punktlandung hinlegen konnte. So blieb ich also dabei. Die Katastrophen wie verstopfter Läuterbottich - damals noch die seinerzeit empfohlene 2-Oskartonnen-Methode - kamen zum Glück erst später.
Vor rund 10 Jahren konnte ich einen Freund überzeugen - war nicht schwer... - mitzumachen. So brauen wir jetzt zu zweit mit zwei Einkochern, zwei Läuterbottichen und einem Speidel-Gärgefäß.
Wir brauen ausschließlich obergärig, bisher Kölsch, Alt, Pale Ale, IPA, Strong Ale, Hefeweizen, Weizenbock, Wit, Haferale, Porter, Tripel, im März soll es dann auch mal ein Oatmeal Stout werden. Die Rezepturen haben wir bisher immer selbst erstellt oder zumindest bestehende Rezepte deutlich verändert. Die zukünftigen Planungen sehen vor, alles beim Alten zu belassen, also keine Automatisierung, kein Upgrade, schauen wir mal, was daraus wird.
Noch ein paar Worte zur Brauszene in Kiel:
Seit einem Jahr sind viele Kieler Hobbybrauer in Kiel über den Brauclub Kiel vernetzt. Die Initiative ging vom damals neuen Craft-beer-Laden Brewcomer und der neuen Craft-beer-Brauerei Lille aus, weil dort immer wieder Hobbybrauer einkauften und auch eigenes Bier zum Probieren daließen.
Was sich vielleicht wie ein Verein anhört, ist ausdrücklich keiner und will auch keiner werden; vielmehr kann jeder mitmachen, der Lust an der Vernetzung und Förderung der Hobbybrauerszene in Kiel und Umgebung hat. Mittlerweile sind wir wohl über 50 Gelistete, von denen immer rund ein Drittel, manchmal mehr zu den ca. vierteljährlichen Treffen kommt. Wer mehr wissen möchte, findet über Facebook seit kurzem einen Eintrag unter dem Namen Brauklub, der von Lille gepostet wird - wie ich gerade sehe mit Bild unseres letzten Treffens... Also gut, da könnt Ihr also sehen, mit welchem Hauptthema wir uns dort beschäftigen... Ich bin immer noch überrrascht, wie viele Hobbybrauer es tatsächlich gibt, alleine in unserem Landeshauptdorf anscheinend eine mindestens hohe zweistellige Anzahl. Anscheinend ist unser Hobby durch die Craft-beer-Welle gerade hip und das Wachstum fast exponentiell.
Viele Grüße
Andreas