Abfüllung:

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Mr.Malz&Co
Neuling
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Abfüllung:

#1

Beitrag von Mr.Malz&Co »

Servus an alle!
Ich möchte mich kurz als Mr.Malz&Co vorstellen. Seit 2009 bin ich begeisterter Hobbybrauer und habe schon einige Sude kreiert.
Erfreulicher Weise sind Sie alle gut bis sehr gut gelungen.
Nun hab ich gleich eine Frage bezüglich Flaschenabfüllung. Ich nutze die Flaschengärung und da hat man halt das Problem mit dem allseits bekannten
Bodensatz. Ich habe noch keinen Gegendruck Füller, meine Sude bewegen sich zwischen 35 u. 40 Liter und der ganze Aufwand mit der Reinigung vom Druckfass scheint mir für so kleine Sude zu umfangreich. Jetzt hab ich mir schon Gedanken darüber gemacht ob es nicht eine Möglichkeit gibt, ohne Speise bzw. Zuckerwasser Zugabe abzufüllen und statt dessen direkt Co2 in die volle Flasche zu geben. Ist Euch in dieser Richtung etwas bekannt oder befinde ich mich da auf einem Irrweg. Für hilfreiche Hinweise würde ich mich sehr freuen und im Voraus bedanken.
Ich wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2015 und all Zeit "gut Sud".

MfG
Mr.Malz&Co /Salzburg
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Dr Huppertz
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Re: Abfüllung:

#2

Beitrag von Dr Huppertz »

Du befindest Dichauf dem Holzweg, wie soll das Co2 denn in der Flasche bleiben?

Willst Du möglichst wenig Bodensatz, dann ziehst Du direkt nach der HG das Bier ab in einen anderen Tank und lässt es dort noch mal 1-2 Wochen stehen, dann füllst Du mit einer genau berechntetn Menge Zucker und einer genau berechneten Menge Hefe, die eben reicht um die Nachgärung durchzuführen ab. Sierra Nevada soll so arbeiten und die haben fast kein Sediment on Ihren Flaschen.
uli74
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Re: Abfüllung:

#3

Beitrag von uli74 »

Du könntest fertigvergären und dann ins Keg abfüllen wo Du Dein Bier zwangskarbonisierst. Das karbonisierte Bier kannst Du dann in Flaschen abfüllen, entweder per Gegendruckabfüller oder einer Beergun. Dann hast Du keine Flaschengärung und entsprechend wenig Hefe in Deinen Flaschen, im Keg übrigens auch nicht. Jedenfalls befinden sich im Keg keine Hopfenharze oder sonstige hartnäckige Rückstände und die Reinigung geht ziemlich einfach vonstatten.


Macht Sierra Nevada tatsächlich Flaschengärung?
Gruss

Uli
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cyme
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Re: Abfüllung:

#4

Beitrag von cyme »

Zumindest deren pale ale ist aus Flaschengärung.

Später abfüllen ist die Devise. Je mehr Hefe sich im Gärfass absetzt umso weniger landet in den Flaschen.
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Boludo
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Re: Abfüllung:

#5

Beitrag von Boludo »

Irish Moss kann auch helfen möglichst viel bereits nach der Hauptgärung sedimentieren zu lassen. Aber Vorsicht mit der Dosierung. 20g auf 100 Liter sind noch ok.

Stefan
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Ursus007
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Re: Abfüllung:

#6

Beitrag von Ursus007 »

Naja, sobald man mit weiterem Vergärbaren (Zucker, Speise) in die Flasche geht, kommt wohl oder übel wieder Sediment rein.

Ich hab auch mal ein Tripel nach der HG umgeschlaucht und noch 2 Wochen stehen lassen. Es war verdammt klar beim Abfüllen. Aber
der Karbonisierungszucker hat doch wieder Sediment in die Flasche gebracht. Wenig, aber existent.

Ich könnte mir vorstellen, im Fass/Keg fertiggären zu lassen (mit Druck) und dann per GDA in Flaschen zu füllen (was die Hefe im Fass/Keg
läßt), wäre eine Möglichkeit (ich habs noch nie gemacht, weiß nicht, ob das überhaupt so geht). Oder, wie uli74 schrieb: Zwangskarbonisieren.
Ansonsten filtern, aber das scheint in unserem Maßstab wohl recht aufwendig zu sein. Holger Pohl hats wohl schon mal gemacht, wenn ich mich
recht entsinne.

Ansonsten das Sediment als ein Qualitätskriterium von Hobbybrauerbieren ansehen und damit leben.

Grüße,

Ursus
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Schütt's nei, schütt's nei!
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Seed7
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Re: Abfüllung:

#7

Beitrag von Seed7 »

uli74 hat geschrieben:Macht Sierra Nevada tatsächlich Flaschengärung?
Das Bier wird nach der Lagerung zentrifugiert/gefilterd, bei dem Abfüllen wird dann kontrolliert Zucker und neue frische Hefe dazu gegeben. Das machen auch in Belgien einige, der Bodensatz ist dann fast unsichtbar. Leider wird dann oft nicht die original Hefe benützt, oft die T-58 oder eine Untergaerige.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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cyme
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Re: Abfüllung:

#8

Beitrag von cyme »

Wenn's wirklich ohne Bodensatz und GDA sein soll, das hier verspricht eine Lösung zu sein: http://sedexbrewing.com
Wenn's ein minimaler Satz sein darf, der wie bei Sierra Nevada nur wie eine kleine Schicht Puderzucker gerade so den Boden bedeckt, kann man mit einem gut sedimentierenden Hefestamm, einer langen Verweilzeit im Gäfass (darf auch ein Monat sein, bei angst vor Autolyse einfach umschlauchen), Cold Crash, Irish Moss und Gelatine viel erreichen. Es kann auch nur Zufall sein, aber meine Erfahrung bisher war, dass trübes Läutern und das Weglassen von Filtern beim Hopfenseihen keinen oder sogar positiven Effekt auf die Klarheit bzw Bodensatz des Bieres haben. Vielleicht hilft einfach die größere Oberfläche des Trubs, dass die Hefe schneller sedimentiert.
uli74
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Re: Abfüllung:

#9

Beitrag von uli74 »

Wie stark sich das Bier klärt ist auch eine Frage der Hefe. Wenn ich mit der Notti vergäre bildet sich ein recht stabiler Bodensatz, der Bodensatz anderer Hefen lässt sich leichter aufwirbeln. Das kann man auch bei Weißbieren beobachten. Während man den Bodensatz vom Gutmann-Weißbier nur durch massives Schütteln/Schwenken vom Boden lösen kann geht das beim Schneider- oder Unertl-Weißbier recht leicht.
Gruss

Uli
Mr.Malz&Co
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Re: Abfüllung:

#10

Beitrag von Mr.Malz&Co »

uli74 hat geschrieben:Wie stark sich das Bier klärt ist auch eine Frage der Hefe. Wenn ich mit der Notti vergäre bildet sich ein recht stabiler Bodensatz, der Bodensatz anderer Hefen lässt sich leichter aufwirbeln. Das kann man auch bei Weißbieren beobachten. Während man den Bodensatz vom Gutmann-Weißbier nur durch massives Schütteln/Schwenken vom Boden lösen kann geht das beim Schneider- oder Unertl-Weißbier recht leicht.
uli74 hat geschrieben:Wie stark sich das Bier klärt ist auch eine Frage der Hefe. Wenn ich mit der Notti vergäre bildet sich ein recht stabiler Bodensatz, der Bodensatz anderer Hefen lässt sich leichter aufwirbeln. Das kann man auch bei Weißbieren beobachten. Während man den Bodensatz vom Gutmann-Weißbier nur durch massives Schütteln/Schwenken vom Boden lösen kann geht das beim Schneider- oder Unertl-Weißbier recht leicht.
Hallo Uli!
Erst einmal danke für die schnelle Antwort.
Nun würde mich noch interessieren welche von den Nottis Du verwendest, denn da gibt es ja mehrere.
Gruß
Mal&co
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Re: Abfüllung:

#11

Beitrag von Mr.Malz&Co »

cyme hat geschrieben:Wenn's wirklich ohne Bodensatz und GDA sein soll, das hier verspricht eine Lösung zu sein: http://sedexbrewing.com
Wenn's ein minimaler Satz sein darf, der wie bei Sierra Nevada nur wie eine kleine Schicht Puderzucker gerade so den Boden bedeckt, kann man mit einem gut sedimentierenden Hefestamm, einer langen Verweilzeit im Gäfass (darf auch ein Monat sein, bei angst vor Autolyse einfach umschlauchen), Cold Crash, Irish Moss und Gelatine viel erreichen. Es kann auch nur Zufall sein, aber meine Erfahrung bisher war, dass trübes Läutern und das Weglassen von Filtern beim Hopfenseihen keinen oder sogar positiven Effekt auf die Klarheit bzw Bodensatz des Bieres haben. Vielleicht hilft einfach die größere Oberfläche des Trubs, dass die Hefe schneller sedimentiert.
Danke cyme!
An einen anderen Hefestamm hab ich auch schon gedacht muss nur noch rausfinden welchen. Bis jetzt hab ich immer frische Hefe aus einer Brauerei verwendet, die ist zwar recht flott unterwegs aber sedimentiert halt nicht so gut. Sedexbrewing muss ich mir noch genauer anschauen. Nochmals danke für die schnelle Antwort:
Gruß
Malz&Co
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Re: Abfüllung:

#12

Beitrag von Mr.Malz&Co »

Dr Huppertz hat geschrieben:Du befindest Dichauf dem Holzweg, wie soll das Co2 denn in der Flasche bleiben?

Willst Du möglichst wenig Bodensatz, dann ziehst Du direkt nach der HG das Bier ab in einen anderen Tank und lässt es dort noch mal 1-2 Wochen stehen, dann füllst Du mit einer genau berechntetn Menge Zucker und einer genau berechneten Menge Hefe, die eben reicht um die Nachgärung durchzuführen ab. Sierra Nevada soll so arbeiten und die haben fast kein Sediment on Ihren Flaschen.
Hallo Huppertz!
Hab von Anfang an überlegt ob ich diese Frage überhaupt stellen soll. Da aber unter den Hobbybrauern sehr viele Tüftler sind hab ich mir gedacht, frag doch einmal nach vielleicht
hat schon mal einer rum probiert und dabei eine Möglichkeit entdeckt CO2 im Nachhinein in die Falsch zu kriegen. Wie heist es so schön einmal ist immer das erst mal.
Gruß
Malz&Co
comi
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Re: Abfüllung:

#13

Beitrag von comi »

Mr.Malz&Co hat geschrieben:Nun würde mich noch interessieren welche von den Nottis Du verwendest, denn da gibt es ja mehrere.
Also das wäre mir jetzt ehrlich gesagt neu. Welche verschiedenen sollen das denn sein? :Waa

Gruß
Christian
uli74
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Re: Abfüllung:

#14

Beitrag von uli74 »

Es gibt zwei Nottinghams: Die von der Malzwerkstatt und die von Danstar. Mein Post bezog sich auf die Notti von Danstar.
Gruss

Uli
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Alt-Phex
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Re: Abfüllung:

#15

Beitrag von Alt-Phex »

Mr.Malz&Co hat geschrieben: hat schon mal einer rum probiert und dabei eine Möglichkeit entdeckt CO2 im Nachhinein in die Falsch zu kriegen. Wie heist es so schön einmal ist immer das erst mal.
Nein, das geht nicht - wie auch ?

Theoretisch könntest du dir natürlich für jede (!) deiner Flaschen eine Art Spundventil bauen, über
das du dann CO2 in die Pullen blasen kannst. Aber mal ehrlich, wer will sowas machen und bezahlen ?

Immer wieder von der Hefe schlauchen und zwangskarbonisieren ist die einzige, sinnvolle, Möglichkeit.
Dafür brauchst du aber Fässer - NCs, CCs oder richtige KEGs.

Filtrieren geht natürlich auch, Filter vorausgesetzt, brauchst du dafür aber auch wieder Fässer.
Wie schon erwähnt wurde, Holger hat das schonmal gemacht.
Schichtenfilter Tröt. 100 Liter Filtern mit dem 20 x 20 Schichtenfilter

Ist natürlich viel Aufwand und auch nicht grade billig nur um an glanzfeines Bier zu kommen.

Ich sehe das aber auch wie Ursus:
Ansonsten das Sediment als ein Qualitätskriterium von Hobbybrauerbieren ansehen und damit leben.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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