Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

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Hermez
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Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#1

Beitrag von Hermez »

Hallo.

Ich bin 38 Lenze jung, wohne in Braunschweig, erster Sud steht bald an, habe Spaß an Basteln und arbeite in der optischen Messtechnik. Vor der Entscheidung für die technische Schiene war ich im Bereich Chemie/Pharmazie unterwegs.

Und falls ihr euch jetzt fragt warum ich hier bin, deshalb:

Vor einiger Zeit trank ich mit einem guten Freund ein paar Craftbeer, irgendwann im Laufe des Abends dann "die Idee": Lass uns auch Bier brauen, so schwer kann es nich sein - konnten die im Mittelalter ja schon...

*einige Wochen später*
Nach etwas einlesen, wobei ich auch auf dieses Forum stieß :thumbup, war klar so schwer ist das tatsächlich nicht und eine vermeintlich gute Startausrüstung wurde zusammengesucht und bestellt. Herzstück sollte erstmal ein Klarstein Biggie Einkocher sein. Hatte zwar überlegt selbst zu automatisieren aber wir wollten loslegen, also den mit Digitaldisplay.

*eine weitere Woche warten auf den Postmann*
Die Sachen sind da, aber mein Braukumpan hat keine Zeit. Und da wir den ersten Sud zusammen brauen wollen hab ich halt getestet.
Biggie mit 20l Wasser auf volle Pulle gedreht, Stoppuhr go und eine kleine Tabelle gemacht.
Nach 10 Minuten erste gespannte Messung, und: 0,4Grad wärmer. Hmmm, ah, wenn man den Drehknopf drückt dann passiert doch was, wer brauch schon die Bedienungsanleitung :Wink
Also weiter, immer schön im 5 Minutentakt mit Thermometer messen und Display ablesen, und dann beides mit Zeit in Tabelle eintragen. Bei 54 auf dem Thermometer wollte ich dann das Display ablesen - Aus.
Leider war es das mit dem Biggie, auch nach abkühlen an anderer Steckdose kein Lebenszeichen.

*Alternativplan, wieder eine Woche warten*
Als Ersatz kamen jetzt die Hendi und ein 34(?)Liter Topf von Amihopfen. Raspi hab ich auch entstaubt und Teile zur Steuerung der Hendi sind bis auf die SSR auch schon da.
Erster Test bisher erfolgreich, 20 Liter Wasser in ca. 50 Min. ohne Deckel zum Kochen gebracht und mit dem Raspi geloggt - dabei eine Led geschaltet (die wird durch die SSRs ersetzt).
Temperatursteuerung wird eine einfache Hysterese.
Vergoren wird im Plastikeimer, find die zwar nicht so hübsch, aber erstmal wirds gehen und man braucht ja noch "Luft nach oben".

*erster Brautag nächstes Wochenende*
Unser erster Brautag ist jetzt der nächste Sonntag, gebraut werden soll ein "einfaches" Pale Ale, größtenteils nach Rezept. Aufgrund der heißen Temperaturen suche ich grad noch einen alten Kühlschrank auf ebay Kleinanzeigen.

Ja soviel zu mir und meiner (kaum vorhandenen) Braukarriere. Habe hier schon viel Wissenswertes und Hilfreiches gelesen, tolles Forum mit einem rießen Haufen Informationen habt ihr hier :thumbsup
Als Anfänger ist die Fülle an Informationen etwas schwer zu überblicken. Was sind denn am Anfang die Wichtigsten Dinge die ich vor dem "ersten Mal" noch einmal durchgehen sollte?

Viele Grüße,
Pierre
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#2

Beitrag von Mr_Mazine_LE »

Herzlich Willkommen !

Allzeit gut Sud & ein hoffentlich besseren ersten Brautag :Drink


Grüße aus Wolfenbüttel ;)
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Hermez
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#3

Beitrag von Hermez »

Danke :thumbup

Das der Einkocher den ersten Test nicht überstanden hat fand ich zu dem Zeitpunkt auch ziemlich ****, aber besser mit 20 Litern Wasser als mit 20 Litern lauwarmer Maische...
Kann ja nur besser werden :Bigsmile

Gruß,
Pierre
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#4

Beitrag von Mr_Mazine_LE »

Hast du eine Möglichkeit kühl also unter 20 Grad zu vergären?
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#5

Beitrag von afri »

An Messgeräte gedacht (Termometer, Refraktometer oder Spindel)? Läuterstrategie? Genügend Leergut vorhanden?
Achim
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#6

Beitrag von MANKE »

Herzlich willkommen auch von mir aus Braunschweig :Greets

Habt ihr schon ein Hilfsmittel für das abfüllen und wisst ihr schon wie ihr carbonisieren wollt?
Viele Grüße,
Martin

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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#7

Beitrag von Hermez »

Hey, danke für eure Rückfragen, so kann ich das nochmal gegenchecken :thumbup

Also, bei 20°C kann ich noch nicht gären, bin auf der Jagd nach einem gebrauchten Kühlschrank auf ebay Kleinanzeigen, Steuerung wird selbstgemacht. Oder wolltest Du mir einen Platz in Deinem Keller in der Nähe anbieten :Wink

Thermometer, Spindel und Waage hab ich. Refraktometer ist für später geplant, aber dachte dass am Anfang die Spindel reicht. Ist dem so oder sollte ich noch ein Refraktometer besorgen??
Läutern aus Plastikgärfass mit Läuterhexe, die Maische schöpf ich da rein. Hab auch einen Monofilamentfilter für die Feinarbeit.
Und Leergut hab ich, dummerweise größtenteils noch mit (gekauftem) Bier drinnen, aber ich findeimmer fleißige Helfer :Drink

Grüße,
Pierre
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#8

Beitrag von Mr_Mazine_LE »

@Hermez Schreibe mir eine PM, wenn du noch Beratungsbedarf hast ;)
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#9

Beitrag von Hermez »

@MANKE
Schön dass sich hier noch weitere Braunschweiger rumtreiben, womit braust Du denn? Zum Abfüllen hab ich "so ein Röhrchen mit Federventil unten" und karbonisiert wird mittels Flaschengährung, ganz stumpf mit Zucker (zumindest beim ersten Mal). Das CO2 da mit Überdruck reinzubekommen erschien mir zu teuer und kompliziert. Wie macht ihr das denn und gibt es noch andere Methoden?

@Mr_Mazine_LE
Danke für das nette Angebot, ich komm bestimmt darauf zurück :thumbup
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#10

Beitrag von MANKE »

Ich braue mit einem Einkocher welcher von einem CraftbeerPi gesteuert wird und habe noch einen 2. Einkocher für die Nachgüsse. Ich vergäre auch noch in den Kunststoffeimern. Mache es seit dem 2. Sud immer so dass ich den Eimer ohne Hahn für die Hauptgärung nehme (geringeres Infektionsrisiko) und dann von der Hefe umschlauche in den Eimer mit Hahn und Abfüllröhrchen.

Mit Zucker ist für den Anfang auf jeden Fall perfekt, vor allem mit Dosierhilfe. Hab es aber beim letztem mal mit Speise versucht, das hat auch sehr gut geklappt. Ich denke dazu gibt es hier auch genügend Anleitungen zu wenn man da nach sucht.

Viel Erfolg auf jeden Fall :thumbup
Viele Grüße,
Martin

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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#11

Beitrag von Hermez »

Am Sonntag habe ich zum ersten Mal Wasser in (Jung-) Bier verwandelt :Smile
Das Ganze fand bei gutem Wetter auf der Dachterasse statt. Gemaischt wurde im 30l Topf auf der Hendi mit selbstgepfriemelter Steuerung, Temperaturhalten klappte gut. Dann aus dem Topf in den Läuterbottich umgeschöpft und gekippt. Im Läuterbottich hatte ich eine Läuterhexe. Nach ca 20 Min hab ich abgeläutert.

Sah schon gut aus roch lecker und war zuckersüß!
Das dachten sich wohl auch die Wespen, nervige kleine Biester :thumbdown

Hopfenkochen ging auch gut, hatte die Hendi die ganze Zeit auf "volle Pulle" und hab (dadurch?) ordentlich Wasser verkocht. Abgekühlt wurde mit Tauchkühler und Wasser nachgekippt um von den gemessenen 17° auf die gewünschten 14° Brix zu kommen.

Beim letzten Messen der Stammwürze vor der Hefegabe ist mir dann ein kleines Missgeschick passiert, ich habe den Messzylinder mit der Probe ins Eisfach gestellt, damit das Ganze noch etwas abkühlt. Dann beim sauber machen vergessen und beim wieder rausholen hatte ich ein Eis :Ahh
Nach dem Auftauen dann gemessen und nur 8° Brix gemessen, hm irgendwie war das Einfrieren wohl nicht gut, vielleicht Zucker auskristallisiert??
Das Bier kam in einen Kühlschrank bei 17-18°C.

Habe dann heute noch eine Probe genommen, es blubbert schon und die Hefe macht sich breit. Die Messung ergab heute 14°Brix und das Gebräu schmeckt eigtl. schon ganz lecker - wie eine Mischung aus Malzbier und alkoholfreiem Bier mit leicht fruchtigen Noten vom Cascade.

Ach, ich freu mich drauf :thumbsup
Doofe Wartezeit :Angel

Habe in der Vorbereitung darauf hier sehr viel gelesen, echt viele Informationen, meist sehr gut rübergebracht, Danke an alle die daran mitarbeiten :thumbup
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#12

Beitrag von Mr_Mazine_LE »

Wie hast du es vergoren? Im. Kühlschrank oder ohne Steuerung bei 20 Grad aufwärts?
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#13

Beitrag von Hermez »

Hefe hab ich vorgelegt und dann die Würze mit etwa 22°C drauflaufen lassen, dann ab in den Kühlschrank. Den hatte ich erstmal auf 9°C gestellt, mehr ging nicht. Habe dann aber noch am Sonntag die Steuerung der Hendi an den Kühlschrank gebastelt und den Code angepasst damit die Kühlung gesteuert wird.
den Temperaturfühler hab ich von aussen an den Eimer gepackt und mit einem Handtuch gegen den Kühlschrank isoliert, damit eher die Temperatur der Würze zur Regelung dient als die Luft im Kühlschrank.
Als Temperatur hab ich 17,5° genommen, da ich die S-04 nutze und die soll bei 15-20° vergären.
Die Temperatur ist plus minus 1°. Fürs erste Mal bin ich damit zufrieden, hatte eigtl. geplant bei Raumtemperatur zu vergären, aber nachdem ich oft gelesen hab dass die Gärtemperatur entscheidend ist hab ich halt flux noch einen Kühlschrank gesucht.
Hier mal ein Bild von gestern (ca. 24h nach Hefegabe) :
IMG_20180813_174225.jpg
Habe heute noch einen Luftentfeuchter in den Kühlschrank gestellt, die feuchte Luft dadrinnen ist ja sonst ein Paradies für Schimmel :Shocked
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#14

Beitrag von MANKE »

Hermez hat geschrieben: Dienstag 14. August 2018, 16:51 Hefe hab ich vorgelegt und dann die Würze mit etwa 22°C drauflaufen lassen, dann ab in den Kühlschrank...
Ich glaube das musst jetzt noch mal erklären. Hast du die rehydrierte Hefe vorgelegt oder nur das "Pulver"?

Ansonsten wäre es besser gewesen erst etwas zu kühlen und dann die Hefe anzustellen, da der Gärstart einen großen Einfluss auf das Ergebnis hat. Aber zumindest ist es nicht über 22°C gekommen, das wird schon werden.
Viele Grüße,
Martin

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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#15

Beitrag von Hermez »

MANKE hat geschrieben: Mittwoch 15. August 2018, 18:02 ...
Ich glaube das musst jetzt noch mal erklären. Hast du die rehydrierte Hefe vorgelegt oder nur das "Pulver"?
...
Habe angefangen die Würze in den Gährbehälter laufen zu lassen als diese 22° erreicht hat, dabei aber weiter mit Spirale gekühlt im Kochtopf. Die Hefe hab ich aufgestreut (nicht rehydriert, stand so im Rezept und im "Datenblatt" der Hefe) als etwas Würze drinnen war und dann weiter reinlaufen lassen. Alles aber eher ruhig, nicht einfach reinplätschern lassen. Hatte auch einen Monofilamentfilter dazwischen.
Als alles im Gärbehälter war hatte es vielleicht 20°.
Jetzt gärt es schön im Kühschrank, heute wieder gespindelt, nur noch 6 Plato. Und es schmeckt schon mehr nach Bier, nicht mehr so süß wie vor 2 Tagen.
IMG_20180815_174619.jpg
Das Gärrohr hat auch schon ganze Arbeit geleistet:
Wie die es nur in den Kühlschrank geschafft hat?
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Re: Braufrische Grüße aus BRAUnschweig ;-)

#16

Beitrag von MANKE »

Bei nächsten mal besser trotzdem rehydrieren. Im ausführlichen Datenblatt der Hefe steht es auch so drin.

Zu oft spindeln sollte man auch nicht. Gerade wenn man kühl vergährt dauert das ganze schon ein paar Tage mehr. Geduld lernt man aber mit der Zeit. Naja, ein wenig :D
Viele Grüße,
Martin

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