Golwischer Brauer

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Bärschmauch
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Registriert: Mittwoch 27. Februar 2019, 20:33
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Golwischer Brauer

#1

Beitrag von Bärschmauch »

Grüß Gott an alle Brauer,

ich heiße Michael, braue seit gut einem Jahr und möchte mich nun endlich auch einmal vorstellen, nachdem ich im selbigen Zeitraum hier interessiert mitlese. Aber der Reihe nach…

Vor etwa 7 Jahren wurde der jährliche Skatrundenausflug durch einen kleinen Braukurs der Barbarossa-Brauerei in Schöllkrippen aufgewertet. Am Ende des Kurses erhielten wir eine komprimierte Brauanleitung für 20 Liter Heimbräu, die für viele Jahre in der Schublade verschwand. Aber ich wusste, meine Zeit wird kommen und sie kam. Allein die Tatsache, dass es in Unterfranken kein Pils nach meinem Geschmack gibt, war mir Ansporn genug. Es war im Dezember 2017 als ich die Barbarossa-Brauerei wieder aufsuchte und mit wild durchwürfelten Zutaten wieder heimkam. Damals ging es mir nur um den Prozess des Bierbrauens, von Hopfen und Malz hatte ich noch keine Ahnung. Also trat ich an mit 4 kg PiMa, Bavaria-Mandarin-Hopfen und untergäriger Hefe aus einem Jungbier-Ausschlag.

Der 1. Brautag

Da stand ich nun mit meinem geliehenen Einweckkocher an einem Dezembermorgen auf meinem Balkon. Frisch ans Werk und eingemaischt. Das Halten der Temperaturen erwies sich für mich als recht schwer – aber das war wohl im Nachhinein nur das geringste Malheur. Das Läutern nahm dann doch den größten Zeitanteil des Brautags für sich in Anspruch. Naivität und Ahnungslosigkeit gingen hierbei Hand in Hand, denn geläutert habe ich über einer immerhin gut ausgewaschenen Baumwolltasche :redhead . Da ging mal gar nix durch. Naja, halb so schlimm, denn ich musste eh zum Fußballturnier meiner Jugendmannschaft. Aber als ich nach Stunden zurückkam, sah es immer noch nicht besser aus. Da hing der Beutel, getragen von einem Fällheber zwischen Balkonbrüstung und aufgestapelten Bierkisten. Irgendwie habe ich es dann doch noch ausgedrückt und das Ganze dann gekocht. Über Nacht abgekühlt und dann mit der Hefe versetzt gärte es dann unterkühlt doch noch zu einem Bier, das ich nach heutigen Maßstäben verwerfen aber mich damals dennoch stolz gemacht hat. Die Skatrunde hat es auch getrunken und für trinkbar erachten müssen…

Gesinnungspause

In der Gär- und Lagerzeit habe ich mich ordentlich in die Materie des Bierbrauens eingelesen und dann wurde mir klar, dass es mein Hobby sein muss – nur: wie mache ich weiter und mit welchem Equipment? Ich suchte im Netz nach Brauautomaten und gelangte als erstes an den Klarstein Mundschenk. 400 € sind für mich sehr viel Geld und so suchte ich nach Erfahrungsberichten für das Gerät. Das führte mich in dieses Forum, das eine angeregte Diskussion über den Mundschenk führte. Ich folgte meinem Leitspruch "Billiger ist teurer als richtig" und entschied mich für den Braumeister 20+. Ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung – das kann ich nach gut einem Jahr und etwa 10 Brautagen sagen.

Natürlich verfolge ich die Beiträge rund um den Braumeister und habe mir für meinen letzten Sud ein Distanzrohr gebaut, in der Hoffnung die SHA zu erhöhen. Ich muss jedoch feststellen, dass sich die SHA nicht erhöht hat, dafür aber die Durchströmungsgeschwindigkeit im Malzrohr: Wenn die Würze sonst sanft hinabfließt, blubbert sie mit Distanzrohr oben raus – bei identischem Schrotergebnis. Für mich auch logisch, da weniger Widerstand im Malzrohr besteht. Auch vor dem Hintergrund des Sauerstoff-armen Brauens drängt sich mir die Frage auf, ob das Distanzrohr evtl. nur bei hohen Schüttungen sinnvoll ist? Nachdem sich aber ein relativer Konsens im Braumeister-Tuning-Thread dahingehend entwickelt, dass ein Distanzrohr fast unumgänglich ist, stehe ich dieser Frage erstmals alleine da.

Vielen Dank fürs Lesen und auf einen guten Austausch :Drink
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Schwarze Berge
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Re: Golwischer Brauer

#2

Beitrag von Schwarze Berge »

Guten Morgen Bärschmauch,

willkommen im Forum.
Sehr schöner Bericht den du da geschrieben hast.

In Würzburg gibt es einen Hobbybrauer Stammtisch. Eventuell ist der ja auch für dich Interessant.


Viele Grüße aus der Rhön
Seb
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Roli
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Re: Golwischer Brauer

#3

Beitrag von Roli »

Hallo Michael!

Ein herzliches Willkommen aus Salzburg!
Einiges an Deiner Geschichte erinnert mich sehr an meine eigene. Auch die Entscheidung für den Braumeister 20 (bei mir noch ohne +) ist ähnlich entstanden. Hatte am Wochenende meinen 89. Sud damit, noch keine Probleme , welche ich nicht selbst verursacht hätte, und wüßte noch immer nichts, mit was ich tauschen wollen sollte!

Liebe Grüße,
Roland
Yksi hullu kysyy enempi kuin yhdeksän viisasta jaksaa vastata.
(Ein Narr fragt mehr als neun Kluge antworten können. - Finnisches Spirchwort)
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