Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

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nPlusEins
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Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#1

Beitrag von nPlusEins »

Da ich jetzt schon eine Weile hier mitlese stell ich auch mal eine kurzen Beitrag zur Vorstellung rein :Greets
Ich studiere in Karlsruhe und möchte in Zukunft eigenes Bier in kleinem Maßstab in der Küche brauen (Studenten WG). Wie ich gelesen hab bin ich wohl nicht der Einzige in der Region hier. Ich experimentiere schon recht gerne beim Kochen und hoffe daher, dass mir auch das Brauen Spaß machen wird!

Entstehen sollen pro Sud ca. 13-14l fertiges Bier - also immer ein Kasten und ein paar extra Flaschen. Einen 17l Induktionstopf und eine Standard Induktionskochplatte hab ich schon hier und soll in den nächsten Tagen um die nötige Ausrüstung ergänzt werden.

Ich hab mir gedacht zunächst mal mit einfach gehaltenen Bieren anzufangen. Die Zutaten für die ersten 3 Sude möchte ich gleich mitbestellen, da sich die Versandkosten sonst läppern. Wäre super wenn jemand einen Blick drauf werfen würde ob ich was wesentliches vergessen hab und mit etwas Glück sogar schmeckende Biere daraus werden könnten - der Einfachheit halber schreib ich die Rezepte nur grob auf. Das genaue Maischprogramm kann ich auch später noch planen.

---- 1. Geplanter Sud: Englisches Bitter mit deutschem Hopfen ----

ca. 12° Plato, 35 IBU
Schüttung: 3000g Pale Ale Malz
Hopfen: Opal (Vorderwürze und Whirlpool)
Hefe: S-04

Wird das ohne Karamellmalze in Ordnung? Ich mag keine zu malzigen oder zu süßen Biere und denke, wenn ich es erstmal einfach halte kann ich auch hinterher bei anderen Bieren besser die Unterschiede feststellen. Süffig herb sollte es werden, ist das realistisch, mit nicht zu langer Maltoserast?

---- 2. Geplanter Sud: Irish Dry Stout ---

ca. 12° Plato, 35-40 Ibu
Schüttung: 2000g Maris Otter (67%), 750g Gerstenflocken (25%), 250g Röstgerste (8%)
Hopfen: Northern Brewer (bei 60 min)
Hefe: Nottingham Ale

---- 3. Geplanter Sud: Single Hop Citra Ale ----

ca. 14° Plato, 40 Ibu
Schüttung: 3000g Pale Ale Malz, 500g Münchner Malz
Hopfen: Citra (Vorderwürze, Whirlpool und Stopfen)
Hefe: US-05

----

Mir geht es primär erst mal um die Zutaten, die ich bestellen muss. Aber auch Vorschläge zum Maischprogramm, Bittere etc. sind gewünscht ;)

Ich frage mich ob noch irgendwo Sauermalz dazu soll. Das Karlsruher Wasser hat laut Maischemalzundmehr 10.2°dH Restalkalität und entspricht fast exakt dem Wasser aus London oder Dublin. Ich will es nicht zu kompliziert machen, aber wenn das Bier durch etwas Sauermalz besser werden könnte soll es daran nicht scheitern.

Reifen und Lagern kann ich nur im Keller bei aktuell 9° machen, da meine Kühlkapazität recht stark begrenzt ist - ich hoffe das passt.

Soweit erstmal :Greets
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realholgi
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#2

Beitrag von realholgi »

Willkommen nPlusEins

auch aus Karlsruhe.

ich finde, deine Rezepte lesen sich ganz vernünftig.

Zum Karlsruher Wasser kann ich nur schreiben, dass es für Pale Ales wunderbar geeignet ist.
*Ich*gebe üblicherweise 2-3% Sauermalz dazu, und stelle den Nachguss auf RA 0 mit Milchsäure ein. Das klappt sehr gut!

Ich habe eigentlich gar keine Kühlkapazität, denn in meinem Keller hat es konstant 21°C. Gärung funktioniert; im der kalten Jahreszeit wird dann in der Garage gelagert.

Viele Grüsse,
/realholgi -- https://holgi.beer
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omitz
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#3

Beitrag von omitz »

Willkommen im Forum!

Direkt 3 Sude planen! Das finde ich top! :thumbup

Bei Süd Nr. 2 (Stout) würde ich empfehlen die Röstgerste etwas später zu geben und nicht direkt mit einzumaischen. Das kann sonst zu "kratzig" werden. Das macht aber auch jeder wie er mag!

Gut Sud!
Timo
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dingenz
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#4

Beitrag von dingenz »

Auch von mir ein Hallo aus dem Raum Karlsruhe!

Bin da bei Holger und Timo und wünsche dir viel Erfolg bei den ersten Suden!
Falls du kurzfristig was benötigst, melde dich im Unterforum oder per PN! :Smile

PS: Schade, du hast gerade den Karlsruher HBST verpasst.
Viele Grüße
dingenz

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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#5

Beitrag von nPlusEins »

Sud #1 hab ich letzte Woche Mittwoch gebraut. Ich berichte mal ein bisschen:

12,5 Plato, ca. 35 Ibu, ca. 13.5 Liter

Schüttung:
  • 3000g Pale Ale Malz
  • 150g Sauermalz
Hopfen: Opal 2015 5.5%
  • 35g 60min (nur 60min gekocht, da sehr viel verdampft ist uns es schon spät war)
  • 25g Whirlpool bei 85°C
Hefe: S-04

Rasten:
  • Einmaischen bei 59° und 5min gerastet - geplant waren eigentlich 10 min bei 57°, hab dann nur 5 min gewartet da bei 59° die β-Amylase wahrscheinlich schon einsetzt
  • 30 min bei 63° - leider zuerst bis auf 65° geheizt. entweder ich hab schlecht gerührt oder das Thermometer ist zu langsam. Induktion sollte ja eigentlich kaum nachheizen. Am Ende der Rast war die Würze schon Jodnormal.
  • 30 min bei 73°
  • 20 min Läuterruhe bei 78°
Zunächst hatte ich zu wenig Nachguss vorbereitet, weswegen mir der Treber trockengelaufen ist. Die Berechnungen der Mueggelandbrauerei scheinen da nicht zu stimmen. Ansonsten lief das Läutern recht problemlos. Aufgrund hoher Verdampfung trotz einstündiger Kochdauer hatte ich nach dem Kochen 11.5 Liter Anstellwürze bei 15.2° Plato. Davon hab ich einen Liter als Speise abgefüllt und die restlichen 10.5 Liter mit 2 Liter Leitungswasser verdünnt. Die Stammwürze beim Anstellen lag also bei ca. 12.5° Plato. Angestellt hab ich am nächsten Tag mit 6g der S-04 (aufgelöst in 100ml Wasser), nach 14 Stunden war die Gärung angekommen. Die Raumtemperatur schwankt zwischen 20 und 21 Grad.

4 Tage und 12h nach dem Anstellen hat die Würze jetzt noch einen scheinbaren Restextrakt von 4.8° Plato. Ich kann keine Aktivität im Gärröhrchen mehr erkennen, aber der Deckel des Gäreimers wölbt sich jedes mal wieder nach Außen, wenn ich den Druck ablasse. Oder ist das nur CO2 welches aus der Würze entweicht?
Auf der Würze befinden sich noch kleine Klümpchen der Hefe und einige Schaumreste. Kann ich erwarten, dass der Restextrakt noch weiter runtergeht? 60% scheinbarer Vergärgrad erscheinen mir schon recht wenig. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nur mit 6g der Hefe angestellt habe? 11.5 Gramm für 12.5 Liter schienen mir aber wiederum etwas viel.

Die Spindelprobe hab ich direkt mal verkostet. Trotz des hohen Restextrakts schmeckt das Jungbier eigentlich nicht zu süß, aber auch nicht trocken. Dem ersten Eindruck nach ist es recht süffig. Bittere und Hopfenaroma bewegen sich in einem angenehmen Bereich, der Opal Hopfen macht das Bier ziemlich würzig. Fruchtigkeit der S-04 Hefe schmecke ich eigentlich nicht, aber da hab ich auch keine Erfahrung wie solche Ester eigentlich schmecken. Es schmeckt jedenfalls nicht wie Weizen (aber auch nicht wie ein schlankes Pils).
Karbonisiert und etwas gereift wird es bestimmt trinkbar sein :) Bis dahin muss ich wohl mal ein paar kommerzielle Pale Ales besorgen um meinen Geschmack zu schulen. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen für Biere, die man auch in Karlsruhe kaufen kann?

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Alt-Phex
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#6

Beitrag von Alt-Phex »

4 Tage und 12h nach dem Anstellen...

Kann ich erwarten, dass der Restextrakt noch weiter runtergeht?
Ja, da geht bestimmt noch was. Jetzt heisst es Geduld haben. Also Deckel drauf und
das Bier die nächste Woche sich selbst überlassen. Sind ja grade mal 4,5 Tage rum.
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Sura
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#7

Beitrag von Sura »

nPlusEins hat geschrieben:Davon hab ich einen Liter als Speise abgefüllt und die restlichen 10.5 Liter mit 2 Liter Leitungswasser verdünnt. Die Stammwürze beim Anstellen lag also bei ca. 12.5° Plato. Angestellt hab ich am nächsten Tag mit 6g der S-04 (aufgelöst in 100ml Wasser), nach 14 Stunden war die Gärung angekommen. Die Raumtemperatur schwankt zwischen 20 und 21 Grad.
Nimm das nächstemal ruhig die ganze Packung Hefe.
Wenn du dich für Speise entscheiden hast, weil du kein Zucker willst, dann ist das ok. Ansonsten speisen hier viele für die Nachgärung mit (Trauben)Zucker auf. Da muss man nicht vorher wissen was man braucht, und man muss auch keine Angst haben sich über die Speise die im Kühlschrank steht was einzufangen. Berechnungen dazu findest du z.b. auf http://www.fabier.de
nPlusEins hat geschrieben: 4 Tage und 12h nach dem Anstellen hat die Würze jetzt noch einen scheinbaren Restextrakt von 4.8° Plato. Ich kann keine Aktivität im Gärröhrchen mehr erkennen, aber der Deckel des Gäreimers wölbt sich jedes mal wieder nach Außen, wenn ich den Druck ablasse. Oder ist das nur CO2 welches aus der Würze entweicht?
Das wird wahrscheinlich CO2 sein. Solange das entsteht arbeitet die Hefe auch noch. Ein oder zwei Wochen sind normal für die Hauptgärung. Falls du kein Flaschenmanometer hast, wäre jetzt die richtige Zeit eines zu basteln oder zu kaufen..... das ist zur Beruhigung der Ungeduld und zur Fortschrittskontrolle während der Nachgärung ganz hilfreich :)

Gruß,
Sura
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(Karl Valentin)
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Re: Hallo aus Karlsruhe - Planung erste Sude

#8

Beitrag von nPlusEins »

Sura hat geschrieben: Nimm das nächstemal ruhig die ganze Packung Hefe.
Wenn du dich für Speise entscheiden hast, weil du kein Zucker willst, dann ist das ok. Ansonsten speisen hier viele für die Nachgärung mit (Trauben)Zucker auf. Da muss man nicht vorher wissen was man braucht, und man muss auch keine Angst haben sich über die Speise die im Kühlschrank steht was einzufangen. Berechnungen dazu findest du z.b. auf http://www.fabier.de
Das Stout mit der Nottingham will ich dann auch etwas kühler anstellen, da werde ich auf jeden Fall den ganzen Beutel nehmen.
Die einschlägigen Diskussionen über Speise/Zucker hab ich durchaus gefunden. Irgendwie widerstrebt es mir Zucker zu nehmen, da ich lieber möchte, dass das Bier komplett aus dem Getreide entsteht. Das RHG ist mir eigentlich egal. Gut möglich, dass es mir in Zukunft zu umständlich wird und ich doch auf Zucker umsteige. Heiß abgefüllt in 1l Landliebeflaschen scheint das Handling aber auch kein so großes Problem zu sein.
Sura hat geschrieben: Das wird wahrscheinlich CO2 sein. Solange das entsteht arbeitet die Hefe auch noch. Ein oder zwei Wochen sind normal für die Hauptgärung. Falls du kein Flaschenmanometer hast, wäre jetzt die richtige Zeit eines zu basteln oder zu kaufen..... das ist zur Beruhigung der Ungeduld und zur Fortschrittskontrolle während der Nachgärung ganz hilfreich :)
Mal sehen ob ich für ein Flaschenmanometer noch Zeit finde. Aber eigentlich mach ich mir da keine großen Sorgen. Die Flaschen kommen wieder in den Kasten und unter den Küchentisch, das sollte vor den schlimmsten Folgen möglicher Explosionen schützen ...
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