Vom Easydens zum Bier...

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Florianro
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Vom Easydens zum Bier...

#1

Beitrag von Florianro »

Hallo Zusammen,

Meine Hobbybrauerkarriere hat einen interessanten Hintergrund: Ich arbeite bei Anton Paar und als das Easydens rauskam musste ich natürlich auch zuschlagen... Also vom Messinstrument zum Sud :-)...

Ich habe dann etwas länger überlegt mit welchen Braugerätschaften ich anfange und mich dann für das 35ger Starterkit von Polsinelli entschieden. Als Buch habe ich mit dem Hanghofer angefangen... super spannend... und gleich ein Weissbier gebraut. Der erste Sud war nicht ganz einfach weil die Kinder immer wieder ihre Aufmerksamkeit gefordert haben. Die zwei Buben sind zwei und vier und wissen ja noch nicht welch wichtige Köstlichkeit der Papa da kreiert :-)....

Ich habe beim Ersten Sud manuell gearbeitet mit Braupaddel, Gaskocher und Tauchsieder:
Der Erste Sud
Der Erste Sud
Dort ist natürlich einiges schief gelaufen... beim Hopfenseihen ist mir die Windel einige male entwischt und Whirlpool kannte ich auch noch nicht... das Bier allderdings schmeckt dennoch vorzüglich :-)...
Anschließend habe ich bei Gebhard einen Braukurs besucht und war über seinen 50ger Braumeister begeistert... hier ein Foto vom anschwänzen:
Braukurs bei Gebhard
Braukurs bei Gebhard
Leider war der Braumeister "Out of Budet", dewegen bin ich im Forum auf den Craftbeerpi von Manuel gestoßen... und habe die Software gleich eingesetzt... einen Impeller geschweißt, einen Scheibenwischermotor drauf und mit zwei Tauchsiedern in den Maischebottich rein. Hier das Rührwerk:
Rührwerk
Rührwerk
und hier die Brausteuerung mit dem Craftbeerpi:
Brausteuerung mit Craftbeerpi
Brausteuerung mit Craftbeerpi
Allerdings ist beim zweiten Sud wieder einiges schief gelaufen. Die Tauchsieder waren am Anfang gar nicht eingetaucht, hab deswegen die Hauptgussmenge um 9l erhöhen müssen und die Nachgussmenge um die gleiche Menge reduzieren... zusätzlich ist ein Tauchsieder am Übergang Wasser/Luft angebrannt weil er vermutlich zu wenig weit eingetaucht war. Jetzt werde ich doch auf einen 50l Kochtopf mit Läuterhexe und Hendi Platte umsteigen.. .das funktioniert hoffentlich besser.. den Nachguss kann ich ja ganz einfach mit Craftbeerpi und Tauchsieder erwärmen...

Rausgekommen ist dann ein Altbier (wieder nach Hanghofer) mit 11,3 Grad Plato und einem sehr starken Hopfengeschmack... ich hoffe der geht wieder zurück. Hier beim Läutern:
Der zweite Sud
Der zweite Sud
Nach dem Kochen habe ich die Würze wie hier im Forum empfohlen zuerst runtergekühlt, die Hefe (Fermentis Safale K-97) vorgelegt und die gekühlte Würze direkt durch eine Windel in den Gärbottich gelassen... hat diesmal alles gut funktioniert, allerdings war ich über die geringe Ausbeute (nur 11,3 Plato) etwas verwundert... vermutlich wegen dem schwachen Nachguss...Das war Sonntag Abend gegen 10. Dann also müde ins Bett und am nächsten Tag hoffnungsvoll ins "Braukammerl" geblickt ob's wohl schon gärt: NICHTS... nicht mal die Flüssigkeit im Gärspund war ungleich... nach der Arbeit noch mal ins Braukammerl geblickt und siehe da, Gott sei Dank war im Gärspund die Hölle los.. dann hab ich heute den Deckel aufgemacht zum Nachschauen ob alles Passt, die Gärung schaut wunderbar aus... gemessen hab ich auch gleich: 3,8 Plato. Das muss eine Turbohefe sein. In einem Tag von 11,3 auf 3,8 - geht das immer so schnell? Laut kleiner Brauhelfer hat das Bier schon 4,1% Alkohol...
Hier ein Foto von der Gärung:
Der zweite Sud nach 2 Tagen Gärung
Der zweite Sud nach 2 Tagen Gärung
hier noch ein Foto vom ersten Bier, ich hab schon ein zwei Fläschchen verkostet, allerdings ist die Abfüllung erst gut 2 Wochen her:
Verkostung...
Verkostung...
Prost!
Florian
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Dyrdlingur
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#2

Beitrag von Dyrdlingur »

Toller Bericht und herzlich willkommen.

Klaus
Florianro
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#3

Beitrag von Florianro »

Hallo,

Vielen Dank... Eine Frage ist glaub ich in meinem langen Thread untergegangen:

Kann man bei Hefen die Gärgeschwindigkeit vorhersagen oder ist das nicht vorhersehbar? Mein zweiter Sud hat die Fermentis Safale K-97. Zuerst ist nichts weitergegangen, dann plötzlich extrem schnell und nach maximal 36 Stunden ist der Extraktgehalt von 12,3 auf 3,8 gesunken und der Alkoholgehalt auf 4,1% gestiegen. Kann man davon ausgehen dass die K-97 bei 19,5 Grad (das war bei mir die Gärtemperatur) immer so schnell ist oder ist das reiner Zufall?

lg,
Florian
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Hagen
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#4

Beitrag von Hagen »

Hallo Florian,

erst einmal herzlich willkommen.
Hefe ist eine tückische Schlampe. Kann schnell gehen. Da du wohl mit dem Easy Dens gemessen hast, brauche ich dir mit der Möglichkeit des Alkoholfehlers, der sonst in Betracht zu ziehen wäre, wohl nicht zu kommen?

Und bitte tu dir den Gefallen und höre mit der Sch****windel auf! Läuterhexe/Leuterator/Panzerschlauch + Monofilamentfilter! Ansonsten zumindest ein MFF statt Windel!

Den Tauchsieder hast du ja wohl hoffentlich nicht in der Maische gehabt, sondern nur in der Würze?
Besten Gruß

Hagen

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Florianro
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#5

Beitrag von Florianro »

Hagen hat geschrieben:Hallo Florian,

erst einmal herzlich willkommen.
Hefe ist eine tückische Schlampe. Kann schnell gehen. Da du wohl mit dem Easy Dens gemessen hast, brauche ich dir mit der Möglichkeit des Alkoholfehlers, der sonst in Betracht zu ziehen wäre, wohl nicht zu kommen?

Und bitte tu dir den Gefallen und höre mit der Sch****windel auf! Läuterhexe/Leuterator/Panzerschlauch + Monofilamentfilter! Ansonsten zumindest ein MFF statt Windel!

Den Tauchsieder hast du ja wohl hoffentlich nicht in der Maische gehabt, sondern nur in der Würze?
Hallo Hagen,
Vielen Dank für die Rückmeldung... Den Alkoholgehalt hat mir der kleine Braumeister berechnet. Das Easydens bestimmt ja die Dichte, und darüber den Zuckergehalt. Soweit ich weiss brauch ich für eine Alkoholmessung beim Bier eine zweite Messgröße die das Easydens nicht hat --> da bleibt nur das Berechnen über.

Geläutert hab ich mit dem Halo Filter, aber dann mit dem Hendi werd ich auf die Läuterhexe umstellen. Danke für den Tip mit dem Monofilamentfilter. Der schaut super aus...
Ich hatte die Windel beim Hopfenseihen zwar mit Wäscheklammern befestigt, die halten aber nicht wirklich stabil..
Tauchsieder hatte ich auch in der Maische. 2 mal 1,5Kw. Ich musste wegen der geringnen Eintauchtiefe 9l Hauptguss dazugeben... und trotzdem ist der Tauchsieder beim Übergang Wasser--> Luft ein bisschen angebrannt... war ein ziemlicher Murks... werde also auf eine Hendi Platte umsteigen - der Platte ist egal wieviel Maische drin ist :-)...

lg,
Florian
-CK_AKS-
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#6

Beitrag von -CK_AKS- »

Florianro hat geschrieben:
Tauchsieder hatte ich auch in der Maische. 2 mal 1,5Kw. Ich musste wegen der geringnen Eintauchtiefe 9l Hauptguss dazugeben... und trotzdem ist der Tauchsieder beim Übergang Wasser--> Luft ein bisschen angebrannt... war ein ziemlicher Murks... werde also auf eine Hendi Platte umsteigen - der Platte ist egal wieviel Maische drin ist :-)...

lg,
Florian
Hallo Florian,
den Tauchsieder solltest Du nicht zum Maischekochen verwenden, da Dir diese dran anbrennt und Du somit einen schönen brenzligen Geschmack ins Bier bekommen könntest.

Bei der Hendi solltest Du trotzdem aufpassen. Bei unserer ersten Verwendung, ein gemeinsamer Brautag mit Freunden, haben wir bei voller Leistung eingemaischt. Das war keine gute Idee, da das Schrot sofort am Boden anbrannte!
Also: Beim Einmaischen Hendi ausschalten oder zumindest runterdrehen. Ist ja auch kein Problem für die paar Minuten.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen - mit der Hendi macht brauen deutlich mehr Spaß als mitm Einkocher... :Wink
Viele Grüße
Christian
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Hagen
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#7

Beitrag von Hagen »

Florian,

wenn man mit einem Refraktometer misst, erhält man während der Gärung einen unzutreffenden Wert aufgrund des so genannten Alkoholfehlers. Den kann man mit den meisten Berchnungsprogrammen heraus rechenen und erhält damit einen korrigierten Stammwürzewert. Dies ist meines Wissens nach bei dem ED nicht der Fall.
Er zeigt die realen Werte an.
Ich weiß nicht, welche weiteren Werte du meinen könntest. Die Programme berechnen dir nach Eingabe der Ausgangs- und der aktuellen StW den (S)EVG.
Schaue doch mal auf der Seite des Hefeherstellers nach mit welchem Endvergärungsgrad bei deiner Hefe zu rechnen ist und gleiche diesen Wert mit deinem ab.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Vom Easydens zum Bier...

#8

Beitrag von U-Tube »

Hagen hat geschrieben:Florian,

wenn man mit einem Refraktometer misst, erhält man während der Gärung einen unzutreffenden Wert aufgrund des so genannten Alkoholfehlers. Den kann man mit den meisten Berchnungsprogrammen heraus rechenen und erhält damit einen korrigierten Stammwürzewert. Dies ist meines Wissens nach bei dem ED nicht der Fall.
Er zeigt die realen Werte an.
Richtig Hagen:
Dies ist meines Wissens nach bei dem ED nicht NOTWENDIG
Er zeigt die realen Werte an.

Gruß und :Drink
Jeder Laib Brot ist das tragische Ende von Getreide, das die Chance hatte Bier zu werden.
Florianro
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#9

Beitrag von Florianro »

Hagen hat geschrieben: Schaue doch mal auf der Seite des Hefeherstellers nach mit welchem Endvergärungsgrad bei deiner Hefe zu rechnen ist und gleiche diesen Wert mit deinem ab.
Bei der safale k-97 Restextrakt 10g/l. Wäre das 1 Grad Plato? / 1% Zucker?
LG
Florian
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Hagen
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#10

Beitrag von Hagen »

Link dir mal diese Seite und diese Seite. Da bekommst du von den meisten Hefen die wichtigsten Eckdaten. Leider nicht den (S)EVG der K-97.

Hier habe ich aber den EVG von ihr gefunden. 67 - 72%
Musst du aber bei den Rechner als SEVG eingeben.

Wobei bei der offiziellen Fermentisseite unter den von dir genannten 10% Restextrakt ein SEVG von 81% genannt ist. Habe leider keine persönliche Erfahrung mit der Hefe.

Auf welchen WErt kommst du denn jetzt? Hat sich noch was getan?
Besten Gruß

Hagen

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Florianro
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Re: Vom Easydens zum Bier...

#11

Beitrag von Florianro »

Hagen hat geschrieben:Link dir mal diese Seite und diese Seite. Da bekommst du von den meisten Hefen die wichtigsten Eckdaten. Leider nicht den (S)EVG der K-97.

Hier habe ich aber den EVG von ihr gefunden. 67 - 72%
Musst du aber bei den Rechner als SEVG eingeben.

Wobei bei der offiziellen Fermentisseite unter den von dir genannten 10% Restextrakt ein SEVG von 81% genannt ist. Habe leider keine persönliche Erfahrung mit der Hefe.

Auf welchen WErt kommst du denn jetzt? Hat sich noch was getan?
Danke, die sind nützlich... Bin jetzt bei 3.0. Also über 72% :-)... Die Kräusen haben sich schon in eine dicke großlöchrige Schicht gelegt --> müsste also endvergoren sein... ich werde morgen noch mal messen und dann abfüllen...

lg,
Florian
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