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Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Freitag 4. November 2016, 14:52
von philipp
Hallo,

gerade per Twitter habe ich den Tipp bekommen:
http://dafteejit.com/ebooks/historische ... stgebraut/

Andreas Krennmair hat am 2. November, knapp vor Mitternacht, sein Buch "Historische Bierstile selbstgebraut" als eBook unter der CC-NC-Lizenz veröffentlicht. Obwohl rechtlich möglich, werde ich das Buch hier erstmal nicht einbinden, damit sein Download-zähler funktioniert.

Zum Buch: Es ist ein eBook mit umgerechnet um die 100 Seiten.

Zu Beginn schreibt er ein bisschen über den HIntergrund - also das z.B. viele Stile über die Jahre verschwunden und von UG-Bieren verdrängt worden seien. Hier stehen mir ein bisschen zu viele Fakten und Behauptungen - ein paar Querverweise wären ganz nett gewesen. Z.B. zu der Thematik, dass man in England zwischen "Beer" (Hopfen) und "Ales" (Anders gewürzte, daher stärker eingebraut) unterschieden habe. Das hatte ich so vorher noch nicht gehört.

Nach einer kurzen, von praktizierenden Hobbybrauern wahrscheinlich überflogenden, Einführung der Grundprinzipien geht es dann zu den Rezepten. Hier im Vorwort schreibt der Autor, wie er auf die Rezepte kam und erwähnt kurz die Schwierigkeit alter Rezeptbücher - auch damals scheint es schon Literatur auf "von Laien für Laien", über die sich die Fachwelt lustig machte, gegeben haben. ;-)

Anschließend folgen die Bierstile, jeweils mit einem Beispielrezept. Immer existiert eine kurze Zusammenfassung des Stils inklusive möglicher Alternativen.

Vom Titel her könnte man als Leser vermuten, dass damit das Buch zu Ende sei - nach den Rezepten folgt aber noch sozusagen ein Anhang, der aber durchaus interessant ist. Der Autor erklärt ein paar Einzelheiten zur Umrechnung alter Rezept - insbesondere zur Umrechnung alter Gewichtsangaben.

Auf der letzten Seite gibt es dann die Quellen - zum Tiefer einsteigen.


Andreas, falls du das hier liest: Danke für das gratis eBook. Ich habe es gespeichert und werde sicher einmal darauf zurück kommen!

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Freitag 4. November 2016, 15:34
von docpsycho
Gude,

danke dafür, das wird definitiv gelesen. Das Problem ist nur, ich weiß momentan echt nicht was ich zuerst lesen soll :puzz :Bigsmile

Grüße, der Doc

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:10
von Hagen
Phil, danke für den Tipp!

Und womit öffnet man die Datei??

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:17
von ggansde
Moin,
ich habe es mir z.B. auf den Tolino kopiert und lese es dort. Toller Tipp!
VG, Markus

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:19
von doldi
Hagen hat geschrieben:Phil, danke für den Tipp!

Und womit öffnet man die Datei??
Mit einem Ebook-Reader Programm. Ich benutze auf Linux Calibre.
Calibre gibt es auch für alle anderen Systeme.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:21
von Hagen
Hat jemand Programmempfehlungen zum Lesen unter Windows?

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:35
von gulp
calibre

Gruß
Peter

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:36
von hyper472
Hagen hat geschrieben:Hat jemand Programmempfehlungen zum Lesen unter Windows?
Mac OS oder iOS :Angel
Im Ernst, calibre kann das ganz gut. Beherrscht glaube ich auch den Export zu PDF. Sonst google "epub2pdf"
Danke an Philipp für den Tip!
Viele Grüße, Henning

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:40
von Hagen
Dank euch, Peter + Henning! :thumbup

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 10:43
von Berliner
Ich habs gestern nur mal überflogen (mit Lithium auf Android). Sehr löblicher Ansatz, der die Angaben der verschiedenen Quellen zusammenfasst und die Mengen auf moderne Maßeinheiten umrechnet. Auch die Zutaten sind durch moderne Äquivalente ersetzt - was an manchen Stellen etwas fragwürdig ist, weil die heutigen Rohstoffe kaum 1:1 auf die historischen abgebildet werden können.

Mich würde ja interessieren, ob das erprobte Rezepte sind. Das kalt gemaischte Haferbier ist mir sehr supekt, bei anderen fehlen Hinweise auf die speziellen Brauverfahren - das Rezept allein macht ja noch kein Bier. Bei der Berliner Weißen z.B. wird nur ein Verfahren der vielen möglichen erwähnt, und kein Hinweis darauf, wie man die Mischgärung steuert.

Ist das eine Open Source Lizenz? Dann könnte man ja in einer gemeinsamen Aktion die Rezepte testen, konkretisieren und evtl. verbessern. Das wäre sicher ein lohnenswerter Ansatz.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 15:16
von der_ak
Ich hatte mich gewundert, wie lange es dauern würde, bis das hier aufschlägt, ohne dass ich irgendeine Eigenwerbung betreibe. ;-) Ging etwas flotter als gedacht.
Berliner hat geschrieben:Ich habs gestern nur mal überflogen (mit Lithium auf Android). Sehr löblicher Ansatz, der die Angaben der verschiedenen Quellen zusammenfasst und die Mengen auf moderne Maßeinheiten umrechnet. Auch die Zutaten sind durch moderne Äquivalente ersetzt - was an manchen Stellen etwas fragwürdig ist, weil die heutigen Rohstoffe kaum 1:1 auf die historischen abgebildet werden können.
Ja, das mit den Zutaten ist in der Tat ein großes Problem. In quasi allen Quellen sind nur grobe Beschreibungen zum Malz selbst zu finden, da ist neben der Getreideart höchstens von Luftmalz, blassem Malz, bernsteinfarbenem Malz, dunklem/braunem Malz die Rede. Nachdem das letztendlich nicht rekonstruierbar ist, bin ich davon ausgegangen, dass die Farbbeschreibungen noch am ehesten mit der Farbe der aus dem Malz hergestellten Würze korrelieren könnte. Speziell beim Luftmalz habe ich auch mit Bekannten diskutiert, da kam immer wieder die Idee auf, das hellste Malz, das für Heimbrauer erhältlich ist, zu empfehlen, nämlich das Heidelberger Malz von Bestmalz. Damit das ganze aber keine Werbeveranstaltung wird, und es möglichst einfach für alle ist, habe ich mich dann doch für Pilsner Malz als Ersatz entschieden.

Hefe ist ein ähnlich komplexes Thema, deswegen hab ich der Einfachheit halber für obergärige Rezepte eine relativ neutrale Hefe mit deutscher Provenance empfohlen. Bei untergärigen Bieren ist es noch schwieriger: untergärige Hefe waren im 19. Jahrhundert sehr schlechte Vergärer, und selbst die Hefen mit niedrigem Vergärungsgrad, die Heimbrauer heutzutage so kriegen können, wären damals als für untergärige Hefen relativ hochvergärend angesehen worden.

Beim Hopfen bin ich auch einem relativ simplen Schema gefolgt: wenn ein Rezept einen bestimmten Hopfen erwähnt (z.B. böhmischen Hopfen oder Spalter Stadt- oder Landhopfen), dann ist das auch ins Rezept eingeflossen. Ansonsten habe ich Hopfen gewählt, der geographisch "passend" ist: für österreichisches Bier Saazer (weil das die letzte noch überlebende Landsorte aus dem österreichischen Kaiserreich ist), für deutsche Biere eine deutsche Landsorte, meist Hallertauer Mittelfrüh. Für Mannheimer Braunbier habe ich Tettnanger gewählt, auch wegen der geographischen Nähe. Für britische Biere East Kent Goldings, weil Goldings seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist, für belgische Biere bin ich mit Hallertauer Mittelfrüh einen Kompromiss eingegangen: historische belgische Hopfensorten wie Poperinger sind für Heimbrauer leider nur schwer zu kriegen.

Insgesamt kann man die ganze Thematik mit "es ist schwierig" zusammenfassen.
Berliner hat geschrieben:Mich würde ja interessieren, ob das erprobte Rezepte sind. Das kalt gemaischte Haferbier ist mir sehr supekt, bei anderen fehlen Hinweise auf die speziellen Brauverfahren - das Rezept allein macht ja noch kein Bier. Bei der Berliner Weißen z.B. wird nur ein Verfahren der vielen möglichen erwähnt, und kein Hinweis darauf, wie man die Mischgärung steuert.
Die Rezepte sind teilweise erprobt. Konkret habe ich die Berliner Weiße (allerdings hochskaliert auf ein Starkbier), das Horner Bier, sowie den Porter (in leicht abgewandelter Form) gebraut. Um alle 29 Rezepte zu erproben, fehlen mir allerdings die Ressourcen. Zu etlichen Bierstilen ist auch leider nichts über genaue Brauverfahren dokumentiert. Dort, wo aber ganz bestimmte Maisch- und Kochverfahren beschreiben waren, habe ich auch versucht, diese so akkurat wie möglich (und für Heimbrauer praktikabel) wiederzugeben. Konkret zur Berliner Weißen: ja, da ist ein wenig eine Lücke, damit bin ich selbst nicht 100%ig zufrieden. Ich könnte da ein paar Vorgehensweisen diskutieren, allerdings fehlt mir da auch die Erfahrung. Und dann kommt auch noch dazu, dass man vor 200 Jahren einfach nicht wusste, woher die Säure in der Berliner Weißen herkommt: das noch gärende Jungbier wurde an Bierverschenker und -abfüller versandt, und die Hefe musste dann zurückgekauft werden, oft wurde da auch bewusst die Hefe anderer Brauereien zurückgekauft. Es war also höchstwahrscheinlich Hefe im Umlauf, bei der sich die Mischung von Hefe zu Milchsäurebakterien schon gut eingespielt hat. Wenn ich mich recht erinnere, ist Andreas Bogk das auch gelungen, dass er bei seiner Berliner Weissen einfach immer wieder repitchen konnte, und sein Bier genügend gesäuert wurde.

Insgesamt möchte ich auch noch betonen, dass es bei der Menge an Rezepten unmöglich ist, alles im vorhinein auszutesten, und ich auch nicht den Anspruch erhebe, dass die Rezepte absolut schmackhafte und ausgewogene Biere ergeben. Es ist vielmehr eine Dokumentation, welch eine Fülle von lokalen Bieren in Deutschland und anderen Ländern früh zu finden war, und wie diese historischen Rezepte in der damaligen Brauliteratur aussahen, nur eben in modernen Maßeinheiten und heimbrauertypischen Mengen ausgedrückt.
Berliner hat geschrieben:Ist das eine Open Source Lizenz? Dann könnte man ja in einer gemeinsamen Aktion die Rezepte testen, konkretisieren und evtl. verbessern. Das wäre sicher ein lohnenswerter Ansatz.
Eine freie Lizenz, ja, aber wohl nicht Open Source. Die Lizenz ist "Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung", d.h. das Buch ist frei kopierbar. Die CC-Variante "Nicht-kommerziell" habe ich deshalb gewählt, damit z.B. niemand das Buch auf ebay hochlädt und Geld damit macht, ohne tatsächlich zum Buch beigetragen zu haben, und die Variante "Keine Bearbeitung" deswegen, damit niemand das Buch editiert und unter dem selben Namen weiterverbreitet, und "Namensnennung" deswegen, damit niemand meinen Namen rausstreicht. Grundsätzlich bin ich aber für jede Form von Feedback dankbar, und würde Testergebnisse, Reviews, o.ä. auch in spätere Ausgaben einarbeiten (natürlich unter Namensnennung der Hinweisgeber).

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 16:48
von flying
Hi Andreas,

ich hatte Dich bei den historisch Interessierten hier im Forum bisher gar nicht auf dem Schirm..? Kann aber auch einfach nur an mir vorrübergezogen sein? Werde mir das Buch bei nächster Gelegenheit reinziehen.

m.f.g
René

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 18:16
von Seed7
gulp hat geschrieben:calibre
Calibre ist gut, aber auch gleich eine komplette bibliothekverwaltungsanlage.
Eine leichtere alternative fuer eins zwei buecher auf Win ist SumatraPDF (und dann auch gleich weg mit dem Adobe pdf ding)

Ingo

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 18:20
von Hagen
Auf jeden Fall vielen Dank, Andreas. Schön, dass du dich der Mühe unterzogen hast. :thumbup

Die Kölner Bierhistoriker haben auch einiges an Rezepten zusammen gestellt. Die Seite ist dir bekannt?
Gerade für Berlin wäre auch noch die Aufnahme von Grätzer und Lichtenhainer interessant. Bis Mitte des 19. Jhdts. neben der Weißen die meist konsumierten Biere.
Wäre schön, wenn das schöne Werk durch Kooperation mit anderen interessierten Brauern wachsen würde.

Wäre auch nett, dich mal bei den Berliner Hobbybrauern zu sehen.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Samstag 5. November 2016, 18:59
von Hopfenprinz
Viiielen Dank, lieber Andreas!

Ich habe es gerade angelesen und die Rezepte überflogen. Genau das Richtige für lange Winter- (Brau-) Wochenenden!

Gambrinus sei mit Dir!

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 08:02
von Hopf
Hagen hat geschrieben:Phil, danke für den Tipp!

Und womit öffnet man die Datei??
Ich verwende das Firefox Addon EPUBReader:
http://www.epubread.com/de/

Es gibt aber auch noch dutzende andere Programme zum Lesen von EPUBs:
https://de.wikipedia.org/wiki/EPUB#Prog ... Auswahl.29

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 09:37
von Havana
Habs eben mal überflogen. Tolle Arbeit, bewundernswert.

Eine Anmerkung habe ich jedoch:
Die Hopfenangaben belaufen sich in einigen Rezepten auf teilweise mehrere Hundert Gramm für ca. 25 Liter Bier.
Beispiel:
India Beer
468 g Hopfen für 6,5 kg Malzschüttung.
Da ist bei der Umrechnung sicher etwas falsch gelaufen. Grain statt Gramm?

Grüße Wolfgang

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 13:30
von Hagen
Andreas, falls du zu erwartende Änderungen/Ergänzungen am Text vornehmen solltest, wäre es schön, wenn du diese in einer Übersicht protokollieren würdest, damit Leser, die eine "veraltete" Version gelesen haben, ihre Kenntnisse anhand dieser Übersicht gezielt aktualisieren können.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 13:41
von philipp
Hagen hat geschrieben:Andreas, falls du zu erwartende Änderungen/Ergänzungen am Text vornehmen solltest, wäre es schön, wenn du diese in einer Übersicht protokollieren würdest, damit Leser, die eine "veraltete" Version gelesen haben, ihre Kenntnisse anhand dieser Übersicht gezielt aktualisieren können.
Wenn die neue Version wieder ein ePub ist, geht das für den Leser auch einfach per Diff. ePubs sind quasi ZIP-Dateien mit HTML-Seiten.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 14:05
von schlupf
Stellt das ganze doch gleich auf github...

Viele Grüße
Sebastian

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 14:06
von Hagen
philipp hat geschrieben:
Hagen hat geschrieben:Andreas, falls du zu erwartende Änderungen/Ergänzungen am Text vornehmen solltest, wäre es schön, wenn du diese in einer Übersicht protokollieren würdest, damit Leser, die eine "veraltete" Version gelesen haben, ihre Kenntnisse anhand dieser Übersicht gezielt aktualisieren können.
Wenn die neue Version wieder ein ePub ist, geht das für den Leser auch einfach per Diff. ePubs sind quasi ZIP-Dateien mit HTML-Seiten.
?? Dunkel ist der Worte Sinn für alte Ignoranten?

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 14:17
von philipp
Hagen hat geschrieben: ?? Dunkel ist der Worte Sinn für alte Ignoranten?
Andreas kann schreiben wie er will, ich kann dir den Diff machen und dann per Fax nach Berlin schicken ;-)

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 15:24
von Hagen
Bistn Schnucki, was immer auch ein Diff sein mag! Klingt aber gut :thumbup

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 17:12
von Scarabeo
Hallo Andreas, hallo Philipp,

vielen, vielen Dank für das Buch und den Tip.
Da stehen ja recht viele Rezepte aus und um Berlin herum drin. Da ich sehr an solchen alten Bierstilen interessiert bin passt das wie die Faust aufs Auge.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 23:56
von der_ak
Havana hat geschrieben:Eine Anmerkung habe ich jedoch:
Die Hopfenangaben belaufen sich in einigen Rezepten auf teilweise mehrere Hundert Gramm für ca. 25 Liter Bier.
Beispiel:
India Beer
468 g Hopfen für 6,5 kg Malzschüttung.
Da ist bei der Umrechnung sicher etwas falsch gelaufen. Grain statt Gramm?
Gerade noch mal nachgerechnet: die Originalquelle sagt 20-22 lb Hopfen pro quarter Malz. Ein quarter entspricht 64 Trockengallonen, das sind ca. 285 Liter, was in etwa 132,75 kg Malz entspricht. 22 lb sind 9,97 kg Hopfen. 9,97 kg / (132,75 kg / 6,5 kg) = 0,488 kg. Die Abweichung von 20 g beim Nachrechnen kann ich jetzt nicht genau erklären, ich würde aber auf entweder einen Rundungsfehler meinerseits oder eine andere Annahme über die Größe der Trockengallone beim ursprünglichen Umrechnen des Rezepts tippen. Aber die Größenordnung stimmt schon so. ;-)

Der Autor schreibt in dem selben Abschnitt, dass man das Bier auch mit deutlich weniger Hopfen brauen könnte, und er auch 3, 4, 5 Jahre altes Bier hat, das noch einwandfrei war, aber er nicht weiß, welche Auswirkung eine lange Reise oder das heiße Klima auf das weniger gehopfte Bier hätte.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Montag 7. November 2016, 10:39
von schlupf
Hallo,
Ich finde es toll, dass du dir die Mühe gemacht hast um diese ganzen historischen Rezepte vor dem Vergessen zu bewahren!

Ich habe die Hälfte schon gelesen und den Rest überflogen und mir sind 2 Dinge ins Auge gesprungen. Ich möchte aber nicht, dass das jetzt als Kritik aufgefasst wird, das sind eher Fragen, die ich mir stelle.

Bei allen obergärigen Bieren außer den englischen und einigen belgischen steht bei Hefe nur "obergärige Hefe z.B. WLP029". Ist die wirklich so universell einsetzbar? Als Anfänger würde ich mir jetzt nicht zutrauen, selber auf eine passendere Hefe zu schließen, gerade für ein ausgestorbenes Bier, das ich noch nie probiert habe.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass für den Großteil der Rezepte als Maischverfahren eine einstündige Kombirast bei 67°C vorgeschlagen wird. Ist das historisch begründet oder eine Anpassung daran, was heutzutage gängig ist. Ich dachte immer (natürlich ohne wirkliches Wissen), dass hierzulande die Temperaturführung mit den klassischen Rasten gemacht worden ist.

Vielleicht kannst du da für mich nochmal Licht ins Dunkel bringen.

Nochmal vielen Dank für deine tolle Arbeit!

Viele Grüße,
Sebastian

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Donnerstag 24. November 2016, 16:19
von Capricorn
Hey
vielen vielen Dank für den Tipp.
Ich habe schon mich etwas eingelesen und das Buch überzeugt auf jeden Fall!
Danke dafür!

Gruß

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:12
von doldi
Mal ne Frage in die Runde, hat einer von euch schon mal eines der Rezepte 1:1 nachgebraut?
Gruß Reinhard

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:22
von floflue
doldi hat geschrieben:Mal ne Frage in die Runde, hat einer von euch schon mal eines der Rezepte 1:1 nachgebraut?
Gruß Reinhard
Nein... Steht bei mir an nächster Stelle auf der Brauliste, wollte ich die letzten beiden Wochenenden schon brauen, bin aber nicht dazu gekommen... Schaffe ich hoffentlich spätestens zwischen den Feiertagen...

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:38
von doldi
Hab es auch in den Feiertagen vor.
Möchte das Münchner Lager nachbrauen. Hab mir vom Simon extra die WLP920 besorgen lassen.
Über Sinn und Unsinn (z.B. einmaischen bei 10°C und 4Std. Rast) lässt sich streiten, will es aber 1:1 umsetzen.
Bin da echt gespannt was das wird.
Was planst du, floflue?

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Mittwoch 14. Dezember 2016, 23:40
von floflue
Ich plane das Berliner Braunbier :Pulpfiction

Abwandlung 1: Hefe die K-97
Abwandlung 2: habe kein Mittelfrüh da, alternativen: Spalter Select, Hueller Bitter oder Tettnanger. Wird auf den Hueller Bitter oder Tettnanger hinaus laufen

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 15:42
von doldi
Ich habe das Münchner Lager an Weihnachten nun nachgebraut.
War zudem meine erste Dekoktion. Hat eigentlich alles wunderbar geklappt.
Allerdings hat's mich heut nach dem messen fast aus den Latschen gekippt.
Hatte einen sEVG von 82%! Ich dachte die WLP920 wäre niedrig vergärend?
Sie wird mit 65% - 73% angegeben. Kann das sein? Messfehler möchte ich nahezu ausschließen.
Meint ihr, ich kann noch runterverdünnen? Denn 7,5% vol. hatte ich nicht angestrebt.

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 15:57
von Ladeberger
An der Stelle ein kleiner Hinweis: Hier im Unterforum Literatur bitte nur die Besprechnung derr Buchinhalte selbst. Für darüber hinausgehende Fragen gibt es eigene Unterforen. Dort wird sicher auch eher geantwortet.

Damit dir geschwind geholfen ist, doldi: Verdünnen kannst du jederzeit mit mikrobiologisch einwandfreiem, entgastem und enthärtetem Brauwasser.

Gruß
Andy

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 15:01
von christianf
Ich habe das Buch vor einiger Zeit heruntergeladen und gestern gelesen. Ich finde es sehr verdienstvoll, so viele alte Bierstile zusammenzutragen. Die Rezepte sind auch im Allgemeinen gut verständlich und nachvollziehbar, was ich mir aber noch gewünscht hätte, wäre ein Beschreibung des jeweiligen Geschmacks. Ich vermute ja, der Autor (Andreas Krennmair) hat die verschiedenen (meisten?) Rezepte ausprobiert, Bemerkungen zur Verkostung würden das Buch noch abrunden.

Edit: Wie ich gerade im Faden nachgelesen habe, hat Andreas Krennmair nur einen kleinen Teil der Rezepte nachbrauen können. Dann kann er natürlich auch keine Aussagen über den Geschmack machen. Trotzdem schade ;)

Re: Historische Bierstile selbstgebraut [eBook, CC-NC]

Verfasst: Donnerstag 2. März 2017, 21:29
von floflue
So, das Berliner Braunbier habe ich gerade abgefüllt. Die Spindelprobe fand ich schon mal sehr viel versprechend. Jetzt heisst es warten, bis die Nachgärung durch ist...