Lars Marius "Mr. Kveik" Garshol hat ein neues Buch veröffentlicht: Historical Brewing Techniques - The Lost Art of Farmhouse Brewing
Ich habe es, mit ein paar Unterbrechungen, über die letzten Monate gelesen und sehr genossen! Eine sichere Kaufempfehlung für alle, die es noch nicht haben! Auch wenn man nicht mit Kveik braut.
Die Kveik-Hefen kommen natürlich im Buch vor, aber nehmen nur einen kleinen Teil ein. Es geht mehr um Methoden, Prozesse und Zutaten abseits dessen, was heutzutage üblich ist. Garshol argumententiert, dass das Brauen auf Bauernhöfen eine parallele Schiene zur kommerziellen Brauerei darstellt, in der sich bis in die jüngere Vergangenheit Techniken erhalten haben, die größtenteils unter dem Radar geflogen sind.
Das ist für Hobbybrauer sehr relevant, weil die meisten von uns die Methoden der kommerziellen Brauereien imitieren. Die größere Bandbreite dessen, was noch so alles funktioniert und gutes Bier hervorbringt, lässt sich mit unseren Mitteln in kleiner Skala oft relativ einfach ausprobieren.
Geschichtliches, aber nicht viel über Antike oder Mittelalter, sondern vor allem 19. und 20. Jahrhundert. Denn vielerorts ist die Tradition erst vor weniger als hundert Jahren ausgestorben.
Fokus ist Skandinavien, in geringerem Maße das Baltikum. Landstriche, die relativ isoliert waren und wo Leute kaum Ressourcen übrig hatten, zwang sie, mit dem auszukommen, was man anbauen und selbst herstellen konnte.
Das Buch ist gut editiert, man merkt, dass da nur die Spitze des Eisbergs übrig blieb, trotz über 400 Seiten. Hohe Informationsdichte, nichts irrelevantes, genug Details zum Nachbrauen, inklusive Dosierungen aller seltsamen Zutaten. Dazu eine ordentliche Liste mit Rezepten, die jeweils den Prozess mit beschreiben.
Gediegene Arbeit an Archiven (wie oft wurde welche Methode oder Zutat wo benutzt, auf zahlreichen Karten dargestellt), und Reisen mit Interviews. Unterhaltsame Anekdoten von einzelnen Besuchen, aber immer ausgewählt, um einen bestimmten Aspekt zu illustrieren; immer kurz und prägnant nie abschweifend.
Hintergründe und Ausblick
http://www.garshol.priv.no/blog/402.html
Screenshot des Inhaltsverzeichnisses (von hier):
Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
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Fernsehsendungen, Zeitungsschnipsel (u.A. über 500 Jahre RHG) und allgemeine Webseitenvorstellungen ("Neues Bierratingportal") gehören eigentlich in das Subforum "Hobbybrauer Allgemein".
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- Kolbäck
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Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Zuletzt geändert von Kolbäck am Samstag 18. Juli 2020, 17:35, insgesamt 2-mal geändert.
- Kolbäck
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Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Huch, da habe ich etwas zu früh auf "Absenden" geklickt - na ja, das wichtigste ist gesagt meinerseits, glaube ich.
- muldengold
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Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Danke für den Tipp! Klingt nach Rauch, Gagel und trüb-leckeren Bier getrunken von unseren bärtigen Vorfahren.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier!
- Kolbäck
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Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Ja - und nein. Dass alles Malz früher rauchig war, ist ein Gerücht, mit dem er aufräumt. Mälzen ist ausführlich behandelt, inklusive Skizzen/Fotos der Darren, Öfen oder dedizierten Hütten. Als Teaser hier die Kare, wo Malz wie getrocknet wurde:
Was die Kategorien genau bedeuten, steht im Buch...
Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Absolute Empfehlung für alle, die sich für die Geschichte unseres Lieblingsgetränkes interessieren.
Beim Lesen wurde mir klar, wieviele Bierstile, Techniken, Zutaten und Hefen für immer verschwunden sind. Wir werden nie wissen, wie das Bier unserer Vorfahren geschmeckt haben und das finde ich sehr schade.
Beim Lesen wurde mir klar, wieviele Bierstile, Techniken, Zutaten und Hefen für immer verschwunden sind. Wir werden nie wissen, wie das Bier unserer Vorfahren geschmeckt haben und das finde ich sehr schade.
Der Klügere kippt nach!
- gulp
- Moderator
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- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
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- Kontaktdaten:
Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Schöne Zusammenfassung, Thomas.
Obwohl ich erst ~ 100 Seiten gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass das mein Bierbuch des Jahres 2020 sein wird, oder noch ist.
Ausführlicher kann man ein Thema kaum behandeln und das für mich wichtigste ist, dass der Garshol Humor hat und nicht mit Geschichte und Geschichten spart!
Btw. Schade, dass solche Themen immer viel zu schnell hier untergehen, bei all der Automatisierung, Braumschinen, Sudhausausbeute und Resteverwertung.
Gruß
Peter
Obwohl ich erst ~ 100 Seiten gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass das mein Bierbuch des Jahres 2020 sein wird, oder noch ist.
Ausführlicher kann man ein Thema kaum behandeln und das für mich wichtigste ist, dass der Garshol Humor hat und nicht mit Geschichte und Geschichten spart!
Btw. Schade, dass solche Themen immer viel zu schnell hier untergehen, bei all der Automatisierung, Braumschinen, Sudhausausbeute und Resteverwertung.
Gruß
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>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
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Re: Lars Marius Garshol - Historical Brewing Techniques, The Lost Art of Farmhouse Brewing
Das wichtigste Bier-bezogene Buch der letzten 20 Jahre. Grossartige Recherche Arbeit und sehr gut aufbereitet. Sollte in jedem Brauschrank stehen und ist auch ein wunderbarer reset fuer alle 'Craft Beer' Enthusiasten und Reinheitsgebot-Behueter.
Lest doch schonmal in den Blog (https://www.garshol.priv.no/blog/) waehrend ihr auf das bestellte Buch wartet!
Lest doch schonmal in den Blog (https://www.garshol.priv.no/blog/) waehrend ihr auf das bestellte Buch wartet!