Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#651

Beitrag von rakader »

Berechtigte Frage, Daniel- es ist erstens ein Test eben für Trockenhefen, die man schwer bekommt und bei der US-05 kann man nicht viel falsch machen, zweitens wenn mal eine Flüssighefe ausfällt, drittens einfach Neugier :Greets
Ich tendiere nach Recherchen gerade dazu meine Kryoperlen einzusetzen, die hier ungenutzt seit 2 Jahren liegen und die Geschichte mit Ausstreichen in Petrischale zu verwerfen. Es gibt da gut Anleitungen, z.B. Wiki-How, mir ist das aber zu kompliziert.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#652

Beitrag von Brainer »

Hi,
also ich habe mich auch mal nach einer 20 Jahre alten Anleitung ans Züchten gemacht. Bei einigen Hefen macht das keinen Sinn, weil man die billiger kaufen kann. Andere sind als Flüssighefen echt teuer zu beschaffen: Packung für 10 €. Da macht das Hefe Kultivieren vielleicht mehr Sinn. Die Anleitung habe ich gefunden unter:
http://www.ytee.de/bier/rohstoffe/y_cult.htm
In der Anleitung bin ich noch über
"Als Nährmedium dient Würzeagar aus einer auf etwa 8% eingestellten, gehopften Eigenwürze" gestolpert. Ist damit gemeint, man soll 8 mL Würze auf 100 mL verdünnen und dann Agar gießen?
Bleibt jetzt nur in dem Thread "Hefebanking" zu fragen, ob jemand in NaCl befindliche (sonst unerschwingliche) Hefen hat und u. U. versendet.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#653

Beitrag von rakader »

Brainer hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 12:22Hi,
also ich habe mich auch mal nach einer 20 Jahre alten Anleitung ans Züchten gemacht. Bei einigen Hefen macht das keinen Sinn, weil man die billiger kaufen kann. Andere sind als Flüssighefen echt teuer zu beschaffen: Packung für 10 €. Da macht das Hefe Kultivieren vielleicht mehr Sinn.

Willkommen im Forum.
Vergesse die Versandkosten nicht. Es geht bei dem Thema nicht nur ums Geldsparen, sondern v.a. um besseres Zeit- und Krisenmanagement für Deine Sude.
Definiere "unerschwinglich". Der Thread hier befasst sich mit Lagerung auf NaCl, nicht ausstreichen auf Agar Agar. Nutze die Suchfunktion für einen Agar-Thread.
Hanghofer ist bekannt, wie Du richtig sagst, 20 Jahre alt. Ich würde mich hier an den Thread und sonst ans Forum halten.

Agar Agar: War mir immer zu kompliziert - ein Hobby im Hobby.

NaCl: Ich kaufe mir einmal die Flüssighefe und lagere sie auf NaCl-Glasflaschen (nicht Ecoflacs) um. Das war's. In Zukunft musst Du nur aufwecken und propagieren. Aus einem SmackPack o.ä. ziehe ich mir 20-40 Sude, verteilt auf 2-3 Glasflaschen.
Du brauchst Spritzen, Nadeln, Isopropanol, Watte, Sprühflasche, Schere, NaCl und 20ml Glasröhrchen sowie Bechergläser oder Erlenmeyerkolben zum Aufwecken und Propagieren. Einmal besorgt, ist Ruhe vor defekten oder verspätet gelieferten Hefen.
Brainer hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 12:22 Bleibt jetzt nur in dem Thread "Hefebanking" zu fragen, ob jemand in NaCl befindliche (sonst unerschwingliche) Hefen hat und u. U. versendet.
Jens hier im Thread macht das. Ich habe hier auch noch ein paar übrig. Lass Dir aber nicht alle Infos aus der Nase ziehen; es gibt hunderte Hefen: Was für Bier möchtest Du machen, welche Hefen/Stile schweben dir vor? Werde konkrekter. Wenn Interesse, PM.
beryll hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 12:44
PS: Dies hier ist übrigens ein Starter einer knapp 3 Jahre alten Agar-Kultur, welche damals mit 8P zum Schlafen gelegt wurde:
Dass Jens sich nicht bei so einer alten Kultur meldet und vorm Nachmachen warnt? :Bigsmile
Interessant: Erzähl mal, wie Du eine Starterkultur einlagerst. Wäre evt. auch was für mich, würde dann immer 3 Starter auf einmal machen, um den Aufwand ein wenig zu minimieren…
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#654

Beitrag von rakader »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 23:26 Hab ich jetzt erst gelernt:
Am perfektesten ist es eine Starterwürze zu machen, die die gleichen Basismalze wie der geplante Sud enthält.
Grüßle Dieter
Dazu gehen die Meinungen hier im Forum auseinander und man wird, wenn man das macht, schon mal in die Schublade "halb verrückt" gesteckt, weil man es nicht schmecken würde. Wie immer bei solchen Pauschalaussagen, sie stimmen und stimmen auch nicht. Natürlich verändert eine große Menge Starterwürze den Gesamteindruck Deines Bieres. Natürlich verändert ein ungehopfter Starter Deine IBU-Bombe. 10% sind bei mir die Obergrenze. Aber auch falsche Hopfensorten oder zu hohe Bitterung können stark beeinflussen. Und hier mal zum Vor-, mal zum Nachteil Die Erfahrung macht's.

Es ist am perfektesten. Absolut d'accord. Wenn ich Edelsude habe und ich Wert auf Reproduzierbarkeit lege, mache ich auch immer einen Mini-Sud für den Starter; ich hopfe diesen sogar identisch. Allein um schon mal den Parameter Starter als Faktor bei der nächsten Verkostung auszuschließen. Verkehrt ist es ohnehin nie.
Zuletzt geändert von rakader am Mittwoch 29. April 2020, 13:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#655

Beitrag von Brainer »

Hi Rakader,

vielen Dank für das herzliche Willkommen. Ich habe gerade WLP013 bestellt. Das soll ein Hazy IPA werden. Da kostet eine Flüssigkultir 8€ plus Versand. Da überlegt man sich schon, ob das nachhaltiger geht. Anders herum: Ich hätte sicher demnächst WLP013 im Überschuss. Dahin ging mein Beitrag. Außerdem ist es ja schön, wenn bei der nächsten exotischen Hefe vielleicht ein günstiger und zuverlässiger Weg machbar ist.

Was die Agar- und Zuchtanleitungen hier im Forum angeht, fürchte ich etwas Hilfe zu brauchen: Das Suchwort "Agar" ergibt recht viele Einträge. Wenn also jemand eine bessere Anleitung als die von Hangover hat: Ich würde mich darüber freuen.

Es gibt hier auch saisonale Zwänge: in der Gegend um Heidelberg hat mein Keller spätestens in 4 Wochen wieder 22° oder mehr und ich wollte ja nicht schnell Kopfwehbier brauen. Das nächste Zeitfenster für die Sache beginnt mit der herbstlichen Heizperiode....
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#656

Beitrag von rakader »

Brainer hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 13:28 Hi Rakader,

vielen Dank für das herzliche Willkommen. Ich habe gerade WLP013 bestellt. Das soll ein Hazy IPA werden. Da kostet eine Flüssigkultir 8€ plus Versand. Da überlegt man sich schon, ob das nachhaltiger geht. Anders herum: Ich hätte sicher demnächst WLP013 im Überschuss. Dahin ging mein Beitrag. Außerdem ist es ja schön, wenn bei der nächsten exotischen Hefe vielleicht ein günstiger und zuverlässiger Weg machbar ist.
Die habe ich auch. Und wenn Du bei einem Stil wie IPA sattelfest werden willst, ist es immer richtig bei einer Hefe zu bleiben und sich auf die Hauptkomponente eines IPAs – Hopfen – zu konzentrieren. London Ale ist süßlich. Wer's trockener mag, nimmt die London III 1316 oder von Wyeast. Sie limitiert Dich halt auf englische Stile.
Ich bevorzuge für IPAs die amerikanischen American I und II von Wyeast sowie die California.
Brainer hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 13:28 Was die Agar- und Zuchtanleitungen hier im Forum angeht, fürchte ich etwas Hilfe zu brauchen: Das Suchwort "Agar" ergibt recht viele Einträge. Wenn also jemand eine bessere Anleitung als die von Hangover hat: Ich würde mich darüber freuen.

Es gibt hier auch saisonale Zwänge: in der Gegend um Heidelberg hat mein Keller spätestens in 4 Wochen wieder 22° oder mehr und ich wollte ja nicht schnell Kopfwehbier brauen. Das nächste Zeitfenster für die Sache beginnt mit der herbstlichen Heizperiode....
Wie gesagt, für Agar bist Du hier falsch. Mache einen eigenen Thread auf und frage. Ich würde als Anfänger die Hände von Agar lassen. Da lauern zu viele Gefahren. Ich empfehle Dir NaCl ohne Wenn und Aber.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#657

Beitrag von rakader »

beryll hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 13:45 Naja, ich hab mit Agar damals angefangen, einfacher gehts kaum. Ja, man muss sich erstmal einen Nährboden anlegen, das ist richtig.... alles andere unterscheidet sich von NaCl kaum bis gar nicht.

VG Peter
Einen eigenen Thread dazu fände ich gut. Man lernt ja nie aus…
Mich hat immer die Beschaffung von Agar Agar abgeschreckt sowie Impföse, desinfizieren, dieses Ausstreichen und Beurteilen…

Edit: 3 Jahre ist schon stolz. Hier wird schon mal nach einem halben Jahr empfohlen Hefe auf NaCl umzulagern. Ich halte das für Aktionisimus. Deswegen spitzte ich bei 3 Jahren die Ohren. Holt ihr Euer Hefeseminar irgendwie virtuell nach?
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#658

Beitrag von Brainer »

Ich würde ja grundsätzlich drei Experimente definieren:
1.) Wie hält man die Hefe lange ohne Aufwand lebensfähig? -> NaCl -> Mangelstoffwechsel, lebt sicher mehrere Jahre.
2.) Wie vermehrt man die Hefe? -> am besten mit Fermentation. Das hat den Nebeneffekt, dass man dann auch Bier kriegt. Da braucht man glaub ich kein Regenzglas, das hat bei mir üblicherweise 25 L Volumen.
3.) Wie macht man eine Reinkultur, um sicher zu sein, dass man das züchtet, was man auch haben will? -> Petrischale, Agar

Agar beschaffen ist kein Problem, das gibt's bei einem bekannten Onlinehändler für 10€.
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Hefebanking - KVEIK-Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung?

#659

Beitrag von RobertB »

Hallo Leute!

bin seit 3-4 Suden (erfolgreich) auf die NaCL Einlagerung/Starter geschwenkt nach der Empfehlung und Hinweis auf diesen Thread ...

Nun hab Ich im Überschwang und vor lauter Enthusiasmus letztens ein Röhrchen Kveik (WLP521* 'Hornindal') mitgeordert - eigentlich mit der gleichen Absicht diese in NaCL einzulagern um 2021/22 damit experimentieren zu können. Nun hat mich das YouTube Video von David Heath zu den Kveik Grundlagen etwas entmutigt - sieht so aus als würde man KVEIK grundsätzlich anders handhaben.

Habt ihr Kenntnisse/Erfahrung/Ideen zu dem NaCL Einlagerungsthema in Sachen Kveik?
Sollte die Einlagerung in NaCl nicht trotzdem wie bei unseren Old-School Hefen klappen?
Mag vielleicht etwas gehypt sein dieses Kveik Thema - aber ist ja schon ein Phänomen wie's aussieht ...

Grüße
Robert

*Ich bevorzuge die Whitelabs Hefen - die Hefepackung in Klarsicht ist einfach besser und kontrollierter mit einer Kanüle anzustechen so mein Eindruck. Ich glaube die Qualität zwischen Wyeast und Whitelabs ist ziemlich ähnlich, wenn nicht nahezu identisch.
JoDa
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#660

Beitrag von JoDa »

Hallo,

ich habe durch ein paar Verzögerungen eine Flüssighefe (Imperial "Dieter") etwas länger im Kühlschrank liegen lassen müssen (Prod. Datum Mitte November) und komme jetzt dazu den Sud zu brauen.
Meine Frage ist nun ob ich die Hefe direkt aus dem Päckchen in NaCl einlagern kann oder ob ich besser aus dem Starter etwas einlagere?

Um den Starter komm ich ja eh nicht drumherum, da die Hefe an Vitalität schon ordentlich eingebüßt hat.
Ich würde den Starter etwas größer ansetzten und dann einen Teil pitchen und eine kleine Menge ausgären lassen.

Was sagt ihr?
a) Direkt einlagern und kontamination verringern
b) aus dem Starter fitte Zellen in NaCl überführen

Danke und Gruß
Beste Grüße
:Drink


JoDa
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#661

Beitrag von rakader »

Es kommt auf das Produktionsdatum an. Du schreibst Mitte November, das sollte meiner Erfahrung nach gut gehen. Ich habe das auch mal verdaddelt direkt nach Erhalt auf NaCl zu überführen und 10 Wochen nach Produktionsdatum auf NaCl in der Glasflasche eingelagert. Einige seltener genutzte Hefen halten seit 21 Monaten und gebärden sich sehr vital. Aufwecken dauert etwas länger als 24 Stunden, so dass ich dazu übergegangen bin 5-10 ml ins Reagenzglas zu geben und 48 Stunden zuwarte. Starter hatte ich anfangs auch etwas größer angesetzt, ist aber nicht nötig. Overpitching ist manchmal nicht zweckdienlich.

Fitte Zellen auf NaCl würde ich nicht machen. Du bekommst es nie so rein hin wie die Reinhefe selbst. Besser einfach etwas mehr Geduld, vielleicht einen Propagationsschritt mehr, die Hefe dankt es.

Cheers
Radulph
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#662

Beitrag von JoDa »

Hi und Danke!

Overpitchen war nicht der Plan. Ich hätte den Starter halt einfach 100-200ml größer angesetzt und die Menge quasi vor dem pitchen geerntet um sie ausgären zu lassen und später auf NaCl zu überführen.

Aber dann werd ich einfach 20ml aus dem Päckchen auf NaCl lagern und mit dem Rest einen Starter machen und anstellen.

Grüße
Johannes
Beste Grüße
:Drink


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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#663

Beitrag von rakader »

Teile das Päckchen auf 2 Flaschen auf = 10ml/Flasche; verringert osmotischen Druck. 200 ml mehr ist voll in Ordnung bei einem 20l-Sud. Kommt natürlich immer auch auf die Starmmwürze an.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#664

Beitrag von JoDa »

Hallo,

gestern bin ich nun dazu gekommen (endlich) meine Hefe einzulagern.
Vorgegangen bin ich dazu nach Beitrag #1 - hat soweit gut geklappt, aber ob ich erfolgreich war wird sich wohl erst später zeigen :Smile

Eingelagert habe ich eine, leider etwas alte (4 Monate seit Herstellung), Imperial Yeast G03 Dieter.
Von den 155 ml sind 10ml in eine Glasflasche mit NaCl gewandert und haben sich bis heute Morgen auch schon als weißer "Feststoff" abgesetzt.

Was mich ein bisschen stutzig macht ist, dass Imperial angibt der Hefelösung schon Nährstoffe hinzugefügt zu haben. Die sind ja jetzt auch in meine Flasche gewandert. Ich nehme an, solange die Hefe "schläft" und schön kalt gelagert wird ist das alles kein Problem. Bei WYEAST ist das ja in einem extra Beutel untergebracht.

Als ich die Spritze zum Druckausgleich eingestochen habe hat es erstmal ordentlich gezischt. Da scheint ein Unterdruck auf den Flaschen zu sein. War das bei euch schon mal so?

Die restliche Hefe habe ich ein einen ca 1,6 Liter großen Starter gegeben. Da darf sie erstmal aufwachen und sich bis zum Wochenende vermehren für mein OG-Helles. Der Kolben steht dafür auf einem Magnetrührer.
Den Starter habe ich nach der Anleitung auf MMuM hergestellt. Allerdings hatte ich gestern Abend keine wirklich gute Idee mehr wie ich den Heißtrub sinnvoll abtrennen könnte, der ist dann einfach im Starter geblieben - wie macht ihr das?
Heute Morgen riecht der Starter auch schon Hefig und es scheint sich etwas zu bewegen. Aber die Temperatur ist gefühlt ganz schön gestiegen. Wo habt ihr denn eure Starter stehen? Meiner steht zum Schutz (kleine Kinderhände) in einem Schrank, da kommt natürlich wenig frische Luft hin und die Wärme kann auch nicht weg. Könnte das ein Problem werden?

Danke auf jeden Fall für die ganzen tollen Anleitungen hier und das gesammelte Wissen! :thumbup

Bilder von meinen ersten Schritten hab ich leider vergessen ... zu aufgeregt :redhead :Bigsmile

JoDa

Edit: kleine Fehler
Beste Grüße
:Drink


JoDa
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#665

Beitrag von monty03 »

Hallo,

kurze Frage: Spricht eigentlich was dagegen, eine Kveik-Hefe (Oslo) auf NaCl einzulagern? Da ich dafür voll ausgerüstet bin, wäre das für mich viel weniger Aufwand, als die Hefe zu trocknen.

Danke und Gruß
Monty
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#666

Beitrag von rakader »

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen. Wenn Du Dir unsicher bist, fahre doch zweigleisig und entscheide dann.

Gruß
Radulph
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#667

Beitrag von monty03 »

Danke!
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#668

Beitrag von RobertB »

Hallo ...
mein Senf >>>
JoDa hat geschrieben: Donnerstag 4. März 2021, 08:56 Was mich ein bisschen stutzig macht ist, dass Imperial angibt der Hefelösung schon Nährstoffe hinzugefügt zu haben. Die sind ja jetzt auch in meine Flasche gewandert. Ich nehme an, solange die Hefe "schläft" und schön kalt gelagert wird ist das alles kein Problem. Bei WYEAST ist das ja in einem extra Beutel untergebracht.
Ich denke Du verwechselst die 'Nutrients' (Mineralien/Spurenelemente wie ) mit den Nährstoffen=Zuckern der Starterwürze (welche ja in den WYYEAST Beuteln ist). Ich nutze deshalb lieber die transparenten WhiteLabs Beutel - hier sieht man auch besser wohin die Kanüle ziehlt. Zucker soll natürlich nicht in die Flaschen -

JoDa hat geschrieben: Donnerstag 4. März 2021, 08:56 Als ich die Spritze zum Druckausgleich eingestochen habe hat es erstmal ordentlich gezischt. Da scheint ein Unterdruck auf den Flaschen zu sein. War das bei euch schon mal so?
Also ich denke das sollte nicht zischen - und ein Druckausgleich sollte bei ca 20° Raumtemperatur herschen. Bei mir hats nie gezischt. Mit nem Unterdruck würdest Du dir ja auch 'dreckige' Raumluft in die Flasche ziehen. Deshalb nutze Ich inzwischen die zugegeben häßlicheren EcoFlacs aus Kunststoff. Die Flexibilität der EcoFlacs erlaubt auch die Entnahme von 10ml Hefe ohne die zweite Spritze zum Druckausgleich. (außerdem billiger, unzerbrechlich - und der Gummipropfen ist steril)

Grüße
Robert
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#669

Beitrag von rakader »

Er verwechselt das mit Überdruck. Passiert, wenn die Flasche warm ist.

Zweite Spritze für den Druckausgleich macht nur Sinn, wenn im Spritzenzylinder ein alkoholgetränkter Wattebausch untergebracht ist. Mit etwas Geschick kann man auf diese zweite Spritze verzichten, indem man die Entnahmespritze mit einem getränkten Wattebausch unten am Bajonett umwickelt und von der Kanüle abzieht und diese keine Sekunde offen ist.

Erklärung: Sobald die Spritze sich von der Kanüle löst, wird Luft durch den umwickelten Wattebausch angesogen. Das ist der gleiche Effekt wie mit der zweiten Spritze.

Sobald der Druckausgleich erfolgt ist, Spritze ganz abziehen, Kanüle mit Wattebausch abdecken und Kanüle abziehen. Dann mit Wachs die Einstichstelle versiegeln.

Grüße
Radulph
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#670

Beitrag von mpkomodo »

Hallo Zusammen,

bin auch dazu übergegangen in NACL abzufüllen…

Bin zum Starter etwas unsicher….

Wenn ich 20ml Hefe ind 80ml NacL Flasche einfülle -
kann ich dann rund 5x20ml Hefenacl Gemisch auf 100ml ansetzen, und dann nach der tollen Anleitung Hochprobagieren?

Grüsse Benny
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#671

Beitrag von Brandergartenbier »

Hi Benny, ja kannst du. Ich zieh immer 10ml aus dem NaCl Pack und gebe 10 ml Würze dazu. Dann solange stehen lassen bis sich CO2 Blasen bilden und dann in kleinen Schritten größer werden.
Gruß Florian
--------------------------------------------------------------------------------------------
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#672

Beitrag von mpkomodo »

Danke dir….. 😀
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#673

Beitrag von rakader »

mpkomodo hat geschrieben: Samstag 2. April 2022, 19:21 Hallo Zusammen,

bin auch dazu übergegangen in NACL abzufüllen…

Bin zum Starter etwas unsicher….

Wenn ich 20ml Hefe ind 80ml NacL Flasche einfülle -
kann ich dann rund 5x20ml Hefenacl Gemisch auf 100ml ansetzen, und dann nach der tollen Anleitung Hochprobagieren?

Grüsse Benny
Geht und passt. Ich gehe aber meistens in Richtung 10ml, um den osmotischen Druck zu verringern. Auch damit holst Du 10-15 Sude raus. Am Ende ist es dann wg. Platzbedarf im Kühlschrank 3 Flacs/Glasflaschen 15-15-10.
Die zusätzlichen Flaschen habe ich immer für Braukollegen in der Hinterhand, um ihnen eine Freude zu machen.

Grüße
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#674

Beitrag von mpkomodo »

Hallo Zusammen,

habe das erste mal einen Starter aus meiner Bank produziert.

Wyeast 3068 10ml/100ml/800ml/1000ml = 1910ml

Diese habe ich zu meinem Standard Weizen 26l, im GF Conical Fermenter.

Zuerst war etwas Geduld gefragt - und geht sie ab wie Luzzi….

Leider zu schnell incl. Blow ups….

Frage: bei OG Bier sind 5% Starter vom Volumen „üblich“.
rund 1,3-1,4 Liter - kann es sein das die rund 600ml mehr - Blow Ups verursachen? das praktisch zuviel Druck für mein normals Gährröhrchen entsteht?

Mein erster Blow Up überhaupt. Vorher zwei Päckchen verwendet.

Grüsse Benny
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#675

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

mpkomodo hat geschrieben: Freitag 29. April 2022, 12:43 Hallo Zusammen,

habe das erste mal einen Starter aus meiner Bank produziert.

Wyeast 3068 10ml/100ml/800ml/1000ml = 1910ml

Diese habe ich zu meinem Standard Weizen 26l, im GF Conical Fermenter.

Zuerst war etwas Geduld gefragt - und geht sie ab wie Luzzi….

Leider zu schnell incl. Blow ups….

Frage: bei OG Bier sind 5% Starter vom Volumen „üblich“.
rund 1,3-1,4 Liter - kann es sein das die rund 600ml mehr - Blow Ups verursachen? das praktisch zuviel Druck für mein normals Gährröhrchen entsteht?

Mein erster Blow Up überhaupt. Vorher zwei Päckchen verwendet.

Grüsse Benny
Hi Benny,
Wenn die 1,9l Starter rel. dünnflüssig waren sollte das eigentlich passen.
Frage (auch für meine Erfahrungswerte): womit hast du vermehrt?
Wenn Würze, wieviel °P hatte die, oder hast du al-freies Bier genommen?

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#676

Beitrag von mpkomodo »

Hey,

Weizen wurde auf 12 Grad Plato geplant und den Starter aus „Brauermalz Weizen“ hochgezogen 1:10….
Direkt die Plato des Starters hab ich nicht gemessen…

Hatte das mal mit „alter“ Kühlschrankhefe gemacht, hat wunderbar funktioniert.

Das ist die erste Hefe NaCl Lösung…. mit einfach zuviel Dampf….

Vielleicht sinds mit diesen 1,9Liter doch zuviel PS für meinen Sud geworden….

Grüsse Benny
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#677

Beitrag von mpkomodo »

…lese gerade das zwischen 30-40% Luftraum sein sollen im Behälter…

Das habe ich mit meinen 26+1,9 Liter natürlich nicht….
Wie gesagt, mir ist das Problem neu, da es mit direkter Hefe aus der Packung selbst bei 28Litern kein Problem hab…
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rakader
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#678

Beitrag von rakader »

5% sind bei OG üblich. Doch das ist nicht die richtige Berechnungsgrundlage, sondern eine unzulässige Korrelation oder einfach: Zufall. Die Startermenge ergibt sich – vereinfacht gesagt – aus den Propagationssufen und der Stammwürze des Starters in Abhängigkeit von der Stammwürze des Bierrezeptes.

Am einfachsten Du bemühst einen Hefe-Kalkulator.

Gruß
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#679

Beitrag von mpkomodo »

Hey Richard,

vielen Dank.... wieder was gerlernt...

Bin gespannt ob der Kalkulator den Haussegen wieder gerade hängt... 😀🖖🏻

Benny
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#680

Beitrag von hebi_19 »

Tipp zur Entsorgung für Hefebanking gebrauchter Kanülen:

Ich habe heute zum ersten Mal in NaCl eingelagert - hatte von einem Forumsmitglied dankenswerterweise die W120 bekommen. Nachdem sie jetzt mit knapp 20l Märzen fertig ist wollte ich sie auf jeden Fall archivieren.

Ich habe schon einige Beiträge gelesen zur Entsorgung der gebrauchten Kanülen. Diskussion oft "darf man sie zurück ins Schutzrohr stecken" - so was ist im medizinischen Bereich ja nachvollziehbar strengst verboten. Entsorgung über Hausmüll von "normalen Kanülen" ist gesetzlich verboten.....

Ich habe in meiner Werkstatt ein Schleifgerät mit 2 Scheiben stehen zum Schleifen von Bohrern, Messern und anderem Werkzeug. Da habe ich die Kanüle mal probehalber an die grobe Scheibe gehalten. Nach in etwa 10 Sekunden war sie bis zum Kunststoffanschluss in feine Feilspäne verwandelt. Der Rest im Kunststoff ist aus meiner Sicht nicht mal so gefährlich wie ein Stück Eisendraht und wanderte in den Hausmüll.
Viele Grüße aus (Mittel-)Franken

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#681

Beitrag von hebi_19 »

mpkomodo hat geschrieben: Freitag 29. April 2022, 23:18
Bin gespannt ob der Kalkulator den Haussegen wieder gerade hängt... 😀🖖🏻
Hallo Benny - ich kann Deine Angabe "..Das habe ich mit meinen 26+1,9 Liter natürlich nicht….-"
nich so richtig interpretieren. Heißt das, Du hast tatsächlich nur 1,9 Liter Reserve bei 26 Liter WEIZEN Jungbier??? Und dann vergärst Du mit einer richtigen Weizenhefe??

Da hilft ein Kalkulator sag ich mal rein gar nix - Weizen ist eines der am schnellsten/heftigsten gärenden Biere - oft ja auch bei höher als 20°C angestellt. Da ist es wirklich verwunderlich, dass Du bisher so lahme Hefen hattest, dass kein Probleme entstanden. Bei aktiver Weizenhefe (ich habe bei Weizen bisher noch nix anderes als Gestripptes genommen - Gutmann, Schneider oder Maisel) war bei mir immer spätestens nach 24 Std. eine Schaumkrone zwischen 10 und 20 % des Volumens des Sud vorhanden. Zwischen zweiten und dritten Tag war die Gärung zu 95% durch. Gärröhrchen verwende ich bei Weizen nicht. Ich verschließe den Spund mit Baumwoll-Tuch doppellagig mit einem Gummi. Damit das nicht nass wird ist ausreichend Steigraum Pflicht.
Viele Grüße aus (Mittel-)Franken

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#682

Beitrag von rakader »

Wir sprechen hier nicht von gestrippten Hefen. Das verwechselst Du etwas.
Propagierte Hefe verhält sich von Volumen und Ankommen anders. Das sind einfach unterschiedliche Ansätze. Auch von Geschmack in Abhängigkeit von Führung wird oft etwas Anderes berichtet.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#683

Beitrag von hebi_19 »

rakader hat geschrieben: Samstag 14. Mai 2022, 20:38 Wir sprechen hier nicht von gestrippten Hefen. Das verwechselst Du etwas.
Propagierte Hefe verhält sich von Volumen und Ankommen anders. ......
Hallo Radulph

Ja, dass Benny mit auf NaCl_Lösung eingelagerter Hefe propagiert hat habe ich schon mitbekommen - und das ist vielleicht nicht ganz direkt mit aus der Flasche propagierter Hefe zu vergleichen - okay.

ABER: egal ob gestrippt (also aus dem Bodensatz propagiert) oder von NaCl oder Agar oder woher auch immer propagiert - von einer Weizenhefe erwarte ich, dass sie bei 20°C und mehr doch ganz schön abgeht - und da hat Benny scheinbar zu wenig Steigraum. Ich verstehe inzwischen so, dass er 27,9 l vergärt (26l Sud plus 1,9l Starter). Sollte er das in einem 30 l-Eimer haben dann hat er gerade mal 2 Liter Steigraum.
Bei einem Weizen erwarte ich so "grob geschätzt", dass mindestens die Hälfte der Hauptgärung innerhalb von 24 Stunden abläuft - vorneweg vielleicht ein langsameres Angären, hinten raus auch wieder etwas langsamer - aber im Maximum werden von seinen 12° Plato die Hälfte in 24h aufgeknabbert. Oder ca 0,2°P in 1 Stunde. Dabei würden im peak pro Liter ungefähr 1g Alkohol und 1g CO2 entstehen - in seinen(knapp) 28 Litern also 28g Alkohol und 28g CO2 pro Stunde. CO2 hat das Molgewicht (gerundet) 12 + 2*16 = 44. Also entsprächen 44g CO2 ungefähr 22,4 Liter. Und die entstehenden 28g sind dann 14,25l - das wiederum pro Minute !! ungefähr 237 ml - also gegebenenfalls ein Liter Schaum in etwas mehr als vier Minuten. Wenn der Schaum 10 Minuten hält sind seine 2 Liter Steigraum in 8 Minuten vollgeblubbert........

Von dem was Benny schreibt verhält sich sein Bier sortentypisch bei der Vergärung. Um einen viertel Liter CO2 pro Minute aus einem Gärbehälter raus zu bekommen benötigt man schon ein recht großes "Gärröhrchen". Ein Glasteil mit 10mm Schaft wird bei dem Volumenstrom wahrscheinlich recht schnell leergeblasen - bei einem Aufsatz Größe 0 fliegt über kurz oder lang der Gärhut davon.

Dass sich die Hefe von Benny anders verhält weil aus NaCl propagiert kann ich eigentlich nicht erkennen - sie verhält sich nach erstem Anschein sehr ähnlich meinen gestrippten Ansätzen. Und auch wenn ich Weizenhefe recht knapp ansetzte um z.B. das Bananenaroma zu forcieren braucht sie vielleicht ein paar wenige Stunden länger, geht dann aber genauso ab. Von daher halte ich den genannten Steigraum für notwendig, unabhängig von einem Hefekalkulator und der Quelle der Propagierung......
Viele Grüße aus (Mittel-)Franken

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#684

Beitrag von pentan »

hebi_19 hat geschrieben: Samstag 14. Mai 2022, 19:02
Ich habe schon einige Beiträge gelesen zur Entsorgung der gebrauchten Kanülen. Diskussion oft "darf man sie zurück ins Schutzrohr stecken" - so was ist im medizinischen Bereich ja nachvollziehbar strengst verboten. Entsorgung über Hausmüll von "normalen Kanülen" ist gesetzlich verboten.....
In Apotheken gibts Abwurfboxen, die haben auch eine Vorrichtung zum anziehen der Kanülen. Wenn die voll ist wird sie fest verschlossen und darf dann im Hausmüll entsorgt werden.

Edit: in Österreich, wird in Deutschland aber wahrscheinlich nicht anders sein
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#685

Beitrag von rauchbier »

DevilsHole82 hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 16:41 Ich lager nur Hefen ein die man nicht so gut bekommt bzw. teuer sind. Bspw. die Sammelbestellungen aus Weihenstephan oder Wyeast Private Collection. Und dabei haben sich mittlerweile schon fast zu viele Stämme angesammelt die gepflegt werden müssen.
Mach ich genauso, besonders die Hefen der PC. Wie "pflegt" du die Hefen? Mach mir da grad Gedanken, wie man diese eher seltenen Hefen möglich lange auf NaCl am besten halten kann...
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#686

Beitrag von rakader »

„Pflegen“ geht da gar nicht, wäre mir zumindest nicht bekannt. Es ist einfach etwas anderes als Hefeaufbewahrung mit verschiedenen Führungen. Man lagert Reinhefe auf NaCl frisch ein, dann hält sie 2-3 Jahre, wichtig ist eine konstant niedrige Temperatur im Kühlschrank. Daraus kann man dann kein neue Geläger ziehen, dazu fehlt dann einfach die Viabilität.

Für längere Zeiträume würde ich mir mal Kryoperlen anschauen.

Gruß
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#687

Beitrag von DevilsHole82 »

Mit Pflege meine ich, dass ich sie einmal im Jahr "neu aufsetze". Wenn sie nicht benutzt wurde propagiere ich bis auf 500 ml Würzevolumen und lagere sie in einem neuen NaCl Behälter neu ein. Oder ich plane meine Sude so, dass ich mindestens einmal im Jahr einen neuen Behälter einlagern kann.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#688

Beitrag von Augenfeind »

Hallo zusammen,

ich habe mir vor zwei Wochen als Erweiterung meines Hobbies endlich die Ausstattung für die Hefeaufbewahrung und -propagation angeschafft: NaCl-Fläschchen, Spritzen, Kanülen, Erlenmeyerkolben (einen Magnetrührer hatte ich bereits) und sogar einen Aquarienbelüfter mit -Stein. Dann kamen 3 schöne Flüssighefen an, die ich mir im Online-Shop ausgesucht hatte und die waren sogar noch kühl. Diese habe ich gleich in den Kühlschrank gestellt (4-5°C). Ein paar Tage später habe ich dann losgelegt und jeweils 20ml Flüssighefe schön nach Anleitung (mit steriler Luftausgleichspritze mit desinfiziertem Wattefilter, alles von außen zuvor desinfiziert etc.) in die Plastikfläschchen überführt. Letztes Wochenende wollte ich brauen, also habe ich ein paar Tage vorher begonnen, mir ein wenig Hefe zu vermehren mit Hilfe einer Würzelösung aus Trockenmalz und ein wenig Hefenahrung dabei (die ich mitgekocht hatte).
Naja, ich habe 20ml aus der Flasche gezogen, eine Weile liegen gelassen, bis sie auf Raumtemperatur war, und dann in den Kolben mit 250ml Würzelösung getan, mit Magnetfischchen auf dem Rührer und dazu auch noch eine Stunde schön belüftet - alles mit Aludeckel auf dem Kolben. Den Rührer habe ich dann nach über Nacht jeweils ausgemacht, da er etwas warm wurde und ich nicht wollte, dass die Hefelösung noch wärmer als Raumtemperatur wird.

Jedenfalls: Was ich auch getan habe - da ist nichts passiert. Nur offenbar tote Hefe auf dem Boden.

Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich Volltrottel mir die Hefe komplett getötet habe, als ich sie beim Einlagern zwar kalt aus dem Kühlschrank geholt habe, aber idiotischerweise direkt in die NaCl-Lösung gespritzt habe, die Raumtemperatur (sicher etwas über 20°C) hatte?

Ich habe nicht an einen Temperaturangleich gedacht. Ist das das Rezept, um die Hefezellen mehr oder weniger vollständig abzutöten? Ich versuche es gerade erneut mit weniger Würze und nochmals eine Hefespritze aus der selben Lagerflasche und ständig laufendem Rührer, aber ich habe wenig Hoffnung.

Wie geht ihr dabei vor?

Viele Grüße, Roman.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#689

Beitrag von klecksi »

Augenfeind hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 08:27 Hallo zusammen,

ich habe mir vor zwei Wochen als Erweiterung meines Hobbies endlich die Ausstattung für die Hefeaufbewahrung und -propagation angeschafft: NaCl-Fläschchen, Spritzen, Kanülen, Erlenmeyerkolben (einen Magnetrührer hatte ich bereits) und sogar einen Aquarienbelüfter mit -Stein. Dann kamen 3 schöne Flüssighefen an, die ich mir im Online-Shop ausgesucht hatte und die waren sogar noch kühl. Diese habe ich gleich in den Kühlschrank gestellt (4-5°C). Ein paar Tage später habe ich dann losgelegt und jeweils 20ml Flüssighefe schön nach Anleitung (mit steriler Luftausgleichspritze mit desinfiziertem Wattefilter, alles von außen zuvor desinfiziert etc.) in die Plastikfläschchen überführt. Letztes Wochenende wollte ich brauen, also habe ich ein paar Tage vorher begonnen, mir ein wenig Hefe zu vermehren mit Hilfe einer Würzelösung aus Trockenmalz und ein wenig Hefenahrung dabei (die ich mitgekocht hatte).
Naja, ich habe 20ml aus der Flasche gezogen, eine Weile liegen gelassen, bis sie auf Raumtemperatur war, und dann in den Kolben mit 250ml Würzelösung getan, mit Magnetfischchen auf dem Rührer und dazu auch noch eine Stunde schön belüftet - alles mit Aludeckel auf dem Kolben. Den Rührer habe ich dann nach über Nacht jeweils ausgemacht, da er etwas warm wurde und ich nicht wollte, dass die Hefelösung noch wärmer als Raumtemperatur wird.

Jedenfalls: Was ich auch getan habe - da ist nichts passiert. Nur offenbar tote Hefe auf dem Boden.

Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich Volltrottel mir die Hefe komplett getötet habe, als ich sie beim Einlagern zwar kalt aus dem Kühlschrank geholt habe, aber idiotischerweise direkt in die NaCl-Lösung gespritzt habe, die Raumtemperatur (sicher etwas über 20°C) hatte?

Ich habe nicht an einen Temperaturangleich gedacht. Ist das das Rezept, um die Hefezellen mehr oder weniger vollständig abzutöten? Ich versuche es gerade erneut mit weniger Würze und nochmals eine Hefespritze aus der selben Lagerflasche und ständig laufendem Rührer, aber ich habe wenig Hoffnung.

Wie geht ihr dabei vor?

Viele Grüße, Roman.
Hi,
wie lange war die Hefe eingelagert, um so länger, um so länger dauert es das starten der Hefe.
Bis die Hefe startet kann das schon mal 48 Std dauern.
Es kommt auch drauf an welche Hefe du nimmst Ober- oder Untergärig. Auch auf den Hefestamm.
Auch hier ist Geduld gefragt.

Das die Hefe ohne rühren unten liegt ist aber auch normal, hat ja keine auftrieb durch den Rührer. Mal Plato gemessen ?
ein farbenfroher Gruß

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#690

Beitrag von rauchbier »

DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 07:40 Mit Pflege meine ich, dass ich sie einmal im Jahr "neu aufsetze". Wenn sie nicht benutzt wurde propagiere ich bis auf 500 ml Würzevolumen und lagere sie in einem neuen NaCl Behälter neu ein. Oder ich plane meine Sude so, dass ich mindestens einmal im Jahr einen neuen Behälter einlagern kann.
Danke dir und auch Rudolph für eure Hinweise. Dann bin ich beim Thema Hefe pflegen doch auf dem richtigen Weg. Versuche sie auch mindestens 1mal im Jahr per Starter hochzuziehen und dann im neuen Behälter wieder neu einzulagern.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#691

Beitrag von Augenfeind »

klecksi hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 09:24 Hi,
wie lange war die Hefe eingelagert, um so länger, um so länger dauert es das starten der Hefe.
Bis die Hefe startet kann das schon mal 48 Std dauern.
Es kommt auch drauf an welche Hefe du nimmst Ober- oder Untergärig. Auch auf den Hefestamm.
Auch hier ist Geduld gefragt.

Das die Hefe ohne rühren unten liegt ist aber auch normal, hat ja keine auftrieb durch den Rührer. Mal Plato gemessen ?
Hallo und danke für die Antwort.

Die Flüssighefe kam mit noch > 1 Monat offizieller Haltbarkeit bei mir an. Probiert habe ich es mit einer obergärigen Hefe - Wyeast #1214 Belgian Abbey, und als ich losgelegt habe, stand das Ganze ca. eine Woche im Kühlschrank.
Und ich habe die ganze 4 Tage stehen lassen und zwischendurch einmal wieder belüftet und mehrfach wieder den Rührer angemacht - aber die Oberfläche der Lösung war immer vollkommen glatt - keinerlei Bläschen oder gar Schaumbildung.
Auf die Idee mit Dichtemessung bin ich nicht gekommen, ist aber bei der geringen Menge auch nicht so einfach. Die Dichte zu Beginn habe ich auch nicht gemessen - ich habe für die Nährlösung 200 Gramm Malzextrakt auf 2 Liter Wasser genommen, wie es auch auf der Extrakt-Packung für diesen Zweck angegeben war.

Ist es normal, dass man zu Beginn nichts bis wenig sieht, wenn man die 10-20ml Hefe mit Würze anstellt? Sollte ich nun bei meinem gerade laufenden 2. Versuch nach 24 Stunden die Würzemenge erhöhen (ich habe 100ml Würze auf 10ml Hefesuspension genommen und rühre seither kontinuierlich - keine Bläschen, geschweige denn Schaum zu sehen)?

Da ich das zum ersten Mal mache, bin ich völlig verunsichert.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#692

Beitrag von klecksi »

Augenfeind hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 10:22

Ist es normal, dass man zu Beginn nichts bis wenig sieht, wenn man die 10-20ml Hefe mit Würze anstellt? Sollte ich nun bei meinem gerade laufenden 2. Versuch nach 24 Stunden die Würzemenge erhöhen (ich habe 100ml Würze auf 10ml Hefesuspension genommen und rühre seither kontinuierlich - keine Bläschen, geschweige denn Schaum zu sehen)?

Ja, das ist normal. einfach weiter die Würzmenge erhöhen. Eigentlich sollte die Würzmenge in der Lag fase erhöht werden und da sieht man noch nichts. Wenn man was sieht ( Bläschen oder Schaum ) ist die Hefe schon weiter in der Vergärung und ist nicht mehr in der Fase der Vermehrung.

PS.: Der Bodensatz von der ersten Vermehrung, das war doch bestimmt schon mehr als du eingefüllt hast zum Anfang. Es sind auch nicht alle Hefezellen die am Boden liegen tot. Wir sammeln ja auch vom Gärbehälter vom Boden die Hefe auf.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#693

Beitrag von Augenfeind »

klecksi hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 10:55 Ja, das ist normal. einfach weiter die Würzmenge erhöhen. Eigentlich sollte die Würzmenge in der Lag fase erhöht werden und da sieht man noch nichts. Wenn man was sieht ( Bläschen oder Schaum ) ist die Hefe schon weiter in der Vergärung und ist nicht mehr in der Fase der Vermehrung.
Aaaah! Super, danke sehr - das ist eine echt wichtige Information. Ich hatte Reaktionen erwartet, wie ich sie aus dem Bottich beim Vergären kenne. Dann habe ich vielleicht doch alles richtig gemacht. Ich werde das jetzt mal testweise so weiter führen und am WE sehen, ob das dann anfängt zu vergären.

Ohne diese Info hätte ich womöglich schnell wieder aufgegeben.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#694

Beitrag von rakader »

Augenfeind hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 08:27 Naja, ich habe 20ml aus der Flasche gezogen, eine Weile liegen gelassen, bis sie auf Raumtemperatur war, und dann in den Kolben mit 250ml Würzelösung getan,
Es ist vorab wichtig zu wissen, welchen Hersteller Du nutzt; bei Wyeast wird nämlich schon mal versehentlich die Nährlösung angestochen. Zum anderen ist die Versiegelung von Ecoflacs mit Wachs wichtig, andernfalls ist die Gefahr der Kontamination hoch; Glasfläschchen halte ich für besser. Die versiegele ich zwar auch, mit ist da aber noch nie eine Hefe vor den Jordan gegangen.

20 ml sind eigentlich unnötig viel. Es reichen 5-10ml für einen Starter. Es gibt Hefen, die brauchen länger, Deine Belgien Abbey scheint dazugehören; dass sie nicht die spritzigsten sind, kann ich bestätigen. Es ist aber auch ein guter Rat beim Einlagern möglichst junge, Filiale Hefe zu nehmen; deswegen bevorzuge ich Shops, die das Haltbarkeitsdatum der Charge angeben.

Das nur als kleine Ergänzung.

Viel Spaß mit dem Hobby im Hobby
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#695

Beitrag von Augenfeind »

Hallo Radulph,

rakader hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:14 Es ist vorab wichtig zu wissen, welchen Hersteller Du nutzt; bei Wyeast wird nämlich schon mal versehentlich die Nährlösung angestochen. Zum anderen ist die Versiegelung von Ecoflacs mit Wachs wichtig, andernfalls ist die Gefahr der Kontamination hoch; Glasfläschchen halte ich für besser. Die versiegele ich zwar auch, mit ist da aber noch nie eine Hefe vor den Jordan gegangen.
Darauf habe ich geachtet - ich habe die Beutel hinterher aufgeschnitten, um zu sehen, wie sie innnendrin aussehen, und die Beutel mit der Nährlösung waren zum Glück noch unversehrt.
Dass die Ecoflacs mit Wachs versiegelt werden sollen, lese ich zum ersten Mal. Das ist eine wichtige Info - ich wollte eigentlich Glasflaschen, einfach weil ich bei denen ein besseres Gefühl habe, habe aber offenbar bei der Bestellung nicht richtig aufgepasst. Jetzt habe ich erstmal 20 Ecoflacs und werde meine Erfahrungen sammeln.
rakader hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:14 20 ml sind eigentlich unnötig viel. Es reichen 5-10ml für einen Starter. Es gibt Hefen, die brauchen länger, Deine Belgien Abbey scheint dazugehören; dass sie nicht die spritzigsten sind, kann ich bestätigen. Es ist aber auch ein guter Rat beim Einlagern möglichst junge, Filiale Hefe zu nehmen; deswegen bevorzuge ich Shops, die das Haltbarkeitsdatum der Charge angeben.
Ah, noch besser. Wie gut, dass es dieses Forum gibt! Vielleicht lässt mich meine Frau ja an diesem Samstag brauen, dann probiere ich vermutlich die propagierte Belgian Abbey. Das sollte ich dann nach dem Anstellen sicherlich innerhalb von 24 Stunden feststellen, ob das vermutlich geklappt hat oder nicht.
rakader hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:14 Viel Spaß mit dem Hobby im Hobby
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Danke sehr! Das hört zum Glück nie auf, so lange ich Bier trinken darf. Ich musste jetzt schon meinen Konsum reduzieren, weil ich es dank meines persönlichen leckeren Vorrats ein wenig übertrieben habe...
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#696

Beitrag von rakader »

Gerne. Verzeihe die Tippfehler - das war die Autokorrektur. Gemeint ist natürlich viliable Hefe und Belgier-Hefen im allgemeinen.
Ich verwende meist 2 Propagationsstufen (ohne Aufwecken im Reagenzglas), bei untergärigen Suden oder Platobomben 3 Stufen, jeweils mit 24 Stunden-Schritten, wobei der letzte Schritt auch schon mal abgekürzt wird. Das sehe ich daran, ob sich Brandhefe (braune Flecken) auf dem Schaum bildet. (Brandhefe ist aber nicht schlimm.)

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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#697

Beitrag von Augenfeind »

rakader hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:32 Gerne. Verzeihe die Tippfehler - das war die Autokorrektur. Gemeint ist natürlich viliable Hefe und Belgier-Hefen im allgemeinen.
Ich verwende meist 2 Propagationsstufen (ohne Aufwecken im Reagenzglas), bei untergärigen Suden oder Platobomben 3 Stufen, jeweils mit 24 Stunden-Schritten, wobei der letzte Schritt auch schon mal abgekürzt wird. Das sehe ich daran, ob sich Brandhefe (braune Flecken) auf dem Schaum bildet. (Brandhefe ist aber nicht schlimm.)
Ok, das heißt also, dass man dann ab dem 2. oder 3. Schritt schon eine Schaumbildung sehen sollte oder kann?
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#698

Beitrag von rakader »

Augenfeind hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:48
rakader hat geschrieben: Montag 16. Mai 2022, 13:32 Gerne. Verzeihe die Tippfehler - das war die Autokorrektur. Gemeint ist natürlich viliable Hefe und Belgier-Hefen im allgemeinen.
Ich verwende meist 2 Propagationsstufen (ohne Aufwecken im Reagenzglas), bei untergärigen Suden oder Platobomben 3 Stufen, jeweils mit 24 Stunden-Schritten, wobei der letzte Schritt auch schon mal abgekürzt wird. Das sehe ich daran, ob sich Brandhefe (braune Flecken) auf dem Schaum bildet. (Brandhefe ist aber nicht schlimm.)
Ok, das heißt also, dass man dann ab dem 2. oder 3. Schritt schon eine Schaumbildung sehen sollte oder kann?
Richtig. Zuweilen auch schon beim ersten. Da gehe ich aber meistens nach Farbumschlag. Heller bedeutet, Hefe vermehrt sich. Der Farbumschlag ist insgesamt aussagekräftiger. Schaum sagt mehr über die Viabilität einer Hefe aus. Aber dazu kann Jens sicher noch mehr sagen.
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#699

Beitrag von DevilsHole82 »

Den ersten Schritt kann man auch prima in der Spritze mit der man von NaCl aufzieht machen. Die sollte dann aber Faktor 2,5 größer als das Hefe/NaCl-Volumen sein.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
DSpayre
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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

#700

Beitrag von DSpayre »

Tag zusammen,

vorne weg, ich hab mich durch den ganzen Faden gelesen und auch anders wo recherchiert. Falls ich was übersehen habe bitte ich um Nachsicht.

Da ich demnächst Kveikhefe bekommen werde muß ich mich doch mit dem Thema befassen. Jetzt habe ich schon eine gerntete Weizenhefe im Kühlschrank liegen.

Das wäre ein guter Anfang zum ausprobieren.

Aber wie mach ich das am besten? Aus der Hefe mach ich einen Starter für das Weizen.

Mit einem kleinen Schluck einen neuen Starter für die Lagerung machen oder nach dem vergären frische Erntehefe verwenden?

Oder ganz anders. Aus dem Bauch hätte ich eher frische Erntehefe verwendet. Ein Tag abstehen lassen und dann davon was abziehen. Vom guten in der Mitte.

Was meint ihr?

Danke schon mal.

Gruß Martin
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