Hefe - Wie viel??

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Andreas_bln
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Hefe - Wie viel??

#1

Beitrag von Andreas_bln »

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank im Voraus für eure Hilfe. Ich braute bisher meist so um die 20 Liter und verwendete für die Gärung Trockenhefe. Nun hatte ich etwas mehr Ansatz und habe überlegt, ob ein Hefepäckchen ausreicht. Die Angaben belaufen sich immer auf ca. 20 Liter, aber müsste sich die Hefe nicht selbst vermehren und ist es dann nicht unerheblich wie viel Jungbier ich habe?

Des Weiteren kam die Diskussion (mit den Brauklollegen) auf, ob durch zu wenig Hefe und möglicherweise dadurch nicht ausreichend Gärung kleine "Flaschenbomben" entstehen könnten. Wir haben bisher meist relativ viel Durck auf unseren Flaschen. könnte das an einem zu niedrigen Endvergärungsgrad liegen? Also vom Sinn her zu wenig EVG im Gärbottich und dadaurch zu viel Nachgärung in der Flasche? Wir karbonisieren immer mit Zucker und dosieren eher vorsichtig.

Mit hopfigen Grüßen
Andreas
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Re: Hefe - Wie viel??

#2

Beitrag von Tom-Brauer »

Andreas_bln hat geschrieben:Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank im Voraus für eure Hilfe. Ich braute bisher meist so um die 20 Liter und verwendete für die Gärung Trockenhefe. Nun hatte ich etwas mehr Ansatz und habe überlegt, ob ein Hefepäckchen ausreicht. Die Angaben belaufen sich immer auf ca. 20 Liter, aber müsste sich die Hefe nicht selbst vermehren und ist es dann nicht unerheblich wie viel Jungbier ich habe?
Auf MrMalty kannst du dir ausrechnen lassen, wieviel Hefe du benötigst.

Und da ich gerade sehe, dass du "neu" bist - ein Herzliches Willkommen hier im Forum. Vielleicht findest du auch kurz die Zeit, dich HIER vorzustellen :Smile.

Gruß und viel Spaß hier,
Tom
Mein Maischebehälter inkl. Rührwerk:
https://www.youtube.com/watch?v=bP81w0qjDYA
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Re: Hefe - Wie viel??

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Natürlich vermehrt sich die Hefe, das ist bei den Päckchen für 20L aber schon einkalkuliert.
Wenn es jetzt 2L mehr sind ist das nicht so dramatisch. Aber man muss immer die auch die
Temperatur und die Stammwürze dazu im Auge behalten.

Wenn ihr zuviel Druck auf den Flaschen habt dann macht ihr was falsch.
A) Ihr füllt zu früh ab und es gärt erst in der Flasche zuende.
B) Eure Karbonisierung stimmt nicht, zuviel Speise/Zucker
C) Eine Mischung aus A+B

Lies dir dazu mal das hier durch: viewtopic.php?f=7&t=212&view
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Hefe - Wie viel??

#4

Beitrag von Heiko76 »

Hallo Andreas,

Ich rechne übern daum die 11g für 11Liter und so gesehen habe ich in meiner Einkocherklasse mit 21l. Sud immer 2Päckchen genommen.
Es kommt natürlich auch drauf an wie man mit der Hefe umgeht da kommen den auch verschiedene ergebnisse raus.

Was für ein EVG habt ihr denn und ist das der typische für die von Euch verwendete Hefe??
Wie (oft) messt ihr und an welchen Tag im Gärbottich?
Wir karbonisieren immer mit Zucker und dosieren eher vorsichtig.
Was heisst das? Das ihr gefühlvoll denn Zucker in den Eimer gebt und gefühlvoll ihn unterrührt?
Oder das ihr nur wenig Zucker rein macht und noch ein wenig, und noch ein wenig?? :Grübel

Wieviel macht ihr denn nun rein und warum? Also wie berechnet ihr wieviel ihr rein macht?

Gruss Heiko
Andreas_bln
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Re: Hefe - Wie viel??

#5

Beitrag von Andreas_bln »

Moin Moin,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Wir hatten beim letzten Brauvorgang (Schwarzbier) einen (scheinbaren) Endvergärungsgrad von 69 %. Wir sind gestartet mit 13.8 Brix und bei 7,8 Brix geendet (1. Check nach 4 Tagen = 9 Brix; 2. Check nach 6 Tagen = 7,8 Brix und 3. Check nach 8 Tagen = 7,8 Brix). Benutzt hatten wir für 27 Liter ein Päckchen "Gozdawa German lager W35". Gärtemperatur war bei 15 Grad. Beim Endvergärungsgrad steht nur "sehr hoch". Gibt es irgendwo eine TAbelle/Liste welches Hefe bzw. Bier (also Lager, Pils, Ale usw.) ungefähr welchen EVG erreichen sollte?

Karbonisieren tun wir immer einzeln pro Flasche. Das ist zwar aufwendig aber uns ist noch keine andere Lösung eingefallen. Im Gärbottich können wir es nicht auflösen da wir ansonsten die abgesetzte Hefe wieder aufwirbeln würden und das dann in der Flasche landet. Oder hast jemand eine Idee für eine bessere Lösung? Habe schon für die Zukunft ein ZKG-Eimer im Blick um das Problem zu beheben.
Die Berechnung erfolgt nach den Angaben der Webseite braurechner.de wobei als Eingangsgröße der gewünschte CO2-Gehalt, die Gärtemperatur sowie das Volumen Jungbier eingeht. Wir haben für CO2-Gehalt von 5 g/L mit 3 gr. Zucker pro 1/2 Liter (also pro Flasche) abgefüllt (abgemessen mit Feinwaage).

Mein Verdacht geht stark dahin, dass wir öfters einen zu geringen EVG erreichen. Gerade wenn ich lese, dass du (Heiko) für 11Liter 11 g nimst. Wir nehmen für 20 Liter ein Päckchen (also 11 gr) bzw. dieses mal sogar ein Päckchen für 27 Liter.

Beste Grüße
Andreas
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gulp
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Re: Hefe - Wie viel??

#6

Beitrag von gulp »

Schau mal hier:

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Malzman
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Re: Hefe - Wie viel??

#7

Beitrag von Malzman »

Moin Andreas!
Andreas_bln hat geschrieben:(1. Check nach 4 Tagen = 9 Brix; 2. Check nach 6 Tagen = 7,8 Brix und 3. Check nach 8 Tagen = 7,8 Brix).
Heiko76 hat geschrieben:Mein Verdacht geht stark dahin, dass wir öfters einen zu geringen EVG erreichen. Gerade wenn ich lese, dass du (Heiko) für 11Liter 11 g nimst. Wir nehmen für 20 Liter ein Päckchen (also 11 gr) bzw. dieses mal sogar ein Päckchen für 27 Liter.
Untergärige Hefe in nur 8 Tage zu vergären ist zu kurz. Zudem kann 7,8 Brix keinesfalls der Entvergärungsgrad sein. Wenn du zu früh abfüllst geht die Gärung natürlich in der Flasche weiter und du bekommst einen höheren
Druck als zuvor berechnet.
1 Päckchen von dieser Hefe ist zu wenig für 20 Liter.
Gerade am Ende der Gärung geht der EVG nur langsam zurück. Nicht zu früh abfüllen und dann passend die Karbonisierung ausrechnen.

Gruß
Christoph
skytes
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Re: Hefe - Wie viel??

#8

Beitrag von skytes »

Hallo Andreas,

auch wenn meine Vorstellung im Forum noch immer aussteht... (ich gelobe baldige Besserung!!), muss ich Dir kurz antworten.

Ich benutze für die Nachgärung zwar Speise statt Zucker, aber vom Prinzip her das Gleiche: Ich hatte mir bald angewöhnt, erst vom Gärbottich in einen sauberen Zweitbottich umzuschlauchen, bevor ich die Speise zugebe. Das ist z.B. ein einfacher Lebensmittel-Eimer 30 l oder der günstige Gärbottich, dann gleich mit Hahn. Dann hast Du keine Probleme mit dem abgesetzten Trub oder der Hefe.

Viele Grüße,
Tom
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alias2222
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Re: Hefe - Wie viel??

#9

Beitrag von alias2222 »

Hallo Andreas
Andreas_bln hat geschrieben:Moin Moin,
vielen Dank für die schnellen Antworten. Wir hatten beim letzten Brauvorgang (Schwarzbier) einen (scheinbaren) Endvergärungsgrad von 69 %. Wir sind gestartet mit 13.8 Brix und bei 7,8 Brix geendet (1. Check nach 4 Tagen = 9 Brix; 2. Check nach 6 Tagen = 7,8 Brix und 3. Check nach 8 Tagen = 7,8 Brix). Benutzt hatten wir für 27 Liter ein Päckchen "Gozdawa German lager W35". Gärtemperatur war bei 15 Grad. Beim Endvergärungsgrad steht nur "sehr hoch". Gibt es irgendwo eine TAbelle/Liste welches Hefe bzw. Bier (also Lager, Pils, Ale usw.) ungefähr welchen EVG erreichen sollte?
Wenn du mit einem Refraktometer misst dann sind die 7,8 Prix nicht dein Endvergärungsgrad sondern 4,1 Plato. Mit einem Refraktometer wird der Zuckergehalt in einer Flüssigkeit gemessen. Dieser wird durch Alkohol verfälscht. Deswegen gibt es hier ein Refraktometerrechner http://www.maischemalzundmehr.de unter Tools.
Wenn du eine Untergärige Hefe benutzt wird die Hefe auf jedenfalls länger als 6 Tage brauchen um komplett durchzugären. Es gibt da keine genauen Richtlinien, da hilft nur messen. Ich habe meinen EVG, bei Untergängen Hefen, meistens nach 9-11 Tagen erreicht und dann lasse ich das ganze lieber nochmal 2 Tage stehen und mess dann nochmal.
Es kann auch immer mal sein das eine Hefe etwas einschläft, da hilft dann wärmer stellen oder nochmal aufrühren.

Um den genauen EVG der eingesetzten Hefe in deiner hergestellten Würze zu bekommen, musst du eine Gärprobe herstellen. So kannst du sicher sein. Einfach mal hier die Suche anschmeißen.
Andreas_bln hat geschrieben: Mein Verdacht geht stark dahin, dass wir öfters einen zu geringen EVG erreichen. Gerade wenn ich lese, dass du (Heiko) für 11Liter 11 g nimst. Wir nehmen für 20 Liter ein Päckchen (also 11 gr) bzw. dieses mal sogar ein Päckchen für 27 Liter.
Erstmal liegt der EVG nicht daran wieviel Trockenhefe du in deine Würze kippst. Dieses hat nur mit dem eingesetzten Hefestamm und der bereiteten Würze zu tun.
Die Herstellerangaben wieviel Gramm du in wieviel Würze tun sollst, gibt nur einen Wert an dass die Hefe in kürzester Zeit ankommt. Um so länger die Hefe benötigt um "anzukommen", um so größer ist die Gefahr das sich andere Kulturen in deinem Bier breit machen.
In der Regel werden für Untergänge Hefen die Empfehlung gegeben 2 Päckchen (22g) auf 20 Liter Würze zugeben. Das hat was mit der geringeren Anstelltemperatur der Hefe zu tun. Bei Obergärigen Hefen reicht die Hälfte.

Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem nächsten Sud
Grüße
Alexander
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