Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

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Frank-99
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Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#1

Beitrag von Frank-99 »

Hallo ins Forum,

Gibt es Anhaltswerte mit denen ich anfangen kann mein Malz zu mahlen?
Ich habe eine der eichfachen China-walzenmühlen... bitte nicht lästern und mit zum Teil doppelt so teuren Mühlen vergleichen - der Vergleich eines günstigen und teuren Autos wollen wir ja auch nicht diskutieren.

Mich interessiert der Walzenabstand zum Mahlen von unterschiedlichen Malzen. Vermutlich werde ich beim Mahlen von Weizenmalz und diversen Gerstenmalzen unterschiedliche Abstände verwenden müssen.
Wie soll also ein vernünftiges Mahlergebnis aussehen, bei welchem Walzenabstand macht es Sinn zu starten und wie wäre der Workflow - vermutlich macht es Sinn die einzelnen Malze getrennt zu Mahlen?

Wie stellt Ihr denn den Walzenabstand ein! Macht Ihr das mit einer Lehre oder einem Teil das Ihr zwischen die Wälzen steckt?

Im Voraus besten Dank für eure Infos...
Gruß
Frank
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Beerbrouer
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#2

Beitrag von Beerbrouer »

Das hängt von deiner persönlichen Anlage ab. Ein Braumeister verlangt einen anderen Abstand als ein Einkocher. Also ausprobieren.

Ich mische alle Malze und jage sie zusammen durch. Also nicht jedesmal den Abstand verändern.

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
schuessm
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#3

Beitrag von schuessm »

Ich hatte mal gelesen zwischen 1,2 und 1,4 mm Abstand. Letzteres soll wohl die Stärke einer DVD sein. Ich habe das mal probiert und fand das Mahlergebnis, auch mit einer billigen Mühle, gut. Ich mische Übrigens auch meine Malzsorten durch und mahle sie dann.

Gruß

schuessm
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danieldee
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#4

Beitrag von danieldee »

schuessm hat geschrieben:Ich hatte mal gelesen zwischen 1,2 und 1,4 mm Abstand. Letzteres soll wohl die Stärke einer DVD sein. Ich habe das mal probiert und fand das Mahlergebnis, auch mit einer billigen Mühle, gut. Ich mische Übrigens auch meine Malzsorten durch und mahle sie dann.

Gruß

schuessm
Sehr guter Tipp mit der DVD. Danke dafür!

:thumbup
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Frank-99
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#5

Beitrag von Frank-99 »

Ach so...
Ich braue mit Kochtöpfen mit einem Rührwerk und einer Läuterhexe.

Gruss
Frank
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danieldee
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#6

Beitrag von danieldee »

Frank-99 hat geschrieben:Ach so...
Ich braue mit Kochtöpfen mit einem Rührwerk und einer Läuterhexe.

Gruss
Frank
Ich würde mich da rantasten. Lieber etwas feiner, solange du das läutern kannst. 1,2mm ist sicherlich der Allround Abstand

Gruß Daniel
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Sura
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#7

Beitrag von Sura »

Wenn du konditionierst, ist 1,2mm oder eine DVD schon ziemlich dick. Ich kann nicht sagen wie meine Mühle eingestellt ist, aber eine DVD bekomme ich nicht mehr zwischen die Walzen, und ich überlege noch feiner zu schroten.
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cosmophobia
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#8

Beitrag von cosmophobia »

In den USA nehmen Sie wohl gerne eine Kreditkarte zum einstellen (0,76 mm). Kann ich mir gut für Kombirast in Kühlbox/Thermoport vorstellen.
Braumeister wäre damit sicher eine Katastrophe. :Wink
Zuletzt geändert von cosmophobia am Dienstag 28. Februar 2017, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
Tom-Brauer
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#9

Beitrag von Tom-Brauer »

Meine MattMill-Student hat feste 1,2mm Walzenabstand und ich bin sehr zufrieden mit der Schrotqualität (Gerste sowie Weizenmalz).
Die neue Version der MattMill-Student hat meines Wissens jetzt 1,3mm Abstand.
Mein Maischebehälter inkl. Rührwerk:
https://www.youtube.com/watch?v=bP81w0qjDYA
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der_dennis
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#10

Beitrag von der_dennis »

Frank-99 hat geschrieben:Hallo ins Forum,

Gibt es Anhaltswerte mit denen ich anfangen kann mein Malz zu mahlen?

Wie stellt Ihr denn den Walzenabstand ein! Macht Ihr das mit einer Lehre oder einem Teil das Ihr zwischen die Wälzen steckt?

Im Voraus besten Dank für eure Infos...
Gruß
Frank
Hallo Frank,

Als Anhaltswert würde ich 1,2 - 1,3mm wählen und von dort aus nach oben oder unten arbeiten, wobei das für die Hexe schon passen sollte. Stell es doch mal mit einer DVD ein und schau beim nächsten Brauvorgang, was passiert.

Eingestellt hab ich meine Mühle mit einem Fühllehrensatz von amazon, gibt es aber sicher auch im lokalen Baumarkt. Habe übrigens sehr lange gebraucht bis ich gemerkt habe, dass man die einzelnen Blätter auch rausnehmen und damit seinen Wunschabstand zusammenstellen kann, also zb 1mm+0,3mm+0,05mm oder so. Beim Kauf hab ich mich immer gewundert, wie ich 1,3mm einstellen soll wenn die Dinger nur von 0,03-1mm gehen :Ahh
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#11

Beitrag von Düssel »

Hallo,
mit einem Fühlerlehren-Satz 0,1-2,0 wie diesem habe ich mich langsam rangetastet und bin bei 0,9mm angekommen. Ich maische mit Einkocher, Rührwerk und Läuterfreund.
Gruß Heiner
Frank-99
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#12

Beitrag von Frank-99 »

Hallo,

vielen Dank für die vielen Infos. Ich werde mal mit dem mittleren Abstand von 1,3 mm anfangen. Ich habe mir aus Blechstreifen Lehren für die Einstellung der Walzen gebaut so dass ich in 0,1 mm Schritten einstellen kann.

Gruss
Frank
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chris!
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#13

Beitrag von chris! »

Hallo Ihr Brauer,

da ich jetzt bei einigen Fäden lernen durfte, dass man doch einige Dinge beachten sollte von deren Existenz ich noch nicht mal wusste hätte ich hier auch noch eine Frage zur Absicherung.

Nach meinem aktuellen Verständnis mahle/schrote ich so eng wie möglich und so weit wie nötig, dass meine Würze nicht anbrennt und ich keine Läuterprobleme bekomme. Korrekt ?

Ich arbeite mit einer Mattmill Kompakt mit einem Akuschrauber mit gut 40 Nm Drehmoment.
Ich mahle mit einem Walzenabstand von ca. 0,9mm. Zur Einstellung nehme ich eine KK die locker durchrutscht.
Da eine CD oder DVD durch zu bekommen ist unmöglich.

Die SHA kann ich nur schätzen, dürfte aber bei um die 65% liegen. (Würzmenge geschätzt und 3Satz gegenüber dem Rezept und der Messung des Zuckergehalts)

Ich lasse die Maische 20 Min im Thermoport ruhen und läutere dann mit ca. 1l/min (was mir fast noch einen Ticken zu schnell ist)

Gibt es noch etwas was ich übersehen habe ? oder einen Grund auf die Standard 1,2 - 1,3mm zu gehen ?

hopfige Grüße
OS-Schlingel
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#14

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Chris,
schau mal bei MaischeMalzundmehr.de.
Da findest Du die Rastzeiten, auch für Kombirast bei verschiedenen Rezepten.
Der Malgrad des Schrotes gibt Deine Anlage vor. Grob zerkleinert reicht.
Je feiner, desto höher kann auch die SHA sein, Malz brennt halt schneller an.
Lies mal über Konditionieren vor dem Mahlen!

Viel Erfolg


Gruß Stephen
Or kindly when his credit's out
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CastleBravo
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#15

Beitrag von CastleBravo »

Ich glaube er meinte keine Rast sondern die Läuterruhe.
Das Konditionieren kann ich dir insbesondere für Malzrohrsysteme empfehlen. Das hilft dir hierbei vor allem eine Läuterkatastrophe zu vermeiden.
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Exedus
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#16

Beitrag von Exedus »

Wie kann man denn beim Malzrohrsystem ne Läuterkatastrohe hinbekommen? oO Ausversehen nen geschlossenen Malzkorb genommen? XD
Meine alte Anlage
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Mit besten Grüßen

Steven
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Barney Gumble
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#17

Beitrag von Barney Gumble »

Sicher hängt der Schrotgrad auch von der Mürbe und anderen Parametern des Malzes ab.
Siehe zB https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... d&tid=2193

Ich muss mal nachmessen aber ich glaube ich bn deutlich über 1 mm und habe mit meinem super gur gelösten, mürbem Malz immer recht gute SHA.
Edut: Meine ist die barleycrusher, wohl die teuerste aber sinnvollste Einzel-Anschaffung, nie bereut. Ich glaube ich bin beim Maximum von ca 1,78 mm, aber wie gesagt nie zu schlechte SHA oder andere Probleme. Und einzelne Spelzen sehen schon auch recht "entleert" aus und ich sehe auch recht viel Mehl.
Noch zur Vervollständigung: Ich habe ein Läuterblech (1,5 mm), dieser Faktor spielt ja auch eine wesentliche Rolle für die Schrotbreite.

Vg
Shlomo
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chris!
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#18

Beitrag von chris! »

CastleBravo hat geschrieben: Dienstag 3. April 2018, 15:48 Ich glaube er meinte keine Rast sondern die Läuterruhe.
Jepp. Meine ich. Den Zusammenhang Rast und Läutern hatte ich tatsächlich auch nicht verstanden. :-)
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chris!
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#19

Beitrag von chris! »

@Shlomo. Danke für die Infos.
Das mit dem Läuterblech macht natürlich Sinn.
Ich habe das Mattmill für den Thermoport.
Leider ist da keine Spaltbreite angegeben. Aber ich würde schätzen eine KK geht da nicht durch. Und die hat 0,78mm

Aber die Grundfrage bleibt.
Ist die Annahme so fein wie möglich und so grob wie nötig richtig ?

Wenn ich beim Maischen und Läutern keine Probleme habe, gibt es einen Grund grober zu mahlen ?

hopfige Grüße
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CastleBravo
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#20

Beitrag von CastleBravo »

Exedus hat geschrieben: Dienstag 3. April 2018, 19:00 Wie kann man denn beim Malzrohrsystem ne Läuterkatastrohe hinbekommen? oO Ausversehen nen geschlossenen Malzkorb genommen? XD
Ganz einfach, wenn du zu fein schrotest und dann noch alle Spelzen brechen, dann kann sich das Malzrohr zusetzen. Insbesondere die intakten Spelzen sind wichtig. Ich konnte den Effekt eindrucksvoll in Natura bei meinem letzten Sud beobachten mit. Such einfach mal im Grainfatherfaden, da findest du weitere Erfahrungsberichte.
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Barney Gumble
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#21

Beitrag von Barney Gumble »

chris! hat geschrieben: Mittwoch 4. April 2018, 01:59 @Shlomo. Danke für die Infos.
Das mit dem Läuterblech macht natürlich Sinn.
Ich habe das Mattmill für den Thermoport.
Leider ist da keine Spaltbreite angegeben. Aber ich würde schätzen eine KK geht da nicht durch. Und die hat 0,78mm

Aber die Grundfrage bleibt.
Ist die Annahme so fein wie möglich und so grob wie nötig richtig ?

Wenn ich beim Maischen und Läutern keine Probleme habe, gibt es einen Grund grober zu mahlen ?

hopfige Grüße
Grundsätzlich ja, aber prüf auch mal genau auf sicher ausreichende Stärkeverzuckerung. Ich könnte mir vorstellen, dass bei zu feiner Schrotung halt auch seehr viel mehr frei zugängliche Stärke vorliegt, was wiederum längeres Rasten erforderlich machen kann.

Viele Einflussfaktoren auf die Wahl der Schrotbreite (ist das der richtige Begriff? Oder besser Walzenabstand) sind ja schon genannt, sicher ist auch die Rotationsgeschwindigkeit der Walzen (sowie deren Längen/Breiten) eine entscheidende Größe. Ich schraub meine Bohrmaschine an und die läuft so mit mittlerer Geschwindigkeit (aber schon recht fix und natürlich ein himmelweiter Unterschied zu Handschrotungen..)

Hier ein paar Diskussionen aus US:

https://www.homebrewersassociation.org/ ... ic=15996.0

https://www.homebrewersassociation.org/ ... c=25386.15



Vg
Shlomo
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#22

Beitrag von Barney Gumble »

Ich widerspreche mir jetzt mal anhand dieses posts selbst https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=3359
wonach ein größerer Mehlanteil sogar zu kürzeren Rasten (schnellerer Stärkeverzuckerung) führen soll.

Naja was jetzt wirklich richtig ist.. Weiß ich nicht

Vg
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#23

Beitrag von Sura »

Zu feines Schrot mit vielen kaputte Spelzen sollen auch im Sinne des Geschmacks nicht hilfreich sein.

Aber Chris, lass das gedanklich erstmal alles verschwinden. DEINE Aufgabe für die ersten 15 Sude ist es, den gesamten Brauvorgang ohne Unfall und auswendig durchführen zu können. DANN kannst du überlegen wo Nachbesserungen aufgrund von Fehlgeschmäckern/Bierstabilität sinnvoll sind, bzw. wie du denen auf die Spur kommst. Damit bist du die nächsten 20 Sude gut beschäftigt. DANACH kommt erst Finetuning. Schrot, welches gut verzuckert und sich gut läutern lässt, noch weiter zu verbessern und auch eine Verbesserung und/oder Verschlechterung geschmacklich beurteilen zu können, das kommt schon eher in die Richtung "hohe Kunst".
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#24

Beitrag von chris! »

Moinsen,

Danke Jungs!
@Shlomo: Ich mahle mit einem Akkuschrauber. Für meinen Geschmack eher zu schnell, aber ich habe das mit dem Regeln noch nicht so raus, da ich das leider nicht einstellen kann.
Meine Jodproben sind sauber. Ich brauche nach Rezepten von mmum und liege in der Regel 1,5 - 2 °P über den Rezeptergebnissen.
Daher sollte das mit der Stärkeverzuckerung auch passen.

@Sura: Ich befürchte Du hast recht. Ich brauche aktuell ja schon alle 14 Tage. Aber das Forum macht mich kirre.
Was ich hier lese, will ich natürlich auch SOFORT verbessern und/oder ausprobieren.
Meine Überlegung war einfach vorne an zu fangen und einen "sauberen" Prozess auf zu setzten.
Und das bedeutet für mich aktuell den Hauptaugenmerk auf: Putzen, Mahlen, Maischen. Das ist schon echt genug.

hopfige Grüße
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#25

Beitrag von Sura »

chris! hat geschrieben: Mittwoch 4. April 2018, 10:12 Und das bedeutet für mich aktuell den Hauptaugenmerk auf: Putzen, Mahlen, Maischen. Das ist schon echt genug.
Mach dir nichts draus, ging und geht mir genauso. Lustigerweise habe ich in den letzten 12 Monaten und 20 Suden bei mir ganz viel hin und herverbessert und geändert..... und aktuell bin ich bei über der Hälfter aller Verbessserungen wieder zurück zum Urspung gegangen. Machmal funktionieren "Dinge und Vorgänge" nicht bei allen gleich gut oder gleich schlecht.
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#26

Beitrag von Barney Gumble »

Also habe jetzt nochmal genau mit Fühlerlehre nachgemessen.

Sind bei mir 1,1 mm eingestellt. Eben auch aus Angst vor Läuterkatstrophen und zuviel Trub bin ich da nicht weiter runter. Läutern läuft bei mir aber auch etwas anders als bei anderen. Hab ein 1,5 mm Lochblech im 50 L Topf und nur 1/2 Zoll Rohr und dazu noch keinen Läutergrant sondern durch den 1 m Schlauch zum Kessel zwar wenig Sauerstoffeintrag aber viel Rückdruck (Verstopfungsgefahr),

Du siehst an dem Beispiel, einfach als Anfänger Faustregel: Vorsichtig von großer zu kleiner Schrotbreite rantasten und alle Variablen (s.o.) berücksichtigen ist wichtig.
Du bist ja anscheinend eh schon auf dem richtigen Weg.

Akkuschrauber wird bestimmt langsamer sein als Bohrmaschine, aber im Durchschnitt wohl wiederum schneller als Handkurbeln.
Ich bin an der Stelle aber ungeduldig und möchte nicht 2 Stunden morgens an der Schrotmühle stehen und auch abends vorher mag ich nicht weil ich gaanz frisches Schroten will wegen Aroma.. (reine Annahme von mir)

Vg
Shlomo
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#27

Beitrag von CaptainJack »

Kann mich bitte Jemand aufklären? Im Narziß steht, "die Walzen sind bei 2 Walzen auf 0,7mm einzustellen, bei 4 Walzen auf 1,6mm und 0,7mm" (Narziß, Abriss der Bierbrauerei, S. 129, 2017).

Sonst lese ich aber immer was von 1,5-1,6mm. Was ist nun richtig und was verändert sich bei der Nassschrotung?
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#28

Beitrag von Matthias H »

Hallo,
die Einstellung eines Walzenabstandes in der Industrie mit großen Walzenstöcken und nachfolgendem auf die letzte Kommastelle optimiertem und beschleunigtem Prozess ist nach Lehrbuch sicher sinnvoll.
Im Hobbybereich hat man anderes Equipment.
Insbesondere bei Malzrohrsystemen darf nicht zu fein geschrotet werden, sonst funktioniert das nicht.
So grob wie nötig, so fein als möglich.
Mit ca. 1,5-1,6mm ist man mit Malzrohrsystemen auf der sicheren Seite. Nach den ersten Versuchen kann man sich in Richtung fein herantasten.
Bei anderen (Läuter-)Systemen kann man mit vielleicht 1,3mm anfangen.

Wobei der Walzenabstand alleine natürlich nur einen von vielen Aspekten darstellt.
Eine eigentliche Nassschrotung ist im Hobbybereich mit Hobbyequipment nicht möglich.

Was geht, ist ein sehr vorsichtiges Anfeuchten des Malzes kurz vorm Schroten: Konditionieren um die Spelzen etwas elastischer zu machen, damit sie weniger zerstört werden.
(1,5-2 Gewichtsprozent Wasser= 15-20ml Wasser pro Kilo Malz. Nicht mehr, sonst verklebt das Müsli schnell mal die Walzen)
Viele Grüße
Matthias H

Was lange gärt, wird endlich gut.
Erfinder u. Entwickler des Läuterhexensystems
und innovativer Malzschrotquetschen höchster Qualität

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(Service und Fragen zur MattMill bitte nur per Mail)
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#29

Beitrag von renzbräu »

Die Schrotung muss zur Brauanlage passen. Die Malzrohrsysteme und Rezirkzlationsanlagen grober, beim klassischen Läuterboden feiner. Gibt hier auch Forenbewohner die mit unter 1mm schroten (siehe oben).
Durch die Feuchtigkeit sind die Spelzen elastisch und brechen nicht so schnell. Im Hobbybereich kann man das Malz konditionieren, also vor dem Schroten mit Wasser benetzen. 15min mit <10% Wasser sind bei mir aktuell ein guter Wert. Verwende aber auch eine Scheibenmühle.


Edit: kleiner als & Mühle ergänzt. typo.
Zuletzt geändert von renzbräu am Montag 17. Mai 2021, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße Johannes

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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#30

Beitrag von bwanapombe »

renzbräu hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 11:16 ...

15min mit <10% Wasser sind bei mir aktuell ein guter Wert. Verwende aber auch eine Scheibenmühle.


Edit: kleiner als & Mühle ergänzt.
Doch nicht <10% sondern < 1% oder?

Ich mahle mit der Corona und 1-2% genügen mir. 1% sind bei 5kg Schüttung 50 ml, mit 10% wäre das ein halber Liter. :Waa

Dirk
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#31

Beitrag von Commander8x »

Diese Angaben beziehen sich auf Mehrwalzenmühlen. In Brauereien sind für das Trockenschroten 6Walzen-Mühlen am gebräuchlichsten, kleinere Brauereien haben auch Mühlen mit 4 Walzen. Die schroten in einem Gang schon mal mehrere Tonnen Malz weg und sind mit Hobbybrauer-Mühlen nicht vergleichbar.

Gruß Matthias
-----------------------------------------
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#32

Beitrag von renzbräu »

bwanapombe hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 11:54
renzbräu hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 11:16 ...

15min mit <10% Wasser sind bei mir aktuell ein guter Wert. Verwende aber auch eine Scheibenmühle.


Edit: kleiner als & Mühle ergänzt.
Doch nicht <10% sondern < 1% oder?

Ich mahle mit der Corona und 1-2% genügen mir. 1% sind bei 5kg Schüttung 50 ml, mit 10% wäre das ein halber Liter. :Waa

Dirk
Sorry, war in Eile...

Normal 1-2%. Aber je kleiner die Schüttung (zuletzt eher für 5-10 Liter), desto schneller steigt das Wasser:Malz Verhältnis. Deshalb unter 10%. Ich gehe da eher nach Gefühl; daher auch "bei mir aktuell" - bei jemand anderem, mit anderen Mengen oder mit anderem Malz wird das anders sein. Klar sollte es anfeuchten, nicht einweichen und klebend sein.
Man muss sich ja immer auf die eigenen Gegebenheiten einstellen. Bei 5 Liter Testsud für ein leichtes Sommerbier mit der Pipette konditionieren - da kann man sonst auch gleich lassen.
Grüße Johannes

- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
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Re: Walzenabstand beim Mahlen des Malzes

#33

Beitrag von CaptainJack »

Danke schön mal für eure Hilfe! Ich habe einen Klarstein Mundschenk, was denkt ihr wäre da ein guter Wert? Max. 1,3mm hab ich ja schon als Tipp, aber denkt ihr es wäre im ersten Durchgang mit 1,6 und im zweiten mit 0,7 zu fein und ich würde Läuterprobleme bekommen?
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